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Tauchen auf Teneriffa bei Guidos Bubble Club.Ich ...

Tauchen auf Teneriffa bei Guidos Bubble Club.

Ich war im November diesen Jahres zum Tauchen auf Teneriffa. Da ich auch schon bei Heinz Scheffler und dort überwiegend mit Guido Gundlach tauchen war, wußte ich sofort, als ich die Nachricht von seiner Basiseröffnung erhielt, daß ich bei meinem nächsten Teneriffa-Urlaub mir seine neue Basis anschauen würde. Und es hat sich gelohnt.

Der Ort Playa San Juan

Playa San Juan ist ein richtig schnuckeliges kleines Fischerörtchen. Kein einziges Teneriffa-typisches Hotel, wenn Touristen, dann nur in vermieteten Häusern oder Appartements. Also wenig Touristen, wirklich kanarisches Leben in all seiner Ruhe, Entspanntheit und Idylle. Ideal für die Entspannung und jener soll ja auch gutes Tauchen dienen.

Zur Basis

Man merkt sofort, wie groß der Einfluß von Guido und Sophie auf der Basis vom Heinz war, die beiden haben ja auch über fast ein Jahrzehnt (Sophie etwas mehr, Guido etwas weniger) den Betrieb dort "quasigeleitet": Sophies gemalte Schilder, die Ordnung und das "System", wie Guido die Gerätschaften verteilt und organisiert als Beispiele. Man bekommt einen Korb, hat da seinen (bzw. den falls Bedarf besteht, geliehenen ) Kleinkram drin, und bekommt dann für die Dauer des Aufenthalt eine "eigene" Flasche ans Jacket, so daß alles sehr flüssig abläuft. Bleigurt wird abgestimmt, bzw. in meinem Fall Blei in die Taschen meines Jackets. Blei ist genug da, so daß man dann die Bleitaschen auch die ganze Zeit so behalten kann.
Guido hat die Basis komplett neu eingerichtet und ausgestattet. Er hat zahlreiche Flaschen von 10, 12 und 15 Litern Größe, neue Jackets, Anzüge usw., dazu einen niegelnagelneuen, sehr leisen Kompressor. Warmwasserduschen und ein nettes Ambiente im Allgemeinen runden die Basis ab.
20 Meter die Straße rauf ist eine richtig typische spanische Kneipe, da gibts als Mittagssnack "Boccadillos", das sind leckere und durchaus sättigende, überbackene Baguettes mit Salat usw zum Sparpreis von weniger als 2 EUR. Aber auch dazu gibt es ein paar Alternativen in dem kleinen Örtchen.
20 Meter die Staße runter ist schon das Meer, quasi Guidos "Hausriff". Eine ideale Ecke um nach Ankunft einen ersten, ganz geschmeidigen Tauchgang zu machen, wo jeder Taucher, egal ob TL2 oder * einem Check unterzogen wird, der aber natürlich nichts kostet, wie das ja auf manchen Basen so üblich ist, sondern "en passant" im Tauchgang durchgeführt wird.
Die Tauchgänge mit Guido sind lang und gut. Er selbst ist ein Taucher, wie ich ihn noch nicht gesehen hab. Er freut sich auch nach über 5000 TGen immer noch über jeden einzelnen, sieht unglaublich viel, weiß nach dem ersten TG bereits, wie er den Luftverbrauch seiner Taucher einschätzen muß, so daß man die TG so planen kann, daß wir immer unsere 50 bar Restdruck in der Flasche hatten, aber trotzdem zeitmäßig das Optimum rausgeholt haben. (Wir waren übrigens die ersten 3 Tage mit ihm zu Dritt, wo gibts das noch?) Und wenn dann der Tauchplatz nicht besonders tief war, dann taucht man halt fast 70 Minuten lang.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie viel Freude Guido einem beim Tauchen vermittelt, und das zu Preisen (15 EUR/ TG!!) wie bei Muttern. Es ist echt interessant, wie jemand, der nunmal sein Geld mit dem Tauchen verdient, sich aufregt über all die ganzen Basen heutzutage, die 30 EUR und mehr für nen TG nehmen und dann diese pauschal auf zB 45 min oder 30 m Tiefe begrenzen, egal was für Taucher man hat. Man glaubt manchmal, der Mensch hat soviel Idealismus, unglaublich, daß er davon seinen Lebensunterhalt verdienen muß.
Alles läuft sehr individuell ab, Guido nimmt fast ausschließlich Rücksicht auf die Wünsche der Gäste, es sei denn, die Flut ist so, daß manche Tauchplätze nicht betauchbar sind (mangels Enstiegsmöglichkeit).
Wer ein Auto braucht, dem wird eins besorgt, das Appartement war vorher per e-mail abgemacht, auch dabei war Guido sehr flexibel, da ich meine Ankunftszeit wegen Flügen usw nur auf "in der xy. KW" angeben konnte. Wer mag, kann auch bei Guido und Sophie auf der Finca ein Appartement mieten, 800 M über NN. Was für ein Anblick, wenn man morgens einen ersten Blick aus dem Fenster wirft. (Bin einmal dort gewesen). Man wird auch vom Flughafen abgeholt, auch dieser Service kostet nix. Nach ein paar Tagen waren dann noch ein paar Taucher da, so daß wir mit allen in ein uriges kanarisches Restaurant hoch oben über der Insel essen waren.

Tauchplätze

Die Tauchplätze sind sehr vielseitig und Guido und Sophie haben einige neu entdeckt. Ich kann mich da meinen Vorgängern nur anschließen, will es auch, um nicht nochmal all die taucherischen Sehenswürdigkeiten zu wiederholen, die der Atlantik zu bieten hat und die hier schon aufgezählt sind. Das Foto zeigt einen Tauchplatz, wo irgendwelche Verrückten einen Bagger billig entsorgt haben. Unterwasser aber sehr beeindruckend.

Fazit

Ich kann jedem, dem es wichtig ist, wirlich individuell zu tauchen und fürs Geld das Optimum geboten zu bekommen, nur Guidos Bubble Club ans Herz legen. Eine so kleine, familiäre Basis, wo wirlich das Tauchen und der Erlebnisgehalt der Taucher im Vordergrund steht, ist wirklich nicht der Normalfall. Teneriffa bietet unterwasser wirklich viel, weit mehr als viele glauben, nur keine roten Korallen und riesige Wracks wie zB das Rote Meer. Aber dafür taucht man auf Teneriffa und speziell bei Guido auch nicht mit 100 anderen Preßluftschnorchlern bei einer Tauchfabrik mit Tauchzeit- und Tiefenbegrenzungen.