Cetacean Watching (CW Azores), Pico Azoren

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peterunderwaterPADI MI1362 TGs

Insel Pico, Azoren, Portugal, Aufenthalt vom 26.0 ...

Insel Pico, Azoren, Portugal, Aufenthalt vom 26.07. – 14.08.2012
Veranstalter: CW Azores, Pico (Whale-Watching & PADI Dive Center)
Verfasser: Taucht seit 1994, PADI MI mehr als 1300 Tauchgänge, ich habe als TL auf Bora Bora (Franz. Polynesien), Dahab (Aegypten), Playa del Carmen (Mexico) und der Schweiz gearbeitet.
Allgemeine Informationen zu CW Azores
Gegründet: 2005
Lage: Madalena, Pico, Azoren, Portugal
Struktur: Italienisches Familienunternehmen (Enrico, Danja, Patrizia)
Anz. MA: 7 davon sind drei PADI Instructors (Joao, Eugenio, Olga), die Restlichen sind DM
Tauchausbildung: PADI
Leihausrüstung: Anzüge (teilweise in erbärmlichem Zustand), Tropenflossen, div. Kleinmaterial (unbedingt eigene Ausrüstung mitbringen)
Infrastruktur: 1 Alu-Tauchboot, 3 Schlauchboote, 1 Coltri Kompressor, 15l & 12l normal sowie 12l lang Stahlflaschen mit DIN oder INT-Abgängen, KEIN NITROX

Vermittelte Unterkunft: Rainbow Guesthouse (nicht zu empfehlen) siehe dazu meinen Bericht auf Trip Advisor

Ablauf Tauchbetrieb
Ausgerüstet und umgezogen wird in der Tauchbasis. Anschliessend wird das Equipment über die Strasse auf die Boote getragen (50m) und dann von der Crew und/oder den Gästen auf den Booten so gut dies möglich ist verstaut. Danach erfolgt die Ausfahrt. Als Crew sind immer ein Kapitän und ein Guide mit dabei. Es werden nur geführte Tauchgänge durchgeführt. Zwischen den Tauchgängen wird eine Oberflächenpause von 1 Std. eingelegt. Wenn man mit den Zodiacs unterwegs ist, kommt man zwischen den Tauchgängen zurück zur Basis, da dort die Flaschen gewechselt werden müssen. Es hat nicht ausreichend Platz um Reserveflaschen mitzuführen.
Max. Tauchzeit: 45 Minuten, normalerweise zwei Tauchgänge am Morgen. Die Tiefen sind unterschiedlich, mein tiefster Tauchgang ging auf 35m. Bei den Meisten Tauchgängen bewegt man sich zwischen ca. 18 – 25m. Hier wäre aufgrund der genannten Tiefen und Tauchzeiten Nitrox mehr als nur wünschenswert, denn die Nullzeit geht vor allem bei Wiederholungstauchgängen ziemlich schnell flöten, d.h. man läuft dann eben in einen Dekostopp. Das ist grundsätzlich für geübte Taucher kein wirkliches Problem, bei noch nicht so erfahrenen Gästen ist das sicherlich kein Vorteil.

Die Tauchplätze sind grössten Teils wirklich schön und es gibt viel zu sehen (Spanische Tänzerinnen, andere Nacktschnecken, Stachelrochen, Adlerrochen, Conger, Muränen, Barrakudas, Stachelmakrelen, Tunas, Bonitas, Sardinen und und und…). Ich war auf jeden Fall positiv überrascht. Die Wassertemperatur betrug gemäss meinem Tauchcomputer (Suunto Viper) 17 – 21°C. Leider fehlt eine Tauchplatzkarte mit den Namen der Tauchplätze.

Princess Alice Banks
An diesem Tauchplatz lassen sich Mobulas und Mantas beobachten. Die Fahrt dorthin dauert je nach Seegang 2 1/4 bis 3 h. Dort werden 2 Tauchgänge durchgeführt, oberflächenpause 1 Std. Die Strömung ist unterschiedlich stark. Wir mussten uns die ganze Zeit an der Ankerleine festhalten, da wir sonst sofort abgetrieben worden wären. Wem das gefällt so zu tauchen ok, mein Ding ist das definitiv nicht, ist mir einfach zu langweilig. Kosten für den Ausflug: € 220.

Das blaue Tauchboot ist alles andere als komfortabel und m.E. eine absolute Fehlkonstruktion. Der Guide hatte als einziger einen Gehörschutz dabei, den man auch braucht, da der Turbo-Diesel dermassen zwitschert dass einem nach 15 Minuten die Ohren schmerzen. Die Fahrzeit erscheint endlos und ich persönlich empfand das Ganze als Höllenritt. Für mich war es den Aufwand der Anfahrt nicht wert. Allerdings habe ich auch schon ein paar Hundert Tauchgänge mit Mantas (Bora Bora) gemacht. So gesehen waren die Mobulas zwar schön aber nicht etwas wirklich neues oder exotisches für mich.

Tauchen mit den Blauhaien
Die Anfahrt dauerte mit dem Zodiac ca. 1.5 Std. und war alles andere als angenehm. Am Tauchplatz angekommen wird ein Tunakopf welcher an einem Seil festgebunden ist ins Wasser geschmissen, zugleich wird etwas Fischsuppe (Fischblut, Fischabfälle und Teile von Sardinen) ins Wasser gegeben. Nach ca. 2 Minuten erschien der erste Blauhai und danach ein zweiter. Wir schnallten uns unsere Geräte um und liessen uns ins Wasser gleiten. Nach kurzer Zeit hatten wir 8 Blauhaie zwischen 1.5 und ca. 2.3m um uns herum. Mit Glück zeigt sich auch schon mal ein Mako, war allerdings bei uns nicht der Fall.
Wir hatten Glück und es herrschte nur geringe Strömung so dass es möglich war frei zu tauchen. Die Tiere sind wirklich schön, elegant, wendig und gleichzeitig wirken sie sehr filigran. Da pelagische Tiere immer auf der Suche nach Fressbarem sind, wird alles was sich im Wasser befindet untersucht, so auch die Taucher. Es besteht m.E. allerdings keine Gefahr verletzt zu werden, also keine Sorgen machen. Aber die Tiere kommen so nahe, dass man sie ab und zu sanft zur Seite schieben muss. Auf die sanfte Berührung reagieren sie sofort und ändern den Kurs. Erstaunlicherweise gab es bei diesen Tieren keinen Futterneid. Die im Wasser treibenden Häppchen wurden in aller Ruhe gefressen. Das läuft bei Riffhaien ganz anders ab.
Allerdings hat mir eine Ausfahrt gereicht, da die Fahrt dorthin alles andere als spassig war. Kosten für den Ausflug: € 175.

(Tauch)boote
Die Boote sind allesamt keine brauchbaren Tauchboote. Die Zodiacs sind grundsätzlich für das Beobachten der Wale gebaut und haben 2 – 3 Sitzreihen (siehe Fotos). Dadurch bleibt für die Passagiere nur noch der Platz auf der Gummiwurst, da die Ausrüstung zwischen den Sitzreihen gelagert wird. Um das Gerät umschnallen zu können, setzt man sich rittlings auf die Gummiwurst dann werden als erstes die Flossen montiert. Anschliessend stellt einer der Crew das Gerät auf die Gummiwurst und man schlüpft hinein. Man lässt sich dann seitlich ins Wasser fallen. Ich habe mein Gerät wenn immer möglich im Wasser angezogen, was um ein vielfaches angenehmer und bequemer ist.
Das blaue Aluboot ist ein Fehlkonstruktion von feinsten. Auf dem Boot herrscht ein absoluter Platzmangel. Es ist extrem laut (für längere Fahrten ist unbedingt einen Gehörschutz mitnehmen) und für den Atlantik viel zu kurz. Dort wo eigentlich die Plattform sein sollte, ist die Motorabdeckung. Der Durchgang zwischen Motorabdeckung und Reling ist weniger als ein Meter breit. Das ist ziemlich eng um mit dem ganzen Gerödel am Rücken auf einem schwankenden Boot zum Absprungplatz zu gelangen. reingehüpft wird seitwärts, auch hier absoluter Platzmangel, da die Leitern nach Vorne (Richtung Bug) geneigt sind und einem so in den Weg kommen; schliesslich muss man dort noch die Flossen anziehen. An der niedergehenden Reling ist unten auf ca. Knöchelhöhe eine Klampe angebracht. Diese sieht man aber kaum, da sie in derselben Farbe lackiert wurde wie das Boot. Beim ersten Mal, habe ich mir daran das Flossenband abgerissen. Zum Glück sind meine aus Metall und noch an der Innenseite der Flosse dran geblieben, sonst wäre es wohl mit dem Tauchgang nichts geworden.

Für mich ist es schleierhaft wie man so ein Boot konstruieren bzw. kaufen kann. Ich habe das Gefühl, dass weder Konstrukteur noch Käufer eine Ahnung davon haben was ein gutes Tauchboot erfüllen muss. Ich würde empfehlen den Kahn nach einer entsprechenden Reinigung als künstliches Riff zu versenken.

Tauchflaschen
Während unseres Aufenthalts wurden neue 12l lang Stahlflaschen geliefert. Ich kann nicht nachvollziehen warum dieser Flaschentypus gekauft wurde. Sie passen nun nicht mehr in die vorgesehenen Löcher auf dem blauen Tauchboot, da sie viel zu dünn sind und auf den Zodiacs müssen sie noch höher angehoben werden, da sie eben länger als die normalen 12l Flaschen sind. Ein weiterer nicht nachvollziehbarer Kauf, welcher weder die Kundenzufriedenheit fördert noch das Handling.

Service von CW Azores
Alle Mitarbeitenden von CW Azores bieten sehr guten Service (was man nicht von allen Unternehmungen auf Pico sagen kann). Sie versuchen für jedes Problem eine passende Lösung zu finden. Was natürlich aufgrund der vorhandenen nicht wirklich tollen Infrastruktur nicht immer möglich ist.