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Auf Empfehlung unseres lokalen Tauchshops haben wir im März 2 Wochen in den Ecolodges Marsa Shagra und Marsa Nakari verbracht – und es war ein Traumurlaub! Zuerst einmal muss ich vorausschicken, dass wir eigentlich die tropischen Regionen bevorzugen und Ägypten in den letzten Jahren eher aus finanziellen Gründen in der Nebensaison besucht haben. Dieses Mal war es in den Osterferien, da hätte man auch gut für das Geld in die Tropen reisen können. Es sollte aber nun mal ein ausschließlicher Tauchurlaub sein, Bedingung war ein Hausriff. Und das hatten wir – und was für eines!!! Da bin ich dann auch schon gleich mittendrin im Thema, das Hausriff von Marsa Shagra ist einfach der Hammer! Wir waren vor ein paar Jahren im Utopia, das war schon ein sehr schönes Riff, kann aber mit diesem nicht mithalten. Es stimmt einfach, Ägypten wird mit jedem Kilometer weiter Richtung Süden immer schöner. Die Vielfalt wird größer, die Zahl der Taucher nimmt ab, die Fische werden mehr und sind auch weniger scheu. Bestes Beispiel sind die großen braunen Zackenbarsche, oben bei Hurghada eh nicht mehr zu finden (höchstens auf dem Teller) und sonst sofort verschwunden, so posieren sie im Süden schon fast für das Foto. Die Vielfalt der Fische ist natürlich typisch für das Rote Meer, man hat aber den Eindruck, dass die Riffe noch nicht so abgetaucht sind, Zerstörungen sind kaum zu beobachten (was Nakari betrifft, da verweise ich auf den entsprechenden extra Eintrag –vorweg nur, das Riff ist schön, nur Shagra ist schöner) und die Korallenvielfalt ist unglaublich. Marsa Shagra ist eine offene Bucht und bietet verschiedene Möglichkeiten, sie zu betauchen. Zodiac-Ausfahrten (kostenlos) zum Hausriff Nord oder Süd haben sich als die beste Variante ergeben, da direkt in der Bucht die Sicht häufig nicht so toll war. Ob jetzt Süd oder Nord die bessere Wahl ist, keine Ahnung, das wechselt irgendwie täglich, beide Seiten sind jedenfalls sehr schön. Aber das ist ja auch noch nicht alles, was einem in Shagra und Nakari geboten wird. Zum Programm gehören auch diverse Ausflüge mit dem Zodiac an Außenriffe (10.- € zusätzlich, bzw. 20.- € für Elphinstone ab Shagra und weißnichtmehr für Dolphin House ab Nakari) plus täglich mehrere Ausflüge mit dem Truck (kostenlos). Ein Highlight der Truck-Dives ist ein Besuch in Abu Dabbab, dafür zahlt man aus Richtung El Queseir gerne über 60.- €. Der Platz ist berühmt für die heimische Seekuh (Dugong), nebenbei fette Schildkröten mit Schiffshaltern und Gitarrenrochen und das Riff ist auch noch sehr schön, selbst der Strand ist toll (den übersieht man gerne bei der Aufregung um die Seekuh). Wir hatten bei 2 Besuchen auch zweimal das Glück, die Seekuh zu finden, das zweite Mal waren wir sogar 20 Minuten mit ihr ganz alleine (sozusagen zu dritt), ein fast außerirdisches Gefühl. Man muss einfach ein wenig Abstand halten und das Tier nicht bedrängen, dann lässt sie (war ein Weibchen) sich auch nicht stören. Natürlich zieht es einen auch mal näher ran für das unvermeidliche Foto, aber das ist wohl auch ok. Man sollte den Ausflug unbedingt früh morgens machen, spätestens ab 10 Uhr ist die Bucht voll mit Schnorchlern, die Chance auf eine Begegnung mit der Seekuh sinkt deutlich. Besondere Highlights sind noch Sharm Abu Dabbab, ein Grotten- und Höhlensystem mit Ausstieg in einen traumhaften Korallengarten, Marsa Assalai (hin, bevor das Hotel da steht) und Sharm Shuni (da die Nordseite, ist wie ein IMAX-Kino). Zieht man den Vergleich zum Utopia, da hat man eigentlich nach einer Woche alles gesehen, nicht so in Shagra. Wir waren fast 1 ½ Wochen in Shagra und haben bei weitem nicht alles durch. Ganz besonders hervorzuheben ist auch das tolle Team (besonderen Dank an Sharif und seine hervorragende Betreuung und seine wertvollen Tipps), das fängt beim ausführlichen Briefing und einem ausnahmsweise entspannten Check-Dive an (mal ehrlich – das macht doch keiner gerne, egal wie oft schon hinter sich gebracht) und geht weiter bis zu einfach netten Tauchgängen mit wechselnden Guides (O-Ton Nagy (übersetzt): Hey – ich hatte 3 Monate Urlaub, habt ihr Bock mit mir zu tauchen? --- und genau so war dann auch der TG, einfach nett). Lustig auch, dass man, wenn man dann nach Nakari wechselt, die gleichen Leute immer mal wieder trifft, macht das ganze doch sehr persönlich. Und das ist auch der ganz große Vorteil in Shagra (und vor allem Nakari), dieser persönliche Umgang. Man fühlt sich einfach nett aufgehoben, wie unter Freunden. Tja, was soll ich sonst noch berichten? Die Unterkünfte in Shagra sind sehr schön, wir hatten ein Chalet mit eigenem Bad, das war schon sehr komfortabel. Die Zelte sind um einiges günstiger und haben auch noch die ultimativ perfekte Lage am Traumstrand (der wirklich richtig schön ist und zu langen Spaziergängen einlädt), die Waschräume und Toiletten werden penibel sauber gehalten, für das nächste Mal könnte ich mir ein Zelt durchaus vorstellen. Das Essen ist klasse und es stellt sich auch keiner an, wenn man sich was mit aus dem Saal nimmt, es wird einem sogar noch eingepackt. Da sind wir dann aber auch schon beim einzigen Negativ-Punkt: warum das Ganze jetzt eine Ecolodge ist, mmh… das weiß ich nicht so genau. Leider wird genauso viel Mist gemacht, wie in allen anderen Hotels in Ägypten. Solarenergie sucht man vergebens, Plastikbecher und Verpackungswahn sind alltäglich und für Extra-Tip wird auch täglich die Wäsche gewechselt. Da ist also noch einiges an Entwicklung nötig. Aber das liegt dann auch z. T. in unserer Verantwortung als Gäste, je mehr wir darauf hinweisen und Eco-Standards verlangen, desto eher wird vielleicht auch ein Wechsel vollzogen. Fazit ist jedenfalls: Marsa Shagra sieht uns wieder! Und Marsa Nakari auf jeden Fall, dafür lest aber bitte den entsprechenden Artikel.
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