Kein Jubelbericht...aber WAHR!Weihnachten und den ...
Kein Jubelbericht...aber WAHR!
Weihnachten und den Jahreswechsel habe ich mit meiner Tauchpartnerin im neueröffneten 3 ½ Sterne Hotel Zabargad bei Hamata (südliches Rotes Meer, kurz vor der Grenze zum Sudan) verbracht - oder sollte ich eher sagen erlitten...
Seitens des Veranstalters ORCA REISEN GmbH erfolgte keinerlei Hinweis auf die zahlreichen Mängel und den jämmerlichen Zustand der gesamten Anlage. In Gesprächen mit anderen Gästen wurde mir mitgeteilt, daß ein Teil der Gäste entsprechende Informationen, verbunden mit einem Angebot von Preisnachlaß bekommen hatten. Zu diesem erlauchten Personenkreis gehörten wir jedoch nicht.
1. Der Bungalow
Schon vom ersten Tag an klemmte die Eingangstür und ließ sich nur öffen indem man sich von außen mit dem Körper gegen die Tür warf. Später klemmte die Tür so stark, daß ein Öffnen von Innen (ziehen) unmöglich war. Das Verlassen des Zimmers erfolgte durch das Fenster, öffnen der Tür von Außen (s.o.), schließen des Fensters und schließen der Tür. Dieser Mangel und zahl-reiche weitere Mängel wurden am 25.12.01 der Tauchbasis `ORCA Diving Center Zabargad` gemeldet - diese wurde beim Vorstellungsgespräch als "örtliche Reiseleitung" deklariert. Am 31.12.01 wurde dieser eine Mangel behoben - alle anderen blieben bis zum Urlaubsende erhalten.
Die Tür zur Toilette ließ sich nicht schließen - dazu hätte man am Türblatt etwa 1 cm abhobeln müssen. Es gehört nicht zu unseren Gewohnheiten bei offener Tür die Notdurft zu verrichten (wie oben erwähnt sind wir Tauchpartner, keine Ehepaar, Lebensgemeinschaft o.ä.) und anschließend die Düfte im Zimmer zu genießen. Es gab keinen Halter für das Klopapier, keine Halter für die Handtücher, keine Möglichkeit die Badesachen zu trocknen und keine Duschmatte. Der laut Prospekt `komfortabel eingerichtete` Bungalow glänzte durch das Fehlen von Tisch und Stühlen, Nachttischlampen, Telefon (zumindest für Anrufe innerhalb der Anlage) - selbst ein Schild `Bitte nicht stören` war nicht vorhanden. Als Sahnehäubchen wurde immer wieder der Strom abgestellt. Für Taucher wichtig: bereits ladende Akkus sprangen wieder in die Entladefunktion um und waren zum gewünschten Zeitpunkt leer. Kein Strom hieß aber auch kein Wasser, also nur einmal Wasserspülung auf der Toilette, kein Duschen...
Positiv war der Putzmann - alles war tiptop sauber. Sogar nach dem überraschenden Gewitter-guß am 30.12.01, als in allen Zimmern nachmittags das Wasser zentimeterhoch stand, war abends davon fast nichts mehr zu sehen (der Ärmste hat wirklich gewirbelt).
2. die Anlage als Ganzes (am Eingangstor prangen 4 (!)Sterne)
Da die Anlage auf 200 Bungalows konzipiert ist, von denen erst ¼ `fertig` gestellt ist, kann man wohl getrost von einer einzigen großen Baustelle sprechen. Die Wege sind größtenteils unbefestigt, besonders im Bereich von Treppen nicht oder nur unzureichend beleuchtet. Zahlreiche ungesicherte (keine Abdeckung, kein Flatterband, keine Beleuchtung) Schächte für die Pumpen sorgen für ein erhebliches Unfallrisiko. Auch die Verle-gungsarbeiten in Sachen Elektroleitungen waren nicht ohne Risiko: Abends wurden Gräben ausgehoben - selbstverständlich auch quer über die Wege und völlig ungesichert - ein Wunder, daß nachts niemand gestürzt ist.
Desweiteren dürfte bei dem vorgelegtem Bautempo der `große Swimmingpool` erst in vielen Monaten fertig gestelltein.
Es fehlt in der Anlage ein Aufenthaltsraum in dem man gemütlich sitzen und seine Taucher-erlebnisse austauschen kann. Die Wasserpfeifenecke kann man dazu nicht benutzen - spätestens nach einer halben Stunde hat man erhebliche Kreuzschmerzen und an der Bar neben der Tauchbasis hält man es im eiskalten Wind auch nicht lange aus - trotz Kapuzen-Sweatshirt.
3. Hauptrestaurant
Der große Raum hat die Atmosphäre eines Bahnhofswarteraums (obwohl ich auch da sehr nett eingerichtete kenne) - ein kleines Bildchen an einer Wand ist doch arg wenig um Gemütlichkeit zu erzeugen.
Das Essen wurde offensichtlich im Laufe des Tages erstellt, abends überwiegend kalt auf die Warmhalte-Geräte gestellt und dort erwärmt - mit etwas Glück und fischen direkt über der Flamme kam man so zu lauwarmen Essen. Meistens war es trotzdem schnell kahlgefressen und es wurde fast nie nachgelegt - wenn man von den `Sättigungsbeilagen` mal absieht. Die Toilet-ten im Restaurant bildeten den würdigen Rahmen für diese 3 ½ Sterne Anlage: Ohne jegliche Tür (das hat den Vorteil daß sie nicht klemmen können), die Wasserspülung abgestellt. Als Sahne-häubchen wurde in den letzten Tagen Dosenbier ausgeschenkt...
Positiv waren die schon fast übereifrigen Kellner: kaum hatte man die Gabel hingelegt, schon verschwand der Teller.
4. `Snack`Bar
Ich bin immer noch nicht sicher, ob mit der im Katalog erwähnten `Snack Bar` die Bar neben der Tauchbasis gemeint ist, schließlich waren da noch zahlreiche andere Gebäude, die wohl auch mal Bars oder sowas werden sollen. Da diese Bar jedoch die einzig geöffnete war, gehe ich davon aus, daß sie gemeint ist. Die erste Vermutung war, daß mit snack das norddeutsche `schnacken` = reden gemeint war... aber am vorletzten Urlaubstag (05.01.02) tauchte wirklich eine Speisekarte auf. Da es kein Telefon gab, ging der Snack-Bar-Kellner ins Hauptrestaurant, gab dort die Bestellung auf und brachte von dort das Essen rüber in die Snack-Bar - trotz Verpackung mit Aluminium-Folie nahezu eiskalt. Auch hier: Keine Türen zu den Toiletten, dafür funktionerte die Wasserspülung - aber es fehlten die Klobrillen.
Nochmals erwähnt: 3 ½ Sterne Anlage laut ORCA REISEN Prospekt
5. Rezeption
Die eigentlichen Aufgaben der Rezeption wurden ordentlich erledigt, aber der Geldwechsel läßt sich einfach nur mit Betrug beschreiben... Wechselkurse wurden willkürlich festgelegt, Hinweise auf die offiziellen Wechselkurse abgewimmelt mit dem Hinweis, man könne sein Geld ja auch woanders wechseln gehen... Aber wo denn? In Hamata? Mit dem Taxi nach Marsa Alam fahren? In meinen Augen eine Unverschämtheit!
6. Reiseleitung
Bei der Abholung am Flughafen Marsa Alam habe ich die Reiseleitung gefragt, ob ich Geld besser am Flughafen wechseln soll oder im Hotel - da wurde mir ausdrücklich empfohlen das Geld im Hotel wechseln zu lassen.
Einige Zeit vor dem Abflug hatte ich bei ORCA REISEN angerufen und gefragt, ob ich in Zabargad mit Karte bezahlen kann - das wurde fälschlicherweise verneint. Auch bei diesem Telefonat kam der Zustand der Anlage mit keinem Wort zur Sprache - die fehlende schriftliche Information habe ich schon Anfangs erwähnt. Die eigentliche Reiseleitung ist in Safaga, telefonisch nicht zu erreichen (da es kein Telefon gibt) und kommt nur 1mal pro Woche ins Hotel um die Beschwerden entgegen zu nehmen und beheben zu lassen, soweit das überhaupt geht. Ihr habe ich bei der ersten Gelegenheit (am 28.12.01) eine handgeschriebene Mängelliste übergeben. Am nächsten Tag erfolgte ihrerseits das Angebot gegen Aufpreis nach Shams Alam umzuziehen, da die Mängel nicht behebbar seien. Wir lehnten dieses Angebot ab, da wir dort schon waren und wir dieses weit im Süden gelegene Ziel gebucht hatten um die südlichen Riffe zu betauchen - die von Shams Alam aus unerreichbar wären. Wir haben klar zu verstehen gegeben, daß wir den Luxus nicht brauchen, aber wenn wir ihn schon bezahlen müssen, dann wollen wir ihn auch haben - oder einen erheb-lichen Preisnachlaß.
Kleinere Mängel wurden mündlich bei der Tauchbasis gemeldet - aber wie man bei uns im Südhessischen sagt: Da hätte ich genausogut mit meinem Schuhschrank reden können...- das Ergebnis war das Gleiche.
7. Tauchen
Das Hausriff läßt sich nur bei nahezu völlig ruhiger See gefahrlos erreichen und betauchen - ich wurde Zeuge eines Unfalls...Da man nie sagen kann, die See bleibt während des Tauchgangs ruhig, bleibt ein erhebliches Restrisiko: Bei ruhiger See rein, bei rauher See raus. Die gelbe Leine stellt wohl eher eine psychologische Hilfe dar, wenn man wirklich sich daran festhalten wollte gab sie nach. Das `exquisite` Hausriff ist ganz nett, der terrassenförmige Abfall war an den von mir betauchten Stellen nicht zu erkennen, dafür ausgedehnte Sandflächen mit gelegentlichen Korallenblöcken - aber für ein Hausriff wirklich nicht schlecht. Sollte der Zugang mittels des angeblich geplanten Stegs möglich sein - durchaus zu empfehlen.
Trotz Angebot im Katalog war es nicht möglich mit NITROX zu tauchen oder einen Rebreather Kurs zu belegen. Die Schiffe haben keinerlei Funkverbindung zur Basis, im Falle eines Tauchunfalls ein erheb-liches Sicherheitsrisiko. Die Kisten mit den Tauchsachen rutschten bei rauher See ungesichert an Bord herum, teilweise (MS Karine) sogar die Preßluft-Flaschen.
Die Organisation der Fahrten war alles andere als professionell: Wenn in der ganzen Region 3 Schiffe fahren, die alle unter der Leitung der Basis sind, dazu noch ein Safari-Boot (MY Admera), dann sollte es doch machbar sein, daß nicht 2 der 3 Boote zum gleichen Riff fahren, bzw. daß am 02.01. sogar am gleichen Platz getaucht wird. Für Rudeltauchen fahre ich nicht in so entlegene Gebiete. Bei der Rückkehr zur `Marina` gab es immer wieder das gleiche Bild: alle Boote kommen nahezu zeitgleich zurück - das heißt, die Hälfte der Leute mußte im eisigen Wind auf die nächste Fahrt des Transfer-Gefährts (Bus wäre wirklich übertrieben - wir nannten es nur Kameltransporter) warten. Da die Boote vorher mindestens 1 Stunde lang Blickkontakt hatten, wäre das ohne jegliche Probleme zu vermeiden gewesen, man bräuchte nur etwas langsamer fahren...
Positiv möchte ich jedoch vermerken, daß die angefahrenen Riffe wirklich toll sind!
8. Flug
Dieser Bereich stellt einen Teil der verkorksten Urlaubs dar. Die Vorliebe von CONDOR für organisierte Verspätungen (alle Maschine treffen sich in München und fliegen erst dann los, wenn auch die letzte eingetroffen ist) und das Chaos im Müchner Flughafen sind allgemein bekannt. Ich hatte mir schon vor geraumer Zeit vorgenommen nie wieder über München zu fliegen und CONDOR ist im Bereich Service für mich eine der schlechtesten Fluggesellschaften...
Also Hinflug: Ungefragt saßen wir im Raucherabteil, ich vergaß, daß CONDOR keine Nicht-raucher-Flüge hat, wie es bei vielen anderen Fluggesellschaften üblich ist. Landung pünktlich in München, warten auf die Maschine aus Bremen. Warten heißt im Münchner Flughafen irgendwo rumstehen, denn nicht einmal für die die Hälfte der Wartenden gibt es Sitzplätze. Es wurde über Lautsprecher wegen der ungewöhnlich langen Wartezeit ein Frühstück angekündigt - das einfach nicht stattfand.
Rückflug: Landung pünktlich in München, diesmal warten auf die Maschine aus Fuerteventura. Landung in Frankfurt: Ein Gepäckstück mit Tauchausrüstung fehlt.
Service während der Flüge, oh weh, das kenne ich von zahlreichen Fluggesellschaften aber ganz anders!
Zusammenfassend kann ich nur sagen, daß es für mich in keiner Weise nachvollziehbar ist, wie ORCA REISEN GmbH dazu kommt, Zabargad als 3-Sterne Anlage anzubieten. Damit ruinieren sie leichtfertig ihren Ruf ein hervorragender Tauchreise-Veranstalter zu sein. Wenn die Anlage weiterhin im Angebot behalten werden soll, würde ich dringend zur Ehrlichkeit raten, ansonsten wären die langfristigen Verluste sicherlich größer als der kurzfristige Gewinn. Viele Gäste waren in Zabargad am überlegen, ob sie rechtliche Schritte gegen ORCA REISEN GmbH einleiten sollen, etliche werden es auch tun - zufriedene Gäste waren nicht zu finden, auch die nicht, die weniger als wir bezahlt hatten.
Bewertung der Tauchplätze 6 Flossen!
Bewertung der Anlage 2 Flossen
Weihnachten und den Jahreswechsel habe ich mit meiner Tauchpartnerin im neueröffneten 3 ½ Sterne Hotel Zabargad bei Hamata (südliches Rotes Meer, kurz vor der Grenze zum Sudan) verbracht - oder sollte ich eher sagen erlitten...
Seitens des Veranstalters ORCA REISEN GmbH erfolgte keinerlei Hinweis auf die zahlreichen Mängel und den jämmerlichen Zustand der gesamten Anlage. In Gesprächen mit anderen Gästen wurde mir mitgeteilt, daß ein Teil der Gäste entsprechende Informationen, verbunden mit einem Angebot von Preisnachlaß bekommen hatten. Zu diesem erlauchten Personenkreis gehörten wir jedoch nicht.
1. Der Bungalow
Schon vom ersten Tag an klemmte die Eingangstür und ließ sich nur öffen indem man sich von außen mit dem Körper gegen die Tür warf. Später klemmte die Tür so stark, daß ein Öffnen von Innen (ziehen) unmöglich war. Das Verlassen des Zimmers erfolgte durch das Fenster, öffnen der Tür von Außen (s.o.), schließen des Fensters und schließen der Tür. Dieser Mangel und zahl-reiche weitere Mängel wurden am 25.12.01 der Tauchbasis `ORCA Diving Center Zabargad` gemeldet - diese wurde beim Vorstellungsgespräch als "örtliche Reiseleitung" deklariert. Am 31.12.01 wurde dieser eine Mangel behoben - alle anderen blieben bis zum Urlaubsende erhalten.
Die Tür zur Toilette ließ sich nicht schließen - dazu hätte man am Türblatt etwa 1 cm abhobeln müssen. Es gehört nicht zu unseren Gewohnheiten bei offener Tür die Notdurft zu verrichten (wie oben erwähnt sind wir Tauchpartner, keine Ehepaar, Lebensgemeinschaft o.ä.) und anschließend die Düfte im Zimmer zu genießen. Es gab keinen Halter für das Klopapier, keine Halter für die Handtücher, keine Möglichkeit die Badesachen zu trocknen und keine Duschmatte. Der laut Prospekt `komfortabel eingerichtete` Bungalow glänzte durch das Fehlen von Tisch und Stühlen, Nachttischlampen, Telefon (zumindest für Anrufe innerhalb der Anlage) - selbst ein Schild `Bitte nicht stören` war nicht vorhanden. Als Sahnehäubchen wurde immer wieder der Strom abgestellt. Für Taucher wichtig: bereits ladende Akkus sprangen wieder in die Entladefunktion um und waren zum gewünschten Zeitpunkt leer. Kein Strom hieß aber auch kein Wasser, also nur einmal Wasserspülung auf der Toilette, kein Duschen...
Positiv war der Putzmann - alles war tiptop sauber. Sogar nach dem überraschenden Gewitter-guß am 30.12.01, als in allen Zimmern nachmittags das Wasser zentimeterhoch stand, war abends davon fast nichts mehr zu sehen (der Ärmste hat wirklich gewirbelt).
2. die Anlage als Ganzes (am Eingangstor prangen 4 (!)Sterne)
Da die Anlage auf 200 Bungalows konzipiert ist, von denen erst ¼ `fertig` gestellt ist, kann man wohl getrost von einer einzigen großen Baustelle sprechen. Die Wege sind größtenteils unbefestigt, besonders im Bereich von Treppen nicht oder nur unzureichend beleuchtet. Zahlreiche ungesicherte (keine Abdeckung, kein Flatterband, keine Beleuchtung) Schächte für die Pumpen sorgen für ein erhebliches Unfallrisiko. Auch die Verle-gungsarbeiten in Sachen Elektroleitungen waren nicht ohne Risiko: Abends wurden Gräben ausgehoben - selbstverständlich auch quer über die Wege und völlig ungesichert - ein Wunder, daß nachts niemand gestürzt ist.
Desweiteren dürfte bei dem vorgelegtem Bautempo der `große Swimmingpool` erst in vielen Monaten fertig gestelltein.
Es fehlt in der Anlage ein Aufenthaltsraum in dem man gemütlich sitzen und seine Taucher-erlebnisse austauschen kann. Die Wasserpfeifenecke kann man dazu nicht benutzen - spätestens nach einer halben Stunde hat man erhebliche Kreuzschmerzen und an der Bar neben der Tauchbasis hält man es im eiskalten Wind auch nicht lange aus - trotz Kapuzen-Sweatshirt.
3. Hauptrestaurant
Der große Raum hat die Atmosphäre eines Bahnhofswarteraums (obwohl ich auch da sehr nett eingerichtete kenne) - ein kleines Bildchen an einer Wand ist doch arg wenig um Gemütlichkeit zu erzeugen.
Das Essen wurde offensichtlich im Laufe des Tages erstellt, abends überwiegend kalt auf die Warmhalte-Geräte gestellt und dort erwärmt - mit etwas Glück und fischen direkt über der Flamme kam man so zu lauwarmen Essen. Meistens war es trotzdem schnell kahlgefressen und es wurde fast nie nachgelegt - wenn man von den `Sättigungsbeilagen` mal absieht. Die Toilet-ten im Restaurant bildeten den würdigen Rahmen für diese 3 ½ Sterne Anlage: Ohne jegliche Tür (das hat den Vorteil daß sie nicht klemmen können), die Wasserspülung abgestellt. Als Sahne-häubchen wurde in den letzten Tagen Dosenbier ausgeschenkt...
Positiv waren die schon fast übereifrigen Kellner: kaum hatte man die Gabel hingelegt, schon verschwand der Teller.
4. `Snack`Bar
Ich bin immer noch nicht sicher, ob mit der im Katalog erwähnten `Snack Bar` die Bar neben der Tauchbasis gemeint ist, schließlich waren da noch zahlreiche andere Gebäude, die wohl auch mal Bars oder sowas werden sollen. Da diese Bar jedoch die einzig geöffnete war, gehe ich davon aus, daß sie gemeint ist. Die erste Vermutung war, daß mit snack das norddeutsche `schnacken` = reden gemeint war... aber am vorletzten Urlaubstag (05.01.02) tauchte wirklich eine Speisekarte auf. Da es kein Telefon gab, ging der Snack-Bar-Kellner ins Hauptrestaurant, gab dort die Bestellung auf und brachte von dort das Essen rüber in die Snack-Bar - trotz Verpackung mit Aluminium-Folie nahezu eiskalt. Auch hier: Keine Türen zu den Toiletten, dafür funktionerte die Wasserspülung - aber es fehlten die Klobrillen.
Nochmals erwähnt: 3 ½ Sterne Anlage laut ORCA REISEN Prospekt
5. Rezeption
Die eigentlichen Aufgaben der Rezeption wurden ordentlich erledigt, aber der Geldwechsel läßt sich einfach nur mit Betrug beschreiben... Wechselkurse wurden willkürlich festgelegt, Hinweise auf die offiziellen Wechselkurse abgewimmelt mit dem Hinweis, man könne sein Geld ja auch woanders wechseln gehen... Aber wo denn? In Hamata? Mit dem Taxi nach Marsa Alam fahren? In meinen Augen eine Unverschämtheit!
6. Reiseleitung
Bei der Abholung am Flughafen Marsa Alam habe ich die Reiseleitung gefragt, ob ich Geld besser am Flughafen wechseln soll oder im Hotel - da wurde mir ausdrücklich empfohlen das Geld im Hotel wechseln zu lassen.
Einige Zeit vor dem Abflug hatte ich bei ORCA REISEN angerufen und gefragt, ob ich in Zabargad mit Karte bezahlen kann - das wurde fälschlicherweise verneint. Auch bei diesem Telefonat kam der Zustand der Anlage mit keinem Wort zur Sprache - die fehlende schriftliche Information habe ich schon Anfangs erwähnt. Die eigentliche Reiseleitung ist in Safaga, telefonisch nicht zu erreichen (da es kein Telefon gibt) und kommt nur 1mal pro Woche ins Hotel um die Beschwerden entgegen zu nehmen und beheben zu lassen, soweit das überhaupt geht. Ihr habe ich bei der ersten Gelegenheit (am 28.12.01) eine handgeschriebene Mängelliste übergeben. Am nächsten Tag erfolgte ihrerseits das Angebot gegen Aufpreis nach Shams Alam umzuziehen, da die Mängel nicht behebbar seien. Wir lehnten dieses Angebot ab, da wir dort schon waren und wir dieses weit im Süden gelegene Ziel gebucht hatten um die südlichen Riffe zu betauchen - die von Shams Alam aus unerreichbar wären. Wir haben klar zu verstehen gegeben, daß wir den Luxus nicht brauchen, aber wenn wir ihn schon bezahlen müssen, dann wollen wir ihn auch haben - oder einen erheb-lichen Preisnachlaß.
Kleinere Mängel wurden mündlich bei der Tauchbasis gemeldet - aber wie man bei uns im Südhessischen sagt: Da hätte ich genausogut mit meinem Schuhschrank reden können...- das Ergebnis war das Gleiche.
7. Tauchen
Das Hausriff läßt sich nur bei nahezu völlig ruhiger See gefahrlos erreichen und betauchen - ich wurde Zeuge eines Unfalls...Da man nie sagen kann, die See bleibt während des Tauchgangs ruhig, bleibt ein erhebliches Restrisiko: Bei ruhiger See rein, bei rauher See raus. Die gelbe Leine stellt wohl eher eine psychologische Hilfe dar, wenn man wirklich sich daran festhalten wollte gab sie nach. Das `exquisite` Hausriff ist ganz nett, der terrassenförmige Abfall war an den von mir betauchten Stellen nicht zu erkennen, dafür ausgedehnte Sandflächen mit gelegentlichen Korallenblöcken - aber für ein Hausriff wirklich nicht schlecht. Sollte der Zugang mittels des angeblich geplanten Stegs möglich sein - durchaus zu empfehlen.
Trotz Angebot im Katalog war es nicht möglich mit NITROX zu tauchen oder einen Rebreather Kurs zu belegen. Die Schiffe haben keinerlei Funkverbindung zur Basis, im Falle eines Tauchunfalls ein erheb-liches Sicherheitsrisiko. Die Kisten mit den Tauchsachen rutschten bei rauher See ungesichert an Bord herum, teilweise (MS Karine) sogar die Preßluft-Flaschen.
Die Organisation der Fahrten war alles andere als professionell: Wenn in der ganzen Region 3 Schiffe fahren, die alle unter der Leitung der Basis sind, dazu noch ein Safari-Boot (MY Admera), dann sollte es doch machbar sein, daß nicht 2 der 3 Boote zum gleichen Riff fahren, bzw. daß am 02.01. sogar am gleichen Platz getaucht wird. Für Rudeltauchen fahre ich nicht in so entlegene Gebiete. Bei der Rückkehr zur `Marina` gab es immer wieder das gleiche Bild: alle Boote kommen nahezu zeitgleich zurück - das heißt, die Hälfte der Leute mußte im eisigen Wind auf die nächste Fahrt des Transfer-Gefährts (Bus wäre wirklich übertrieben - wir nannten es nur Kameltransporter) warten. Da die Boote vorher mindestens 1 Stunde lang Blickkontakt hatten, wäre das ohne jegliche Probleme zu vermeiden gewesen, man bräuchte nur etwas langsamer fahren...
Positiv möchte ich jedoch vermerken, daß die angefahrenen Riffe wirklich toll sind!
8. Flug
Dieser Bereich stellt einen Teil der verkorksten Urlaubs dar. Die Vorliebe von CONDOR für organisierte Verspätungen (alle Maschine treffen sich in München und fliegen erst dann los, wenn auch die letzte eingetroffen ist) und das Chaos im Müchner Flughafen sind allgemein bekannt. Ich hatte mir schon vor geraumer Zeit vorgenommen nie wieder über München zu fliegen und CONDOR ist im Bereich Service für mich eine der schlechtesten Fluggesellschaften...
Also Hinflug: Ungefragt saßen wir im Raucherabteil, ich vergaß, daß CONDOR keine Nicht-raucher-Flüge hat, wie es bei vielen anderen Fluggesellschaften üblich ist. Landung pünktlich in München, warten auf die Maschine aus Bremen. Warten heißt im Münchner Flughafen irgendwo rumstehen, denn nicht einmal für die die Hälfte der Wartenden gibt es Sitzplätze. Es wurde über Lautsprecher wegen der ungewöhnlich langen Wartezeit ein Frühstück angekündigt - das einfach nicht stattfand.
Rückflug: Landung pünktlich in München, diesmal warten auf die Maschine aus Fuerteventura. Landung in Frankfurt: Ein Gepäckstück mit Tauchausrüstung fehlt.
Service während der Flüge, oh weh, das kenne ich von zahlreichen Fluggesellschaften aber ganz anders!
Zusammenfassend kann ich nur sagen, daß es für mich in keiner Weise nachvollziehbar ist, wie ORCA REISEN GmbH dazu kommt, Zabargad als 3-Sterne Anlage anzubieten. Damit ruinieren sie leichtfertig ihren Ruf ein hervorragender Tauchreise-Veranstalter zu sein. Wenn die Anlage weiterhin im Angebot behalten werden soll, würde ich dringend zur Ehrlichkeit raten, ansonsten wären die langfristigen Verluste sicherlich größer als der kurzfristige Gewinn. Viele Gäste waren in Zabargad am überlegen, ob sie rechtliche Schritte gegen ORCA REISEN GmbH einleiten sollen, etliche werden es auch tun - zufriedene Gäste waren nicht zu finden, auch die nicht, die weniger als wir bezahlt hatten.
Bewertung der Tauchplätze 6 Flossen!
Bewertung der Anlage 2 Flossen