Legendäres Wrack der San Jose: Kolumbien erlaubt Bergung

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11.02.2022 15:09
Kategorie: News

Große Goldmengen im Wrack vermutet

In einem von Schatzsuchern sehnsüchtig erwarteten Schritt hat die kolumbianische Regierung festgelegt, unter welchen Bedingungen die legendäre spanische Galeone „San Jose“ und Artefakte daraus geborgen werden dürfen.

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Unternehmen und Einzelpersonen, die an der Bergung des historischen Segelschiffs voller Gold und Edelsteinen interessiert sind, müssen vorab einen „Vertrag“ mit dem Staat abschließen und anschließend ein detailliertes Inventar ihrer Funde vorlegen.

Die Modalitäten wurden in einem Präsidialdekret festgelegt. Der Inhalt der vor über 300 Jahren versenkten „San Jose“ lässt das Herz von Schatzsuchern weltweit höherschlagen. Experten gehen davon aus, dass sich in dem Schiffswrack mindestens 200 Tonnen Gold, Silber und Edelsteine befinden.

Britischer Angriff vor Cartagena

Die "San Jose", die im Jahr 1698 vom Stapel lief gehörte zur Flotte König Philipps V. Von Spanien während des Spanischen Erbfolgekriegs. In der Nacht vom 7. Auf den 8. Juni 1708 wurde sie rund 16 Seemeilen vor dem Hafen von Cartagena von britischen Kriegsschiffen unter dem Kommando von Admiral Wager angegriffen und sank um 19:30 Uhr Ortszeit infolge einer Explosion in der Pulverkammer. Dem Untergang fielen 587 Seeleute, Soldaten und Passagiere zum Opfer, nur elf Menschen überlebten.

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Die Galeone transportierte etwa 200 Tonnen Gold- und Silbermünzen sowie über einhundert Kisten voller Edelsteine. Das kolumbianische Ministerium für Kultur schätzt den aktuellen Wert der Ladung auf rund zehn Milliarden US-Dollar. Andere Quellen sprechen zumindest von einem Wert in Höhe mindestens einer Milliarde US-Dollar.

Die spektakuläre Entdeckung des legendären Segelschiffs war vom damaligen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos Ende 2015 verkündet worden. Die Kosten für die vollständige Bergung der in einer Tiefe von 600 bis 1.000 Metern liegenden „San Jose“ schätzt die Regierung auf rund 70 Millionen Dollar (rund 60 Millionen Euro).

Kolumbien stuft die Galeone und ihre Inhalte als „nationalen Kunstschatz“ ein. Nach ihren Plänen soll das Wrack der „San Jose“ nach seiner Bergung in einem Museum in Cartagena ausgestellt werden.

Diverse Ansprüche auf das Wrack erhoben

Das Wrack – obwohl bis dahin noch nicht gefunden – war aufgrund des enormen Wertes seiner Ladung in den letzten Jahren Gegenstand von Gerichtsauseinandersetzungen. Bereits 2011 sprach die US-Justiz das Wrack Kolumbien zu, zum Nachteil der US-Firma Sea Search Armada, die 1981 behauptet hatte, das Gebiet mit dem Wrack lokalisiert zu haben.

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Kolumbien ist allerdings nicht das einzige Land, das Anspruch auf die „San Jose“ und ihre Schätze erhebt. Spanien betrachtet das historische Segelschiff als sein staatliches Eigentum. Die indigene Volksgruppe der Qhara Qhara aus Bolivien beansprucht ebenfalls den Schatz an Bord der „San Jose“ für sich: das Argument hierbei ist, dass es ihre Vorfahren gewesen seien, die während der Kolonialzeit als Zwangsarbeiter zum Abbau von Silber verpflichtet worden seien.

Siehe auch Meldung vom Dezember 2015
https://taucher.net/diveinside-milliardenschweres_wrack_der_galeone__san_jose__gefunden-kaz5944


Siehe auch Meldung vom Juni 2017
https://taucher.net/diveinside-kolumbien__schatz-galeone____san_jose____soll_gehoben_werden-kaz7023