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Martin161475Divemaster

Meine Freundin und ich waren vom 18. - 25.3.2004 ...

Meine Freundin und ich waren vom 18. - 25.3.2004 in Sharm el Sheik und haben uns auf Grund der positiven Berichte hier im Taucher.net entschlossen, ein 5-Tage Tauchpaket bei den Camel Divers zu buchen. Doch ganz so positiv wie die bisherigen Berichte fällt unser Fazit nicht aus.

Wir wollten ab 19.3. unseren ersten Tauchgang antreten und die zuvor per Email vereinbarte Abholung am Hotel klappte problemlos. Nach Ankunft auf der Basis an der Naama-Bay wurden wir erst einmal frreundlich begrüßt. Wir hatten (bis auf einen Anzug) unsere eigene Ausrüstung dabei. Was wir aber so sehen konnten, ist die Leihausrüstung bei den Camel Divers in recht ordetlichem Zustand. Nach dem wir die Formalitäten erledigt hatten, wurden wir einem Schiff, der Sea Star 3, zugeteilt. Zwar wurde unser Equipment per Jeep zum Hafen gefahren, aber wir und der Rest der Taucher durften jeden Tag die ca. 500 Meter zu Fuß zum Schiff zurücklegen.

Die ersten drei Tage verbrachten wir auf der Sea Star 3 mit den Diveguids Farag und Clare. Beide sind kompetente Taucher, die ihr Handwerk verstehen. Allerdings hinterlies Farag den schlechtesten Eindruch aller Guides. Er wirkte oft sehr oberflächlich und desinteressiert mit seinem aufgesetztem Lächeln und lies oftmals einen Befehlston raushängen. Erst am dritten Tag, als wir mit Clare tauchten, wurde das ganze etwas lockerer.

Nach einem Tag Landausflug verbrachten wir Tag vier und fünf ebenfalls auf der Sea Star 3 mit den Guides Martin und Harvey. Solltet ihr eine Chance haben und nicht unbedingt einen deutschsprachigen Guide brauchen, so geht mit diesen beiden Jungs zum tauchen. Die beiden sind ein tolles Team, sorgen für gute Stimmung und man fühlt sich gut aufgehoben. Die beiden haben uns für das eher negative Erlebnis mit Farag entschädigt.

Über die Tauchgänge will ich gar nicht zu viel erzählen, die waren alle sehr schön. Doch nun muss auch mal ehrlich darüber berichtet werden, was so alles negatives wärend der fünf Tage aufgefallen ist:

1. Die Sea Star 3:
Die Camel Divers verfügen über keine eigenen Tauchboote, sondern chartern diese bei lokalen Anbietern. Wir waren schon oft in Ägypten beim Tauchen, doch die Crew der Sea Star 3 war mit Abstand die unfreundlichste, die wir bisher erlebt haben. Sei es beim Austieg aus dem Wasser oder beim Anlegen des Equipments: Geholfen wird einem in der Regel erst auf Nachfrage. Auch gab es an drei Tagen bei der Abfahrt am Hafen Probleme, weil das Schiff nicht püunktlich am Hafen war. Und hier rede ich nicht von der bekannten ägyptischen Pünktlichkeit, denn selbst die Diveguids waren stink sauer.

2. Organisation der Camel Divers:
Um es kurz zu machen: In vielen Bereichen herrscht ein echtes Chaos. So mussten wir am ersten Tag nach dem ersten Tauchgang nochmals zurück zum Hafen, weil zu wenig Flaschen mit an Bord waren. Für den nächsten Tag zugesagte Ausflugsziele wurden mehrfach verschoben (Ras Mohamed, Blue Hole in Dahab), Vorbestellte 15L-Flaschen waren auf einmal nicht verfügbar.

3. Das liebe Geld
Allgemein konnten wir uns nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass man bei den Camel Divers ziemlich hinter unserem Geld her war. Wer sich die Preisliste der Camel Divers im Internet ansieht, sollte auch das Kleingedruckte lesen. Unser Tauchpaket für die 5 Tage hat durch Vorbestellung im Internet 220,- Euro pro Person gekostet (Regulär auf der Basis 270,- Euro). Hinzu können noch folgende kosten kommen:

- Dritter Tauchgang wärend der Bootsfahrt: 20 Euro
- Allgemein alle Preise +5% MwSt. (seit 10/2003)
- Essen + Getränke: 30 ägypt. Pfund pro Tag
- 15L-Flasche: 5 Euro pro Flasche
- Nationalparkgebühr: 5 Euro pro Tag

Wie auf vielen Basen üblich, wurden auch wir an einem Tag von einer Videografin begeleitet, die unsere Gruppe in Ras Mohamed filmte. Wir durften uns den Film anschliessend auf der Basis ansehen. Eine Kopie des Films sollte kosten:

Auf VHS: 45,- Euro
Auf DVD: 80,- Euro

Auf Nachfrage über den hohen Preisunterschied wurde uns gesagt, dass dieser sich auf Grund der besseren Qualität der DVD und den Mehraufwand zur Erstellung der DVD berechnet. Die Aufnahmen waren sehr gut, so dass wir uns in der Gruppe schnell einig wurden: Der Wucherpreis wird geteilt und die DVD zu Hause für die Gruppe kopiert.

FAZIT:
Mit gemischten Gefühlen haben wir nach den fünf Tagen die Basis der Camel Divers verlassen. Zwar hatten wir sehr schöne Tauchgänge und zum Ende zu sehr nette Guides, doch die vielen nervigen Kleinigkeiten hinterliesen einen schlechten Nachgeschmack. Auf Grund der großen Auswahl an Tauchbasen in Sharm el Sheik werden wir beim nächsten mal einen anderen Anbieter ausprobieren. Man kann mit den Camel Divers zwar beruhigt zum Tauchen gehen, es geht aber auch besser, wie wir aus unseren vielen Ägypten-Urlauben bereits wissen.
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