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Eistauchevent an Kärntner See
Der Event am Weissensee sollte “a gmade Wiesn” sein, wie der Bayer sagt. Als bayerischer Unterwasserfotograf und Eistauch-Freak bin ich bei Veranstaltungen dieser Art immer gerne mit dabei.
Bericht von Gerald Nowak
Bereits weit im Vorfeld wurde ich vom Veranstalter Harald Hois gefragt, ob ich als Workshopleiter kommen kann. Den Weissensee kenne ich von einigen vorherigen Reisen und freue mich sehr auf das „Schwarzeis“ (Klareis), das um diese Jahreszeit meist am See herrscht. Bereits zwei Tage vor der Veranstaltung schaue ich auf die Webcam, um mir die Bedingungen am See anzusehen. Ich bin schockiert, der See ist überwiegend frei von Eis! Ein Föhnsturm hat kurz vor Weihnachten das bereits vorhandene Klareis weggefegt. Doch im westlichen Teil des Sees sehe ich weißes Eis. Also mache ich mich mit Vorfreude auf „White Ice“ auf nach Techendorf zu den Yachtdivers.
Gemeinsam mit über 40 Fotografen und Eventteilnehmer werde ich erst einmal eingewiesen. Die letzten Nächte waren sehr frostig, so dass uns das Team um Ernest Turnschek ein klein wenig „Schwarzeis“ präsentieren kann. Heute ist Freitag, der Anreisetag, dennoch sind bereits die ersten Gäste im Wasser um zu trainieren. Die Bedingungen sind gut, wenn auch das Eis am Rand zum „Schwarzeis“ noch relativ dünn ist. Morgen soll es besser sein, der Eismeister des Ortes Techendorf ist guter Dinge und verspricht uns, dass der Event ohne Probleme klappt.
Wir starten in den Event mit ein paar Vorträgen über das Eistauchen und die Unterwasserfotografie. Harald Hois gibt uns Einblicke in die Welt unter Eis und Georg Nies, der den Workshop für Einsteiger leiten wird, in die Technik für kreative UW-Fotografie. Der Abend klingt mit einem leckeren 5-Gänge-Menü und vielen Gesprächen aus.
Am Samstagmorgen steigen wir bereits früh morgens mit den eigentlichen Workshops ein. Die Teilnehmer konnten zwischen drei verschiedenen Workshops wählen. Einsteiger bei Georg Nies (ein Zwei-Tage-Workshop) oder Licht und Sklavenblitze mit Herbert Meyrl oder Model unter Eis bei mir. Um mit Ideen und ein wenig Motivation zu starten, gibt es erst einmal eine Präsentation über die Möglichkeiten im Eis mit Model und Licht zu arbeiten. Damit alle Teilnehmer die maximal mögliche Zeit am Eis haben, sind wir gegen 10 Uhr bereit am Eisloch zu starten. Die Crew von Ernest hat vier Eislöcher vorbereitet, damit auch alle zeitnah ins Wasser können. Da leider nur im westlichen Teil des Sees überhaupt Eis vorhanden ist, ist die Tauchtiefe eher gering. Der Seeboden ist bereits in zwei Metern erreicht. Das Eis ist trotz nur 12 cm Stärke perfekt für die Fotosession.
Abwechselnd gehen Zweierteams mit einer Leine unter die Oberfläche, um verschiedene Motive einzufangen. Da wir an der Klareis-Grenze arbeiten, haben die Teams die Möglichkeit verschiedene Motive einzufangen. Spiegelungen an der Oberfläche mit dem Taucher darunter, durch das Klareis hindurch Personen über dem Eis oder das Eisloch mit den Sonnenstrahlen. Auch Spielereien mit Eisschollen sind möglich. Das Wetter ist hervorragend und so haben wir über vier Stunden Zeit die verschiedensten Situationen einzufangen. Ab 14.30 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergen und es wird rasch dämmrig. So bleibt mehr Zeit für Nachbesprechungen, Vorträge und geselliges Beisammensein. Auch am Sonntag verläuft der Tag vergleichbar, nur das am Morgen ein kurzer Föhneinbruch alle hochschrecken lässt. Die aufgestellten Banner werden vom Winde verweht, was uns Sorgen bereitet und den Event kurzzeitig ins Stocken bringt. Doch bereits um 10 Uhr legt sich der Wind schlagartig und die Sonne strahlt vom blitzblauen Himmel.
Am Abend gibt es ein weiteres Highlight: für die Teilnehmer wurde ein Fotowettbewerb ausgerufen. Jeder Teilnehmer darf ein Bild einreichen, das von einer fünfköpfigen Jury zu bewertet ist. Das Siegerbild kommt von Olaf Haedicke aus dem bayerischen Wörthsee. Zweiter ist der Schweizer Christoph Kramer vor dem oberösterreichische Feuerwehrtaucher Martin Schrack, der Dritter wird. Da der viertplatzierte, Stefan Schmidt aus Baden-Württemberg, nur sehr knapp dahinter liegt, bekommt er auch einen Preis. Für die ersten drei gibt es Hotelübernachtungen/Tauchen im Hotel Moser und einen Reisegutscheine von Waterworld, für den Vierten einen Gutschein von Seacam.
Den Montag nutzen einige Teilnehmer für weitere Tauchgänge, obwohl dieser als „Hausmesse-Tag“ angesetzt ist und die Sponsoren ihre Produkte vorstellen. Auch externe Besucher kommen, um die Gelegenheit zu nutzen ein Seacam Unterwassergehäuse in die Hand zu nehmen oder sogar unter Wasser zu testen. Auch Subal stellt Equipment dafür bereit. Der Tauchreiseveranstalter „Waterworld Tauchreisen“, Werner Thiele, ist persönlich Vorort, um über die besten Tauchreiseziele weltweit und im Besonderen die besten Eistauch-Reiseziele zu erzählen. So manch ein Teilnehmer ist spontan begeistert und interessiert sich für das Eis-Tauchen am Baikalsee, den arktischen und antarktischen Zielen plus den neu angedachten „eisigen Destinationen“, die in Kürze von Waterworld präsentiert werden.
Mit freundlicher Unterstützung der Kooperationspartner Seacam (www.seacam.com), Subal (www.subal.com), Waterworld (www.waterworld.at), Gemeinde Weissensee (gemeinde-weissensee.at), Tauchsport Yachtdiver Weissensee (www.yachtdiver.at), Hotel Moser (www.hotel-moser.at).
Ein großes Dankeschön an Bgm. Gerhard Koch und 2. Vzbgm. Almut Knaller sowie den Eismeisterteam Jank & Co. sowie Tourismusbüroleiter Christopher Puntigam und dem TEAM YACHTDIVER (Doris, Stefan und Christoph, Ernest Turnschek) und dem Hotel Moser von Karoline Turnschek.
Die nächsten uw-photodays-on-ice (www.haraldhois.com) finden von 10. bis 13. Februar 2022 statt.
Örtlichkeit: Hotel Moser sowie Yachtdiver, Techendorf, Weissensee
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