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Joe.MurrSSI DG333 TGs

Ende November eine Woche in der Soma Bay: wider E ...

Ende November eine Woche in der Soma Bay: wider Erwarten ein wenig frisch von den Temperaturen her gesehen, aber nicht minder gut. Hier unsere Eindrücke.

Untergebracht waren wir im Breakers, zu dem wir an dieser Stelle nicht allzu viele Worte verlieren möchten:

Das Drei-Sterne-Resort gibt mehr her, als es so mancherorts beschrieben wird. Unser Zimmer mit DU/WC war sauber und gepflegt, ebenso sehr geräumig, mit Minibar, TV und viel Stauraum. Aufgrund der erst kurzen Existenz des Hotels seit Frühjahr 2010 ist es auch nicht abgewohnt. Die Klimaanlage bzw. Heizung funktionierten ohne Beanstandung; Letztere hatten wir auch nötig, da nachts die Temperaturen schon deutlich unter 20°C lagen.

Das Essen in Buffetform, morgens und abends, gab genügend her - war also recht vielfältig, wurde ansprechend präsentiert und die Speisen waren allesamt sehr lecker. Uns hat alles, was gereicht wurde, geschmeckt und wir gingen mit mehr Kilos heim als wir ankamen.

Der Service im Restaurant und in der Bar war erstklassig, wirklich vom allerfeinsten. Einzig die Rezeptionisten; die waren zwar soweit in Ordnung, schäumten aber nicht vor Elan, Motivation und Begeisterung, die machten halt einfach ihren Job - aber auch nicht mehr, ganz im Gegensatz zu den Erstgenannten, die Barleute waren echt toll.

Gut gefallen haben uns auch die kurzen Wege, ein 12Xer-Zimmer mit 30m zum Restaurant bzw. zur Bar und nochmal soweit zur Tauchbasis. Wir kennen auch andere Drei-Sterne-Hotels und auch welche mit 5 Sternen, aber das Breakers braucht sich nicht hinter den Letztgenannten verstecken. So manch fehlende Einrichtung für die Sterne vermissten wir nicht; für welche, die´s brauchen, gab es Sauna und Fitnessraum. Der Sandstrand ist zum Sonnenbaden ok, ins Wasser jedoch geht es aufgrund des vorgelagerten Riffdachs nur über den Steg. Also, für uns Taucher ist das Breakers absolut top und empfehlenswert, es gab nichts zu bemängeln.

Zur Tauchbasis:

1. Einchecken

Wie immer übermittelten wir unsere Daten bereits vorab per Mail, so dass auch gleich am Nachmittag unseres Ankunftstages der Check- bzw. Orientierungstauchgang am Hausriff stattfinden konnte. Die üblichen Papiere unterschreiben, Brevets, TTU und Logbuch vorzeigen, alles wurde penibel kontrolliert – absolut richtig, wie wir fanden. Danach kurze Einweisung in das Prozedere und den Ablauf auf der Basis. An der Ausrüstungstheke bekamen wir dann eine Box für unser Gerödel und das Blei. Gut war’s.

Vor dem eigentlichen Checktauchgang wurden uns dann die weiteren Örtlichkeiten erklärt, wo man sich für Hausriff- oder Bootstauchgänge eintragen muss und was es sonst noch zu beachten gab. Alles in allem ein für uns ausführliches Basenbriefing, dem dann der entspannte Orientierungstauchgang folgte.

Zu Beginn dessen stand der Blei-Check an, der Guide reichte einem das, was man so zusätzlich brauchte oder nahm einem das Überflüssige ab; Maske abnehmen und Regler wiedererlangen musste ich nicht machen, der Guide meinte ab hundert Tauchgängen müsste man das drauf haben; naja, gut ok, wenn er das so sieht, ich bin mir aber sicher, dass der ein oder andere das sicherlich mal wiederholen sollte; den Spruch ´meine Augen vertragen kein Salzwasser´ habe ich schon so oft gehört und der hat so einen Bart. Anschließend gurkten wir am Hausriff herum, nach gut vierzig Minuten verabschiedete sich der Guide wie angekündigt mit seinen Schäfchen ins Trockene und ich durfte mit dem Rest der Meute insgesamt dann knapp eine Stunde die übliche, landläufige Rotmeerflora und –fauna genießen, bis auch uns die weniger werdende Luft das Ende anzeigte.

2. Ausrüstung

Erfahrung zur Leihausrüstung haben wir keine, aber auf Nachfrage bei einigen Tauchkollegen konstatierten uns alle, dass die Ausrüstung ohne Beanstandungen war.
Die oben genannte Box kann man in einem der Trockenräume in einem Schrank unterbringen; sofern gewünscht, bekommt man dafür ein nummeriertes, abschließbares Fach. Anzug und Jacket konnte man im Trockenraum auf einen Ständer hängen, oder außerhalb, ebenfalls auf einen der vielen Ständer. Möglichkeiten derart gab es viele. Die Basis war zu circa 80% ausgelastet und an manchen Tagen hatte man fast ein Problem ein Plätzchen für Anzug und Jacket zu finden. Jedoch konnte man es auch in die Box packen, dann war es halt am nächsten Morgen noch nass; oder man teilte sich einen Bügel oder hing es so über den Ständer, also nicht wirklich ein Problem.
Nitrox war ohne Aufpreis verfügbar. Für Hausrifftauchgänge schnappte man sich die Buddel und trug nach Messung die Daten ins entsprechende Protokoll ein. Für Bootstauchgänge erledigte man den Job direkt am Boot. Die Flaschen gab’s in den üblichen 12 Liter-Alu-Ausführungen (also den 80cufts), auf Nachfrage gab es auch 15-Liter-Tanks. Die Nitroxfüllungen war allesamt bei gut 200 bar, bei den Luftflaschen waren bis zu 230 bar abgefüllt. Der Lufttest am Ventil mit einem Stofftuch gab keinen Hinweis auf Negatives.

3. Personal, Guides

Wie im Hotel, so waren auch alle Tauchbasenangestellten und die Bootsbesatzungen ohne Ausnahme super nett, der ein oder andere immer zu einem Späßchen aufgelegt und man fand auch immer jemand zum plaudern. Man darf nicht vergessen, dass die Leute hier arbeiten und man hier von einem Mitarbeiter keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erwarten kann, aber es waren stets alle zuvorkommend und immer hilfsbereit. Deutsch wird im ´Büro´ gesprochen, die Guides sprechen alle Englisch. Auch die Briefings am Boot, zumindest als wir anwesend waren, fanden alle in Englisch statt, kein Problem für uns, für dem Englischen weniger mächtige Mitreisende übersetzten wir entsprechend.

Man sah dem Personal, zumindest das, das wir kennenlernen durften, an, dass sie nicht nur ihren Job machen, sondern dass ihnen dieser auch Spass macht.

4.Tauchen/Service

Hat man vor am Hausriff zu tauchen, trägt man sich auf einer Liste mit Uhrzeit ein und sagt einem Angestellten kurz Bescheid. Der schnappt sich dann das zusammengebaute Gerödel (auf Wunsch baut er es auch zusammen ), lädt es auf einen Caddy und düst mit den Tauchern an Bord den circa fünfhundert Meter langen Steg raus an die Riffkante. Dort hilft er einem in die Gerätschaften und entlässt einen dann in die Fluten. Vom Tauchgang zurück reicht man seine Flossen einem am Steg wartenden Angestellten und klettert die Leiter hoch. Eine Minute später ist auch wieder der Caddy da, dessen Pilot die Ausrüstung und bei Bedarf einen selbst wieder heimbringt. Abrödeln, in der Liste austragen, fertig. Auf Wunsch macht einer der guten Geister auch sein Zeug sauber. Naja, man kann’s auch übertreiben.

Findet man partout keinen Buddy, kann man morgens gegen 9:30 Uhr und nachmittags um 13:30 Uhr beim Checktauchgang mit dabei sein, Eintragung in die Liste entfällt dann, da man ja beim Guide mit auf der Liste steht. Da findet sich immer ein Buddy, und wenn es der Guide ist.

Bei Bootstouren trägt man sich auf einer entsprechenden Liste ein, entweder Tages- oder Halbtagesausfahrt (vormittags oder nachmittags) und findet sich fünfzehn Minuten vor Abfahrt an der Basis ein. Nachdem man seine Kiste mit allem Zeugs bereitgestellt hat, wird dieses auf den Pickup verladen, man selbst steigt auf einem umgebauten Lkw mit Sitzbank ein und düst dann zwei Minuten auf dem Bock zum kleinen Hafen, der sich neben dem Kempinski befindet. Am Boot baut man wie üblich das Zeug zusammen, erhält bei Bedarf ein Bootsbriefing und dann geht’s auch los. Während der Fahrt gibt’s dann ein Tauchplatzbriefing; aus meiner Sicht sehr ausführlich, Fragen, Gruppenzusammenstellung, alles ohne einen Mangel.

Nach 60 Minuten oder 50bar (wie üblich halt) wird dann der Sicherheitsstop erledigt, Deko-TG sind selbstverständlich nicht angesagt. Bei unseren Tauchgängen tauchten wir immer bis zum Boot zurück, ohne Zodiac mit Bojesetzen war auch nicht möglich. Man konnte sich auch als ungeguideter Taucher an den Guide hängen, musste es aber nicht, autonom tauchen war problemlos möglich. Auf dem Boot wurde Tauchzeit und –tiefe abgefragt und notiert; übliches Verfahren.

Nach der Rückkehr bekommt man seine Ausrüstung neben den sechs Auswaschbecken, je drei für alles was man oberhalb des Halses hat und unterhalb. Das Wasser wird auch öfters gewechselt. Auch wenn hier viele Taucher gleichzeitig sind und der Andrang hoch ist, kommt trotzdem keine Enge auf.
Hat man alles verstaut, ist es an der Bar bzw. den überdachten Sitzbänken möglich, noch Logbuch zu schreiben und das Dekobier zu schlürfen. Getränke etc. kann man auf das Hotelzimmer buchen lassen, selbst wenn man nicht im Breakers nächtigt, sondern gegebenenfalls aus dem benachbarten Sheraton kommt.

5. Tauchplätze

Zu den angefahrenen Spots muss man nicht allzu viel beschreiben. Sie sind fast ausnahmslos sehenswert und meist für eine Überraschung gut. Dass die weiten Spots wie zum Beispiel Abu Kefan oder Salem (da ist man schon mal knapp zwei Stunden unterwegs) wegen Wind und Wetter gestrichen werden müssen, kann passieren und muss man einkalkulieren. Als Ausweichplatz muss dann oftmals das Panoramariff herhalten – keine schlechte Alternative, wie wir finden.

Zu sehen gibt es fast immer etwas, das übliche Rotmeerzeug schwimmt einem meist vor der Linse, wobei wir schon meinen, dass wenig Fisch vorhanden war, vor allem das größere Getier. Vielleicht trügt uns unser Eindruck, aber in vergangenen Jahren hatten wir irgendwie mehr gesehen? Vielleicht hatten wir aber auch nur Pech in der einen Woche?

Das Hausriff ist aus meiner Sicht schon sehenswert, insbesondere wenn man bei einem Bootstauchgang einen dritten Tauchgang plant und sich je nach Strömung bei Abu Soma Garden im Süden oder bei Ras Abu Soma im Norden abwerfen lässt und oneway zum Steg zurückdriftet. Ansonsten gibt das Hausriff sicherlich Sehenswürdiges für ein paar Tauchgänge her und man muss sich nicht täglich die langen Bootsausfahrten antun.

Leider vermissten wir einige der angesagten Tauchplätze auf dem Fahrtenboard, das lag einerseits am Wind/Wetter, andererseits wurden sie gar nicht angefahren bzw. waren sie gar nicht bekannt; ein kleiner Wermutstropfen, wie wir denken, aber wir waren sicherlich nicht das letzte Mal in der Ecke, so dass uns diese Möglichkeiten bestimmt noch offen stehen.

6. Auschecken/Preise

Die Preise sind transparent dargestellt, die Abrechnung war so, wie wir uns das vorgestellt hatten, ohne Beanstandungen. Es wird immer das für einen günstigste Paket gerechnet, auch wenn man nicht vorausbucht. Ein Hausrifftauchgang liegt bei ca. 20 Euro, auf dem Boot bei ca. 29 Euro. Das ist sicherlich kein Schnäppchen, aber bei nur einer Woche tauchen und moderater Anzahl an Tauchgängen eben angemessen. Bucht man voraus und/oder reizt den Mengenrabatt aus, kann man den Preis pro Tauchgang dann auf gut 16 bzw. 23 Euro drücken.
Mittagessen auf dem Boot liegt bei 5 Euro, Getränke bei 1 Euro; beanstandungslos.

7. Sonstiges

Nette Geste am Ende eines Bootstauchgangs wurde ein Stückchen Obst oder Keks gereicht, so kennen wir das auch von anderen Basen/Booten.
Die Boote – wir haben nur zwei davon kennenlernen dürfen - haben Sauerstoff und Erste-Hilfe-Ausrüstung an Bord. Sie waren, soweit wir das beurteilen konnten, in Ordnung. Platz war genügend vorhanden, auch wenn sich mal zwanzig Gäste auf dem Pott tummelten. An einigen Stellen wäre mal ein neuer Anstrich fällig, erstens sieht es besser aus und zweitens könnte man sich unter Umständen, bei starkem Wellengang am abgeplatzten Anstrich verletzen.

Besonders erwähnenswert ist, dass eine Tagestour umgeworfen wurde, damit ich daran teilnehmen konnte. Gerade auf einer großen Basis mit vielen Gästen und ich als neuer Gast ist das nicht so ohne weiteres anzunehmen; klasse.

Fazit:

Die Tauchbasis ist top und wir können sie auf jeden Fall weiterempfehlen, ganz sicher wird es nicht unser letzter Besuch bei ORCA im Allgemeinen und dort im Breakers im Besonderen gewesen sein. Für die Anzahl der Flossen zählen für uns selbstverständlich nur die Fakten der Tauchbasis; Hotel, Tauchplätze und anderen Punkte bleiben außen vor.

Weitere Infos gerne per PN.
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