Shams Safaga Diving Center, Safaga

118 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(118)

ingorooPADI AOWD59 TGs

Liebe Tauchfreunde,Anfang Oktober 2004 bin ich im ...

Liebe Tauchfreunde,
Anfang Oktober 2004 bin ich im Zuge meines Ägypten-Urlaubs u.a. 5 Tage mit Shams Safaga Diving Cen. getaucht. Wieder Zuhause habe ich mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen müssen, wie überaus positiv diese Tauchbasis in diesem Forum bewertet wird.
Zunächst einmal zum Wesentlichen und aus meiner Sicht einzig positiven an dieser Basis: in punkto Sicherheit kann man keinerlei Vorwürfe erheben. Die Leihausrüstung macht einen soliden Eindruck, alle Notwendigkeiten wie z.B. Sauerstoff auf dem Boot sind vorhanden, Anfänger (bis 25 TG) werden nicht ohne Guide ins Wasser gelassen, die Boots-Crews wirken erfahren und Basis macht alles in allem einen aufgeräumten Eindruck, zumindest was die Räumlichkeiten angeht. Und somit komme ich auch schon auf die zahlreichen Kritikpunkte zu sprechen, z.B. daß der viel beschriebene Service auf dieser Basis alles andere als toll, ja teilweise sogar unverschämt ist. Los gehts schon mal mit ner recht unerheblichen, jedoch ärgerlichen Kleinigkeit: man kann seine leere Tauchtasche nirgends unterbringen, sondern wird ´höflich´ gebeten, diese doch wieder ins eigene Zimmer zurück zu schleppen, was ich persönlich noch bei keiner Basis zuvor erlebt habe und als kundenfeindlich empfinde. Und weiter gehts: Beim Einchecken ergab sich dann noch der peinliche Umstand, daß weit und breit keine 1-Kilo Bleigewichte aufzutreiben waren, welche für eine passende und angenehme Tarierung ja manchmal nicht unerheblich sind, Beispiel Trimmblei-Taschen. Dass sich eine professionell geführte Basis solche Blöße geben kann, war mir bislang unbekannt. Aber nun genug mit den Kleinigkeiten, was mir innerhalb der 5 Tage richtig auf den Keks ging, war die Art und Weise, wie vor allem Bjoern und Jeanett die Tauchbasis führen. Sicherlich gibt es nichts daran auszusetzen, dem Personal beim Tragen der Tauchausrüstungen zu helfen, dabei einen militärisch angehauchten Umgangston um die Ohren gehauen zu bekommen hat für mich jedoch rein gar nichts mehr mit Urlaubsstimmung zu tun. Dies muß wohl eine subjektive Empfindung meinerseits sein, da andere das, glaube ich, ganz lustig fanden. Ich für meinen Teil jedoch wäre hin und wieder am liebsten davongerannt um dieses Tauchboot voller Irrer hinter mir zu lassen. Nun, diese Einschätzung ist hochgradig subjektiv, doch für alle Taucher, die eine relaxte und internationale Stimmung auf der Basis zu schätzen wissen sei gesagt, im Shams Safaga und der Tauchbasis seit ihr hierfür komplett falsch! Hier findet ihr euch inmitten deutscher Vereinstaucher wieder und abgesehen vom Wetter hat man nicht großartig den Eindruck, im Urlaub zu sein. Und einen charmanten Umgangston findet ihr hier beim besten Willen nicht! Doch am meisten auf die Palme gebracht hat mich Jeanett, die Dame hinter dem Tresen, denn ich kam mir am Ende unserer Tauch-Tage schlichtweg ver*rscht vor. Es war meinem Kumpel und mir ein großes Anliegen, die Salem Express zu betauchen und dies taten wir von Anfang an kund. Heraugekommen ist folgendes: Zunächst wurden wir ständig vertröstet (´Bald hängt ne Liste zum eintragen aus´), später hieß es dann, der Wind sei zu stark und man könne nicht soweit raus. Abgesehen davon, daß wir trotz starkem Wind jeden Tag die Außenriffe angefahren sind, mußten wir am letzten Tag entsetzt feststellen, daß eine Tauchgruppe mit genau unserer Basis eben jene Salem Express angefahren ist und wir a) schlichtweg angelogen worden sind und b) es niemand für nötig befunden hat, mal höflich zu fragen, ob wir 2 uns der Gruppe anschließen dürfen, schließlich war unser Wunsch hinlänglich bekannt. Die peinlich berührte Reaktion Jeanetts sp´richt hierbei Bände. Also an all die Taucher, die der Basis eine familiäre Stimmung bescheinigt haben, euer Familienleben will ich besser gar nicht kennenlernen. Ich jedenfalls hab den Staff als sehr uncharmant, mit schlechtem Service und obendrein als unehrlich kennengelernt (Außnahme: Waheed, der Kerl ist sehr, sehr nett). Jedenfalls kann man mir wenigstens die Wahrheit sagen, wenn eine Ausfahrt aus irgendeinem Grund nicht klappt, ich zahle wirklich ungern dafür, hinters Licht geführt zu werden. Hinzu kommt, daß wir den anderen sehr populären Spot, das Panorama Reef, nur ´zufällig´ vor die Maske bekamen, da der Guide seine Wahl des Tauchplatzes auf dem Boot spontan änderte, ansonsten hätten wir auch bei diesem Schmankerl innerhalb unserer 5 Tage nicht einmal die Chance erhalten, dieses zu betauchen. Dies finde ich sehr unausgewogen, schließlich möchte man die populären Riffe, von denen man schon viel gehört und gelesen hat ja auch betauchen, wenn man schonmal vor Ort ist, denn ich für meinen Teil kann mir nicht gerade jeden Monat einen Tauchurlaub leisten! Außerdem gilt es zu erwähnen, daß die Basis zu unserem Zeitpunkt hoffnungslos überfüllt war (siehe Bleigewichte) und wir deshalb u.a. einmal 30 Gäste und 1 (!!!) Tauchguide auf dem Boot waren. Familiäres Ambiente?
Desweiteren gibt es zu sagen: Die Riffe vor Safaga sind schön, können es aber aus meiner Sicht mit denen vor Marsa Alam und Sharm El Sheik nicht aufnehmen, da ein relativ großer Teil der Korallen tot, bzw. abgebrochen ist. Dennoch ist das Tauchen hier allemal sehr schön, interessant und abwechslungsreich genug.
Das Hotel Shams Safaga enbehrt jeglichem Charme. Die Zimmer sind zwar sauber aber doch keine Augenweide, das Personal z.T. unfreundlich, das Essen eintönig und die Atmosphäre im Speisesaal gleicht dem einer Mensa, d.h. schnell essen und raus! Das i-Tüpfelchen: der Pool macht um 5 Uhr nachmittags zwecks Reinigung zu. Für alle, die nach dem Tauchen gerne mal ein Bierchen an der Poolbar trinken ist ein guter Teil der Urlaubsstimmung somit futsch. Prost!
Fazit: Wem es gefällt, in einem uncharmanten Hotel-Bunker seinen Urlaub zu verbringen, und sich dabei allabendlich mit All-Inclusive Pauschal-Touristen bei unerträglicher Hotelanimation zu langweilen, ist hier richtig. Diese Atmosphäre überträgt sich dann z.T. auf die dazugehörige Tauchbasis, welche eine sehr uncharmante Atmosphäre bietet. Ich und mein Kumpel haben uns am Ende der Tage sehr geärgert (vorallem wegen der Geschichte mit der Salem Express auf welche wir uns monatelang freuten) und wir haben uns bei dieser basis nicht ein einziges Mal wohl gefühlt, denn wie gesagt, wer auf internationales, aufgeschlossenes und gelassenes Publikum steht, welches nicht jede einzelne Minute unerträgliche Witze der typisch deutsch-touristischen Machart darbiete, der ist hier beim besten Willen falsch! Ich jedenfalls werde um alles, was die Bezeichnung ´Shams Safaga´ trägt in Zukunft einen großen Bogen machen.
Die 2 Flossen gibts für die Sicherheit und sonst für nix!