Leider durchwachsen
Wir waren im Februa 2025 auf der Almonda auf der Farsan Banks Südtour. Zunächst das Positive: Saudi Arabien ist ein sehr angenehmes Reiseland: freundlich, sauber, gut organisiert und deutlich moderner als z.B. Ägypten. Das Tauchrevier ist auch spannend mit deutlich mehr Fisch und die Korallen, die wir gesehen haben, in sehr gutem Zustand und dichtem Bewuchs. Außerdem sieht man nicht selten große Fische und die größte Schildkröte, die ich bisher gesehen habe. Die Crew hat wie eine gut geschmierte Maschinerie funktioniert und alle waren freundlich und sehr hilfsbereit. Das Boot ist in die Jahre gekommen. Alles in allem nett eingerichtet aber die Kabinen sind sehr klein, die Duschkabine bestenfalls 70 x 70 cm groß und wir hatten exakt einmal warmes Wasser. Die Klimaanlage kannte exakt 2 Einstellungen volle Power oder aus. Die einzige Frischluftzufuhr am Oberdeck war ein Bullauge mit etwa 15 cm Durchmesser. Bei Windstille steht nachts die Luft in der Kajüte. Softdrinks und ein alkoholfreier Bierersatz sind im Preis inkludiert, was ich gut fand. All das wäre noch kein Grund für eine Rezension gewesen. Aber, was wir von den Guides gesehen haben war unbefriedigend bin gefährlich. Das Boot war mit 22 Tauchern fast voll belegt, getaucht wurde aber zunächst in 2 Gruppen mit jeweils einem Guide. Die Grupen waren bunt zusammengewürfelt: Taucher mit 50 Tauchgängen bis viele hundert, Nitrox, Luft... alles eben bunt. Alles kein Problem bei netten Rifftauchgängen. Allerdings hatten wir einige Tauchgänge die bei starker Strömung auf 40+ Meter gingen. Hierbei wurde nicht etwa gefragt, wer schonmal auf unter 30 Metern war oder wer schon mal einen Dekotauchgang gemacht hat (hatten geides einige Taucher noch nie erlebt). So ging es zwei mal auf deutlich unter 40 Meter. Bei einer Gruppengröße von bis zu 12, starker Strömung und so unterschiedlichen Niveaus selbst für einen exzellenten Guide ein Abenteuer. Die Guides der Almonda waren damit überfordert. Mehrfach wurden Taucher angehängt, tauchten alleine auf (ohne Kommunikation mit dem Guide) wurden auf 40+ Meter angewiesen (wegen der Strömung) tiefer und näher an den Boden zu kommen (also 45-47 Meter), obwohl sie bereits signalisiert hatten, unter 100 bar zu sein usw. Glücklicherweise waren genug erfahrene Taucher dabei, die dann beschlossen haben, trotz der Ignoranz des Guides den Zauchgang zu beenden und nach dem Dekostop zumindest noch 20 bar in der Flasche zu haben. Der Guide kam dann nach... Die Dekostops der Lufttaucher waren entsprechend seeeehr lang. Als das von uns kritisiert wurde, bekamen wir jede Menge Rechtfertigung und Argumente wie: "Das muss jeder Taucher selbst einschätzen, ober er solche Tauchgänge macht." Prinzipiell würde ich dem zustimmen. Allerdings waren die Briefings nicht dementsprechend. Es wurde ellenlang aufgezählt welche Fische man evtl. sehen könnte. Was aber fehlte, war der klare Hinweis: wir müssen schnell abtauchen, es wird sehr tief, wir kommen in die Deko. Wer hat das noch nie gemacht? Wer hat damit ein Problem? Du, Du und Du, ich würde Euch empfehlen, diesen Tauchgang auszusetzen." Stattdessen durfte jeder machen, was er oder sie wollte. 2 Taucher hatten jedes Mal leichte Probleme mit dem Druckausgleich und brauchten 1-2 Minuten länger beim Abtauchen. Statt den Einstiegspunkt bei starker Strömung so zu wählen, dass alle Taucher rechtzeitig im Strömungsschatten sind, wurde unter Wasser wild gestikuliert, man solle sich beeilen. Was soll man denn tun? Die Trommelfelle platzen lassen? Hinterher wurde das auch noch vom Guide kritisiert. Walle Beteiligten hatten bereits starke Strömungen auf den Malediven erlebt, da aber mit erfahrenen Guides, die genau das eingeplant hatten und schlicht mehr Zeit zum Abtauchen eingebaut haben... vollkommen stressfrei. Debriefings nach solchen Tauchgängen gab es kein einziges Mal, obwohl es viel zu besprechen gegeben hätte. Wenn nicht ein Taucher das Gespräch gesucht hat, gab es keines. Danach wurde dann plötzlich ein Divemaster aus der Crew präsentiert, der super nett aber noch unerfahrener war. Aber erneut wurden die Gruppen nicht aktiv gemanagt und nach Level und Gasgemisch eingeteilt sondern jeder durfte vor jedem Tauchgang seinen Namen beliebig beim Guide seiner Wahl eintragen. Wofür macht man dann eigentlich einen Checkdive?
Kurz: ich würde die Almonda nur sehr erfahrenen Tauchern empfehlen und auf keinen Fall jemandem, der bislang nur Hausriff im ewig selben Hotel getaucht ist. Für die Preise, die inzwischen aufgerufen werden (für 2026 will die Almonda 2.600€ für 7 Tage) würde ich auf die Malediven fahren und warten, bis mehr moderne Boote und besser ausgebildete Guides auf dieser Seite des Roten Meeres zur Auswahl stehen. Dann wird das ein tolles Tauchrevier. Bis dahin ist es leider keine Empfehlung.
Kurz: ich würde die Almonda nur sehr erfahrenen Tauchern empfehlen und auf keinen Fall jemandem, der bislang nur Hausriff im ewig selben Hotel getaucht ist. Für die Preise, die inzwischen aufgerufen werden (für 2026 will die Almonda 2.600€ für 7 Tage) würde ich auf die Malediven fahren und warten, bis mehr moderne Boote und besser ausgebildete Guides auf dieser Seite des Roten Meeres zur Auswahl stehen. Dann wird das ein tolles Tauchrevier. Bis dahin ist es leider keine Empfehlung.