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Korallenprojekt bei den Bastianos Dive Resorts
Im Herzen des Korallendreieck, auf der Insel Bangka bei den „Bastianos Dive Resorts“, im Norden von Sulawesi entstand vor drei Jahren eine Korallen-Rehabilitation. Korallenbruchstücke, die auf losem Grund keine Möglichkeit hatten sich zu großen Korallenblöcken zu entwickeln, wurden eingesammelt und an Eisen-Gittern befestigt. Hier konnten sie nun ohne Störung wachsen und ein neues Riff entwickeln.
Leider sind auch in den schönsten Riffen schon Spuren menschlicher Tätigkeit sichtbar: Die Idee war, ohne gesunde Korallen zu beschädigen, Bereiche eines natürlichen Riffs, die durch verschiedene Einflüsse in Mitleidenschaft gezogen worden sind, wieder aufzuforsten. Die Materialien sollten natürlich sein oder im Laufe der Zeit verschwinden. Eisen als Träger wird gerne von Steinkorallen angenommen, wenn diese wackelfest befestigt werden. Nach vielen Versuchen und Überlegungen, einigten sich die Verantwortlichen auf Kabelbinder zum fixieren. Dies ist zwar ein unnatürliches Material (Nylon) wird aber schnell von Steinkorallen umwachsen und verschwindet so im kalkigen Skelet. Nur die überflüssigen Enden mussten abgetrennt werden. So konnten alle 15 cm, Steinkoralle an Steinkoralle, auf dem Gitter befestigt werden.
Um ein besseres Umspülen der kleinen Korallen zu erreichen, wurden die Gitter auf Kalksteinen (Ytong), 20-30 cm über dem Korallengries mit Eisen-Heringen im Boden verankert (Foto I oben). Dies hatte den netten Nebeneffekt, dass Fische unterschiedlichster Art, Versteckmöglichkeiten finden konnten. Nach einem Jahr waren die meisten Korallenarten um das Eisen herumgewachsen und haben eine feste Verbindung geschaffen (Foto II oben). Nach drei Jahren sind nur noch einige Bereiche von dem Eisengitter sichtbar (Foto IV oben).
Der Kabelbinder an einer Feuerkoralle (Millepora) ist schon nach einem Monat nur noch zu erahnen (Foto V). Feuerkorallen gehören zwar nicht zu den Steinkorallen, es handelt sich um Hydrozoa, aber sie überziehen das Eisen sehr schnell mit Kalk und schützen es so vor dem zu schnellen verrosten (Foto VI). Sie zählen somit auch zu den Riffbildner.
Der fast 5mm breite Kabelbinder ist mit Polypen der Feuerkoralle und Kalk überzogen (Foto VII). Der Kabelbinder, der eine Porites Steinkoralle fixiert, ist trotz ihres langsamen Wachstums an den Kontaktstellen nach nur einem Monat mit Polypen und Kalk überzogen (Foto VIII).
Auch auf dem Ytong haben sich die Porites Polypen, nach schon zwei Monaten, schon bis zu 10mm ausgebreitet (Foto IX). Nach 6 Monaten ist der Kabelbinder in der Purites Steinkoralle, bis auf den Verschluss, so gut wie verschwunden (Foto X).
Geweihkorallen (Acropora) gehören zu den schnell wachsenden Steinkorallen. Sie können bis zu 15 cm im Jahr an Längenwachstum vorweisen. Sie geben durch ihren lockeren Aufbau viele Versteckmöglichkeiten für kleine Riffbarsche und Jungfisch (Foto XI). Leider sterben die unteren Bereiche, bei manchen Arten, auch genauso schnell ab, so dass sie ineinander sacken und keine stabile Einheit bilden. Sie fallen durch das Gitter hindurch und verhindern so eine Riffbildung. So wurden nur vereinzelt Tischkorallen und andere Acropora-Arten berücksichtigt (Foto XII). Das Ergebnis nach zwei Jahren ist aber beeindruckend (Foto XIII).
Erst wenn die einzelnen Korallenblöcke sich miteinander verbinden ist ein neues stabiles Riff entstanden (Foto XIV). Unterschiedliche Korallenarten oder gar Gattungen kämpfen gegeneinander, aber einer ist immer der Stärkere und überwächst dann den Schwächeren. Einzelnen Korallen-Skelete werden so miteinander verbunden. Viel Riffbarsche nutzen die nackten Eisenstangen als Ablageplatz für ihre Eier um sie dann zu versorgen und gegen Fressfeinde zu schützen (Foto XV).
Ein tolles Projekt der Bastianos Dive Resorst. Wer näheres wissen will, trifft Vertreter der Resorts auf der boot-2023 in Düsseldorf. Die Bastianos findet man auf dem großen Taucher.Net Stand: 12 / A31.
Weitere Informationen
Bastianos Lembeh Resort
Bastianos Dive Resort Bunaken