Shams Alam - Wadi Gimal Diving Center, Marsa Alam

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malamut68AOWD70 TGs

Lohnenswert, in jeder BeziehungIch möchte vorauss ...

Lohnenswert, in jeder Beziehung

Ich möchte vorausschicken, daß wir das erstemal im roten Meer tauchten. Vielleicht waren wir deswegen von der Vielfalt "kleiner" Fische und der prächtigen Korallen so viel mehr begeistert als viele Postings hier und auch einige MittaucherInnen. Großfische hatten wir in Belize zur Genüge, aber nicht so schöne Unterwasserwelt!

Tauchplätze:

Es wirkt, als hätte der liebe Gott sich hingesetzt und sich überlegt, wie er uns Tauchern am meisten Freude machen könnte!

Auf dem Sandboden des Ausflusses des Wadi (unterirdischer Fluß) Gimal erheben sich von etwa 22-18m große Korallenblöcke, welche mal mit Ovalform von etwa 60m Spitzendurchmesser die Oberfläche erreichen (Shaab) mal mit kleineren Durchmesser etwas darunter bleiben (Erg). Dazwischen sind kleinere, hohe Säulen welche bis auf 3-4m an die Oberfläche gehen und unten meistens kleinere Höhlen aufweisen.

Zwischen den Korallenblöcken finden sich auf 12-3m häufig Korallengärten (Habili), die Kinderstube des Riffes.

In der Nähe des Ufers finden sich große Flächen, welche mit Seegras bewachsen sind, einige Seekühe sind dort heimisch und am Strand der "Mangroven" des Wadis ist die Heimat der Schildkröten.

Abgerundet wird das Tauchgebiet durch drei Drop-Offs. Gewaltige Korallensäulen, welche aus einer Tiefe von 450m bis an die Oberfläche reichen.

Die Plätze haben tatsächlich die Namen, welche Ihnen die Fischer der vergangenen Jahrhundert gaben, Essam erklärt sie auch bei jedem Briefing.

Tierwelt:

Alles. Wir hatten in 13 Tagen bei 24TG die Gelegenheit nahezu das komplette Bestimmungsbuch des roten Meeres zu sehen! Kurzsichtige, also solche die nur Fische über einem Meter erkennen können, haben hier aber keine dauerhafte Freude.

Es kann durchaus genügen, sich einfach kurz über dem Boden einzuschweben und einige Minuten zu verharren um jede Sekunde eine neue Art zu entdecken! Selbst der auf den ersten Blick artenarme Sandboden gibt auch einmal, Grundeln, Lizards, Sandnadeln, Krebse, Geistergarnelen, Moses, Schnecken usw. frei! Große Schwärme von Skalaren bereiten immer wieder Freude.

Guides:

Wir hatten das Glück fast die ganze Zeit EssamII beanspruchen zu dürfen.
Briefing ist nicht nur perfekt, sondern auch liebevoll ohne Übertreibungen oder Unwissenheitslügen. E. hat die seltene Gabe Fragen die er nicht beantworten kann, nicht mit einer ausweichenden oder falschen Antwort zu kontern. Er interessiert sich für die Vergangenheit und Zukunft seiner Umgebung, deren Tiere aber auch seiner Gäste. Er ist nicht ortsblind wie so viele "einheimische" Guides. Er hat großes Gespür beim zusammenstellen der Gruppen. Er läßt Buddy-teams oder Gruppen auch alleine tauchen, anfangs ungewohnt waren wir schließlich von der Kombination aus ausführlichen Briefing und selbstständigen Tauchgang begeistert. Mensch kann halt auch mal 5 Minuten an einem Punkt verharren, wenn er/sie das möchte.

Das Boot:

Wir können nur Aussagen über die Sultana I machen, allerdings unterscheiden sich die anderen Boote nach Ansicht nur geringfügig.
Achtern erstreckt sich auf die 1/2 des Bootes das Taucherdeck, die Flaschenhalter befinden sich an der Bordwand entlang auf der Sitzbank. Der dazwischenliegende Raum nimmt die Kisten für das Gerödel auf.
Mittschiffs ist die Pantry und der Salon in dem Essen serviert wird und auf dessen Sitzbänken der Nachtauchgangstee zwischen den persönlichen Gegenständen der TaucherInenn eingenommen wird.
Über der Kabine befindet sich das Sonnendeck mit dem Steuerstand.
Aufgrund ihres Lateralplanes neigt die Sultana zum starken schwojen, was aber im geschützen Wadi-Bereich nicht zu einem Problem wird. Der Skipper verstand es, trotz der Untermotorisierung seine Augenmerk auf eine angenehme Fahrt zu legen.
Die Hände sind gute Seeleute, allerdings unerfahren in Taucherdingen, was sie aber durch grenzenlose Hilfsbereitschaft und ehrlich gemeinte Freundlichkeit ausgleichen.
Das Essen ist etwas teuer, aber ausgezeichnet zubereitet mit sehr frischen Zutaten, landestypisch und auch für Veggies geeignet.
Der technische Zustand ist stark überholungsbedürftig, bei der Fahrt zum Dolphin-House war ich froh, das das Ufer immer in Zodiak-nähe war.

Tauchausrüstungen:
Es gibt 12l Alu DIN/Int und 15l Stahl DIN.
Die Alu sind immer gut voll, bei Stahl hatte ich nie mehr als 190, einmal sogar nur 164Bar!

Wir hatten unser eigenes Gerödel, aber nur einen Backup-Druckminderer dabei, als meine und die erste Stufe meiner Frau ausfiel, waren wir gezwungen uns eine erste Stufe von der Basis ausleihen. Dafür hat uns die Basis einen komplettten Oktopus berechnet!

Das Gerödel der Basis sieht insgesamt etwas erneuerungsbedürftig aus, auch wenn ansonsten der technische Zustand der Einrichtungen wie Werkstatt, Schulungsraum, Werkzeug, Kompressorraum usw. mehr als erstklassig ist.
Vielleicht haben wir aber auch nicht die ganze Leihausrüstung gesehen, in der Wintersaison ist sie in der Wartung?

Die vielzitierte Kerstin ist kein sehr freundlicher Mensch, aber sie ist tatsächlich hilfsbereit und korrekt. K. ist eine Angestellte, d.h. sie kann halt nicht die Goodies verteilen, welche manche von Tauchbasenbesitzern gewohnt sind.

Das Hotel

Die Anlage ist architektonisch reizvoll und klug konzipiert.
Die Mühe der Gärtner und ihr Einfühlungsvermögen machen deutlich, daß da jemand mit Herzblut drinsteckt. Die Anlage bereitet ihr eigenes Abwasser auf und benutzt es dann für die Toilettenspülung und zum Wässern der Gärten. Diese kleine grüne Oase scheint in der kurzen Zeit des bestehens schon von den Zugvögeln angenommen worden zu sein. Wir konnten Felsen- und Gartenrotschwanz, Rauch- und Uferschwalbe, Bachstelze und etwas, was nach Grünling aussah, beobachten.

5-Sterne-Standard und voll auf die Tauchergemeinde fixiert, inkl. ausreichend Handtüchern .

Einziger Wermutstropfen ist der Lärm des Generators, was aber nur die Zimmer zur (schwach befahrenen) Straße betrifft.

Mückenmittel mitnehmen!!!!!

Wir kommen wieder!
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