Tauchsafari St.John´s mit M/Y Dreams - Sea Serpent Fleet
Wir, d.h. eine gemischte Gruppe von 8 Tauchern aus Rheinland-Pfalz + Hessen waren vom 14. - 21.6.2012 mit der M/Y Dreams in den Gewässern von St.Johns unterwegs.
Die Anreise mit SunExpress nach Marsa Alam verlief unspektakulär. Der Komfort und Service (wenig kostenfreie Getränke, nur ein Sandwich) war für diese Strecke gerade so erträglich. Mit dem Gewicht unserer Ausrüstung gab es kein Problem, da wir einige Sportpakete zugebucht hatten und die entsprechend mit Tauchequipment füllten. Ansonsten benötigt man auf einer Sommersafari im südlichen Roten Meer nicht all zu viel an Klamotten.
ACHTUNG - Beim Check-In wurde auch das Handgepäck gewogen. Man sollte also das 6kg-Limit einhalten, möchte man nicht am Schalter umpacken oder zuzahlen.
Für mich war es die vierte Safari, davon die dritte in den Süden, so dass ich mir (Tipp!) die Mitnahme eines Schlafsackes gönnte, um wieder an Deck nächtigen zu können. Eine weise Entscheidung, wie sich später bestätigte. Ein Badetuch sollte man auch noch einplanen, da das vom Schiff gestellte Handtuch zum Duschen benötigt wird und oft nicht schnell genug trocken gewesen wäre.
Als Transportmittel empfehlen sich speziell für Tauchsafaris normalerweise eher zusammenlegbare Tauchtaschen aus Stoff o.ä. als Hartschalenteile. Auf der MY Dreams spielte das keine Rolle, denn das entleerte Tauchgepäck wurde auf dem Schiffsdach verstaut und sicher vertäut!
Dank sehr günstiger Flugzeiten, waren wir bereits am Vormittag am sog. Hafen (!) von Marsa Alam.
Diverse Schiffe lagen vertäut im Wasser, etliche Meter vom Ufer entfernt, weil es, wie so oft, keinen Anlegesteg o.ä. gab.
Wie gewohnt, setzten wir also per Schlauchboot über und richteten uns häuslich ein.
Es gibt Kabinen im Unterdeck, über eine Treppe durch den ausreichend geräumigen Salon zu erreichen und 2 Kabinen auf dem Oberdeck links und rechts hinter der ´Brücke´.
In der Größe variieren diese kaum, d.h. sie sind alle für zwei Personen recht klein. Entweder sind die Kojen übereinander oder gegenüberliegend mit Mittelgang angeordnet. Der Stauraum ist äußerst knapp, weil ein Schränkchen noch mit Rettungswesten und Ersatztoilettenpapierrollen belegt ist. Das geflieste (!) Bad war, im Vergleich zu dem was ich bisher in dieser Schiffs- und Preiskategorie gesehen hatte, ok, zumal die Stehhöhe insbes. in den unteren Kabinen auch für große Menschen ausreichend war. Natürlich geht es auch hier eng zu und es bleibt nicht aus, dass beim Duschen der Klodeckel nass wird. Aber das ist normal und man gewöhnt sich daran. Die Kabine wurde regelmäßig vom Personal gereinigt.
Die Klospülung war eine normale, keine maritime mit Pumpe und Hebel zum Umstellen. Trotzdem galt auch hier: Kein Papier in das WC, sondern in den dazu bereitgestellten Eimer. Das Duschwasser war so kochend heiß, dass m.E. keine Gefährdung durch Legionellen zu befürchten war.
In der Realität wirkten die Größenverhältnisse jedenfalls deutlich knapper als in der Online-360Grad-Ansicht der Reederei. Ein paar zusätzliche Haken an der Kabinenwand zum Aufhängen von Kleidung wären nicht schlecht gewesen.
Mit ein wenig Improvisation konnte man sich durchaus einrichten. Für uns war es einfach, denn wir hatten uns für eine Kabine im Unterdeck mit Betten nebeneinander entschieden. Mein Bett wurde dann als Ablage genutzt, da ich, wie gesagt, im Freien schlief. In unserer Kabine lag ein eklig, triefend nasser Abstreifer vor der Tür zum Bad. Die Nässe stammte von Kondenswasser (?) der Klimaanlage, wie mir der Steward erklärte. Das sollte sich während der Fahrt bessern, traf aber nicht zu. Man konnte aber auch nicht auf den Teppich verzichten, weil auf dem glatten lackierten Holzboden mit einer Pfütze erhebliche Rutschgefahr bestanden hätte.
Übrigens ist es allgemein üblich, an Bord keine Schuhe zu tragen, d.h. auch hier kann man getrost Gewicht sparen, wenn nicht noch ein Landtag mit Anschlusshotel eingeplant werden muss.
Einige Besatzungsmitglieder hatten allerdings Gummi-Flip-Flops an!
Die Kabinen verfügen über Klimaanlagen. Vorsicht - die Schieberegler stehen unter Spannung; man bekommt einen leichten Schlag, wenn man sie ´ungünstig´ berührt. Dies war mindestens in zwei Kabinen der Fall!
Inzwischen war der erste von zwei ägyptischen Guides, Mandouh da, der sehr gut deutsch sprach, aber auch englisch und spanisch. Es folgte die offizielle Begrüßung und Einweisung in die Abläufe an Bord, sowie das übliche Prozedere (Logbuchkontrolle, Brevet-Check, ärztliches Attest usw.) Da wir genug Zeit hatten, lief das alles ganz entspannt ab, denn leider legten wir, entgegen meiner ursprünglichen Hoffnung, noch nicht am selben Tag ab, um ggf. noch am Nachmittag den obligatorischen Check-Dive zu absolvieren. Diese falsche Erwartung lag aber nur an meiner unzureichenden Information, denn der Reiseverlauf war klar festgelegt. Am späten Abend und in der Nacht bekamen wir noch weitere Gäste hinzu. Zwei deutsche Paare, ein einzelner Taucher und ein Holländer mit Tochter, sowie unser zweiter ägyptischer Guide, Sam, der englisch und holländisch sprach.
Mit 15 Personen war dann also nur noch ein Bett frei. Ab da wurde es dann auch beim Essen etwas eng. Das empfand man aber nur kurz so, denn nach besserem Kennenlernen und Eingewöhnen relativierte sich das. Jeder fand irgendwann sein Lieblingsplätzchen und es gab auch keinen Stress, wenn dieses mal belegt war und man sich woanders hinsetzte oder legte.
Das Oberdeck, auf dem ich und zwei andere Personen auch nächtigten war hinten mit einer Plane bedeckt, so dass ausreichend für Schatten gesorgt war. Die Sonnenanbeter fanden vorne Platz oder hielten sich bei Fahrt, zumindest solange die Wellen nicht so stark waren (was nur während der Rückfahrt gen Norden zweimal vorkam), gerne auch mal direkt am Bug auf!
Allerdings hätte es nicht genug Matratzen und Platz gegeben, wenn sich alle gleichzeitig hätten in die Sonne legen wollen. Weitere Liegeflächen gab es auf den Sitzbänken vom Schattendeck und im Salon, oder natürlich in der Kabine.
Am nächsten Morgen wurde, wie ab da jeden Tag, beim Frühstück der Tagesablauf vorgestellt.
Wir liefen nach Erledigung der Hafenformalitäten aus und steuerten den ersten Tauchplatz für den Checktauchgang an. Es gab nicht das übliche, manchmal etwas nervige Ritual der Maskenausblaserei, Tarierübungen o.ä. dessen Beherrschung m.E. noch lange nicht zeigt, ob man ein sicherer oder weniger sicherer Taucher ist. Stattdessen wurde weitestgehend eigenverantwortlich getaucht. Was ich viel wichtiger fand, war die Empfehlung auch die obligatorisch je Buddy-Team mitzuführende Signalboje mal testweise aufzublasen. Ein Handling, mit kleinen Tücken, welches nicht Jedem geläufig ist.
Wer es mochte, konnte sich einem der beiden Guides anschließen.
Sicher keine schlechte Idee, denn die beiden kannten sich nicht nur gegenseitig, machten einen entsprechend eingespielten Eindruck, sondern sie kannten auch die Tauchplätze sehr gut und konnten ihren Gästen einiges Interessantes zeigen!
Wer lieber selbstständig mit Buddy tauchte, wurde auch nicht schief angesehen.
Das Tiefenlimit wurde auf 40m festgelegt, dank mind. 2x Nitrox am Tag (die Meisten hatten ein 12er-Paket für 60Euro geordert) aber nie ausgereizt. Die Nitroxmischung betrug i.d.R. zwischen 31 und 32%. Nach vorheriger Absprache wären sogar 50m-Trips mit Guidebegleitung möglich gewesen. Dieses Angebot nahm niemand in Anspruch.
Die komplette Gästegruppe bestand aus Taucherinnen und Tauchern mit weniger als 15 Tauchgängen und OWD, aber auch aus Leuten, die schon einige 100 bis über 1000 TG auf dem Buckel hatten, darunter einige mit Tauchlehrerbefähigung. Entsprechend teilten wir uns selbst auf, so dass Erfahrene mit weniger Erfahrenen zusammen oder zumindest in der Kleingruppe tauchten. Die Guides waren immer im Wasser, oft sogar beide gleichzeitig. Es gab bei den sehr informativen Briefings, bei denen der Tauchplatz für mich erstmalig am Flatscreen im Salon dargestellt wurde, immer ausreichend Empfehlungen, an denen man sich gut orientieren konnte. Außer bei wenigen Ausnahmen wurde ein Timelimit von 60min., für die täglichen Nachttauchgänge 45min. festgelegt.
Die 12L-Alu (und wenige 12er Stahl-) Flaschen wurden am einmal festgelegten Platz gefüllt. Ein Schildchen zeigte dem Kompressorboy an, wie er zu füllen hatte. Prüfen musste man selbst und darüber wurde auch ordentlich Buch geführt.
Normalerweise gönnte man sich für die zwei Vormittags-TG Nitrox und für den Nachmittag- und Night-Dive normale Luft. Speziell am Abend empfahl es sich, die unverbrauchte Luft auf ca. 50bar abzulassen, damit das Gemisch für den nächsten Morgen stimmte. Die Flaschen waren meist mit 205 bis 210bar gefüllt. Bei weniger als 200bar war man aufgefordert zu reklamieren, was m.W nur einmal nötig war.
Der Tag war immer recht gut durchorganisiert, der Plan wurde i.d.R. eingehalten. Wenn Abweichungen nötig wurden, weil z.B. am angepeilten Riff schon weitere Boote lagen, wurde darüber stets informiert. Wenn das Essen fertig war, ertönte die Schiffsglocke. Keiner ließ lange auf sich warten, denn was der Koch in der kleinen und ungelogen, bestimmt 45Grad heißen Küche zauberte, war immer ein Highlight. Es gab auch keinerlei durchfall bedingten Ausfälle, was ich auf die stets frische Zubereitung, im Gegensatz zu vielen großen Hotelanlagen, zurückführe. Da spielte es auch keine Rolle, dass einmal ein Riesentruthahn in der prallen Sonne aufgetaut werden musste.
Der war bis zum nächsten Abend wahrscheinlich so lange im Backofen, dass keine Salmonelle eine Überlebenschance hatte! Die Speisen und Beilagen wechselten. Auch individuelle Bedürfnisse (Vegetarier, kein Fisch o.ä.) wurden separat berücksichtigt. Der Salonsteward war stets bedacht, jedem noch weitere Portionen, insbes. beim Nachtisch, anzubieten, was man ihm auf Grund seiner liebenswürdigen Art kaum abzuschlagen vermochte. Getränke gab es übrigens rund um die Uhr inklusive. Es wurden diverse Softdrinks in Dosen in einem Kühlschrank im Salon und auf dem Oberdeck bereitgehalten. Kleine Wasserflaschen, die man sich nach Bedarf an Wasserspendern nachfüllte, sorgten dafür, dass es nicht schwer war, die empfohlenen 4Liter Flüssigkeit je Tag zu trinken. Das sparte lobenswerter Weise enorm Plastikmüll! Für zusätzlichen Geschmack sorgten zwei gekühlte Behälter mit Saft (Instant). Zudem konnte man jederzeit aus verschiedenen Teebeuteln wählen (Tipp: Bei besonderen Vorlieben vielleicht ein paar eigene mitbringen!), oder sich mit Pulverkaffee ein Heißgetränk zubereiten. Dazu standen Gebäck und Schokoriegel etc. rund um die Uhr für den kleinen Hunger bereit. Lediglich Bier und anderer Alkohol wurden extra berechnet.
Jeden Abend wurde um Feedback gebeten, ob alles nach voller Zufriedenheit abgelaufen war und schon mal der Plan für den nächsten Tag vorgestellt. Wir hatten nie Grund zur Beanstandung!
Beispiel für einen Tagesablauf:
- 5Uhr30 wecken
- 6Uhr15 Early-Morning-Dive (1x schon nach vorheriger Absprache um 5Uhr30)
- Frühstück
- 2. TG gehen 10Uhr
- Relaxen
- Mittagessen
- Relaxen
- Nachmittags-TG zwischen 15Uhr15 und 16Uhr, je nach Standort
- Nachmittags-Snack
- Relaxen
- ca. 19Uhr Nacht-TG
- Abendessen
- Tagesausklang in gemütlicher Runde
Die Standortwechsel fanden i.d.R. tagsüber statt.
Nur für die erste Strecke nach St.John´s wurde nach dem Nachmittags-TG des ersten Tauchtages auch nachts gefahren (ges. ca. 14Std.), was bei sehr ruhigem Seegang aber kein Problem war. Der Rückweg wurde in Etappen von max. ca. 4-5 Stunden unterteilt.
Überhaupt das Klima:
Es war sehr warm, teilweise war die Luft, besonders nach Sonnenuntergang feucht.
Auf den Plastikunterlagen und am Sonnendach kondensierte zeitweilig das Wasser.
Die See war tagsüber eher ruhig, abends oft fast spiegelglatt, der Wind wehte mäßig und schlief am Abend regelmäßig fast ein. Von anderen Fahrten zw. August und Oktober war ich mehr Wind + Wellen gewohnt. Seekrankheit konnte sich diesmal eigentlich nicht einstellen.
Das Wasser hatte bis ca. 20m 28-29Grad, darunter 26Grad. Nach mehreren TG mit 5mm-Halbtrocken, wechselte ich auf 3mm-Shorty und fror nicht, wobei ich mich nicht als abgehärtet bezeichnen würde.
Über die Tauchplätze hier zu schreiben, sprengt den Rahmen.
Der Süden ist generell sehr abwechslungsreich an unterschiedlich angeordneten Steinkorrallenformationen.
Bedingt durch das ruhige Wetter, waren alle Tauchplätze auch mit weniger Erfahrung gut zu meistern.
Geboten waren sowohl Steilwände und Drop-Offs (Gotta Sharm, Habili Ali, Gota Kebir, Habili Gaffar, Gota Soraya, Shaab Sataya etc.), als auch märchenhaft erscheinende Rifflandschaften mit einem Labyrinth von Unterwasserfelstürmen (Umm Aruk), oder Riffsystemen mit kleinen Lagunen, Blöcken auf Sandboden (Gotta Ghadir, Small Abu Gallawa, Wadi Gamal) oder teils weitläufigen Höhlen- und Canyonsystemen (Dangerous, Om El Chararim) mit stimmungsvollen Lichtsituationen.
Auf dem Rückweg gab es auch noch u.a. ein kleines Wrack zu besichtigen (Shaab Marsa Alam).
Insgesamt wurden 20 Tauchgänge durchgeführt.
Die Chancen auf Großfisch scheinen generell gestiegen zu sein.
2007 hatte ich keinen einzigen Hai gesehen, diesmal wurden teils mehrfach Hammer-, Grau-, Seiden-, Silver-Tip- und Weißspitzenriffhaie gesichtet. Nicht so nah, wie man das von den Malediven her kennt, aber bei den fantastischen Sichtweiten im Roten Meer doch recht gut erkennbar.
Longimanus schwommen uns nicht über den Weg.
Allerdings war deren ständig mögliche Präsenz Grund dafür, dass im St.Johns Gebiet absolutes Schnorchelverbot galt. Besonders bitter war das, als wir uns dem Riff ´Dangerous´ näherten und von einem anderen Schiff Schnorchler mit Delfinen im Wasser sahen. Nach Hinterfragung bei unserem Guide fand anscheinend ein Funkverkehr zwischen den beiden Kapitänen statt und das andere Boot, welches zur selben Flotte gehörte, pfiff seine Gäste zurück.
Man erklärte das Verbot mit der Gefährlichkeit spez. für Schnorchler und begründete dies mit den Erkenntnissen aus einem Unfall von 2009 mit einer Französin, über den an anderer Stelle nachzulesen ist, was ich wiederum erst zu Hause nachholte und dann auch besser verstand.
So gesehen war diese Entscheidung wahrscheinlich sehr verantwortungsbewusst.
Was mir aber im Nachhinein etwas zu denken gibt, und ich Verbesserungsbedarf sehe, ist das Fehlen von Verhaltensregeln für die Begegnung zwischen Taucher und Weißspitzenhochseehai, welche ja, wie man lesen kann, durchaus sinnvoll wären. Ganz besonders, wenn´s langsam an den Ausstieg geht, womöglich ins Zodiak, und hektisches Herumgezappel die Tiere in Angriffslaune versetzten könnte.
Immerhin lief zwischendurch im Salon ein faszinierender Film vom sog. Shark-Man, der Methoden entwickelt hat, wie man sich allzu neugierige Haie vom Leib hält. Dieser Film wurde jedoch nicht angekündigt und so haben ihn nicht alle gesehen. Das Thema und insbes. was alles dazu führen kann, warum sich Fälle häuften bei denen Haie mit wenig Scheu, quasi unter dem Tauchboot in Warteposition gingen, wurde leider nicht diskutiert. Eigentlich schade. Immerhin wurde streng darauf geachtet, dass Keiner Lebensmittel über Bord warf, während ein Riff in der Nähe war.
Allerdings konnte ich mind. 2x beobachten, dass die Fäkaltanks ausgeblasen wurden, während noch ein Teil der Gruppe im Wasser war. Ob dies beeinflussbar oder automatisiert abläuft weiß ich nicht.
Auch hiervon sollen lt. anderweitiger Publikationen, Fische und auch Haie angelockt werden können.
Ansonsten begleiteten uns oft Makrelen und Thunas und die ein oder andere Schildkröte konnte beobachtet werden. Es gab eine kurze UW-Begegnung mit einer kleinen Delfinfamilie aber leider ließ sich kein Manta blicken, obwohl sich die Guides auf Grund der Erfahrung aus vorherigen TG einmal sehr sicher waren, einen zu finden.
Die Strömungen waren in dieser Zeit, wie schon erwähnt, absolut anfängertauglich, ich hätte mir zwischendurch mal etwas mehr Action gewünscht.
Meistens konnte unser Schiff deshalb sogar am Riff festmachen, was dank exzellent eingespielter Crew und unter Einsatz der Schlauchboote hervorragend klappte. Grundsätzlich waren sowieso immer beide Zodiaks im Wasser und wurden mehrfach für One-Way oder Drift-Dives eingesetzt, wo es Sinn machte. Hierin sehe ich den großen Vorteil zwischen Safari- und Tagesausflugsboot. Denn einmal vertauchten sich zwei Leute und konnten dann mit dem Schlauchboot von der anderen Seite des Riffs geholt werden. Es bestand zwar keine Gefahr und die wären notfalls schwimmend zurückgekommen, aber ein Sicherheitsaspekt ist das schon!
Wenn wir (meine zwei Buddies und ich) es allerdings vermeiden konnten, stiegen wir nicht ins Zodiak ein, sondern tauchten bis zum Schiff durch, auch wenn es nicht vertäut war, weil uns das bequemer schien.
Die M/Y Dreams hat nämlich eine offene Leiter, d.h. man kann mit angezogenen Flossen hochsteigen.
Auf dem geräumigen Tauchdeck angelangt, kommt sogleich ein Crewmitglied, öffnet die Flossenbänder, man braucht sich also nicht mal zu bücken. Bis man am Platz ist, wo auch beim Geräteablegen stets eine helfende Hand in der Nähe ist, sind die Flossen schon an ihrem Platz.
Die routinierte, überaus freundliche Crew hatte immer ein Auge auf die Bedürfnisse der Gäste und bot ihren Service unaufdringlich an. Man war halt einfach zur Stelle, wenn man gebraucht wurde.
Wie gesagt, sogar das Flossenanziehen verlief ähnlich, wie das Ausziehen. Flossen auf den Boden legen, reinsteigen, jemand zieht die Bänder an. Mir war das fast peinlich, aber es dient auch der Sicherheit aller, denn ein das Gleichgewicht verlierender Taucher kann auch andere beim Sturz verletzen. Nebenbei: Zwei Warmwasserbrausen zum Maskenausspülen oder für eine schnelle Dusche nach dem TG waren ebenfalls auf dem Tauchdeck vorhanden.
Fazit:
Diese Boot ist für Kleingruppen hervorragend geeignet, bietet für weniger Anspruchsvolle ausreichend Komfort. Spätestens nach einem Tag hat man realisiert, dass man eigentlich alles hat, was man braucht. Hervorzuheben ist die Kompetenz beider Guides und die routinierte, unaufdringlich freundliche Crew. Ob ambitionierter Fotograf oder Anfänger auf alle Bedürfnisse wurde eingegangen.
Wer wollte, musste sich nicht von starrem Regelwerk übermäßig einschränken lassen, wobei die Sicherheit nicht vernachlässigt wurde.
Abzug einer Flosse gibt es nur, für die fehlende Information bezüglich der Hai-Thematik (bzw. Problematik) und kleiner technischer Mängel (Air-Condition, fehlende Haken etc.)
Unabhängig davon, würde ich eine Fahrt in den tiefen Süden jederzeit vor anderen Routen bevorzugen!
M/Y Dreams - Heckansicht
Marsa Alam - Hafen
M/Y Dreams Bug
M/Y Dreams - Bad
M/Y Dreams Kombüse
Blick aus Bullauge im WC
M/Y Dreams - Blick in eine Kabine am Oberdeck
Truthahn beim Auftauen
Fahrt bei Wellen
Om El Chararim
Marsa Alam - Hafenpanorama