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Bewertungen(9)

RATZMSD800 TGs

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Als wir uns für dieses Urlaubsziel entschieden, waren wir sicher, ein absolutes Top-Tauchgebiet vorzufinden - vor der seeehr weiten An- und Abreise hat es uns aber regelrecht gegraut. Diese war dann auch ein endloser Schlauch mit 3 verschiedenen Flügen + mehrstündiger Bootsfahrt
- jedem, der ein bisschen Zeit hat können wir nur empfehlen, irgendwo (z.B. in Singapur) einen Zwischenstop einzulegen.
Wenn man dann endlich da ist, stellt sich aber unverzüglich Urlaubsfeeling ein. Die jeweils 6 Strand- und Wasserbungalows sowie das Restaurant und die Tauchbasis auf Pfählen direkt überm Wasser sind sauber und gepflegt und alle Angestellten sind extrem freundlich - dazu der dichte Dschungel gleich hinter dem Strand: Ein exotischer Traum!
Unsere ersten Tauchgänge am Tag nach der Ankunft erschlugen uns gleich mit einer ungeheuren Arten-, Farben- und Formenvielfalt, die kaum zu übertreffen ist.
Fünf Bootsminuten vom Resort entfernt sieht man Fuchshaie, Pygmäen-Seepferdchen, wahrlich ganze Armeen von Schildkröten (ungelogen: der Spot `Turtle Traffic´ macht seinem Namen alle Ehre), reichlich Fischschwärme, etliche Arten Nacktschnecken, alle möglichen Weich- und Hartkorallen und und und...
Wirklich klasse und bei den Berichten zu Nabucco auch noch genauer beschrieben (dieses Resort liegt am anderen Ende der Insel Maratua).
Dennoch: Gelegentlich sieht man auch Schäden im Riff, die vermutlich von früherer Dynamitfischerei herrühren und ähnlich geniale Tauchplätze findet man z.B. auch im Bunaken-Nationalpark bei Manado in Sulawesi, wo man wesentlich bequemer und schneller hinkommt (und das teilweise zu einem Bruchteil des Preises), so daß man wohl eher das empfehlen müsste, wenn da nicht die beiden megahighlights Sangalaki und Kakaban wären. Beide Inseln sind 30 - 40 Minuten Bootsfahrt vom Maratua Paradise Resort entfernt und hauten uns
-weit gereiste und sehr erfahrene Taucher- förmlich aus den Füsslingen!
Letztere beherbergt den sagenumwobenen Jellyfish-Lake, wo man nach einem kleinen Fußmarsch durch einen Holzsteg im Dschungel mit
Millionen von Quallen schnorcheln kann. Die Tiere sind völlig harmlos und zusammen mit schönen Schwämmen im Uferbereich ein Wahnsinns-Naturerlebnis. Ähnliche Quallenseen gibt es sonst nur noch auf Palau und tief im Urwald versteckt auf Maratua selbst.
Die andere Insel - Sangalaki - bietet mit höchster Wahrscheinlichkeit Mantas, wie die Tauchplätze `Manta Run´ und `Manta Parade´ schon andeuten (wir hatten bei vier Tauchgängen dort immer zwischen einem und ca. 20 davon) und dazu einen ausgedehnten, flachen Korallengarten von nie gesehener Pracht und unbeschreiblichen Fischreichtum. Bei mir bei über 40 bereisten Ländern weit vorne in der Top Ten!
Auf Maratua selbst ist unbedingt noch der sog. `Jetty Dive´ zu erwähnen = die Sandfläche direkt unter dem Restaurant und drum herum mit angrenzendem Geweihkorallenfeld. Hier werden i.d.R. die Nachttauchgänge gemacht und was es hier an Critters zu entdecken gibt, ist einfach unglaublich. Ganz zu schweigen von den vielen Mandarinfischen (auch die sehr seltenen gepunkteten), die jeden Abend der reinste Magnet für alle anwesenden Fotografen waren. 75-Minuten-Tauchgänge
auf 5 qm sind hier keine Seltenheit.
Im Norden von Maratua gibt es noch einen Kanal, wo häufig Großfischbegegnungen aller Art möglich sind, bei unserem Besuch dort war aber die Strömung jenseits von Gut und Böse. Wenn der Octopus von selbst abbläst und die Riffhaken sich förmlich aufbiegen ist die Spaßgrenze erreicht. Ist aber bei weniger aufgedrehtem Gebläse sicher auch noch ein weiterer Höhepunkt (bei uns war gerade Vollmond - deshalb die extrem heftige Strömung). Da es aber auch an allen anderen Spots reichlich kacheln kann ist die Gegend wohl für Anfänger weniger geeignet (jeder der anwesenden Gäste hatte etliche Jahre Taucherfahrung aufm Buckel), aber wenn man damit zurechtkommt, ist das Tauchen hier wirklich ein Genuss.
Unsere 41 Tauchgänge in 10 Tagen sagen da wohl alles!
Und da die Einheimischen wie gesagt indonesientypisch unglaublich freundlich (dabei aber unaufdringlich) sind, das Essen richtig lecker war und wir uns in unserem Bungalow - wie im ganzen Resort - sehr wohl gefühlt haben (auch kein Ärger mit Moskitos o.ä. - beim Wandern durch
den Dschungel sieht das schon anders aus!) können wir bedenkenlos 6 Flossen für diesen Urlaub vergeben. Die 2500 Euro für die zwei Wochen haben wir jedenfalls nicht bereut.
Ein schöner Abschluß erwartete uns dann noch bei der Heimreise: Die Fahrt mit dem Boot zum Festland Borneos und den Fluß rauf bis Berau war hochinteressant und als wir dort das Hotel verließen (man muß da einmal übernachten), um uns die Stadt anzusehen, wurden wir begutachtet wie Marsmenschen. Unglaublich, die Leute dort scheinen kaum Weiße zu kennen. Von findet man denn heutzutage sowas sonst noch?


Maratua Resort


Nachts unterm Jetty