Japan tötet wieder Wale

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03.07.2019 16:57
Kategorie: News

Der kommerzielle Walfang hat begonnen

Japan hatte im Dezember vergangenen Jahres angekündigt künftig wieder Wale zu kommerziellen Zwecken zu jagen und zu töten – wir berichteten. Am Montag, den 1. Juli 2019 sind die japanischen Walfänger ausgelaufen, und inzwischen ist der erste Wal erlegt.

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Bereits in den vergangen Jahren hatte Japan unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Untersuchungen jährlich 333 Wale im Südpolarmeer gejagt, deren Fleisch anschließend auf dem japanischen Markt angeboten wurde. Als das Land im vergangenen Jahr auf der Sitzung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im September beantragte zu einem "nachhaltigen Walfang“ zurückzukehren, dafür aber keine Mehrheit erhielt, schmiedete es neue Pläne: Raus der der IWC und rein in den kommerziellen Walfang in eigenen Hoheitsgewässern. Diese Pläne hat das Land jetzt umgesetzt.

Clare Perry von der Umwelt-Organisation Environmental Investigation Agency (eia) kommentiert: "Indem Japan sich aggressiv für den kommerziellen Walfang außerhalb der IWC entschieden hat, hat es sich als Piraten-Walfangstaat aufgestellt, was sehr schwerwiegende Folgen für die Walbestände der Welt haben könnte.

Die japanische Fischereibehörde hat für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 die kommerziellen Fangquoten von 52 Zwergwalen, 150 Brydewalen und 25 Seiwalen freigegeben. Seiwale werden von der IUCN als bedroht eingestuft.

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Bereits am ersten Tag der Waljagd wurde ein Zwergwal erlegt und angelandet, wie in einem Video zu sehen ist. Juliet Phillips war Zeuge der Anlandung und erklärt: "Es ist ein zutiefst deprimierendes Schauspiel, das erste Opfer von Japans erster offener kommerzieller Waljagd seit 30 Jahren zu sehen - trotz fehlender Nachfrage nach Walfleisch in Restaurants und auf den Märkten.“ Tatsächlich steht Walfleisch in Japan nicht mehr allzuoft auf dem Speiseplan, es gibt kaum eine Nachfrage. Die Gründe für die Rückkehr Japans zum kommerziellen Walfang sind daher wohl in Interessen der Fischereiindustrie sowie in einer Art „traditionellem Starrsinn“ zu suchen.

Weitere Infos: eia-international.org.