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Wir haben uns im November den Sommer zurückgeholt ...

Wir haben uns im November den Sommer zurückgeholt und taten dies im Oasis. Das Hotel ist etwas anders als andere. Das machte Gastwirt Andy schon beim Empfang deutlich. Er sieht sich weniger als Gastronom denn als Philosoph mit Zimmervermietung.

Dennoch (oder gerade deswegen) haben wir unsere Zeit im Oasis geniessen können. Die Anlage lädt ein zum Ausruhen und Ausspannen. Kein nervender Animateur, kein Personal das dem Bakschisch nachjagt und kein Shopbetreiber, der einen schier frisst.

Das kostenlose Tauchen ist famos. Und der Service der Crew grandios: Das Schleppen des Materials zum ein paar Dutzend Meter entfernten Steg am Strand unten entfällt komplett. Dass man uns das Tauchzeugs nachträgt, ist uns zwar anfangs etwas seltsam erschienen, s’ist aber wahrlich bequem.

Riffs haben wir im Roten Meer schon farbenprächtigere erlebt. Uns schien, als ob das Korallenriff vor einigen Jahrzehnten abgestorben war, sich aber unterdessen wieder erholte und heute wieder recht vital ist. Auffällig sind die vielen kleineren Fischarten, die am Oasis-Riff besonders gross geraten sind.

Lobenswert ist die Tatsache, dass „Tauchen à discrétion“ inbegriffen ist. Für Neu-Taucher ist aber das Hausriff wohl etwas schwierig. Besonders wenn die Strömung – wie während unseres Urlaubs – kräftig zieht. Die Tauchbasis indes bietet Tauchausflüge an, die in die Umgebung führen, preislich absolut im Rahmen sind und sicher oft auch für Unterwasser-Neulinge gut geeignet sind. Die Leitung von Tom und Costa sei hier ebenfalls lobend erwähnt.

Kulinarisch haben wir uns vor allem über die einheimische Kost gefreut. Etwas erstaunt waren wir ob dem breiten mitteleuropäischen Angebot. Wie Spaghetti und Pizza schmecken wissen wir aber von zu Hause und haben’s drum sein lassen. Wohl auch deswegen sind wir mit unseren Auslagen über dem Durchschnitt gelegen. Der Fisch war aber köstlich. Und das Kamelfleisch, der Shish Kebab, Falafel und alles weitere mundete auch.

Gelohnt hat sich unser gelegentlicher Kontakt zu Küchenchef Ali. Der hat uns dann und wann was Feines empfehlen können. „Deutscher“ sollte die Menukarte aber für unseren Geschmack nicht werden.

Das Personal – soweit man als Tourist überhaupt Kontakt zu ebenjenem hat – war sehr freundlich und zuvorkommend und zeigte grossen Willen. Die Jungs verstehen aber noch nicht ganz so gut englisch, so dass die Bestellung von „Peppermint-Tea“ auch mal in der Lieferung von „Paper-Towels“ mündet, was aber zumindest einen gewissen Unterhaltungswert hat.

Alles in allem erinnern wir uns gerne an unsere Zeit im Oasis zurück. Unser Chalet war grosszügig und mit Stil eingerichtet; die Sicht auf das Rote Meer ist absolut traumhaft. Die neue Anlage ist gut im Schuss, da und dort entstehen in diesen Wochen noch weitere Annehmlichkeiten. Wie derzeit der Ausbau der Tauchbasis.

Die Meeresbrise, die sengende Sonne und die im Winter kühlen Nächte könnten aber die Bauten recht schnell altern lassen. Auch wird sich weisen, wie weit Andy und Mila die durchaus passablen Preise halten können. Wir jedenfalls schliessen nicht aus, dass wir dereinst wieder mal im Oasis zu Gast sind.