Im Frühling war ich zum zweiten Mal bei der Tauch ...
Im Frühling war ich zum zweiten Mal bei der Tauchbasis im Robinson Soma Bay. Für den gemeinen Urlaubstaucher mit 10-20 Tauchgängen pro Jahr bietet die Basis ein ausreichend umfangreiches Spektrum an Möglichkeiten, seinem Hobby nachzugehen. Ebenso ist sie sehr gut geeignet, um das Tauchen in einer angenehmen Umgebung zu lernen. Die Boote sind groß und gepflegt und die Bootsbesatzungen extrem hilfsbereit. Die Mitarbeiter der Basis sind ohne Ausnahme sympathisch, wobei vor allem die Ägypter sehr offen und lustig sind. Der eine oder andere deutsche Angestellte spricht nicht mehr als unbedingt nötig, aber das ist auch nicht ihr Job. Unter Wasser machen alle Guides und Tauchlehrer ihre Arbeit hervorragend, wenn es darum geht, Anfängern bei Problemen weiter zu helfen. Die Briefings sind informativ und autonomes Tauchen ist bei entsprechender Erfahrung kein Problem. Dünn wird es dagegen, wenn ambitionierte Taucher mit einigen Safaris auf dem Buckel Tauchgänge erwarten, die ihrem Anspruch und ihren Fähigkeiten gerecht werden und die auch in den Gewässern vor Safaga möglich sind.
Es sind auch an den Außenriffen Tauchgänge möglich, denen fast jeder Taucher gewachsen ist. Für die wirklich guten Tauchgänge gilt das natürlich nicht. Und genau hier liegt das Hauptproblem. Das schwächste Glied in der Kette - respektive auf dem Boot - bestimmt, wie getaucht wird. Das ist dann viel zu oft ein 08/15 Tauchgang.
Selbstverständlich sollte man niemandem einen TG zumuten, den er nicht machen kann. Aber man könnte bei der Auswahl der Mitfahrer einer Tagestour etwas besser auf die Zusammensetzung achten oder - wenn man allen Interessierten einen Tauchgang ermöglichen will - mehrere Varianten an einem Tauchplatz anbieten. Die Einsteiger könnten vom Boot aus tauchen und wer will und kann, taucht vom Zodiak im Norden. Das geht auch bei Wind und Wellen.
Das in einem Werbevideo der Basis beworbene und bei immerhin einem der drei Boote vorhandene Zodiak wurde in meiner Anwesenheit (insgesamt 4,5 Wochen) genau einmal genutzt. Dabei könnte man mit dem Zodiak so schöne Drifts an den unberührten und Strömungsexponierten Steilwänden der Ostseiten der Außenriffe machen. Außer am Midle-Reef, wo die Ostseite aber ein Korallengarten und keine Steilwand ist, habe ich leider keine Ostseite gesehen. Die dreimal pro Woche angebotene Double Tank Tour fand in der gesamten Zeit ebenfalls nur einmal statt. Der wöchentliche „Early Morning“ nie.
Stichwort Werbevideo: Der mittlerweile nicht mehr anwesende stellvertretende Basisleiter wirbt in diesem damit, dass durch das gute Händchen der Basiscrew bei der Zusammenstellung der Gäste der Tauchboote eine besondere Atmosphäre an Bord geschaffen wird. Zitat: ´Und das gibt´s auf keiner anderen Basis.´ Diese Aussage ist schlicht Unsinn. Die Atmosphäre auf den Booten ist sehr angenehm, wie auf fast jedem Tauchboot. Eine aktive Zusammenstellung der Gruppen durch die Angestellten findet allerdings nicht statt. Wer will, meldet sich für eine Tour an und fährt mit - wie überall.
Dabei nervt es, dass praktisch immer erst direkt vor der Abfahrt - oder sogar erst an Bord des Boots - das Ziel festgelegt wird. Die Ausnahme ist der Donnerstag, wo es planmäßig zum Panoramariff geht. Aber wer fünf Tagestouren mitmacht, wird vermutlich ohnehin drei- bis viermal dort landen. Eine Planung ist so nicht möglich und um bestimmte Ziele zu sehen, muss man sich auf gut Glück immer wieder neu anmelden. Die benachbarte Orca-Basis hat einen festen Wochenplan. Natürlich ist man vom Wetter abhängig, aber wer mal bei rauer See an Small Brother lag und am Daedalus auch bei 2,5 Meter Welle an der Nordseite vom Zodiak aus getaucht ist, weiß, dass viel mehr geht, als einem dort erzählt wird. Es schaukelt und strömt dann eben etwas, aber wer bei solchen Bedingungen nicht tauchen will oder kann, kann immer noch im Strömungs- und Wellenschatten im Süden vom Boot aus tauchen oder eine Halbtagestour machen.
Zum Unterricht: Die OWD-Ausbildung einer Freundin schien sehr gründlich durchgeführt worden zu sein. Sie hatte nichts auszusetzen und konnte danach das, was man nach 3,5 Tagen Kurs können sollte. Ein Freund hat das Spezialbrevet ´Tieftauchen´ absolviert. Ohne über den generellen Sinn und Unsinn eines solchen Brevets zu urteilen, bleibt festzustellen, dass der gesamte ´Theorieunterricht´ deutlich unter 5 Minuten dauerte und auf dem Boot kurz vor dem ersten Tauchgang abgehalten wurde. Nach (!) Ausstellung des Brevets gab es noch ein nicht nur räumlich recht flaches SSI-Heftchen zum Selbststudium. Ich habe Urlaubstauchbasen erlebt, die zu diesem Thema einen vollen Tag unterrichten und das Gelernte anhand selbstgemachter Tests mit Freitextantworten überprüfen (Robinson Jandia Playa) und bei der nicht nur die Gefahren hoher Sauerstoff- und Stickstoffpartialdrücke genau erklärt wurden, sondern auch Dekotheorie und der Einsatz von Dekogasen mit hohem Sauerstoffanteil besprochen wurden. Diese Themen sind zwangsläufig mit dem Tieftauchen verbunden, werden jedoch bei SSI konsequent ignoriert oder - was Quatsch ist - in den Bereich des technischen Tauchens verschoben.
Ein weiterer Punkt ist mir unangenehm aufgestoßen: Zur Zeit meines letzten Urlaubs war eine Filmcrew vor Ort, die neue Schulungsvideos für SSI gedreht hat. Als Konsequenz wurden Tagestouren für zahlende Gäste, die im Wochenplan standen, einfach abgesagt. Das ist an sich schon nicht ok, die Art und Weise wie dies passierte, war aber das viel größere Übel. Beispiel: Ein Bekannter schwankte zwischen den Tagestouren am Mittwoch und am Donnerstag (Samstag und Montag stehen weitere im Plan). Er entschied sich für einen Tag mit der Familie am Strand am Mittwoch und für die Tagestour am Donnerstag. Als er sich Mittwochvormittag für die Tagestour anmelden wollte wurde ihm gesagt, diese sei der Filmcrew geopfert worden, die aufgrund von zu langsamer Arbeit außerplanmäßig eines der Boote beansprucht. Hätte man das wenigstens am Abend vorher klar kommuniziert, hätte mein Bekannter am Mittwoch mitfahren können und nicht komplett auf eine Tagestour verzichten müssen, denn am Samstag ging es nach Hause.
Ein weiteres Beispiel: Bei einer Halbtagestour war es der Wunsch aller Gäste, das mit Abstand schönste der Innenriffe - Shaab Saiman - anzufahren. Dort wurde eine Woche vorher ein Walhai gesichtet. Wind und Wellen hätten dies an jenem Tag zugelassen. Das ist nicht oft der Fall, so dass diese Gelegenheiten ebenso selten wie willkommen sind. Unmittelbar vor dem Start wurde uns mitgeteilt, dass Shaab Saiman nicht angefahren werde, da die Filmcrew mit an Bord sei und dann nicht rechtzeitig wieder zurückkommen kann. Der Weg dorthin ist ca. 10-15 Minuten länger. Somit wurde allen zahlenden Gästen ihr Wunschziel vorenthalten, damit die Filmcrew etwas früher wieder zurück ist. Der Basiscrew halte ich zugute, dass sie ebenso genervt von der Filmcrew war, wie viele Gäste. Vom wen die Order ausging, wer hier VIP und wer VUP (U = unimportant) ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Gelitten hat am Ende der Gast, und als solcher bewerte ich die Basis.
Es gibt normalerweise täglich vor- und nachmittags jeweils Halbtagestouren für erfahrene Taucher und für Einsteiger. Aufgrund nicht immer transparenter Zwänge (z. B. Filmcrew, Reefcheck-Woche usw...) wurden diese Touren des Öfteren zusammengelegt, was statt eines One Ways an einem der besseren Innenriffe Tauchen an einem Anfängerrummel- und Schnorchelplatz bedeutet. Tobia Kebir habe ich in 17 Tagen dadurch sechsmal betauchen müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Sicherheit an Bord der Tauchboote. Es gab zu keiner Zeit ein echtes Bootsbreefing. ´Schuhe ausziehen und kein Papier in die Toiletten werfen.´ waren die einzigen Hinweise. Infos zu Notfallverfahren, Rettungsinseln (vermutlich nicht vorhanden), Feuerlöschern, Notfallsauerstoff, Verhalten bei einem Feuer an Bord usw. wurden nie gegeben. Das mag in Ägypten unüblich sein, bleibt aber dennoch ein Kritikpunkt und ich weiß, dass es auch anders geht. Auf Key Largo musste ich mir jeden Tag zwei mal 5 Minuten zum Notfallverfahren an Bord der Tauchboote anhören. Das Fehlen derartiger Informationen passt nicht zu einer Basis, die erfahrene Taucher unter dem Vorwand der Sicherheit für weniger erfahrene Taucher in ihren Möglichkeiten einschränkt.
Das vor allem die Innen- aber auch viele Außenriffe (an den Standardrouten) schon sehr kaputt sind, ist schade, fließt aber nicht in die Basisbewertung ein und steht hier nur zur Information der Leser.
Zusammenfassung
Pluspunkte:
+ große, gepflegte Boote mit sehr guter Crew
+ gründliche und individuelle OWD-Ausbildung
+ nette, motivierte Mitarbeiter
+ kompetentes Guiding
+ alles, was der Gelegenheitsurlaubstaucher braucht
Minuspunkte
- fehlende Flexibilität limitiert erfahrene Taucher
- ein absoluter Witz von Tieftauchausbildung
- Unterordnung der zahlenden Gäste gegenüber der Filmcrew
- keine Planbarkeit bei der Auswahl der Tauchziele
- fehlende Sicherheitshinweise zu den Booten
Fazit: Die Basis ist für den nicht ambitionierten Gelegenheitstaucher oder Anfänger sehr zu empfehlen. Wer allerdings gerne möglichst gute Tauchgänge machen möchte und nicht auf Standardprogramm steht, kommt zu kurz. Die angeführten Minuspunkte führen entsprechend zu Abzügen. Dennoch habe ich mich unterm Strich bei der Basis wohl gefühlt und würde - wenn das Ziel Soma Bay wieder in Frage kommt - auch wieder dort tauche. Es gibt sehr viele schlechtere Basen, aber auch eine Menge bessere.
Es sind auch an den Außenriffen Tauchgänge möglich, denen fast jeder Taucher gewachsen ist. Für die wirklich guten Tauchgänge gilt das natürlich nicht. Und genau hier liegt das Hauptproblem. Das schwächste Glied in der Kette - respektive auf dem Boot - bestimmt, wie getaucht wird. Das ist dann viel zu oft ein 08/15 Tauchgang.
Selbstverständlich sollte man niemandem einen TG zumuten, den er nicht machen kann. Aber man könnte bei der Auswahl der Mitfahrer einer Tagestour etwas besser auf die Zusammensetzung achten oder - wenn man allen Interessierten einen Tauchgang ermöglichen will - mehrere Varianten an einem Tauchplatz anbieten. Die Einsteiger könnten vom Boot aus tauchen und wer will und kann, taucht vom Zodiak im Norden. Das geht auch bei Wind und Wellen.
Das in einem Werbevideo der Basis beworbene und bei immerhin einem der drei Boote vorhandene Zodiak wurde in meiner Anwesenheit (insgesamt 4,5 Wochen) genau einmal genutzt. Dabei könnte man mit dem Zodiak so schöne Drifts an den unberührten und Strömungsexponierten Steilwänden der Ostseiten der Außenriffe machen. Außer am Midle-Reef, wo die Ostseite aber ein Korallengarten und keine Steilwand ist, habe ich leider keine Ostseite gesehen. Die dreimal pro Woche angebotene Double Tank Tour fand in der gesamten Zeit ebenfalls nur einmal statt. Der wöchentliche „Early Morning“ nie.
Stichwort Werbevideo: Der mittlerweile nicht mehr anwesende stellvertretende Basisleiter wirbt in diesem damit, dass durch das gute Händchen der Basiscrew bei der Zusammenstellung der Gäste der Tauchboote eine besondere Atmosphäre an Bord geschaffen wird. Zitat: ´Und das gibt´s auf keiner anderen Basis.´ Diese Aussage ist schlicht Unsinn. Die Atmosphäre auf den Booten ist sehr angenehm, wie auf fast jedem Tauchboot. Eine aktive Zusammenstellung der Gruppen durch die Angestellten findet allerdings nicht statt. Wer will, meldet sich für eine Tour an und fährt mit - wie überall.
Dabei nervt es, dass praktisch immer erst direkt vor der Abfahrt - oder sogar erst an Bord des Boots - das Ziel festgelegt wird. Die Ausnahme ist der Donnerstag, wo es planmäßig zum Panoramariff geht. Aber wer fünf Tagestouren mitmacht, wird vermutlich ohnehin drei- bis viermal dort landen. Eine Planung ist so nicht möglich und um bestimmte Ziele zu sehen, muss man sich auf gut Glück immer wieder neu anmelden. Die benachbarte Orca-Basis hat einen festen Wochenplan. Natürlich ist man vom Wetter abhängig, aber wer mal bei rauer See an Small Brother lag und am Daedalus auch bei 2,5 Meter Welle an der Nordseite vom Zodiak aus getaucht ist, weiß, dass viel mehr geht, als einem dort erzählt wird. Es schaukelt und strömt dann eben etwas, aber wer bei solchen Bedingungen nicht tauchen will oder kann, kann immer noch im Strömungs- und Wellenschatten im Süden vom Boot aus tauchen oder eine Halbtagestour machen.
Zum Unterricht: Die OWD-Ausbildung einer Freundin schien sehr gründlich durchgeführt worden zu sein. Sie hatte nichts auszusetzen und konnte danach das, was man nach 3,5 Tagen Kurs können sollte. Ein Freund hat das Spezialbrevet ´Tieftauchen´ absolviert. Ohne über den generellen Sinn und Unsinn eines solchen Brevets zu urteilen, bleibt festzustellen, dass der gesamte ´Theorieunterricht´ deutlich unter 5 Minuten dauerte und auf dem Boot kurz vor dem ersten Tauchgang abgehalten wurde. Nach (!) Ausstellung des Brevets gab es noch ein nicht nur räumlich recht flaches SSI-Heftchen zum Selbststudium. Ich habe Urlaubstauchbasen erlebt, die zu diesem Thema einen vollen Tag unterrichten und das Gelernte anhand selbstgemachter Tests mit Freitextantworten überprüfen (Robinson Jandia Playa) und bei der nicht nur die Gefahren hoher Sauerstoff- und Stickstoffpartialdrücke genau erklärt wurden, sondern auch Dekotheorie und der Einsatz von Dekogasen mit hohem Sauerstoffanteil besprochen wurden. Diese Themen sind zwangsläufig mit dem Tieftauchen verbunden, werden jedoch bei SSI konsequent ignoriert oder - was Quatsch ist - in den Bereich des technischen Tauchens verschoben.
Ein weiterer Punkt ist mir unangenehm aufgestoßen: Zur Zeit meines letzten Urlaubs war eine Filmcrew vor Ort, die neue Schulungsvideos für SSI gedreht hat. Als Konsequenz wurden Tagestouren für zahlende Gäste, die im Wochenplan standen, einfach abgesagt. Das ist an sich schon nicht ok, die Art und Weise wie dies passierte, war aber das viel größere Übel. Beispiel: Ein Bekannter schwankte zwischen den Tagestouren am Mittwoch und am Donnerstag (Samstag und Montag stehen weitere im Plan). Er entschied sich für einen Tag mit der Familie am Strand am Mittwoch und für die Tagestour am Donnerstag. Als er sich Mittwochvormittag für die Tagestour anmelden wollte wurde ihm gesagt, diese sei der Filmcrew geopfert worden, die aufgrund von zu langsamer Arbeit außerplanmäßig eines der Boote beansprucht. Hätte man das wenigstens am Abend vorher klar kommuniziert, hätte mein Bekannter am Mittwoch mitfahren können und nicht komplett auf eine Tagestour verzichten müssen, denn am Samstag ging es nach Hause.
Ein weiteres Beispiel: Bei einer Halbtagestour war es der Wunsch aller Gäste, das mit Abstand schönste der Innenriffe - Shaab Saiman - anzufahren. Dort wurde eine Woche vorher ein Walhai gesichtet. Wind und Wellen hätten dies an jenem Tag zugelassen. Das ist nicht oft der Fall, so dass diese Gelegenheiten ebenso selten wie willkommen sind. Unmittelbar vor dem Start wurde uns mitgeteilt, dass Shaab Saiman nicht angefahren werde, da die Filmcrew mit an Bord sei und dann nicht rechtzeitig wieder zurückkommen kann. Der Weg dorthin ist ca. 10-15 Minuten länger. Somit wurde allen zahlenden Gästen ihr Wunschziel vorenthalten, damit die Filmcrew etwas früher wieder zurück ist. Der Basiscrew halte ich zugute, dass sie ebenso genervt von der Filmcrew war, wie viele Gäste. Vom wen die Order ausging, wer hier VIP und wer VUP (U = unimportant) ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Gelitten hat am Ende der Gast, und als solcher bewerte ich die Basis.
Es gibt normalerweise täglich vor- und nachmittags jeweils Halbtagestouren für erfahrene Taucher und für Einsteiger. Aufgrund nicht immer transparenter Zwänge (z. B. Filmcrew, Reefcheck-Woche usw...) wurden diese Touren des Öfteren zusammengelegt, was statt eines One Ways an einem der besseren Innenriffe Tauchen an einem Anfängerrummel- und Schnorchelplatz bedeutet. Tobia Kebir habe ich in 17 Tagen dadurch sechsmal betauchen müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Sicherheit an Bord der Tauchboote. Es gab zu keiner Zeit ein echtes Bootsbreefing. ´Schuhe ausziehen und kein Papier in die Toiletten werfen.´ waren die einzigen Hinweise. Infos zu Notfallverfahren, Rettungsinseln (vermutlich nicht vorhanden), Feuerlöschern, Notfallsauerstoff, Verhalten bei einem Feuer an Bord usw. wurden nie gegeben. Das mag in Ägypten unüblich sein, bleibt aber dennoch ein Kritikpunkt und ich weiß, dass es auch anders geht. Auf Key Largo musste ich mir jeden Tag zwei mal 5 Minuten zum Notfallverfahren an Bord der Tauchboote anhören. Das Fehlen derartiger Informationen passt nicht zu einer Basis, die erfahrene Taucher unter dem Vorwand der Sicherheit für weniger erfahrene Taucher in ihren Möglichkeiten einschränkt.
Das vor allem die Innen- aber auch viele Außenriffe (an den Standardrouten) schon sehr kaputt sind, ist schade, fließt aber nicht in die Basisbewertung ein und steht hier nur zur Information der Leser.
Zusammenfassung
Pluspunkte:
+ große, gepflegte Boote mit sehr guter Crew
+ gründliche und individuelle OWD-Ausbildung
+ nette, motivierte Mitarbeiter
+ kompetentes Guiding
+ alles, was der Gelegenheitsurlaubstaucher braucht
Minuspunkte
- fehlende Flexibilität limitiert erfahrene Taucher
- ein absoluter Witz von Tieftauchausbildung
- Unterordnung der zahlenden Gäste gegenüber der Filmcrew
- keine Planbarkeit bei der Auswahl der Tauchziele
- fehlende Sicherheitshinweise zu den Booten
Fazit: Die Basis ist für den nicht ambitionierten Gelegenheitstaucher oder Anfänger sehr zu empfehlen. Wer allerdings gerne möglichst gute Tauchgänge machen möchte und nicht auf Standardprogramm steht, kommt zu kurz. Die angeführten Minuspunkte führen entsprechend zu Abzügen. Dennoch habe ich mich unterm Strich bei der Basis wohl gefühlt und würde - wenn das Ziel Soma Bay wieder in Frage kommt - auch wieder dort tauche. Es gibt sehr viele schlechtere Basen, aber auch eine Menge bessere.