Im Rahmen eines 2-wöchigen Türkeiurlaubs hatte ic ...
Im Rahmen eines 2-wöchigen Türkeiurlaubs hatte ich eine Woche Basis-Tauchen (Barakuda Diving Center Kas) und anschließend eine Woche (05.07. bis 12.07.2003) Tauchkreuzfahrt (Apollo Diving)gebucht.
Hintergrund zum Wunsch nach einer Tauchkreuzfahrt waren wie bei meinem Vorschreiber die positiven Erfahrungen mit einer Tauchsafari (Süd-Tour im roten Meer mit der Divers Heaven Fleet = DHF). Wie ich feststellen musste, kann man auch extrem negative Erlebnisse machen.
Tauchkreuzfahrt ... also von Spot zu Spot kreuzen und an diesen Stellen tauchen. Ich wills mal aufdröseln:
Kreuzfahrt:
-----------
- auf der Kasapoglu 2 sind 14 Gäste möglich. Wir waren jedoch nur 5 Gäste, davon 4 Taucher. Platz war also vorhanden. Die negativen Implikationen siehe weiter im Text.
- in 3 Tagen sind wir nicht aus der direktem Umgebung von Kas weggekommen (1. Tag Umgebung Lighthouse, 2. Tag Umgebung Neptunriff, 3. Umbgebung Tag Stahlwrack "Titanic"). Allesamt nahe am Hafen gelegene Tauchspots, die von den Land-Basen im Rahmen der Halbtagesfahrten angesteuert werden. Das Safari-Boot lief jeweils mit Schleichfahrt. Vielleicht eine Konzessesion an die Schiffsdieselpreise angesichts weniger zahlender Gäste?
- auf einem Safari-Boot, das laut O-Ton Website (www.apollodiving.com) "is used as a comfortable floating hotel" erwarte ich Handtücher à la DHF. Leider Fehlanzeige.
- beim Tauchen in heißen Gebieten ist Trinken ein Muss (3-4 Liter). Insofern sollten auf einer Tauchsafari, bei der ich auf Getränke des Veranstalters angewiesen bin, Wasser inklusive sein (siehe DHF). Nicht so bei Apollo-Diving: Wasser gibt es nur in 0,5-Liter-Flaschen à 0,75 €. Beim Basis-Tauchen kann ich Wasser auf dem Boot (0,5 l für 0,3 €) bzw. an Land (1,5 l für 0,3 €) kaufen. In meinen Augen wird auf der Safari die fehlende Konkurrenz ausgenutzt.
- Die Kabinen sind nicht klimatisiert. Auch wenn sie es gewesen wären, hätte ich angesichts des Gestanks aus den Kabinen-Toiletten das Schlafen an Deck vorgezogen. Da fressen einen dann zwar Moskitos ... aber man hat nen netten Sternenhimmel über sich.
- Informationsdefizite. Das Schiffsbriefing war spärlich, Infos über den Verlauf der Safari erhält man nur auf wiederholte Nachfrage und war auch dann so schlau wie vorher ("Ja, auch der 2. TG wird hier in der Nähe stattfinden").
Tauchen:
--------
- Tauchschein und Logbuch wurde gesichtet, die Tauchtauglickeitsbescheinigung interessierte nicht.
- die 3 weiteren Taucher hatten 1 x 0 und 2 x 5 Tauchgänge. Auch Herr Bayindir (Apo) schien an dieser Stelle ein wenig überrascht. Meines Erachtens nach sollte man Safaris erst mit einer gewissen Erfahrung angehen. In unserem Fall konnten so keine adäquaten Teams gebildet werden. Wenn man das vorher weiß (z.B. bei heimischen TG) kann man sich darauf einstellen und akzeptieren oder ablehnen. Im Urlaub möchte ich jedoch entspannt tauchen. Das kann ich nicht, wenn ich mich darauf konzentrieren muss, dass der Buddy den TG überlebt.
- die von den 3 anderen Tauchen partiell in Anspruch genommene Leihausrüstung auf dem Tauchboot (Okan C) war nicht 100% in Ordnung. Es musste zigfach hin und hergewechselt werden bis alle nicht zischende Inflatoren hatten.
- das Tauchboot selbst war subotpimal. Keine vernünftige Plattform oder Öffnung in der Bordwand. Man musste in der Enge zwischen Kabine und Bordwand auf die Reeling klettern und von dort springen. Die Leiter war nur über 2 an die Leiter geschraubte gebogene Metallstreifen an der Bordwand eingehängt. Als sich die Streifen verbogen rutschte die Leiter ab und ein Taucher machte den Abgang. Endlich mal der Beweis dafür wie sinnvoll der (hier nicht gegebene) Tipp ist, nie unter einen Taucher auf der Leiter zu geraten.
- den ersten TG machte ich mit einem Guide (?) von Apollo-Diving. Uninspiriertes durchs Wasser pflügen, dazwischen wurde mal ein Oktopus ausgegraben und kreuz- und quer durch die UW-Landschaft gescheucht. Angesichts seiner mehrfachen Tintenausstöße glaube ich nicht, dass es ihm gefallen hat. Mein Hinweis UW, dass ich das nicht sonderlich goutiere, interessierte nicht. An Bord wurde mir auf Nachfrage beschieden, dass das aus seiner und der Sicht von Herr Bayindir völlig OK sei. Außerdem solle ich nicht beleidigend sein, man könne auch sofort wieder zum Hafen zurückfahren. Weder der Guide noch ich waren an weiteren gemeinsamen TG interessiert.
- An Land hieß es noch, man müsse lediglich mit 50 bar wieder am Boot sein. Auf See hieß es dann plötzlich, Herrn Bayindir tauche aus "Prinzip" (?)nur ca. 50 Minuten. Die TG dauerten daher auch zwischen 45 und 50 Minuten. So erklärt sich dann auch, warum ich bei ihm zu Beginn eines TGs nur 140 bar auf dem Fini sah. Viele Prinzipien also, gleichzeitig wurde mit beim 1. TG mit dem Oktopus-Jäger nach 50 Minuten signalisiert, ich könne unten bleiben. Ohne jetzt auf das Für und Wider von Solo-TG eingehen zu wollen: Ich habe meine 30 Folge-Minuten solo genossen und bin mit 60 bar zum Boot zurück. Fand er dann allerdings auch nicht mehr richtig ... ein wenig ambivalent, die ganze Chose. Später hieß es dann nämlich wieder, ich könne ja dann noch unten bleiben wenn er auftauche.
Als keine Besserung (TG wurden nicht besser, wir waren immer noch in Sichtweite des Hafens, ...) mehr in Sicht war, habe ich am 3. Tag die Land-Basis per Handy angerufen und mich mit meinem Geraffel auf "hoher See" abholen lassen (danke Therese und Achmed). Insofern doch wieder praktisch, dass jedes Halbtagesboot bei einer Tour weiterkommt als das Safari-Boot in 3 Tagen.
Ich habe dann noch 7 nette weitere TG mit Barakuda unternommen. Die Mehrkosten von ca. 250 € für Hotel und Tauchen ... lieber so als weiter Apollo-Diving zu ertragen.
Mich sieht Apollo-Diving mit Sicherheit nicht wieder. Mein Eindruck ist, dass Tauchen dort nur ein AddOn auf einer billigen Kreuzfahrt ist. Daher die kurzen und uninspirierten TG, da macht jemand nur seinen "Job". Er macht ihn leider nicht gut. Insofern, "APO", how about "APO"logizing?
Mehr lesenHintergrund zum Wunsch nach einer Tauchkreuzfahrt waren wie bei meinem Vorschreiber die positiven Erfahrungen mit einer Tauchsafari (Süd-Tour im roten Meer mit der Divers Heaven Fleet = DHF). Wie ich feststellen musste, kann man auch extrem negative Erlebnisse machen.
Tauchkreuzfahrt ... also von Spot zu Spot kreuzen und an diesen Stellen tauchen. Ich wills mal aufdröseln:
Kreuzfahrt:
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- auf der Kasapoglu 2 sind 14 Gäste möglich. Wir waren jedoch nur 5 Gäste, davon 4 Taucher. Platz war also vorhanden. Die negativen Implikationen siehe weiter im Text.
- in 3 Tagen sind wir nicht aus der direktem Umgebung von Kas weggekommen (1. Tag Umgebung Lighthouse, 2. Tag Umgebung Neptunriff, 3. Umbgebung Tag Stahlwrack "Titanic"). Allesamt nahe am Hafen gelegene Tauchspots, die von den Land-Basen im Rahmen der Halbtagesfahrten angesteuert werden. Das Safari-Boot lief jeweils mit Schleichfahrt. Vielleicht eine Konzessesion an die Schiffsdieselpreise angesichts weniger zahlender Gäste?
- auf einem Safari-Boot, das laut O-Ton Website (www.apollodiving.com) "is used as a comfortable floating hotel" erwarte ich Handtücher à la DHF. Leider Fehlanzeige.
- beim Tauchen in heißen Gebieten ist Trinken ein Muss (3-4 Liter). Insofern sollten auf einer Tauchsafari, bei der ich auf Getränke des Veranstalters angewiesen bin, Wasser inklusive sein (siehe DHF). Nicht so bei Apollo-Diving: Wasser gibt es nur in 0,5-Liter-Flaschen à 0,75 €. Beim Basis-Tauchen kann ich Wasser auf dem Boot (0,5 l für 0,3 €) bzw. an Land (1,5 l für 0,3 €) kaufen. In meinen Augen wird auf der Safari die fehlende Konkurrenz ausgenutzt.
- Die Kabinen sind nicht klimatisiert. Auch wenn sie es gewesen wären, hätte ich angesichts des Gestanks aus den Kabinen-Toiletten das Schlafen an Deck vorgezogen. Da fressen einen dann zwar Moskitos ... aber man hat nen netten Sternenhimmel über sich.
- Informationsdefizite. Das Schiffsbriefing war spärlich, Infos über den Verlauf der Safari erhält man nur auf wiederholte Nachfrage und war auch dann so schlau wie vorher ("Ja, auch der 2. TG wird hier in der Nähe stattfinden").
Tauchen:
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- Tauchschein und Logbuch wurde gesichtet, die Tauchtauglickeitsbescheinigung interessierte nicht.
- die 3 weiteren Taucher hatten 1 x 0 und 2 x 5 Tauchgänge. Auch Herr Bayindir (Apo) schien an dieser Stelle ein wenig überrascht. Meines Erachtens nach sollte man Safaris erst mit einer gewissen Erfahrung angehen. In unserem Fall konnten so keine adäquaten Teams gebildet werden. Wenn man das vorher weiß (z.B. bei heimischen TG) kann man sich darauf einstellen und akzeptieren oder ablehnen. Im Urlaub möchte ich jedoch entspannt tauchen. Das kann ich nicht, wenn ich mich darauf konzentrieren muss, dass der Buddy den TG überlebt.
- die von den 3 anderen Tauchen partiell in Anspruch genommene Leihausrüstung auf dem Tauchboot (Okan C) war nicht 100% in Ordnung. Es musste zigfach hin und hergewechselt werden bis alle nicht zischende Inflatoren hatten.
- das Tauchboot selbst war subotpimal. Keine vernünftige Plattform oder Öffnung in der Bordwand. Man musste in der Enge zwischen Kabine und Bordwand auf die Reeling klettern und von dort springen. Die Leiter war nur über 2 an die Leiter geschraubte gebogene Metallstreifen an der Bordwand eingehängt. Als sich die Streifen verbogen rutschte die Leiter ab und ein Taucher machte den Abgang. Endlich mal der Beweis dafür wie sinnvoll der (hier nicht gegebene) Tipp ist, nie unter einen Taucher auf der Leiter zu geraten.
- den ersten TG machte ich mit einem Guide (?) von Apollo-Diving. Uninspiriertes durchs Wasser pflügen, dazwischen wurde mal ein Oktopus ausgegraben und kreuz- und quer durch die UW-Landschaft gescheucht. Angesichts seiner mehrfachen Tintenausstöße glaube ich nicht, dass es ihm gefallen hat. Mein Hinweis UW, dass ich das nicht sonderlich goutiere, interessierte nicht. An Bord wurde mir auf Nachfrage beschieden, dass das aus seiner und der Sicht von Herr Bayindir völlig OK sei. Außerdem solle ich nicht beleidigend sein, man könne auch sofort wieder zum Hafen zurückfahren. Weder der Guide noch ich waren an weiteren gemeinsamen TG interessiert.
- An Land hieß es noch, man müsse lediglich mit 50 bar wieder am Boot sein. Auf See hieß es dann plötzlich, Herrn Bayindir tauche aus "Prinzip" (?)nur ca. 50 Minuten. Die TG dauerten daher auch zwischen 45 und 50 Minuten. So erklärt sich dann auch, warum ich bei ihm zu Beginn eines TGs nur 140 bar auf dem Fini sah. Viele Prinzipien also, gleichzeitig wurde mit beim 1. TG mit dem Oktopus-Jäger nach 50 Minuten signalisiert, ich könne unten bleiben. Ohne jetzt auf das Für und Wider von Solo-TG eingehen zu wollen: Ich habe meine 30 Folge-Minuten solo genossen und bin mit 60 bar zum Boot zurück. Fand er dann allerdings auch nicht mehr richtig ... ein wenig ambivalent, die ganze Chose. Später hieß es dann nämlich wieder, ich könne ja dann noch unten bleiben wenn er auftauche.
Als keine Besserung (TG wurden nicht besser, wir waren immer noch in Sichtweite des Hafens, ...) mehr in Sicht war, habe ich am 3. Tag die Land-Basis per Handy angerufen und mich mit meinem Geraffel auf "hoher See" abholen lassen (danke Therese und Achmed). Insofern doch wieder praktisch, dass jedes Halbtagesboot bei einer Tour weiterkommt als das Safari-Boot in 3 Tagen.
Ich habe dann noch 7 nette weitere TG mit Barakuda unternommen. Die Mehrkosten von ca. 250 € für Hotel und Tauchen ... lieber so als weiter Apollo-Diving zu ertragen.
Mich sieht Apollo-Diving mit Sicherheit nicht wieder. Mein Eindruck ist, dass Tauchen dort nur ein AddOn auf einer billigen Kreuzfahrt ist. Daher die kurzen und uninspirierten TG, da macht jemand nur seinen "Job". Er macht ihn leider nicht gut. Insofern, "APO", how about "APO"logizing?