Hallo zusammen......Seit dem 6. Januar habe ich d ...
Hallo zusammen......
Seit dem 6. Januar habe ich die Betreuung der deutschsprachigen Tauchgäste hier übernommen.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll oder nicht, bin aber nun zu dem Entschluß gelangt, zumindest einige Dinge nicht unkommentiert stehenzulassen.
Für den Inhalt der Homepage bin ich nicht verantwortlich, kann euch aber versichern, dass wir dabei sind, diese zu überarbeiten und die, teilweise recht optimistischen, Beschreibungen anzupassen.
Das Thema mit der Ausstiegsleiter war das Erste, was ich verändert habe und es ist nun kein Problem mehr (siehe Bericht von Carina)
Zu den Verhältnissen:
Ich habe bei manchen Berichten hier das Gefühl, dass zwar „Wassertemperatur 29°“ gelesen wird, aber das kleine Wörtchen „Atlantik“ nicht wahrgenommen wird.
Ein Blick auf die Landkarte offenbart: Das nächste Festland ist in westlicher Richtung Brasilien, in südlicher Richtung die Antarktis, in nördlicher bzw. westlicher Richtung der Afrikanische Kontinent. Diese nach Süden und Westen recht exponierte Lage (und das ist hier die Richtung, aus der die Wellen kommen!!!) bedeutet eben, dass es hier „ohne“ Dünung nicht gibt. Dünung heißt hier aber ab 1m Höhe. Ob das dann hinterher ein Grund zur Kritik ist, mag sich jeder selbst überlegen.
Hier wurde und wird jedem soweit als möglich geholfen, wenn er das möchte!!!
Wenn ein Gast hier ist mit unter ca. 100 TG, spreche ich mit ihm und je nach Ergebnis dieses Gesprächs, wähle ich für ihn einen soweit als möglich geeigneten Tauchplatz für die ersten Tauchgänge. Auch mit der Bleimenge stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn es gewünscht ist. Ich würde aber nicht unbedingt auf die Idee kommen, dass ein Gast mit 200 Tauchgängen, bei der Bestimmung seiner Bleimenge Hilfe benötigt, wenn er nicht darum bittet.
Wir waren erst heute vormittag hier im Wasser. Dabei war eine Dame mit 35 Tauchgängen. Das hat tadellos geklappt, TROTZ der hier üblichen Dünung, TROTZ der angeblich ungeeigneten Boote und was noch so alles angeführt wurde.
Ich sage den Gästen, dass das Tauchen hier von mir so ungezwungen und individuell wie möglich gestaltet wird. Dabei appelliere ich an die Eigenverantwortung eines jeden Tauchers und erwachsenen Menschen. Wer dann sagt, dass er sich unsicher fühlt, kein Problem: Hier werden sie geholfen. Aber ich werde nicht „bevormundend“ tätig werden, wenn ich einen nach Ausbildungsstand und Anzahl der Tauchgänge eigenständigen Taucher vor mir sehe.
Was vorher war, kann ich nicht beurteilen, aber seit ich hier bin, hat es noch keinen Ausfall von Tauchgängen oder größere Verschiebungen wegen der Bootsproblematik gegeben.
Zu der „Eignung“ der Boote für’s tauchen:
Die Boote sind, von der Rumpfform und -aufteilung her Boote für’s Hochseefischen.
Das ist der Grund, warum die Bordwände so hoch sind. Die Betonung liegt auf „Hochsee“ und das ist bei den hier herrschenden Dünungsverhältnissen auch nicht verkehrt. Irgendwelche flachen „Nussschalen“, bei denen dann der Sprung von weiter unten erfolgen kann, sind hier nicht das Geeignete.
Außerdem denke ich, dass es für einen zertifizierten Taucher nicht unbedingt ein Problem darstellen sollte, 1,2m Abstand zur Wasseroberfläche zu überwinden, AUCH mit einer halben Rolle rückwärts.
In der Reisebeschreibung hier im taucher net ist bereits ausgeführt, dass Sao Tome kein Billigreiseland ist und auch nicht sein KANN, denn alles, was es hier nicht gibt, muß per Boot hergeschafft werden. Eine Cola auf einer Skihütte ist auch teurer, als dieselbe bei Aldi.
Außerdem ist bei allen Tauchausfahrten Wasser in mehr als ausreichender Menge mit dabei (bisher haben wir IMMER wieder was mit zurück gebracht) und das ist kostenlos!!!
Flaschen können auf den Decks eigentlich nur dann herumrollen, wenn sie ein wenig achtlos oder gedankenlos irgendwo hingelegt werden.
Wenn sie von der Besatzung verstaut werden liegen die dort und bleiben auch liegen.
Zur Verständigung:
Es ist richtig, dass die Bootsbesatzung nur portugiesisch oder Creol spricht und versteht. Aber seid euch sicher, dass die Verständigung, speziell bei einem Notfall ganz ausgezeichnet funktioniert.
Wir sind bisher noch immer überall da hingelangt, wo wir hinwollten und auch wieder ganz wohlbehalten zurück.
In Situationen, in denen es auf rasches Handeln ankam (Boot zu nahe an den Felsen, weil das einsteigen beim einen oder anderen ein wenig mehr Zeit in Anspruch nahm) reicht ein Schrei, ein Zeichen und allen ist klar, worum es geht, auch wenn es Zugebenehrmaßen nicht einfach ist, mit den Jungs über die Fußballergebnisse der letzten Woche zu diskutieren, was aber für den Tauchbetrieb auch nicht unbedingt nötig ist.
Zur Bootssituation an sich:
Das Ressort liegt auf einer Insel, also alles was sich hier bewegt, erfordert ein Boot.
Aus diesem Grund ist eine Abstimmung des Tauchbetriebs mit den nötigen Transfers des Hotels erforderlich. Spätestens am Abend vorher wissen die Tauchgäste aber Bescheid, wann es am nächsten Tag zum Tauchen geht und das ist, seit ich hier bin, auch keinen Änderungen oder Verschiebungen mehr unterworfen gewesen.
„Preußische“ Pünktlichkeit wird es jedoch hier niemals geben, selbst wenn 25 Boote vor dem Hotel liegen, denn das entspricht nicht dem Lebensgefühl der Menschen hier, macht aber auch den Charme eines Aufenthalts hier aus.
Fazit:
Menschen, die Spaß am tauchen haben, sich an unberührter Unterwasserwelt erfreuen können, die einen maximalentspannenden Aufenthalt wollen, die dem tauchen in kleinen bzw. kleinsten Gruppen etwas abgewinnen können, die Abstand von der durchorganisierten verplanten europäischen Welt möchten, sind hier richtig.
„Hai“lightjäger, die nach noch nicht gesehen Haiarten Ausschau halten und dabei die Schönheit der Grotten und Spalten, in denen es vor Leben pulsiert völlig übersehen, die einen über und über mit großen Gorgonien bewachsenen Abhang nicht beeindruckend finden, sind hier vielleicht wirklich nicht am Ziel ihrer Träume.
Ach ja, die „Disco“ bis 24 Uhr ist eine kleine folkloristische Darbietung der Animationstruppe hier, die bei den ersten Bungalows noch mit Mühe wahrnehmbar ist.
So, das musste jetzt einfach auch mal gesagt sein.
Sollte jemand noch Fragen haben, kann er sich gerne per Kontaktformular an mich wenden, ich werde gerne zu allem Auskunft geben, was ich im Übrigen auch in der Vergangenheit gemacht habe.
Ich denke mal, dass die Gäste, die hier positive Berichte abgegeben haben, auch nix gegen Fragen per Kontaktformular einzuwenden haben.
Dort könnt ihr euch das, was ich hier geschrieben habe, bestätigen lassen, falls ihr dem nicht traut.
Herzliche Grüße vom Äquator und vielleicht bis bald mal hier
Oliver
Seit dem 6. Januar habe ich die Betreuung der deutschsprachigen Tauchgäste hier übernommen.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll oder nicht, bin aber nun zu dem Entschluß gelangt, zumindest einige Dinge nicht unkommentiert stehenzulassen.
Für den Inhalt der Homepage bin ich nicht verantwortlich, kann euch aber versichern, dass wir dabei sind, diese zu überarbeiten und die, teilweise recht optimistischen, Beschreibungen anzupassen.
Das Thema mit der Ausstiegsleiter war das Erste, was ich verändert habe und es ist nun kein Problem mehr (siehe Bericht von Carina)
Zu den Verhältnissen:
Ich habe bei manchen Berichten hier das Gefühl, dass zwar „Wassertemperatur 29°“ gelesen wird, aber das kleine Wörtchen „Atlantik“ nicht wahrgenommen wird.
Ein Blick auf die Landkarte offenbart: Das nächste Festland ist in westlicher Richtung Brasilien, in südlicher Richtung die Antarktis, in nördlicher bzw. westlicher Richtung der Afrikanische Kontinent. Diese nach Süden und Westen recht exponierte Lage (und das ist hier die Richtung, aus der die Wellen kommen!!!) bedeutet eben, dass es hier „ohne“ Dünung nicht gibt. Dünung heißt hier aber ab 1m Höhe. Ob das dann hinterher ein Grund zur Kritik ist, mag sich jeder selbst überlegen.
Hier wurde und wird jedem soweit als möglich geholfen, wenn er das möchte!!!
Wenn ein Gast hier ist mit unter ca. 100 TG, spreche ich mit ihm und je nach Ergebnis dieses Gesprächs, wähle ich für ihn einen soweit als möglich geeigneten Tauchplatz für die ersten Tauchgänge. Auch mit der Bleimenge stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn es gewünscht ist. Ich würde aber nicht unbedingt auf die Idee kommen, dass ein Gast mit 200 Tauchgängen, bei der Bestimmung seiner Bleimenge Hilfe benötigt, wenn er nicht darum bittet.
Wir waren erst heute vormittag hier im Wasser. Dabei war eine Dame mit 35 Tauchgängen. Das hat tadellos geklappt, TROTZ der hier üblichen Dünung, TROTZ der angeblich ungeeigneten Boote und was noch so alles angeführt wurde.
Ich sage den Gästen, dass das Tauchen hier von mir so ungezwungen und individuell wie möglich gestaltet wird. Dabei appelliere ich an die Eigenverantwortung eines jeden Tauchers und erwachsenen Menschen. Wer dann sagt, dass er sich unsicher fühlt, kein Problem: Hier werden sie geholfen. Aber ich werde nicht „bevormundend“ tätig werden, wenn ich einen nach Ausbildungsstand und Anzahl der Tauchgänge eigenständigen Taucher vor mir sehe.
Was vorher war, kann ich nicht beurteilen, aber seit ich hier bin, hat es noch keinen Ausfall von Tauchgängen oder größere Verschiebungen wegen der Bootsproblematik gegeben.
Zu der „Eignung“ der Boote für’s tauchen:
Die Boote sind, von der Rumpfform und -aufteilung her Boote für’s Hochseefischen.
Das ist der Grund, warum die Bordwände so hoch sind. Die Betonung liegt auf „Hochsee“ und das ist bei den hier herrschenden Dünungsverhältnissen auch nicht verkehrt. Irgendwelche flachen „Nussschalen“, bei denen dann der Sprung von weiter unten erfolgen kann, sind hier nicht das Geeignete.
Außerdem denke ich, dass es für einen zertifizierten Taucher nicht unbedingt ein Problem darstellen sollte, 1,2m Abstand zur Wasseroberfläche zu überwinden, AUCH mit einer halben Rolle rückwärts.
In der Reisebeschreibung hier im taucher net ist bereits ausgeführt, dass Sao Tome kein Billigreiseland ist und auch nicht sein KANN, denn alles, was es hier nicht gibt, muß per Boot hergeschafft werden. Eine Cola auf einer Skihütte ist auch teurer, als dieselbe bei Aldi.
Außerdem ist bei allen Tauchausfahrten Wasser in mehr als ausreichender Menge mit dabei (bisher haben wir IMMER wieder was mit zurück gebracht) und das ist kostenlos!!!
Flaschen können auf den Decks eigentlich nur dann herumrollen, wenn sie ein wenig achtlos oder gedankenlos irgendwo hingelegt werden.
Wenn sie von der Besatzung verstaut werden liegen die dort und bleiben auch liegen.
Zur Verständigung:
Es ist richtig, dass die Bootsbesatzung nur portugiesisch oder Creol spricht und versteht. Aber seid euch sicher, dass die Verständigung, speziell bei einem Notfall ganz ausgezeichnet funktioniert.
Wir sind bisher noch immer überall da hingelangt, wo wir hinwollten und auch wieder ganz wohlbehalten zurück.
In Situationen, in denen es auf rasches Handeln ankam (Boot zu nahe an den Felsen, weil das einsteigen beim einen oder anderen ein wenig mehr Zeit in Anspruch nahm) reicht ein Schrei, ein Zeichen und allen ist klar, worum es geht, auch wenn es Zugebenehrmaßen nicht einfach ist, mit den Jungs über die Fußballergebnisse der letzten Woche zu diskutieren, was aber für den Tauchbetrieb auch nicht unbedingt nötig ist.
Zur Bootssituation an sich:
Das Ressort liegt auf einer Insel, also alles was sich hier bewegt, erfordert ein Boot.
Aus diesem Grund ist eine Abstimmung des Tauchbetriebs mit den nötigen Transfers des Hotels erforderlich. Spätestens am Abend vorher wissen die Tauchgäste aber Bescheid, wann es am nächsten Tag zum Tauchen geht und das ist, seit ich hier bin, auch keinen Änderungen oder Verschiebungen mehr unterworfen gewesen.
„Preußische“ Pünktlichkeit wird es jedoch hier niemals geben, selbst wenn 25 Boote vor dem Hotel liegen, denn das entspricht nicht dem Lebensgefühl der Menschen hier, macht aber auch den Charme eines Aufenthalts hier aus.
Fazit:
Menschen, die Spaß am tauchen haben, sich an unberührter Unterwasserwelt erfreuen können, die einen maximalentspannenden Aufenthalt wollen, die dem tauchen in kleinen bzw. kleinsten Gruppen etwas abgewinnen können, die Abstand von der durchorganisierten verplanten europäischen Welt möchten, sind hier richtig.
„Hai“lightjäger, die nach noch nicht gesehen Haiarten Ausschau halten und dabei die Schönheit der Grotten und Spalten, in denen es vor Leben pulsiert völlig übersehen, die einen über und über mit großen Gorgonien bewachsenen Abhang nicht beeindruckend finden, sind hier vielleicht wirklich nicht am Ziel ihrer Träume.
Ach ja, die „Disco“ bis 24 Uhr ist eine kleine folkloristische Darbietung der Animationstruppe hier, die bei den ersten Bungalows noch mit Mühe wahrnehmbar ist.
So, das musste jetzt einfach auch mal gesagt sein.
Sollte jemand noch Fragen haben, kann er sich gerne per Kontaktformular an mich wenden, ich werde gerne zu allem Auskunft geben, was ich im Übrigen auch in der Vergangenheit gemacht habe.
Ich denke mal, dass die Gäste, die hier positive Berichte abgegeben haben, auch nix gegen Fragen per Kontaktformular einzuwenden haben.
Dort könnt ihr euch das, was ich hier geschrieben habe, bestätigen lassen, falls ihr dem nicht traut.
Herzliche Grüße vom Äquator und vielleicht bis bald mal hier
Oliver