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Bernd194880Rescue119 TGs

Hallo zusammen,wir waren in Ägypten, Sharm El She ...

Hallo zusammen,
wir waren in Ägypten, Sharm El Sheikh im Sheraton bei Edgar. Zeitraum vom 31.08.-14.09.04. Wir sind zum ersten Mal dort gewesen und haben uns auf die ganzen ´tollen´ Bewertungen im Tauchernet verlassen. Am Anreisetag, nachdem alle Sachen auf dem Zimmer verstaut waren, sind wir auch gleich zur Basis gegangen um mal die Lage zu peilen. Edgar sehr nett, hat uns gleich begrüßt und gemeint, wir sollten am nächsten Tag wieder kommen, da könnten wir dann die ganzen Formalitäten erledigen. Der erste richtige Tag war wie überall beschrieben noch sehr ausgelassen und ohne Stress. Wir hatten um 9:30Uhr bei der Basis zu sein und fuhren dann nach dem ganzen Papierkram zum Checkdive. Warum wir den ganzen Papierkram nicht am Vorabend erledigen konnten, ist mir bis heute unverständlich, aber es ging zum Glück auch wirklich ohne Stress. Ich möchte versuchen nicht zu viel die Tauchbasis oder die einzelnen Leute zu beschreiben oder durch den Kakao zu ziehen, sondern einen Denkanstoss für künftige Urlaubsplanungen zu geben.
Jeder von uns war in der Schule und hatte so seine liebe Mühe mit den Noten. Wie kann es sein fragte ich mich nach dem Urlaub, dass es für diese Basis fast nur 1´er (6 Flossen) gibt. Wenn man sich die Berichte und die Anzahl der Tauchgänge von einigen ansieht, wird es verständlicher. Ein frisch gebackener Taucher, der seine Ausbildung in Deutschland oder dort vor Ort gemacht hat, kennt den Unterschied nicht ob es gut, sehr gut oder na ja ist. Hier werden für meinen Geschmack viel zu schnell die 1´er verteilt, die man selber früher nie bekommen hat. Unter kritischen Gesichtspunkten und einer Betrachtung von über 100 TG in 3 Jahren (wir haben auch gerade erst angefangen) kann ich der Basis aus meiner Sicht nur 3 Flossen geben. Die Leute, Edgar etc. sind alle sehr nett und hilfsbereit, keine Frage. Es geht hier aber der Basis in erster Linie klar um das Geschäft und die Tatsache, dass es durch das super tolle Hotel immer genügend Nachschub an tauchhungrigen gibt. Der Mensch ist nun mal von Natur aus bequem. Ich nehme mich da auch nicht aus! Wenn ich etwas leicht bekommen kann, warum soll ich mich dann groß anstrengen. Wenn von 47 (jetzt dann 48) Berichten ca. 80% super toll ausfallen, besteht ja wohl kaum die Notwendigkeit mehr zu machen. Nach meiner Meinung wir hier nicht besonders auf den einzelnen Taucher eingegangen und auch nicht, wenn man zum dritten Mal am gleichen Platz taucht. Die fällt vielleicht auch erst dann auf, wenn man 20 TG gebucht hat. Auf ein nachfragen wurde immer gesagt, dass machen die Guides am Boot und diese wiederum haben sich dann immer mit der Basis per Handy abgesprochen und es dann doch nicht gemacht. Es war leider nur ein Guide da, der sich klar hinstellte und sagte: „Ich kenne alle Tauchplätze, ihr entscheidet wo getaucht wird. Ich kann euch meine Empfehlung dazu geben aber es ist euer Urlaub und ihr sollt zufrieden sein. Klasse Einstellung, leider war dieser Guide am nächsten Tag nicht mehr dabei.
Ein paar Details zum Urlaub selber. Sharm ist schon sehr stressig. Aufstehen um 6:30 (deutsche Zeit 5:30), Frühstück ab 7:00, Pickup-Time 7:30. Dann alle Hotels auf dem Weg abgrasen, 8:10 Hafen von Sharm, hunderte Taucher die auf ihr Boot wollen, 8:45 Boot verlässt den Hafen ... Ihr wollt Zahlen wissen, es gibt ca. 110 Tauchbasen, jede hat zwischen 2-4 Boote, pro Boot im Schnitt 12 Taucher. Bei einer halben Auslastung sind das 2640 Taucher, die nur ins Wasser wollen. Nachtauchgang? Wir haben ihn nicht mitgemacht, wäre zu vergleichen mit einer Disco mit Lasershow und Flutlicht. Darauf hatten wir im Vorfeld gerne verzichtet. Diese Info stammt im übrigen von Edgar selber. Wer eine Ausbildung bei Edgar machen möchte, gut Englisch kann, der ist sicher gut bei ihm aufgehoben und findet da sehr netten Anschluss. Das gleiche gilt natürlich für Leute die das erste Mal im Meer tauchen und sonst nichts kennen. Aus meiner Sicht sind die Preise von Edgar sehr fair, wenn man Sie im Vorfeld bucht. Auf nachfragen, was denn ein Nachttauchgang kosten würde, konnte er leider nicht sofort eine klare Antwort geben, was wir auch nicht verstehen konnten. Ich habe Basen erlebt, da wurde uns gesagt, dass wir diesen Standardpreis haben und zum Schluss können wir noch etwas für Vieltaucher machen. Kurz um, die Standardabwicklung auf der Basis ist schon sehr ordentlich. Wenn jemand aber etwas außerhalb der Reihe möchte, z.B. Dahab (kann ich nur empfehlen) hat leider Pech gehabt. Wir hatten selber einen Trip nach Dahab organisiert müssen, nachdem Edgar zwar am ersten Tag meinte er würde das alles machen, aber dann doch nicht so rechte Lust hatte. Die Enttäuschung war groß, hätte er von Anfang an gesagt, dass er das nicht machen kann, wäre es kein Problem gewesen. Also kurz zu Dahab. Wir fuhren mit zwei Autos, eines für die Ausrüstung und eines für 3 Taucher. Zusammen mit dem technischen Leiter und dem kaufm. Leiter der Basis haben wir im berühmten Canyon und Blue Hole getaucht. Diese zwei Tauchgänge haben aus meiner Sicht den ganzen Urlaub gerettet. Zugegeben, wir hatten sehr viel Glück, hier an eine wirklichen Spezialisten für Tech-Dive geraten zu sein. Als „normaler“ Taucher ist man mit Recht sehr beeindruckt, wenn andere mit 4-5 Flaschen zum Tauchen gehen. Sam, der technische Leiter, hatte uns in eindrucksvoller Weise erklärt, wie man die wohl höchst Form des Tauchens erlernen kann. Uns wurde sehr schnell klar, dass es nichts für einen reinen Urlaubstaucher ist. Wir haben aber auch im Anschluss noch die eine oder andere Diskussion geführt, was es eigentlich bedeutet so zu tauchen zu gehen. Beispiel: Wir sind zum Tauchen zur SS Thistlegorm (Wrack) gefahren, sicherlich dem einen oder anderen ein Begriff. Anfahrt 4 Stunden, der erste Tauchgang ging bis 31m war nach 50 Minuten erledigt. Nach etwas mehr als 1,5 h Oberflächenpause ging es zum 2. Tauchgang. Die Tiefe 26m, Gesamtzeit hier 50 Minuten. Wir kamen hierbei selber in die Deko rein, was uns unser Tauchcomputer Sunto anzeigte. Gut, sollte nicht sein unser Computer sagte uns dann aber auch genau wie lange wir unsern Sicherheitsstop durchzuführen haben (9 Minuten). Mich wunderte es nur, dass alle anderen Taucher, einschließlich Guide, dies scheinbar nicht für nötig hielten. Ich dachte immer, dass unser luftintegrierter Computer die Grundzeit etwas genauer ermittelt und so für den Taucher mehr Zeit in Summe übrig bleibt. Das würde aber bedeuten, dass alle die nach Tabelle tauchten schon deutlich vor uns hätten auftauchen müssen, was sie nicht getan hatten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir den Sonntag nur einen Hausrifftauchgang bei 12m machten und alle anderen hatten am Sonntag volles Programm, bevor sie am Montag zum Wracktauchen gefahren sind. Einige meinten dann auf dem Boot, dass sie ja genau dafür den Guide habe. Der muss uns doch sagen, wann wir auftauchen müssen. Es machen sich wohl die wenigsten eigene Gedanken, was ich persönlich sehr schade finde, da es doch um ihre eigene und unsere Sicherheit geht. Der Kreis schloss sich dann, als mir eingefallen ist, dass sich die Basis beim Einchecken auch nicht unsere ärztlichen Atteste oder gar das Log-Buch angesehen hat. Das mit der Sicherheit wird wohl nicht so ernst genommen, was auch einige kleine Pannen mit einer Leihausrüstung zeigten. Vielleicht ist es aber auch die Erfahrung der Basis, zu sehen ob einer „OK“ ist oder ob man lieber die Papiere prüft, ich weiß es nicht genau. Kann mir in diesem Zusammenhang einer erklären, nach welchen Kriterien eine Basis eine 5 Sterne Padi Auszeichnung bekommt.

Als Fazit: Bitte denkt bei der Vergabe der Anzahl der Flossen bei euren Berichte nicht immer nur an die tollen und schönen Sachen. Es sollte ein Instrument sein, anderen Tauchern einen Anhalt zu geben was ihn erwartet und auf was man achten sollte. Hätte ich all die Erfahrungsberichte (und jetzt meinen) vorher schon aus dieser Warte gelesen, hätte ich vielleicht eine andere Basis gesucht und dafür gerne 300€ drauf gelegt. Es geht mit Sicherheit auch anders.
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