Polizeitaucher trainieren im Wörthersee für Bombenentschärfungen unter Wasser

Teile:
28.03.2025 07:50
Kategorie: News

Internationale Taucher lernen um gefährliche Einsätze unter Wasser zu meistern

Im Wörthersee bei Klagenfurt trainieren derzeit internationale Polizeitaucher, um Bomben unter Wasser zu entschärfen. Organisiert wird das Training von sechs speziell ausgebildeten Beamten des österreichischen Einsatzkommandos Cobra, die aufgrund ihrer Expertise europaweit gefragt sind. Im Auftrag von Europol führen sie regelmäßig Schulungen für Einsatzkräfte anderer EU-Mitgliedsstaaten durch.

Wörtherseevon Tauchsportclub Atlantis
ROVs unterstützen die Polizeitaucher bei ihrer Arbeit

Das Bootshaus der Wasserpolizei am Wörthersee ist aktuell mit Spezialausrüstung gefüllt – darunter Sonargeräte, Unterwasserroboter und Röntgentechnik. Besonders wichtig sind spezielle Schutzanzüge, die das Cobra-Team auf Basis von 25 Jahren Erfahrung selbst zusammengestellt hat.

Die intensive Auseinandersetzung mit der Bombenentschärfung begann in Österreich nach den Anschlägen von Franz Fuchs in den 1990er-Jahren. Damals wurde klar, dass die Gefahr nicht nur an Land besteht – auch im Wasser sind Sprengsätze eine Bedrohung. Seitdem entwickelte sich der Entschärfungsdienst weiter und etablierte ein so erfolgreiches Konzept, dass Europol regelmäßig Fachkräfte zur Ausbildung entsendet.

Polizeitaucher bei ihrem Training zur Entschärfung von Sprengsätzen unter Wasser.von Screenshot Video kaernten.orf.at/stories/3298692/
Polizeitaucher bei ihrem Training zur Entschärfung von Sprengsätzen unter Wasser.von Screenshot Video kaernten.orf.at/stories/3298692/

In der aktuellen Übung trainieren Taucher aus sechs Ländern, darunter Malta, Litauen und Deutschland, zwei Wochen lang am Wörthersee. Der österreichische Entschärfungsdienst wird jährlich zu 300 bis 400 Einsätzen gerufen, wobei vier bis fünf Prozent dieser Einsätze im Wasser stattfinden – Tendenz steigend.

Die zunehmende Bedrohungslage ist ein Grund zur Sorge, erklärt John Eberhardt, Direktor für Spezialeinheiten. Kriegsgerät aus der Ukraine, sei es russischer, europäischer oder amerikanischer Herkunft, gerate zunehmend in illegale Kanäle und könnte früher oder später auch in Mitteleuropa auftauchen. Die intensive internationale Zusammenarbeit über Europol soll helfen, auf diese Gefahr besser vorbereitet zu sein.