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Ehemaliger Passagierdampfer als riesiges künstliches Wrack
Die SS United States, einst ein Symbol für Geschwindigkeit und Luxus, soll in ein künstliches Riff im Golf von Mexiko umgewandelt werden. Nach fast 30 Jahren Liegezeit in Philadelphia hat der Ozeandampfer im Frühjahr 2024 seine letzte Reise angetreten. Das Schiff wurde nach Mobile, Alabama, geschleppt, wo es von Schadstoffen befreit und für die Versenkung vorbereitet wurde.
Der bisher bekannte Plan war: Versenkung während der DEMA 2025 um eine maximale Beteiligung von internationalen Journalisten und Profis aus der Tauchbranche bei dem Ereignis ‚mit an Bord‘ zu haben.
Die finale Entkernung und Säuberung der SS United States hat sich verzögert, die Versenkung des Schiffes wurde vom November 2025 auf das Frühjahr 2026 verlegt.
Wir werden euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Weitere Informationen:
SS United States taucht ab: Vom Rekordschiff zum künstlichen Riff!
Geschichte der SS United States
Die SS United States, auch „The Big U“ genannt, ist ein wirklich besondere Passagierdampfer. Mit einer Breite von 30,7 Metern und einer Länge von 302 Metern ist sie 30 Meter länger als die Titanic und tatsächlich das größte Schiff, das jemals in einer amerikanischen Werft gebaut wurde.
Das Schiff auch das schnellste, obwohl seine Höchstgeschwindigkeit viele Jahre lang geheim gehalten wurde. Auch heute noch gibt es einige Unstimmigkeiten, aber es scheint wohl anerkannt zu sein, dass die Geschwindigkeit bei etwa 38 Knoten liegt, was 70 Kilometer pro Stunde entspricht (es gibt alternative Angaben von über 44 Knoten oder ca 80 Kilometer pro Stunde).
Warum wurde das Schiff für solch eine hohe Geschwindigkeit gebaut? Die SS United States wurde 1952 für 79,4 Millionen Dollar für die United States Lines gebaut, wobei die US-Regierung 50 Millionen Dollar der Baukosten subventionierte, allerdings gab es eine spezielle Vereinbarung für die Subvention: Die SS United States sollte als Truppentransportschiff mit einer Kapazität von 15.000 Soldaten für den Kriegsfall eingesetzt werden. Aus diesem Grund war ihre Höchstgeschwindigkeit ein streng gehütetes Geheimnis.
In der Zwischenzeit sollte sie jedoch als Inbegriff amerikanischer Ingenieurskunst und Oase des Komforts dienen, als amerikanische Antwort auf konkurrierende Unternehmen wie die britische Cunard Line oder die French Line (die später von Norwegian Cruise Line aufgekauft wurde). Zu den zahlreichen prominenten Passagieren gehörten laut Angaben der aktuellen Eigentümer Marlon Brando, Coco Chanel, Sean Connery, Gary Cooper, Walter Cronkite, Salvador Dali, Walt Disney, Duke Ellington, Judy Garland, Cary Grant, Charlton Heston, Bob Hope, Marilyn Monroe, Prinz Rainier und Grace Kelly, Elizabeth Taylor, John Wayne sowie der Herzog und die Herzogin von Windsor.
Nach allen Berichten war die SS United States modern und beeindruckend, ohne protzig zu sein. Die Innenausstattung war eine Mischung aus indianischen und aquatischen Motiven, die den Elementen mit modernistischen Verzierungen und einer vorherrschenden Verwendung von Grün- und Blautönen huldigten.