MAMA EARTH – Sitzen auf Müll, lernen auf Müll

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24.05.2025 11:51
Kategorie: News

Initiative gegen Plastikmüll an Land und im Meer

Wir kommen voran! Gemeinsam mit Tauchsport Gläßer haben wir auf der Messe f.re.e informiert und die Idee des „Sitzens auf Müll – lernen auf Müll“ kommuniziert. An den fünf Messetagen waren gut 500 Menschen bei uns am Stand und habe sich die Informationen rund um das Projekt angehört. Einige interessiert, einige fasziniert und viele betroffen.

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Bericht von Gerald Nowak

Das Projekt Mama Earth mit eigenem Stand auf der f.re.e 2025 in München konnte insgesamt gut 50 neue Schulstühle für Schüler auf den Philippinen sammeln. Die Stühle selbst werden aus gesammelten und die Umwelt belastendem Plastikmüll gefertigt.

Alleine über die Sammelaktion am Kaffeestand von Tauchsport Gläßer und der Sammelbox gut 30 Stühle. Der Rest wurde von den Besuchern direkt über die Seite von MAMA EARTH gekauft.

Danke an Torsten Gläßer (Tauchsport Gläßer), das Team und die Messe München, die uns ermöglich haben diese Aktion durchzuführen. Die philippinischen Kinder, die jetzt gut ausgestattet lernen können und ihren Familien damit eine bessere Zukunft verschaffen, danken es Euch!

Wie das Projekt entstand

Als Taucher, der bereits seit seiner Jugend den Kopf unter Wasser hat und schon eine gefühlte Ewigkeit dort auch fotografiert, erlebe ich wie die Plastikflut in unseren Ozeanen von Jahr zu Jahr zunimmt. Egal ob in den tropischen Gewässern oder den kühlen Ozeanen der Polarregionen. Das Plastik ist inzwischen überall. Am schlimmsten in den tropischen Gewässern, wo Menschen leben, die wenig haben und sogar davon leben, dass sie unsere Konsumgüter recyceln. Aber auch die Armut fördert die Plastikflut. In Ländern, wo ein Großteil der Bevölkerung Tagelöhner sind, bietet die Industrie unglaublich winzige Verpackungseinheiten zum Kauf. Fertig Nudelsuppe in Einzelportionen für den Tagesgebrauch, Waschmittel für einmal Wäsche waschen, Minitüten Chips für den Sekundengenuss sowie hundertfache ähnlich winzige Verpackungen. Da das Bewusstsein der Menschen in jenen Ländern nicht auf morgen und nachfolgende Generationen ausgerichtet ist, wird im jetzt und heute gelebt. Egal was sie damit der Zukunft ihres Planeten antun. Offene Waren, wie es noch vor wenigen Jahren zu kaufen gab, sind kaum noch verfügbar – zu mächtig die internationale Großindustrie, die den Menschen suggeriert, dass alles so besser ist. Ähnlich wie auch bei uns, gibt es fast nichts mehr, was nicht in Plastik verpackt ist.

Doch wohin mit all dem Plastik? Wie kann die Erde all diesen Müll noch verkraften? Bald ist mehr Plastik im Wasser als Fische darin schwimmen. Schon jetzt gibt es praktisch keinen Fisch im Meer, der nicht bereits Mikroplastik in sich trägt und wir essen das mit jedem Bissen „gesundem Fisch aus dem Meer“.

Vor nicht allzu langer Zeit, war ich auf einer meiner Reise in Davao auf der Insel Mindanao, die im Südosten der Philippinen liegt. Hier lebt und wirkt ein guter Freund. Uli Kronberg ist ein deutscher Verleger eines der renommiertesten Segelmagazine. Der PALSTEK ist ein in deutscher Sprache erscheinendes Magazin für Segler, die bis ins Detail alles über ihren Sport wissen wollen. Eine Studienreise hat Uli einst auf die Philippinen verschlagen, wo er seine Liebe fand und von Jahr zu Jahr länger dort verweilte. Bereits vor mehr als 25 Jahren hat er dabei festgestellt, dass die Küsten dort ein Problem haben. Überall waren gerodete Mangroven zu sehen. Mangroven sind jedoch elementar für die Tropen. Die Bäume schützen die Küsten vor Stürmen, sind Brut und Aufzuchtraum für unzählige Meerstiere und gleichzeitig einer der perfektesten CO2 Speicher überhaupt. Mangroven speichern 3-5-mal so viel CO2 wie tropische Urwälder und gleichzeitig schützen sie die Küsten vor der Erosion durch anbrandende Wellen. Mit jedem seiner Besuche waren weniger Mangroven vorzufinden und wurde die Wiederaufforstung zum Hauptprojekt der MAMA EARTH FOUNDATION.

Über die Jahre hat er auch die Menschen und ihre Sichtweise auf die Umwelt verändert. Uli hat aus ehemaligen Tagelöhnern Pflanzer gemacht. Fischerfamilien verdienen jetzt Geld damit Bäume zu pflanzen, statt sie abzuholzen. Inzwischen ist das Projekt den Kinderschuhen entwachsen und es sind viele Menschen daran beteiligt. Was aus dem ursprünglichen Einmann-Projekt entstanden ist, habe ich mir vor Ort persönlich angeschaut. Es wurden bereits gut 4 Millionen neue Mangroven gepflanzt, unzählige Tonnen Plastik gesammelt, hunderte Stühle produziert, tausende Schildkröten großgezogen und viele weitere Umweltprojekte mit einbezogen. Das Unterprojekt „Schulstühle aus Müll“ ist nun zu meinem Herzensprojekt geworden. Es ist wenigen Worten erklärt: Das gesammelte Plastik wird rudimentär recycelt und durch erhitzen von Plastik wird mit Druck und einer Form ein Stuhl gepresst. Dieser Stuhl gibt einem Kind die Möglichkeit in die Schule zu gehen und zu lernen. Die Kinder lernen wie wichtig es ist, diese, ihre Welt zu erhalten und auf sie acht zu geben. Nur durch Bildung schaffen wir es, dass Menschen dies verstehen und auch in ihrem tagtäglichen Leben umzusetzen wissen.
Wer gerne mehr darüber erfahren möchte, kann mich gerne kontaktieren: g.nowak@cr-photo.de

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WARUM GIBT ES MAMA EARTH? Wie alles entstand.

Wir Menschen haben unseren Lebensraum Erde bereits stark geschädigt und mancherorts schon zerstört. Oft aus Unwissenheit, häufig aber auch nur zur schnellen Gewinnerzielung, ohne Rücksicht auf die katastrophalen Folgen. Dabei wird gerne übersehen, dass wir Nachkommen haben und die Menschheit diese eine Erde auch für ihren Weiterbestand braucht und den Planeten in einem überlebensfähigen Zustand benötigt. Wir können nicht davon ausgehen, dass sich der Planet von alleine wieder erholt, solange wir hier sind und weiterhin mit der Umwelt Raubbau betreiben.

Noch wächst die Weltbevölkerung rasant und wir sind von zirka 300 Millionen Menschen vor tausend Jahren auf fast 8.1 Milliarden im Jahr 2025 angewachsen, trotz aller Bemühungen, die „Bevölkerungsexplosion“ zu stoppen. Mehr Menschen brauchen mehr Platz, mehr Lebensmittel, mehr von allem. Dies führt dazu, dass wir Rohstoffe in immer größeren Mengen rasant verbrauchen.

Diese Ausbeutung der Ressourcen verlangt ein weltweites Konzept, wenn wir eine Chance haben wollen, dem Kollaps zu entgehen. Es gibt jedoch keine schnelle, einfache Umsetzung um alles besser zu machen. Zu komplex sind die Verbindungen, die den „Organismus Erde“ am Leben halten. Keine noch so aufwendige Studie kann die notwendigen Wege skizzieren, die im Umweltschutz und im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung unseres Planeten notwendig und sinnvoll sind, doch wenn nicht jeder für sich über seine Umweltbilanz nachdenkt und beginnt im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln, werden wir unweigerlich scheitern. Nichts zu tun, wäre der denkbar schlechteste Weg. Je mehr Menschen ihr Verhalten ändern und überschüssigen Verbrauch von Ressourcen stoppen, desto bessere Chancen haben wir, dass sich etwas positiv verändert.

Auch wenn Menschen bisher vieles falsch gemacht haben, sie hätten auch die Kraft, vieles zum Wohle unseres Planeten zu tun. Weil MAMA EARTH die Menschen in dem Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt, ist deren Priorität klar vorgegeben: Als erstes braucht der Mensch Luft zum Atmen, und davon mindestens 10.000 Liter am Tag. Saubere Atemluft hat also vor allen anderen Bedürfnissen Vorrang. Um den benötigten Sauerstoff in der Atemluft zu erzeugen, brauchen wir Pflanzen und Bäume, die wir wiederum mit unserer verbrauchten Atemluft, also mit Kohlendioxid, „füttern“. Bäume und Wälder produzieren reichlich Sauerstoff, also brauchen wir mehr davon. Ein ausgewachsener Baum kann mindestens zehn Menschen mit Atemluft versorgen. Hier passt das Zitat von Prof. Dr. Jörn Wittern:
Ein Laubbaum produziert in einer Stunde 2 Kilogramm Sauerstoff, ein Mensch verbraucht pro Tag 2 Kilogramm Sauerstoff, jeder Liter Benzin, der einen Motor oder eine Turbine antreibt, verbraucht 2 Kilogramm Sauerstoff!

DIE ANFÄNGE VON MAMA EARTH

Mama Earth besteht bereits seit mehr als 25 als eingetragener Verein. In den frühen Jahren konzentrierte sich das Hauptengagement auf die Einstellung der Treibnetzfischerei, des Pelzhandels und der Massentierhaltung. Dabei haben die Macher von MAMA EARTH nicht den Zeigefinger gehoben, sondern sind zu den Menschen, Bauern und Fischern gefahren um sie aufzuklären. Eine mühselige Arbeit, die sich dennoch gelohnt hat.

Im Rahmen des Projektes zur Verbreitung des Solarkochers SK 16 (heute Parabolkocher 100) kam Uli Kronberg direkt mit dem weltweiten Holzmangel und der erschreckenden Abholzungsraten in Kontakt. Diese Erlebnisse und Erfahrungen haben das Ziel des Vereins maßgeblich verändert.

Seither konzentriert sich MAMA EARTH ganz auf Aufforstungen mit gleichzeitiger Hilfe bei den Menschen vor Ort. Denn Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung schließen sich nicht aus. Das erste Projekt war das erfolgreiche pflanzen von über einer Million Mangroven, aus denen nun fast 4 Millionen geworden sind. Und es geht jeden Tag weiter: mama-earth.eco/

Das ist MAMA EARTH heute

Mit diesem Erfolg im Rücken kamen weitere Baumprojekte – auch kommerzielle – hinzu. Heute bietet MAMA EARTH ein durchdachtes Paket in den Bereichen Teak, und Mahagoni an.

Seit zehn Jahren ist der Verein nun eine Stiftung (Foundation) und stemmt gerade weitere Aufforstungen, wie zum Beispiel das große “myTree-Projekt”. Auch hier versucht MAMA EARTH nicht – wie viele Organisationen – einfach Spenden zu sammeln. Denn wie und wo das Geld eingesetzt wird beruht bei einer bloßen Spende meist auf einer reinen Vertrauensbasis gegenüber der Organisation. Ob das Geld wirklich dort ankommt und wieviel Prozent für die internen Strukturen und Werbung der Organisationen investiert werden, sind die treibenden und bleibenden Fragen.

Daher bietet Mama Earth stets die persönliche Unterstützung bei konkreten Projekten an. Wer zum Beispiel einen Baum bei “myTree” kauft, erhält die genauen Koordinaten SEINES Baums auf einem Foto und kann seinen Pflanzort bei Google Earth einsehen. Google Earth wird jeden Spender nach Eingabe der Koordinaten direkt zu SEINEM Baum führen: mama-earth.eco/mytree/

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Anti-Plastik-Kampagnen

Die Pflanzer von MAMA EARTH werden tagtäglich mit Plastikmüll an Land und im Meer konfrontiert. In dem Wurzelwerk der Mangroven verfängt sich durch die anhaltende Verschmutzung der Meere verstärkt Plastikmüll, der von den Pflanzern für ein wenig zusätzliches Geld eingesammelt wird. Verbleibt das Plastik im Meer, erstickt es die jungen Mangrovensetzlinge oder wird zu Mikroplastik zerrieben. Dieses Mikroplastik wiederrum wird von den Meerestieren gefressen und gelangt dann in die Nahrungskette der Menschen. Die zwangsläufig auftretende Frage dabei ist: „Wohin mit dem gesammelten Plastik?“ Es aus dem Meer zu fischen, um es danach an Land zu deponieren ist keine Lösung. Der nächste Sturm würde es wieder zurück ins Meer tragen. Also wird das Plastik nach dem Sammeln nach Plastiktyp sortiert und in die Recycling-Fabrik nach Davao gebracht.

Die Recyclingfirma Envirotech fertig daraus stabile Schulstühle mit einer 10-Jahres-Haltbarkeit-Garantie. Die stabilen und langlebigen Stühle wurden speziell für Schulen entwickelt und haben einen kleinen Tisch in der Armlehne integriert. Sie werden aus zirka 12 Kilogramm Meeresmüll produziert. Ein Schulstuhl kostet 38 Euro und ist eine ideale Lösung für das tropische Klima, wo Stühle aus billigem Holz keine lange Lebenserwartung haben. Uli und sein Team verteilen anschließend die Stühle an Schulen auf Mindanao. Noch ist das Projekt nur auf diese philippinische Insel beschränkt, doch es gibt bereits viel Interesse das Projekt auf das ganze Land auszuweiten. Vielleicht ja sogar auf ganz Asien. Mit Eurer Unterstützung kann es klappen, auch durchs „Weitersagen“ wird das Projekt immer größer und erfolgreicher.

SCHULSTÜHLE AUS PLASTIKMÜLL

Kosten pro Stuhl: 38,00 €
Lernen auf Müll: mama-earth.eco/produkt/mama-earth-schulstuehle/

Bitte unterstützt diese Aktion. Für nur 38 Euro wird das Plastik gesammelt, zum Recycling transportiert, ein Stuhl gepresst und an eine Schule geliefert. Jedes Kind bekommt sogar noch Schulmaterial und Stifte für ein Jahr dazu. MAMA EARTH berichten in ihren monatlichen Arbeitsberichten über alles rund um die Schulstühlen, aber auch über weitere Aktionen und Neuerungen.

VERMEIDUNG VON MÜLL ZUM SCHUTZ DER BRUTGEBIETE DER MEERESSCHILDKRÖTEN

Mit der AMIHAN SA DAHICAN-GRUPPE in Mati verbindet MAMA EARTH bereits eine langjährige Freundschaft, denn von dort wird ebenfalls Plastikmüll geliefert, der in diesen Strandabschnitten aus dem Meer angespült wurde. Diesen Strandabschnitt sauber zu halten ist für die Meeresschildkröten überlebenswichtig, denn die Eiablage erfolgt in vielen Nächten an der Dahican Beach. Dort ist es wichtig, dass sich die Muttertiere nicht über den Müll kämpfen müssen um ihre Nester zu graben, aber auch, dass der Rückweg, wenn die Tiere bereits völlig erschöpft sind, barrierefrei ist. Und ganz besonders wichtig ist, dass die geschlüpften Jungtiere schnell ins Meer zurückkönnen und sich nicht in den Plastikabfällen verhädern. Zur Unterstützung lässt MAMA EARTH Stofftaschen aus gebrauchten Plastiksäcken nähen. Eine Tragetasche kostet 4 Euro.

Zero Hero: Aus Müll lässt sich vieles machen, aber Priorität muss die Vermeidung von Plastik-Müll haben. Deshalb ist es wichtig sich täglich selbstkritisch zu beobachten und dort wo es vermeidbar ist auf Einwegverpackungen zu verzichten. Kein Mensch kann dies perfekt umsetzen, aber wenn wir versuchen nur noch die Hälfte Müll zu produzieren, ist ein erster Schritt getan.

Diese neue Aktion startet in Kooperation mit der Schule in Mati, wo Schüler/innen massenweise Einweg-Trinkflaschen kaufen und wegwerfen, weil ihre Eltern kein Geld für Tumpler haben (Trinkflaschen aus Edelstahl), die das Wasser kühl und frisch halten. Plastiktrinkflaschen dürfen nicht mit auf das Schulgelände gebracht werden. Hier setzt MAMA EARTH an.

Die Schule wird ausgerüstet mit Wasserspendern an denen die Schüler/innen sich kostenlos Trinkwasser abfüllen können. Das erspart Tausende Plastikflaschen im Jahr, was die Haushaltskassen der Eltern ebenfalls entlastet und der Natur zugutekommt.

Auch hier könnt IHR helfen, die Aktion schrittweise auszuweiten. Wer helfen möchte, kauft einen Tumbler mit einer Spende von 6 Euro. Dieses Geld wir ebenfalls von MAMA EARTH direkt und ohne Abzug an Schüler/in auf den Philippinen verschenken: https://mama-earth.eco/produkt/tumbler/

Danke für Eure Unterstützung. Wir selbst haben schon mehrere Klassen unterstützt.
Sibylle Gerlinger und Gerald Nowak

Weitere Informationen:
mama-earth.eco/produkt/mama-earth-schulstuehle