Manta Diving Madeira, Caniço de Baixo

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Ende Juni 2013 waren wir für eine Woche bei Manta ...

Ende Juni 2013 waren wir für eine Woche bei Manta Diving auf Madeira. Die Wassertemperatur auf Madeira betrug etwa 20 Grad an der Oberfläche und gut 18 Grad in 24 Meter Tiefe. Ein 7mm Anzug samt Unterzieher und eine Haube, oder gar ein Halbtrocken sind gerade bei mehreren Tauchgängen am Tag nicht verkehrt, auch wenn wir bei einem Tauchgang pro Tag mit unseren 5,5mm und Lavacore Unterziehern samt Haube auch noch einigermaßen zurecht kamen.

In unserer einen Urlaubswoche machten wir vier Tauchgänge mit der in Caniço de Baixo ansässigen Tauchbasis Manta Diving. Unsere Unterkunft fanden wir im Galosol Sporthotel, das gleich über der Tauchbasis liegt. Dieser Umstand und die Nähe des Hotels zur Hauptstadt Funchal machten die Hotelanlage, die eigentlich aus den zwei Hotels Galomar und Galosol besteht, zu unserer ersten Wahl.
Doch jetzt zum Tauchen am Hausriff des Manta Diving Centers Madeira. Man fährt direkt von der Hotelanlage mit einem Lift nach unten ins Strandbad (Lido Galomar), dort liegt auch die Basis.

Die Tauchbasis Manta Diving befindet sich direkt im Garajau Schutzgebiet. Die Basis hat Montag bis Samstag von 9-17 Uhr geöffnet, in der Hauptsaison auch sonntags von 9-13 Uhr. Bis maximal 15 Uhr kann man sich Flaschen holen, ab 16.30 Uhr sollte man aus dem Wasser sein, da die Flaschen vor Feierabend um 17 Uhr noch neu gefüllt werden. Ein Tauchgang mit eigener Ausrüstung kostete 25€, Nitrox machte 3€ Aufschlag. Die Leihausrüstung machte einen guten Eindruck, wurde von uns jedoch nicht benutzt. Laut Auskunft der Basis wird das gesamte Equipment alle zwei Jahre erneuert.

Check-in und Führung durch die Basis erfolgten freundlich und unkompliziert. Die Atmosphäre bei Manta Diving ist familiär, man kann jederzeit mit Fragen kommen, die auch prompt und ausführlich beantwortet werden. Der erste Tauchgang ist ein Checkdive, bei dem Basics wie Maske ausblasen und Buddy ohne Luft überprüft werden.

Bedingt durch die Lage der Tauchbasis in den Klippen gibt es nicht viel Platz, der jedoch auch noch mit dem Strandbad geteilt werden muß. Diesem Platzmangel ist es auch geschuldet, daß es nur eine Wanne für das Waschen von Atemregler, Kameras und Computer gibt. Jacket und Anzug müssen leider mit einer Dusche nach dem Tauchen vorlieb nehmen. Ebenso gibt es nur zwei kleine Räume in denen man die Anzüge aufzuhängen und die Kisten mit der Ausrüstung zu verstauen kann. Will man sein Equipment noch vor der Abreise trocken bekommen, sollte man es rechtzeitig vorher nach draußen hängen.
Es gibt vier verschiedene Einstiege, die alle innerhalb von ein paar Schritten zu erreichen sind. Allerdings teilt man sich den Weg dorthin mit den zahlreichen Badegästen, die offen gesagt, oft „perfekt“ im Weg rumliegen. Dafür stoßen wenigstens wir Taucher mit unseren tropfenden Ausrüstungen auch bei den Badegästen nicht gerade auf Gegenliebe.

Das Hausriff hat wie erwähnt vier Einstiege und zahlreiche Spots, deren Erkundung schon mal zehn Tauchgänge oder mehr in Anspruch nehmen können. Die Landschaft unter Wasser ist felsig und herb, wer die Artenvielfalt tropischer Riffe gewöhnt ist wird enttäuscht werden. Der Atlantik ist hier nun mal kein tropisches Warmwasserrevier. Es gibt eine großräumige Höhle direkt neben dem Tauchspot Lavafinger und einen Tunnel weiter westlich am Spot Arena.

Zu Beginn unserer Urlaubswoche war das Meer leider sehr aufgewühlt und die Sicht bedingt durch die Wogen eher schlecht. Im Laufe der Zeit wurden die Sichtverhältnisse jedoch besser, so daß es am Ende gut 15-20 Meter waren. Es gibt mehrere kleine Fischschwärme. Gesehen haben wir auch Barrakudas, kleine Papageifische und Trompetenfische. Seesterne und Seeigel gibt es viele, auch hin und wieder eine Gespenstgarnele und Muränen. Die für Mai bis Juni sonst wohl regelmäßig anzutreffenden Stechrochen, die zur Brutpflege an das Hausriff von Manta Diving nach Madeira kommen haben wir nicht gesehen. Nach Auskunft der Basis haben diese sich für den Sommer 2013 wohl einen anderen Ort gesucht. Nun ja, der Ozean ist kein Zoo...

Je nach Wellengang und Wasserstand kann der Ausstieg an den Klippen sportlich werden, zumal die Leitern keine Flossenleitern sind und man so auch bei starken Wellen die Flossen im Wasser ablegen muß. Das ist nicht immer ganz ungefährlich.

Es werden auch Bootsausflüge zu anderen Tauchplätzen angeboten. Wir haben daran zwar nicht teilgenommen, doch das Boot mehrmals in der Woche losfahren gesehen. Hierbei ist es vielleicht nicht ganz uninteressant zu wissen, daß das Boot bei zu starkem Seegang nicht an der Pier der Badeanstalt anlegen kann. In diesem Fall heißt es für die Taucher erst ins Wasser springen und dann zum Boot schwimmen.

Wer genug vom Fischegucken an bunten Riffen hat, jedoch nicht völlig auf sie verzichten möchte, während er durch eine von Vulkanismus geprägte Unterwasserwelt schwebt, der ist auf Madeira genau richtig aufgehoben.