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Nachfolgend möchte ich über unseren 14 tägigen Ur ...

Nachfolgend möchte ich über unseren 14 tägigen Urlaub im Sun Reef im Oktober aus Taucher-Sicht berichten. Da die Sun Reef Web-Seite (http://www.sun-reef.com/indexg.htm) nicht sonderlich informativ ist, lege ich den Schwerpunkt auf Informationen, die uns im Vorfeld gefehlt haben.
Die Anlage besteht aus 6 ´Oceanfront´ und 4 ´Garden View´ Bungalows. Zusätzlich wurden zwei separate Bungalows in der Nachbarschaft angemietet. Die ´Oceanfront´ Bungalows und die beiden zusätzlichen Bungalows liegen direkt am Wasser und sind daher sehr zu empfehlen. Das gilt auch, wenn man tagsüber nicht in der Anlage ist. Die meisten dieser Bungalows, aber nicht alle, haben einen eigenen Einstieg (Leiter). Da die Anlage ausgebucht war, haben wir eine Woche in einem 1 Bedroom Bungalow und eine Woche in einem separaten Bungalow mit drei Schlafzimmern verbracht.
Die Bungalows sind sehr großzügig geschnitten, größer als man es von anderen Bungalow-Anlagen gewohnt ist. Für drei Personen reicht ein 1 Bedroom Bungalow völlig aus. Die Bungalows sind zweckmäßig, aber stilvoll und individuell eingerichtet. Der Baustil ist ´karibisch´, d.h. es funktioniert nicht alles perfekt, aber im wesentlichen problemlos. Jedes Doppelbett ist mit einem Moskitonetz ausgerüstet. Das dritte Bett im 1 Bedroom hatte keines. Es gab aber bereits einen Deckenhaken, in den wir ein mitgebrachtes Moskitonetz eingehängt haben.
Zusätzlich zu den Handtüchern gibt es Strandlaken. Zweimal pro Woche kommt die Putzfrau.
Die Elektroinstallation ist etwas eigenartig (ein Schalter für das ganze Haus, außer Schlafzimmer, nicht alle Lampen funktionieren, sinnlose Wechselschalter). Die Spannung ist 110 V. Es sind normale amerikanische Steckdosen und vereinzelt amerikanische und deutsche Schuko-Steckdosen verbaut. Man sollte also mehrere Adapter für amerikanische Steckdosen mitnehmen. Die für englische können zu Hause bleiben. Während unseres Aufenthaltes gab es zwei ca. 40 minütige Stromausfälle im ganzen Ort. Kerzen dafür waren nicht vorrätig. Auch aus diesem Grund ist die Mitnahme einer Taschenlampe zu empfehlen.
In einem Bungalow gab es einen Haartrockner, in dem anderen nicht. Die Küchen sind mit einem großen amerikanischen Kühlschrank, einem Gasherd, einem Sandwich Maker, einer Kaffemaschine und einem Safe ausgestattet. Im ersten Bungalow war auch ein Toaster.
Im Bereich der Rezeption gib es WLAN. Dort gibt es auch eine Sitzgelegenheit. Darüber hinaus können ´Modems´ gemietet werden. Dabei handelt es sich wohl um UMTS-Adapter o.ä.
Die oft erwähnten Moskitos habe ich keinesfalls als Plage empfunden. Es ist auch nicht schlimmer als an einem deutschen See an einem Sommerabend. Meine Frau und meinen Sohn hat es etwas mehr gestört. Wir hatten pro Person eine Flasche NOBITE-Spray sowie insgesamt 1 Flasche NOBITE Kleidung dabei. Das reichte. NOBITE Verdünner haben wir nicht benutzt. Wir haben uns für dieses Mittel entschieden, weil es den höchsten Wirkstoffanteil (50% DEET) besitzt. Anti Brumm (Testsieger) soll auch sehr gut sein. Unter dem Tisch hatten wir noch eine Moskito-Kerze brennen (im Supermarkt erhältlich).
Im Oktober herrscht ´Regenzeit´. Die machte sich dadurch bemerkbar, dass es warm, aber eher bewölkt war. Selten hat es mal einen Schauer oder ein weit entferntes Gewitter gegeben. Die Bewölkung empfand ich durchaus als angenehm, da dann die Sonne nicht so brannte.
Nun zu Buchung und Anreise. Gebucht hatten wir per EMail. Die Anzahlung und die Restzahlung haben wir auf ein Amsterdamer Konto überwiesen. Da das keine Pauschalreise war, haben wir natürlich keinen Reisesicherungsschein bekommen. Da wir nichts in der Hand hatten, nicht mal eine Geldeingangsbestätigung, verursachte das ein leicht flaues Gefühl. Das war aber völlig unbegründet. Sicherheitshalber habe ich am Vortag der Anreise nochmal eine Mail geschickt. Das wäre vermutlich aber auch nicht nötig gewesen. Die Abholung am Flughafen hat problemlos geklappt.
Wir hatten das ´Dinner and fridge package´ für 30 EUR p.P. bestellt. Das umfasst ein Abendessen und eine Kühlschrankfüllung für den nächsten Morgen. Das von Selmas Sohn (der Köchin) pünktlich gebrachte Essen war solide. Selmas Essen kosten i.d.R. 20,00 Nafl (ca. 8,70 EUR). Das ist OK. Was wir im Kühlschrank fanden, war für den Abend und den nächsten Morgen absolut ausreichend, allerdings fanden wir es für den in Rechnung gestellten Betrag etwas wenig. Bei Ankunft am Abend gibt es aber kaum eine Alternative. Das einzige Restaurant in Laufweite, der Oktopus, hat dann auch schon fast Küchenschluss und liegt auch nicht direkt um die Ecke. Ggf. kann man sich belegte Brötchen für den nächsten Morgen mitnehmen. Oder man übernimmt am nächsten Morgen erst das Auto (ab 8.30 Uhr möglich) und fährt dann einkaufen. Es gibt einen kleinen Supermarkt direkt auf der Hauptstraße in Boka Sami und einen großen (Centrum Supermarkt) ca. 10 Autominuten entfernt. Ersterer wird im wesentlichen von Einheimischen frequentiert und ist eine Art zentraler Treffpunkt des Ortes. Der große genügt höchsten (amerikanischen) Ansprüchen. Die Sachen werden dort durch Jugendliche eingepackt und zum Auto gebracht (angemessenes Trinkgeld 1-2 Gulden).
Unser Auto war ein Chevrolet Minibus mit vier Sitzen. Hinten ist ein Lattenrost, auf dem die Pressluftflaschen abgelegt werden können (Platz reicht für 4 TG). Mit dem Auto konnten wir fast überall hin. Lediglich bei der Zufahrt zum Boka Grandi mussten wir aufgeben.
Die Bargeldbeschaffung gestaltete sich dagegen etwas schwierig. Mit meiner EC-Karte von der Deutschen Bank (mit Chip) haben wir erst an der fünften Bank (Banco di Caribe) Geld bekommen. Vermutlich lag das daran, dass die Karte nicht für Curaçao freigeschaltet war. Ich habe das zwar bei der Deutschen Bank machen lassen. Allerdings konnte die Dame nur die Niederländischen Antillen und die Niederlanden finden. Die Niederländischen Antillen wurden jedoch 2010 aufgelöst. Die Banco di Caribe hat offensichtlich schon von Magnetstreifen auf Chip umgestellt, so dass es dort ohne Freischaltung ging. Die nächstgelegene Filiale liegt in der Nähe der Tankstelle (Wim erklärt es genau).
Nun zum Tauchen. Bekanntlich hat Curaçao ein umlaufendes Saumriff, was ein eigenständiges Tauchen ermöglicht, ohne auf einen Guide oder ein Boot angewiesen zu sein. Das sind natürlich hervorragende Bedingungen um seine Erfahrungen zu vertiefen. Man schafft problemlos drei Tauchgänge pro Tag. Auch vier TG sind zu schaffen, wenn man nicht zu spät aufsteht und auch sonst keine Zeit vertrödelt. Es wurde ca. 18.30 Uhr dunkel. Am nächsten Tag muss man dann wegen der Stickstoffsättigung ggf. etwas kürzer treten.
Eine Wurst/Boje sollte man wegen gelegentlichen Bootsverkehrs unbedingt dabei haben. Auch eine sehenswerte Landeübung der niederländischen Armee am Playa Mansaliña haben wir so heil überstanden. Unbedingt empfehlen würde ich auch die Mitnahme eines Kompasses. Es gibt Buchten mit Sandboden ohne nennenswertes Gefälle, bei denen man zwischen Ufer und Riff eine größere Entfernung schwimmen muss (z.B. Daaibooibay). Mittags oder am späten Nachmittag ist die Sonne keine große Orientierungshilfe. Auch im Mushroom Forest ist ein Kompass nützlich.
Viele Einstiegsstellen bestehen aus scharfkantigen Korallen. Es ist daher unbedingt anzuraten, Flossen mit offenem Fußteil und Füßlingen bzw. Schuhen zu benutzen.
Im Sun Reef gibt es die Tauchbasis von Harald. Den größten Teil des Geschäfts macht das Non-Limit-Tauchen aus. Es waren stets genügend Flaschen vorhanden. Die lädt man sich morgens ins Auto und bringt sie abends zurück. Darüber hinaus kann man Ausrüstung leihen. Diese war in gutem Zustand. Die Belegung von Kursen ist auch möglich. Die Basis ist von ca. 8.00 Uhr bis 11.30 Uhr geöffnet (Flaschentausch rund um die Uhr möglich). Harald ist aber häufig nicht da, da er noch eine zweite Basis betreibt. Er wird dann von Susanne vertreten, so dass es vormittags immer einen Ansprechpartner gibt.
Das Spülen der Ausrüstung ist anders als auf anderen Tauchbasen. Jeder sollte sich von Harald eine Kunstoffkiste für die Ausrüstung geben lassen. Eine davon nimmt man zum ausgiebigen Spülen der wichtigsten Teile (Atemregler, Maske, Schnorchel, Kamera usw.). Anzug und Jacket kann man mit dem Gartenschlauch im eigenen Garten spülen.
Harald hat 12 l-Alu-Flaschen mit INT-Anschluss. Deshalb sollte für eigene Atemregler unbedingt ein DIN/INT-Adapter mitgebracht werden. Harald halt wohl nur sehr wenige oder gar keine Adapter vorrätig. Nachteil des INT-Systems ist der offen liegende O-Ring, der bei ungenügender Entlüftung auch gern mal rausfliegt. Man kann sich von Harald Ersatz-O-Ringe für unterwegs geben lassen. Man muss sich daran gewöhnen, dass die meisten Flaschen leicht abblasen. Das kostet vielleicht 10, maximal 20 Bar.
Betonen möchte ich, dass eine gute Vorbereitung zu Hause auf die Tauchplätze unerlässlich ist. Man sollte sich zumindest die Tauchplatzbeschreibungen vorher ausdrucken (z.B. http://www.divecenterscubado.com/sofena/k/acs_center_/--tauchplaetze,acs_cura,52,folder.html, http://www.curacao-actief.com/index.php?id=721). Harald beantwortet gern zusätzliche Fragen zu den Tauchplätzen. Es gibt aber keine Beschreibung vor Ort, außer der oft zitierten Drive & Dive Map. In der sind letztlich aber auch nur die Tauchplätze ohne weiterführende Beschreibung eingezeichnet, so dass diese kaum einen Mehrwert gegenüber der Karte bietet, die man ohnehin mit dem Mietwagen bekommt.
Den Tauchgang zum Wrack der Superior Producer haben wir als begleiteten TG mit Susanne gemacht. Hier möchte ich feststellen, dass dies zumindest für AOWD bei ruhigem Wetter überflüssig ist. Das Wrack ist eigentlich ganz einfach zu finden. Man fährt am Kreuzfahrt-Pier vorbei. An den Betonblöcken, die die Straße blockieren, lädt man aus. Dann parkt der Fahrer das Auto aus Sicherheitsgründen gegenüber der Einfahrt zum Pier (Wachhäuschen). Der Einstieg erfolgt in der Höhe des ersten Schutthaufens. Das Wrack liegt parallel zur Küste zwischen dem Pier und diesem Schutthaufen auf 30 m. Man kann es kaum verfehlen. Die $40 p.P. kann man getrost anderweitig ausgeben. Der Tauchplatz ist stark frequentiert. Im Zweifelsfall kann man auch warten, bis die nächste Gruppe kommt und der hinterher tauchen.
Leider sind die meisten Tauchplätze nicht durch Bojen markiert, so dass man bei Wracks o.ä. unbedingt nachfragen sollte, wo genau man jeweils abtauchen sollte. Leider haben wir in einer Tauchbasis am Pierbaai auch mal eine falsche Auskunft bekommen. Auch eine Beschreibung im Internet war falsch. Car Pile (52) soll 250 m links von der Pierbaai direkt vor dem Princess Beach Hotel liegen.
Wir haben auch Captain Goodlife am Strand von Santa Cruz kontaktiert um uns zum Mushroom Forest bringen zu lassen. Wir haben ihn weder ´stoned´ noch hyperaktiv erlebt. Er fährt auch nicht mehr selbst, sondern lässt fahren.
Das Restaurant im Habitat Resort ist dienstags geschlossen. Deshalb werden an diesem Tag auch keine Taucher in das Resort eingelassen. Das Restaurant am Playa Kalki ist überteuert.
Ich kann auch einen Ausflug mit der Mermaid nach Klein Curaço empfehlen ($95 p.P., http://www.mermaidboattrips.com, Buchung über Harald). Auf der Insel gab es Frühstück (Kaffee, Tee, belegte Brötchen). Dann war Gelegenheit für den ersten TG im Nordwesten. Man wird mit dem Zodiac abgesetzt und schwimmt zum Schiff zurück. Danach gab es ein reichhaltiges BBQ. Nach einer Mittagsruhe ginge es zum zweiten TG im Südwesten. Die Mermaid ist ein ordentliches Schiff. Eine Bezeichnung als Seelenverkäufer geht an der Realität völlig vorbei. Wie alles andere auch ist der Ausflug kein Muss, sondern nur eine Empfehlung.
Das benötigte Tauch-Material sollte man mitbringen, da die Beschaffung vor Ort ggf. problematisch ist. Die Shops der Tauchbasen verdienen eigentlich diesen Namen nicht. Wenn sie überhaupt etwas verkaufen, dann nur Schnorchel-Masken-Sets für Kinder, Badeschuhe o.ä. Der einzige Shop, den wir gesehen haben und der diesen Namen verdient, ist Scuba Store & more (http://scubastoreandmore.net/). Dort konnte man uns fast immer helfen. Der Laden befindet sich auf der östlichen Seite des Rings in Wilhelmstad, wenn man entgegen dem Uhrzeigersinn fährt ca. 200 m hinter dem Pizza Hut auf der rechten Seite.
Für die Überwasser-Aktivitäten sei abschließend noch der Reiseführer von Uwe Schindler empfohlen (http://www.urlaub-auf-curacao.de/index.php?reisefuehrer). Wir haben uns am letzten Tag noch die Tropfsteinhöhle angesehen.
Die Rechnung der Tauchbasis kann man mit Bargeld (US$ oder Nafl.) begleichen. Die Kosten für das Non-Limit-Tauchen hatten wir vorab auf das deutsche Konto von Harald überwiesen. Die Nebenkosten (Strom, Wasser) kann man notfalls auch mit EUR-Bargeld, EC- oder Kreditkarte begleichen. Bei uns waren das 80 EUR.
Wir hatten eine herrliche Zeit und keine Probleme mit Kriminalität. Einen Urlaub im Sun Reef kann ich uneingeschränkt empfehlen. Man sollte rechtzeitig buchen, da die Anlage eher klein ist. Eine gute Vorbereitung ist wichtig.