Tauch- u. Expeditionsschiff MS Fritz Reuter

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3 Länder-Wracktauchtour April/Mai 2017

Meine Freundin und ich waren auf der zurückliegenden "3 Länder-Wracktauchtour" mit an Bord und an den Wracks in der Ostsee.
Wir haben durch Zufall gesehen, dass Uli mit der Fritz Reuter wieder Touren in der Ostsee anbietet und haben uns nach ein paar Rückfragen für die 10-Tage-Tour entschieden.
Da meine Freundin bereits früher eine kürzere 4-Tages-Tour mitgemacht hatte, wussten wir auch was uns erwartet:
Zu einem die spektakulären Wracks im kalten und grünen Wasser der Ostsee, z.B. die "FuShan Hai", die "Koronovo" oder das "russische U-boot der Whiskey-Klasse". Alles Wracks, an den man mehrere Tauchgänge machen kann und bestimmt noch nicht alles gesehen, aber bestimmt Deko auf der Uhr, hat!
Zum anderen wussten wir aber auch, dass die Fritz Reuter kein Luxus-Safari-Dampfer mit 5*-Comfortwhirlpool ist. Es ist ein "Tauch- und Expeditionsschiff", welches nur das nötigste an Komfort bietet - dessen sollte man sich bewusst sein.

Wie man weiß, steigt und fällt die Moral an Bord mit der Verpflegung Frühstück ist meist bodenständig und ausreichend, aber zum Mittag wurde richtig gut gegessen. Also das, was Taucher nach einer Stunde in 6° kalten Wasser so brauchen: gute Steaks, leckere Fischsuppe, selbstgemachte und über Nacht geköchelte Bolognese usw. und dazu immer mal ein kleiner Snack als „Gruß aus der Kombüse“. Die Moral blieb also stetig auf hohem Level! Nur vor dem auf der Fritz Reuter bevorrateten „Gammel Dansk“ sollte man sich besser hüten…

An Bord gibt es einen 300-Bar Kompi (Bauer Poseidon mit PureAir-Filter etc., 240l/min (oder mehr?)), der zuverlässig saubere Druckluft lieferte. Alles andere, was man zum Tauchen so benötigt, haben wir mitgebracht. Braucht man Sauerstoff- oder Helium-Speicherflaschen an Bord, so kann man sich diese nach eigenem Bedarf oder nach Absprache für das ganze Tauchteam mitbringen. Für den ein oder anderen TG ist TMX wohl keine schlechte Wahl :-], ansonsten aber wäre auch alles mit Druckluft machbar, wenn man seinen Tauchgang entsprechend angeht.

Getaucht wird an Bord in Eigenregie, man sollte nmE. also ausreichend Erfahrung mit Tauchgängen im Kaltwasser haben. Wir bekamen auch keine Limits was Zeit, Tiefe oder ähnliches angeht vorgegeben. Es bietet sich natürlich an direkt als Buddyteam an Bord zu gehen. Aber während der Tour musste keiner einen Tauchgang auslassen, nur weil er keinen Buddy gefunden hätte. Wenn der eigene Buddy ausfiel (Man(n) oder Frau ist schon mal seekrank an Bord :-]), war es kein Problem sich bei einer der anderen Gruppen anzuschließen.

Wann und welches Wrack angefahren und betaucht werden sollte, haben wir unter einander besprochen. Das letzte Wort hat hier aber leider immer das Wetter!

Wir haben trotz aufkommenden Wind und nicht vielversprechenden Wetterdaten eines unser designierten Wracks angefahren. Am Tauchplatz angekommen, war der Wind leider so stark, dass auf den Wellen schon Schaumkronen entstanden. So hat Uli jedem Tauchteam die Wahl gelassen, ob man tauchen möchte – jeder hätte gekonnt, wenn er gewollt hätte. Die nächsten beiden Tage lagen wir in Hasle auf Bornholm in einem kleinem Yachthafen, da der Wind leider noch weiter zulegte.
Da wir aber die Zeit nutzten, um Bornholm und die lokalen Spezialitäten, u.a. mit einer Wanderung an der Steilküste, zu erkunden, haben sich auch diese Tage sehr gelohnt.

Die restlichen Tage haben wir auf dem Wasser und bei den Wracks verbracht. Wracktauchen pur!

Ansonsten haben wir auch sehr spannende und ereignisreiche Tage auf der Fritz Reuter verbracht. Jeder einzelne hat uns neue Eindrücke und Erfahrungen beschert.

Den fünften Stern gibt es noch dazu, wenn Rödelbänke oder ähnliches am Heck der Fritz Reuter für die Taucher verfügbar sind.