"Sawaddie" - willkommen in Thailand - dem tropisc ...
Vergessen war der dreizehnstündige Flug nach Phuket, die Überfahrt
nach Phi Phi Island und die Schlepperei mit unserem Tauchequipment. Wir
waren umfangen von einer atemberaubend schönen Natur, die mit feinsandigen
Stränden, vielfarbigen Korallen, bizarren Felsen und einer exotischen
Tier- und Pflanzenwelt aufwartet. Fremde Gerüche, lächelnde Menschen,
pulsierendes Leben an den unzähligen Verkaufsständen umfing uns
auf unseren ersten Schritten.
Wie
immer bestens organisiert von unserem Tauchcenter Aqua
Pur in Zusammenarbeit mit Meiers Weltreisen wurden wir am Pier, ausgeruht
nach unserer Zwischenübernachtung in Phuket, von Mitarbeitern unseres
Hotels PP Princess Resort willkommen geheißen und unser sehr umfangreiches
Gepäck ins Hotel befördert. Die landestypische Anlage, aufgelockert
durch jede Menge kleine Sandwege und herrlicher Flora, umfasste uns vom
ersten Augenblick mit ihrem geheimnisvollen Zauber. Neue Gerüche,
exotische Pflanzen, der asiatische Baustil, das Lächeln der Menschen
- Urlaub wie wir ihn uns erträumt haben. Wenn wir aber dachten es
gäbe keine Steigerungen, so waren wir noch nicht am Strand von Phi
Phi Island. Direkt vor unserer Anlage tat sich ein märchenhafter Anblick
auf. Breiter, weißer, feinkörniger Strand, in einiger Entfernung
sanft ansteigende Hügel mit wuchernder Vegetation, die einen Halbkreis
bildeten, der die Bucht zu einem malerischen Gebilde umschloss.
Es war wohl nichts mit akklimatisieren. Nach dem Bezug der geräumigen,
landestypisch eingerichteten Bungalows, drängte es uns zum Ziel unserer
Träume, den Barakuda Diving Center (E-Mail: dive@barakuda.com).
Wir wurden schon erwartet von Helmut mit seiner Frau Deo und der Basis-Crew.
Wir
waren sehr angenehm überrascht. Nicht nur, dass wir einen eigenen
Raum mit Behältern für unser umfangreiches Tauchequipment erhielten,
auch die stolze Oceana durften wir für die drei Wochen fast als unser
eigenes Schiff betrachten. Ein ideales Schiff, eine geräumige Kajüte,
ein wunderbares Sonnendeck mit Sonnensegel, auf dem Vorderdeck jede Menge
Platz für unser Equipment und Flaschenhalterungen. Was uns begeisterte,
wir wurden bei den Tagesausfahrten mit je zwei Tauchgängen, die um
ca. 9 Uhr begannen, etwa um 15.30 Uhr waren wir wieder zurück, voll
verpflegt. Es gab ein Lunchpaket, abwechslungsreiche Sandwiches oder einheimisches
Essen, ob Fleisch, Fisch oder vegetarisch, es wurden alle Wünsche
erfüllt. Dazu gab es noch jede Menge Kaffee, Wasser und Früchte
- wir essen jetzt noch an den Köstlichkeiten wie Ananas, Bananen,
Melonen. Das reinste Verwöhntauchen.
Bida Nia war der erste von vielen schönen Tauchplätzen, die
wir anfuhren. Mit ca. 20 Metern Tiefe so richtig zum Eingewöhnen.
Leopardenhaie schliefen am Grund, ständig waren wir von vielfarbigen
Fischschwärmen umgeben, quirlige Harlekinfische zogen uns in Ihren
Bann. Bida Nok, gleich nebenan, bot uns schon beim Abtauchen die erste
Schildkröte, gemächlich paddelnd zog sie dahin. Wir fuhren täglich
so exotische Plätze wie Shark Point (es gab dort wirklich welche),
Nui Rock, Lobster Rock, Corel Garden u.a. an und hatten fast immer das
Aha-Erlebnis, denn es gab die ganze Palette an Unterwasserschönheiten
- gewaltige Weichkorallen, niedliche Nacktschnecken, Rotfeuerfische und
Muränen aller Größen, Steinfische (wenn wir sie überhaupt
bemerkten), Seeschlangen, Scheinaugenfangschreckenkrebse und immer wieder
Haie, meist Leopardenhaie, und Schildkröten.
Höhepunkt
war das Wrack der King Cruiser, 1997 gesunken, eine Katamaranfähre
von gewaltigen Ausmaßen. Das Wrack beginnt bei etwa 12 Metern Tiefe,
an der Schiffschraube hat man dann ca. 31 Meter Tiefe erreicht. Nicht immer
ist das Wrack ideal zu betauchen, so mussten auch wir einige Tage warten,
bis uns die Gezeitentabelle optimale Verhältnisse anzeigte. Und die
hatten wir dann auch. Als wir auf etwa acht Meter abgestiegen waren, schälten
sich allmählich die ersten Aufbauten aus dem diffusen Licht und vermittelten
uns einen Eindruck von der Größe. Der erste Eindruck war, das
Wrack bewegt sich. Was sich dann bewegt waren endlose Schwärme von
Fischen, die sich zusammenzogen, blitzschnell die Richtung wechselten,
in Bullaugen oder Luken verschwanden, um gleich an anderer Stelle wieder
zu erscheinen.
Am vorderen Bug zeigte sich für kurze Zeit ein gigantischer Zackenbarsch,
bevor er wieder zwischen den zwei Rumpfhälften verschwand. Gespenstisch
war es das Innere des Schiffes mit unserem Tauchguite Bilge zu erkunden.
Teilweise schon schön bewachsen zeigte sich uns der Kommandostand
dieses einst stolzen Schiffes. Zwei Tauchgänge gönnten wir uns
hier, und weil es so schön war kamen wir noch ein weiteres Mal.
Die Maya Bay - wohl einer der schönsten Plätze Thailands -
und das sicher nicht erst seit Leonardo di Caprio hier den Film "The Beach"
drehte, war unser bevorzugter Pausenplatz. Ein Fleckchen Erde wo viele
von uns am liebsten nicht mehr fort gegangen wären. Sand weiß
wie Zucker, fein wie Mehl, umschlossen von herrlichen Felsdömen, unterbrochen
von unbändig wuchernder Vegetation bis in die Felsgipfel hinauf. Ein
Paradies für Schnorchler und Sonnenanbeter, das für uns noch
eine besondere Bedeutung erlangen sollte.
Unsere
tauchfreien Tage waren angefüllt mit Paraseling, Bananen-Speed-Boot
fahren, Volleyball spielen, Ausflügen wie nach Krabi, einschließlich
"Dschungelritt" auf Elefanten oder auch nur einfach relaxen am Strand,
lesen und träumen. Nicht zu vergessen die Vogelhöhle, eine riesige
Felsenhöhle in der Seeschwalben nisten. In den einheimischen Geschäften
hinter unserem Hotel deckten wir uns natürlich mit den üblichen
Souvenirs ein, wobei einige ob der großen Auswahl in einen regelrechten
Kaufrausch verfielen. Stolz waren wir auf unsere Errungenschaften, und
wenn es nur ein T-Shirt war. Abends deckten wir unseren Appetit in einheimischen
Lokalen, sehr exotisch, oft gab es unfreiwillige Lachschlager, wenn wieder
einmal die Vorspeise als Nachspeise kam oder der thailändische Name
des Gerichts etwas anderes aussagte als dann schließlich auf dem
Teller lag.
Nicht einverstanden konnte man mit den Lokalen sein die Baby-Haie als
Delikatessen anboten, wenn alle Touristen diese vermeintliche Spezialität
meiden würden, könnte man viel zum Erhalt dieser stolzen Könige
der Meere beitragen.
Schweißtreibend
war der Aufstieg zum Aussichtspunkt, lohnend allemal, doch manche haben
sich hiervor erfolgreich gedrückt. Bequemer war es da schon die wildlebenden
Affen zu beobachten, sie mit Bananen zu füttern und sich zu amüsieren,
wenn sie mit mehr oder weniger Erfolg versuchten aus Wasserflaschen zu
trinken oder uns auch noch die letzte Banane abzunehmen.
Nach zwölf Ganztagesausfahrten mit unserer Oceana und ihrer Top-Crew
kam ganz langsam der Gedanke nach Abschied auf. Wehmütig betrachteten
wir die malerischen Buchten, die winzigen kleinen Strände die zum
Alleinsein einluden. Helmut mit Frau merkten wohl, dass es uns schwer viel
und sie machten es uns dann auch noch viel schwerer.
Begeisterung kam auf, als wir von der Tauchbasis zu einem Abschlussfest
auf der Oceana eingeladen wurden.
Die Maya Bay, die viele von uns gar nicht oft genug sehen konnten, wurde
als Ausflugsziel angefahren. Beladen mit einer bunten Palette Getränken,
jede Menge Eis und Lebensmitteln fuhren wir zum letzten Mal unserem Traumziel
entgegen. Schon auf der Fahrt duftete die Kombüse herrlich. Deo bereitete
köstlichen Fisch, Hähnchen, Fleischspieße, verschiedene
Salatkreationen, Obst in Hülle und Fülle zu.
Nach dem Gaumenschmaus kam auch der Spass nicht zu kurz, Wasserball,
Schnorcheln und vieles andere war angesagt in einer harmonischen Gruppe
von Tauchfreunden, die sich auch im nächsten
Urlaub nicht missen möchte. Frei nach "Vox"-Tours: Der perfekte
Tag.
Danach? Packen und Rückflug waren angesagt. Es war alles problemlos
- unsere Gedanken waren aber auf Phi Phi Island und Helmut`s Barakuda-Tauchbasis.
Danke Helmut, danke Deo, Sylva und Bilge, die zum Gelingen beigetragen
haben.