(verspäteter) Tauchbasenbericht über die Tauchbas ...
(verspäteter) Tauchbasenbericht über die Tauchbasis
"Manta Diving" in Canico de Baixo auf Madeira - ausgezeichnet als
"Beste Tauchbasis im Atlantik"
Dieser Bericht bezieht sich auf einen Tauchurlaub, der ein gutes halbes Jahr zurückliegt, dennoch hoffe ich, für den aufmerksamen Leser ein paar Denkanstöße geben zu können.
Oktober 2001. Die Ferien für meinen 15 jährigen Sohn nahen und kurz entschlossen wollen wir noch eine Woche zum Tauchen fahren, also geht das Gesuche los…Man schaut also bei den in Taucherkreisen bekannten Veranstaltern in die Kataloge…und dann hat man etwas gefunden, worauf man sich freut.
Eine Tauchbasis mit Ganzjahressaison. Lesen kann man dann u.a.:…4 verschiedene Tauch-plätze sind über 4 verschiedene Einstiege problemlos zu erreichen…Bootsfahrten sind jederzeit möglich…die große Artenvielfalt ist fast mit tropischen Gewässern zu vergleichen…mit etwas Glück auch Mantas direkt am Hausriff…und dann ist auch noch eine UW- Karte vom Hausriff abgebildet…
Phantastisch, nicht zu vergessen, man hat ja in der tauchfreien Zeit auf der "Blumeninsel Madeira" alle Möglichkeiten die Seele baumeln zu lassen…und erst die Berge…und …und…
Also, im Reisebüro nachfragen, ob es möglich ist …und dabei auch noch das günstige Tauch-paket bei Buchung (nur über …zu diesem Preis möglich) im Auge…
Vorher noch mal die Basis anmailen, ob und wann das denn mit den Mantas "stattfindet" und ob das auch wirklich so ist…"Ja, "unsere Mantas sind gerade angekommen und drehen jeden Tag am Hausriff ihre Runden"…
Nachdem nun das Ziel feststand, war für mich klar: 7 Tage Urlaub, das sind 5 Tauchtage mit jeweils dem ersten und letztem Tag als Aussetzer, also ein Standartprogramm mit Zeit für Anderes und evtl. einem Nachttauchgang…Nicht`s wie hin…
Über die Möglichkeiten, sich der Insel mit ihren Menschen und landschaftlichen Schönheiten zu widmen, möchte ich eigentlich weiter nichts sagen (außer: "wirklich schön"), das wurde schon ausführlich in einem Bericht im "taucher.net" getan.
Ich möchte nun einen Tauchbasenbericht abgeben- darüber was ich erlebt habe und wie ich es fand.
…
Ich stehe angezogen an der Leiter und freue mich auf den ersten Tauchgang. Der ist relativ kurz und ohne Höhepunkte (auch keine Mantas)- besser gesagt eigentlich ohne irgendwas. Na ja, ist der obligatorische Gang …
Aber jetzt der Zweite, ich darf ohne Begleitung vom Tauchbasenpersonal ins Wasser (oder anders ausgedrückt: ich nehme keinen begleiteten Tauchgang in Anspruch, den es hier ohne Mehrpreis gibt!) und will mal einen Bogen schlagen. Wie ich aus dem Prospekt weiß, befinde ich mich ja auf der einzigen Tauchbasis, die im Unterwassernationalpark ist- hier muss etwas zu sehen sein! Um es ganz simpel zu sagen, ich plane so: mein Tauchgang soll über rechts außen mit einem Bogen nach links verlaufen, so lange es geht und wie viel auch immer zu sehen sein mag.
Die Namen, wie : Arena. ect. spielen dabei erstmal eine untergeordnete Rolle- sehen will ich was! Und nach den ersten paar Minuten bin ich auch an einer Stelle, wo viel Fisch ist, meistens "Schwarmfisch" und kleine "Zackie`s" habe ich auch gesehen. Hier bleibe ich eine Weile, bis es mich weiter treibt, an den Sandaalen vorbei über Lavagestein… Ich bin mal hier und mal dort und plötzlich bin ich im "Flachen" und das, wie sich herausstellt an der äußeren linken Leiter. Ich bin also einmal "durch" und stehe nach gut einer Stunde mit 80 bar in meiner "Pulle" wieder "an Land" und kann es noch nicht fassen.
Und so habe ich mich an den nächsten Tagen immer wieder wundern können. Das ging aber auch noch anders weiter. Als ich beim "ausrödeln" am Nachmittagsgang den Steffan sagen höre: "Denkt bitte bei Eurer Tauchgangsplanung daran, dass wir Sonntags nicht Tauchen" , wundere ich mich schon sehr. Ich erinnere mich gut, dass ich von tauchfreien Tagen im Prospekt nichts gelesen habe, aber für meine Planung heißt das: umstellen- du wirst auch evtl. drei mal in`s Wasser gehen. Entsprechend dem Prospekt darf man hier ja auch ohne Basenbegleitung gehen.
Das mit dem "alleine" klappt dann nicht so reibungslos, Blei habe ich im Korb aber die Flasche müsste ich schon haben… die ist nicht herausgestellt und der einzige überhaupt "Anwesende" (Tauchlehrer) hat im Pool den Kopf unter Wasser- Tauchausbildung muss auch sein…, also freundlich gewartet (bloß nicht aufdringlich sein) bis der Kopf mal oben ist und versuchen, die Flasche zu bekommen. Na prima, endlich kann`s losgehen…
Und dann fahren wir doch einmal mit dem Boot. Es lag wegen der zu erwartenden schlechten Witterung "um die Ecke". "Zuzahlen", stand nicht in der Basenbeschreibung; aber was soll`s, schließlich ist das auf der ganzen Welt so…Ich bin "unter dem Christus" und es geht zu den Zacki`s herab, so um 25mtr und alles grau in grau. Donnerwetter, das sind richtig große Dinger und auch wirklich "zahm", man kommt gut heran und gegen ein Foto hat keiner der Burschen etwas. Sie begleiten uns dann auch ein Stück- aber ‚was anderes sehen möchte ich schon noch- denkste!
Tja, dann hatten wir noch schlechtes Wetter- dafür kann keiner was. Also einen Tag aussetzen, hier wird nicht nur von Verantwortung geredet, man nimmt sie auch wahr! Ich bin den nächsten Tag da und höre wieder, dass es kein Wetter für den ungeübten Taucher ist. Ein Glück - für den Ungeübten- ich kann also nicht gemeint sein!
Außerdem gibt es da noch jemanden der in`s Wasser will und nachdem ich dankend abgelehnt habe uns als Tauchpaar zu führen, werden wir zwei sogar begleitet- der Höhepunkt: 2 Sepien auf 28 m!
Und dann habe ich mir noch ein Herz gefasst! Ich habe Steffan gefragt, ob denn nach seiner Meinung überhaupt bei diesen Bedingungen die gebuchten Tauchgänge zu schaffen wären. Natürlich, war die Antwort. Für mich als geübten Taucher kann es überhaupt kein Problem sein, dann täglich drei Tauchgänge zu machen, auch vier seien bei meiner Erfahrung möglich…
Ich bin sicherlich für fast jeden Spaß zu haben, aber…Na ja, ich habe das nicht verstehen können und noch darauf hingewiesen, dass ich auf keinen Fall die Absicht habe mich von ihm auf Meereshöhe "annageln" zu lassen. Dazu ist die Insel zu schön.... und wie er ja als Profi weiß, ist man mit dem Auto innerhalb von 30min auf gut 1000m und höher über dem Meer…
Gut, dass ich mit ihm zum Thema gesprochen habe!
Das soll es eigentlich zu den Tauchgängen und zur Basis gewesen sein.
Allerdings möchte ich noch zwei Dinge loswerden.
Als erstes- meine Überlegungen "hinterher".
Wie kommt eine Bewertung von z.B. Tauchbasen zu Stande? Wer äußert sich i.d.R. zu diesem Thema? Reichen die in Prospekten dargebotenen Angaben aus, um mich für das richtige Ziel zu entscheiden? Gibt mir die Werbung auch alle Auskünfte, die ich eigentlich haben will, stimmen diese? Trifft dann all das Erwartete auch in meiner Reisezeit zu?
Will ich eine Basis, die mit neuem Belag ausgelegt und schön gestrichen ist, oder findet tauchen immer noch im Wasser statt? Will ich mich unter Wasser mit fingerlangen "Kleinigkeiten" beschäftigen, nur um nicht `raus zu müssen oder sollte ich das dann z.B. in der Ostsee machen…? In welche Situation begebe ich mich, wenn ich wegen des scheinbar günstigeren Tauchpaketes mein Geld vorher in Deutschland "abliefere"? Bedeutet die Tatsache, dass man "selbstständig" tauchen gehen darf nicht auch, dass der Andere eigentlich überhaupt keine Arbeit mit einem hat- abgesehen von "Flasche und Blei" und wie großzügig ist dann das Angebot selbständig tauchen zu dürfen?
Und als zweites- definitiv.
Die Insel ist immer eine Reise wert, aber an die beschriebenen Stelle zum tauchen kriegen mich keine 10 Pferde mehr!
Olaf Reule- Berlin
"Manta Diving" in Canico de Baixo auf Madeira - ausgezeichnet als
"Beste Tauchbasis im Atlantik"
Dieser Bericht bezieht sich auf einen Tauchurlaub, der ein gutes halbes Jahr zurückliegt, dennoch hoffe ich, für den aufmerksamen Leser ein paar Denkanstöße geben zu können.
Oktober 2001. Die Ferien für meinen 15 jährigen Sohn nahen und kurz entschlossen wollen wir noch eine Woche zum Tauchen fahren, also geht das Gesuche los…Man schaut also bei den in Taucherkreisen bekannten Veranstaltern in die Kataloge…und dann hat man etwas gefunden, worauf man sich freut.
Eine Tauchbasis mit Ganzjahressaison. Lesen kann man dann u.a.:…4 verschiedene Tauch-plätze sind über 4 verschiedene Einstiege problemlos zu erreichen…Bootsfahrten sind jederzeit möglich…die große Artenvielfalt ist fast mit tropischen Gewässern zu vergleichen…mit etwas Glück auch Mantas direkt am Hausriff…und dann ist auch noch eine UW- Karte vom Hausriff abgebildet…
Phantastisch, nicht zu vergessen, man hat ja in der tauchfreien Zeit auf der "Blumeninsel Madeira" alle Möglichkeiten die Seele baumeln zu lassen…und erst die Berge…und …und…
Also, im Reisebüro nachfragen, ob es möglich ist …und dabei auch noch das günstige Tauch-paket bei Buchung (nur über …zu diesem Preis möglich) im Auge…
Vorher noch mal die Basis anmailen, ob und wann das denn mit den Mantas "stattfindet" und ob das auch wirklich so ist…"Ja, "unsere Mantas sind gerade angekommen und drehen jeden Tag am Hausriff ihre Runden"…
Nachdem nun das Ziel feststand, war für mich klar: 7 Tage Urlaub, das sind 5 Tauchtage mit jeweils dem ersten und letztem Tag als Aussetzer, also ein Standartprogramm mit Zeit für Anderes und evtl. einem Nachttauchgang…Nicht`s wie hin…
Über die Möglichkeiten, sich der Insel mit ihren Menschen und landschaftlichen Schönheiten zu widmen, möchte ich eigentlich weiter nichts sagen (außer: "wirklich schön"), das wurde schon ausführlich in einem Bericht im "taucher.net" getan.
Ich möchte nun einen Tauchbasenbericht abgeben- darüber was ich erlebt habe und wie ich es fand.
…
Ich stehe angezogen an der Leiter und freue mich auf den ersten Tauchgang. Der ist relativ kurz und ohne Höhepunkte (auch keine Mantas)- besser gesagt eigentlich ohne irgendwas. Na ja, ist der obligatorische Gang …
Aber jetzt der Zweite, ich darf ohne Begleitung vom Tauchbasenpersonal ins Wasser (oder anders ausgedrückt: ich nehme keinen begleiteten Tauchgang in Anspruch, den es hier ohne Mehrpreis gibt!) und will mal einen Bogen schlagen. Wie ich aus dem Prospekt weiß, befinde ich mich ja auf der einzigen Tauchbasis, die im Unterwassernationalpark ist- hier muss etwas zu sehen sein! Um es ganz simpel zu sagen, ich plane so: mein Tauchgang soll über rechts außen mit einem Bogen nach links verlaufen, so lange es geht und wie viel auch immer zu sehen sein mag.
Die Namen, wie : Arena. ect. spielen dabei erstmal eine untergeordnete Rolle- sehen will ich was! Und nach den ersten paar Minuten bin ich auch an einer Stelle, wo viel Fisch ist, meistens "Schwarmfisch" und kleine "Zackie`s" habe ich auch gesehen. Hier bleibe ich eine Weile, bis es mich weiter treibt, an den Sandaalen vorbei über Lavagestein… Ich bin mal hier und mal dort und plötzlich bin ich im "Flachen" und das, wie sich herausstellt an der äußeren linken Leiter. Ich bin also einmal "durch" und stehe nach gut einer Stunde mit 80 bar in meiner "Pulle" wieder "an Land" und kann es noch nicht fassen.
Und so habe ich mich an den nächsten Tagen immer wieder wundern können. Das ging aber auch noch anders weiter. Als ich beim "ausrödeln" am Nachmittagsgang den Steffan sagen höre: "Denkt bitte bei Eurer Tauchgangsplanung daran, dass wir Sonntags nicht Tauchen" , wundere ich mich schon sehr. Ich erinnere mich gut, dass ich von tauchfreien Tagen im Prospekt nichts gelesen habe, aber für meine Planung heißt das: umstellen- du wirst auch evtl. drei mal in`s Wasser gehen. Entsprechend dem Prospekt darf man hier ja auch ohne Basenbegleitung gehen.
Das mit dem "alleine" klappt dann nicht so reibungslos, Blei habe ich im Korb aber die Flasche müsste ich schon haben… die ist nicht herausgestellt und der einzige überhaupt "Anwesende" (Tauchlehrer) hat im Pool den Kopf unter Wasser- Tauchausbildung muss auch sein…, also freundlich gewartet (bloß nicht aufdringlich sein) bis der Kopf mal oben ist und versuchen, die Flasche zu bekommen. Na prima, endlich kann`s losgehen…
Und dann fahren wir doch einmal mit dem Boot. Es lag wegen der zu erwartenden schlechten Witterung "um die Ecke". "Zuzahlen", stand nicht in der Basenbeschreibung; aber was soll`s, schließlich ist das auf der ganzen Welt so…Ich bin "unter dem Christus" und es geht zu den Zacki`s herab, so um 25mtr und alles grau in grau. Donnerwetter, das sind richtig große Dinger und auch wirklich "zahm", man kommt gut heran und gegen ein Foto hat keiner der Burschen etwas. Sie begleiten uns dann auch ein Stück- aber ‚was anderes sehen möchte ich schon noch- denkste!
Tja, dann hatten wir noch schlechtes Wetter- dafür kann keiner was. Also einen Tag aussetzen, hier wird nicht nur von Verantwortung geredet, man nimmt sie auch wahr! Ich bin den nächsten Tag da und höre wieder, dass es kein Wetter für den ungeübten Taucher ist. Ein Glück - für den Ungeübten- ich kann also nicht gemeint sein!
Außerdem gibt es da noch jemanden der in`s Wasser will und nachdem ich dankend abgelehnt habe uns als Tauchpaar zu führen, werden wir zwei sogar begleitet- der Höhepunkt: 2 Sepien auf 28 m!
Und dann habe ich mir noch ein Herz gefasst! Ich habe Steffan gefragt, ob denn nach seiner Meinung überhaupt bei diesen Bedingungen die gebuchten Tauchgänge zu schaffen wären. Natürlich, war die Antwort. Für mich als geübten Taucher kann es überhaupt kein Problem sein, dann täglich drei Tauchgänge zu machen, auch vier seien bei meiner Erfahrung möglich…
Ich bin sicherlich für fast jeden Spaß zu haben, aber…Na ja, ich habe das nicht verstehen können und noch darauf hingewiesen, dass ich auf keinen Fall die Absicht habe mich von ihm auf Meereshöhe "annageln" zu lassen. Dazu ist die Insel zu schön.... und wie er ja als Profi weiß, ist man mit dem Auto innerhalb von 30min auf gut 1000m und höher über dem Meer…
Gut, dass ich mit ihm zum Thema gesprochen habe!
Das soll es eigentlich zu den Tauchgängen und zur Basis gewesen sein.
Allerdings möchte ich noch zwei Dinge loswerden.
Als erstes- meine Überlegungen "hinterher".
Wie kommt eine Bewertung von z.B. Tauchbasen zu Stande? Wer äußert sich i.d.R. zu diesem Thema? Reichen die in Prospekten dargebotenen Angaben aus, um mich für das richtige Ziel zu entscheiden? Gibt mir die Werbung auch alle Auskünfte, die ich eigentlich haben will, stimmen diese? Trifft dann all das Erwartete auch in meiner Reisezeit zu?
Will ich eine Basis, die mit neuem Belag ausgelegt und schön gestrichen ist, oder findet tauchen immer noch im Wasser statt? Will ich mich unter Wasser mit fingerlangen "Kleinigkeiten" beschäftigen, nur um nicht `raus zu müssen oder sollte ich das dann z.B. in der Ostsee machen…? In welche Situation begebe ich mich, wenn ich wegen des scheinbar günstigeren Tauchpaketes mein Geld vorher in Deutschland "abliefere"? Bedeutet die Tatsache, dass man "selbstständig" tauchen gehen darf nicht auch, dass der Andere eigentlich überhaupt keine Arbeit mit einem hat- abgesehen von "Flasche und Blei" und wie großzügig ist dann das Angebot selbständig tauchen zu dürfen?
Und als zweites- definitiv.
Die Insel ist immer eine Reise wert, aber an die beschriebenen Stelle zum tauchen kriegen mich keine 10 Pferde mehr!
Olaf Reule- Berlin