Wir waren von 10. bis 22.09. 2013 im Misool Eco Resort. Da hier bis jetzt erst zwei Berichte vorliegen, möchte ich das Resort mit allem drum und dran etwas näher beleuchten.
Lage und Anreise: Das MER erreicht man nach einer 3 1/2 bis 4 Stunden Speedboat-Tour ausgehend von Sorong. Um dorthin zu kommen benötigt man mindestens zwei Zwischenstopps. Das Resort liegt also wirklich am Rande unserer Scheibe und es braucht je nach Fluggesellschaft und Zwischenstopp um die 30 Stunden, um es zu erreichen. Eine Zwischenübernachtung, z.B. in Singapur und Jakarta kann man nur empfehlen. Wir waren auf dem Hinweg ohne Übernachtung unterwegs und dementsprechend fertig bei der Ankunft.
Wir wurden am Flughafen von Diveguides in Empfang genommen, die sich um unser Gepäck kümmerten und direkt zum Boot brachten. Das Speedboot ist zwar gebraucht (wird seit Anfang der Jahres vom MER genutzt), aber gut in Schuss. Um 9 Uhr ging es los, es gab Getränke und ein kleines Frühstück an Bord. Bei Erreichen des MER wurden wir von fast der gesamten Belegschaft sehr freundlich und mit einem leckeren Drink empfangen.
Die Anlage:
Durch die 360 Grad Panoramafunktionen auf der Website des MER, kann man sich bereits vor Buchung einen guten Überblick verschaffen. Uns hat die Anlage noch besser gefallen, als die Videos es rüber brachten. Man fühlt sich von Anfang sehr wohl und das stets sehr freundliche und aufmerksame Personal gibt keinen Anlass zum Grummeln. Da das Resort sehr klein ist, sind die Wege zu Unterkunft, Restaurant, Jetty etc. immer sehr kurz. Wohltuend anders, als man es auf mancher Malediven-Insel erlebt (zumindest für Lauffaule
). Ein Blick hierbei in die Lagune lohnt immer, schwimmen dort doch reichlich Babyhaie herum. Das Auge stören lediglich die nicht so wirklich Sicht geschützten Klimaanlagen und Gasflaschen (Warmwasserversorgung). Das hätte man schöner lösen können.
Unterkunft:
Wir hatten die Villa Tab gebucht, die nur vom Meer einsehbar ist und der Mehrpreis hat sich unser Meinung nach gelohnt. Die Unterkünfte sind zweckmäßig eingerichtet und nicht luxuriös. Dennoch fühlt man sich wohl, es ist sehr gemütlich. Die Betten sind sehr gut. Wenn es am MER überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann bezieht sich das auf die Unterkünfte. Es fehlt teilweise etwas Pflege. Ein Austausch der verwitterten Klobrille wäre wünschenswert. Auch könnten Kalkablagerungen in der Toilette mal entfernt oder die Fenster intensiv gereinigt werden. Irgendwie hat es der Charme der Anlage aber vollbracht, dass wir mit einem Lächeln darüber hinweg gesehen haben.
Essen / Restaurant
Das Restaurant liegt in der Mitte der Anlage, ist recht einfach gestaltet, aber sehr gemütlich. Es gibt große und kleine Tische, so dass man wählen kann, ob man lieber alleine mit Partner oder in einer Gruppe sitzt. Der Service ist sehr aufmerksam. Das MER ist all inclusive, sogar inklusive Bier, was weder auf der Homepage des MER steht noch anscheinend unser Reiseveranstalter wusste. Aber ist natürlich klasse. Es gibt eine kleine Weinkarte, Preise liegen zwischen 35 und 45 Euro, Qualität so la la.
Vor dem ersten Tauchgang gibt es die Möglichkeit für ein sehr kleines Frühstück mit Kaffe, Tee und etwas Süßem, ähnlich wie man es von einem Liveaboard kennt. Nach dem ersten TG dann das Hauptfrühstück mit Kornflakes, Brot, Marmelade, Obst etc. Dazu gibt es noch eine alle zwei Tage wechselnde Frühstücks-Menükarte mit verschieden Eiergerichten, Nudeln, Suppen usw. Eigentlich alles was man braucht, nur Freunden von umfangreichen Käse- und Wurstbuffets wird hier etwas fehlen.
Mittags gibt es ein kleines Buffet, meist mit Fleisch- und Fischgerichten und einer Tofuspeise (weniger Tofu wäre im Allgemeinen nicht schlecht, ist natürlich Geschmacksache und wohl auf die Ernährungsgewohnheiten der Inhaber zurückzuführen). Mittags gibt es dann auch die Karte fürs Dinner, welches in Form eines Dreigang-Menus serviert wird. Sehr wohltuend, immer nur Buffet mögen wir nicht so gerne. Zur Auswahl stehen immer ein Fleisch-, ein Fisch- und ein Veggiegericht, wobei Sonderwünsche immer erfüllt wurden. Das Essen war stets frisch zubereitet und von hoher Qualität. Auch geschmacklich war es einwandfrei, lediglich der Fisch meistens etwas zu durch. Nachmittags gab es dann noch Kaffee und Snacks. Am Essen gab es also nichts zu beanstanden.
Tauchen:
Zur gesamten Tauchorganisation, den Guides, Booten etc. gibt es nur eines zu sagen: Perfekt! Die Spots liegen zwischen 5 und 20 Minuten entfernt. Meist gibt es 1-Tank, manchmal auch 2-Tank Ausfahrten. Die Gegend rund ums MER verfügt über die meisten Korallen- und Fischarten weltweit und dementsprechend geht es unter Wasser zu. Jede Menge bunt und viel Fisch. Auch Grossfisch trifft man an, so z.B. Mobulas, Mantas und Riffhaie. Für Makrofans ist das hier ein Paradies auf Erden. Wir hatten teilweise richtig gute Strömung, so dass auch häufiger der Riffhaken zum Einsatz kam (manchmal findet man dazu eine Stelle ohne Koralle). Wenn es überhaupt etwas an diesem Tauchgebiet auszusetzen gibt, dann dass man keine richtig langen Drifttauchgänge machen kann. Man taucht immer an relativ kleinen Felsen, so dass man auch mal gegen die Strömung arbeiten muss, will man nicht eine Stunde an 50 m Riff bleiben. Leider war bei unserem Aufenthalt die Sicht aufgrund einer Algenblüte nicht ganz optimal.
Abreise:
Die letzte Nacht vor dem Abflug verbringt man in einem Hotel in Sorong, meist im LeMeridien, dass aber mit der 5-Sterne-Hotelgruppe nichts zu tun hat. So ist das Hotel auch nicht das nobelste, aber zumindest sauber. Mit den Diveguides, die uns auf dem Bootstransfer wieder begleiteten, ging es abends zu Essen in ein Fischrestaurant; sehr schmackhaft. Am nächsten Morgen gaben wir bei den Diveguides Pässe und Gepäck ab und sie erledigten für uns die gesamten Zoll- und CheckIn-Formalitäten. Hervorragender Service. Wir wurden dann pünktlich zum Boarding zum Flughafen (5 min. Entfernt) gebracht.
Preis-/Leistungsverhältnis
Wer das all-in Tauchpaket (4 TG täglich) bucht und auch ausnutzt, zahlt für einen TG irgendwo zwischen 25 und 30 Euro. Das bezeichne ich mal als billig, zahlt man doch in anderen Destinationen wie beispielsweise Malediven oder Palau auch schon mal das doppelte. Der reguläre Preis für das Water Cottage liegt bei etwa 270 Euro/Person und Nacht all inclusive. Unserer Empfindung nach, ist das MER diesen Preis wert.
Besonders zu erwähnen ist die Leistung der Eigentümer und regionaler NGOs zur Schaffung nun bereits zweier Non-Take-Out Zonen. Die Erfolge sind bereits jetzt an wachsender Biomasse messbar. Unser Meinung nach ein Projekt, welches weltweit Nachahmung finden sollte.