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Von Verwüstung zum Paradies: Mit der Beseitigung von 76 Tonnen Schutt, stellt episches Cleanup Projekt die ursprüngliche Schönheit einer griechischen Insel wieder her
In nur etwas mehr als einer Woche führte ein 45-köpfiges Team, vorrangig Freiwillige, darunter 20 Taucher, ein noch nie dagewesenes Cleanup Projekt durch. Dabei wurden 76 Tonnen Müll aus dem Meer, der Küste und vier Stränden im Südwesten von Ithaka beseitigt, einer griechischen Insel, die berühmt ist als die Heimat von König Odysseus und als Symbol des Heimwehs gilt.
Nachdem George Lilas, ortsansässiger Taucher und leidenschaftlicher Umweltschützer, Fotos einer verlassenen Fischzuchtanlage veröffentlicht hatte, die auf Ithaka eine ökologische Verwüstung anrichtete, mobilisierte die Umweltschutzorganisation Healthy Seas all ihre Kräfte und brachte Freiwillige, lokale Behörden und Sponsoren zusammen, die dabei helfen wollten, die unberührte Schönheit dieser Gegend wiederherzustellen. Das Projekt startete am 8. Juni 2021, dem World Oceans Day, und dauerte bis zum 16. Juni. Erwähnenswert dabei ist, dass dies das größte Projekt in der Geschichte von Healthy Seas. Nicht nur in Bezug auf die positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die Einbindung der Gemeinde, sondern auch, dass in dieser kurzen Zeit erstaunliche Ergebnisse erreicht werden konnten.
Das Fischzucht-Unternehmen, das 2021 bankrottgegangen war, hatte Fischzuchtkäfige und andere Geräte zurückgelassen, die seitdem das Areal verschmutzten und damit sowohl die lokale Gemeinde und Unterwasserwelt als auch den Schiffsverkehr gefährdeten.
Im September 2020 führte der seltene Hurrikan-ähnliche Sturm Ianos dazu, dass Tonnen von industriellen Kunststoffrohren, Fischernetzen, Nylonleinen, Betonblöcken, Plastikbojen, große rostige Metallteile und alle Arten von Schutt mitgerissen wurden, um später an der Meeresoberfläche treibend oder auf dem Meeresgrund oder an Stränden liegend wiedergefunden zu werden. „Dank des heldenhaften Einsatzes des Teams und der Unterstützung durch unsere Partner waren wir in der Lage, das Unfassbare zu schaffen und die verlassene Fischzuchtanlage in nur acht Tagen Stück für Stück zu beseitigen“, sagt Veronika Mikos, Direktorin von Healthy Seas.
„Die Einheimischen haben eine lange Zeit darauf gewartet, dass jemand etwas gegen diese Umweltkatastrophe unternimmt. Wir haben uns dazu entschlossen, diese enorme Herausforderung anzunehmen und unsere Ressourcen und Expertise zu nutzen, um ihnen zu helfen“, sagt Mikos. „Es ist jetzt schon ein unglaublicher Unterschied, wenn man sich die Bucht anschaut und man kann nicht anders, als emotional davon berührt zu sein. Das, zusammen mit den herzlichen Grüßen, die uns von Einheimischen entgegengebracht wurden, ist unsere großartige Belohnung."
Für ganze acht Tage arbeiteten 14 internationale freiwillige technische Taucher von Ghost Diving daran, die Ringe, Rohre und Fischernetze zu beseitigen, während ein anderes Team von Freiwilligen an der Oberfläche die Strände in Angriff nahm, manche davon knietief in Schaumstoffkügelchen, die im Laufe der Jahre aus den Schwimmkörpern ausgetreten waren.
Lokale Taucher aus Griechenland unterstützten die Aufräumarbeiten und hoben kleinere Gegenstände vom Meeresboden. Schwere Metallkonstruktionen, welche auf dem Meeresboden gefunden wurden, wurden von Berufstauchern und einem Arbeitsschiff geborgen. Insgesamt sammelte das Team fünf Tonnen Fischernetze, 32 Tonnen Metall und 39 Tonnen Plastik, davon150 Säcke voller Styroporkugeln.
„Wir konnten unseren Augen nicht trauen! Nachdem wir fünf Tage lang Styroporkugeln in Plastiksäcke geschaufelt hatten, wurde uns klar, dass wir eine andere Lösung brauchten, um den Strand so sauber wie möglich hinterlassen zu können. Zum Glück fanden wir einen Industriestaubsauger, den wir mittels eines Netzbeutels von einem Freiwilligen als Filter umrüsteten“, sagt Mikos.
Neben dem offensichtlichen und tiefgreifenden Unterschied, den dieses Projekt für die natürliche Umwelt gemacht hat, ist es zudem ein leuchtendes Beispiel für Zusammenarbeit und das Engagement der Gemeinschaft. Healthy Seas veranstaltete ein öffentliches Event auf dem lokalen Hauptplatz, um die Einheimischen über das Projekt zu informieren, während 75 Kinder an Bildungsaktivitäten teilnahmen, die darauf abzielten, das Bewusstsein für das Phänomen des Geisterfischens zu schärfen.
Sechs Monate Vorbereitung waren nötig, um sowohl die Logistik zu organisieren als auch die Partner zusammenzubringen, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Enaleia, ein Start-up für nachhaltige Fischerei, war der wichtigste griechische Partner des Projekts und spielte eine führende Rolle in der Koordination der Maßnahmen vor Ort.
Meeresbiologe Erik Wurz, der für die Wageningen Universität arbeitet und Mitglied des Ghost Diving Teams ist, führte wissenschaftliche Untersuchungen durch, um die Interaktion der Netze mit der Unterwasserwelt zu bewerten, indem er Meeresboden-Untersuchungen an verschiedenen Orten nahe der Cleanup-Stelle durchführte. Das gesamte Projekt wurde mit Fotos und Videos dokumentiert.
Healthy Seas ist ein Best Practice Beispiel für Kreislaufwirtschaft, in der Abfall eine Ressource ist. Die Netze, die geborgen wurden, werden nun zunächst gereinigt, sortiert und zu einem Sammelpunkt in der Nähe von Athen transportiert. Die meisten davon sind vom Typ Nylon 6 und werden von Aquafil zusammen mit anderen Nylon-Abfällen zu ECONYL® Garn wiederaufbereitet, die Basis für viele nachhaltige Produkte wie Socken, Badebekleidung, Sportkleidung, Accessoires und Teppiche. Andere Arten von Geisternetzen wurden ebenfalls in der Gegend geborgen und werden an Bracenet übergeben, um zu handgefertigten Produkten weiterverarbeitet zu werden. Enaleia wird die Zuführung der verbleibenden marinen Kunststoffe und Altmetalle in die Kreislaufwirtschaft erleichtern.
Hyundai Motor Europe stellte die Finanzierung für das Projekt zur Verfügung, welches nicht möglich gewesen wäre ohne die wertvolle Unterstützung vieler anderer Partner wie Kefalonia Fisheries, der griechischen Küstenwache, Odyssey Outdoor Activities, Aquatic Scuba Diving Club, Scubalife, der Gemeinde von Ithaca und der Präfektur der Ionischen Inseln, Kosamare und der Ionian Environment Foundation. Das Projekt fand unter der Schirmherrschaft des griechischen Ministeriums für maritime Angelegenheiten statt.
Über Healthy Seas
Die Mission der Initiative “Healthy Seas, a Journey from Waste to Wear” ist es, die Meere vom Abfall, insbesondere von Fischernetzen zu befreien, mit dem Ziel, gesündere Meere zu schaffen und Meeresmüll zu Textilprodukten zu recyceln. Die geborgenen Fischernetze werden von Aquafil zu ECONYL® Garn weiterverarbeitet und aufbereitet, einem hochwertigen Rohmaterial, aus dem neue Produkte wie Socken, Badebekleidung, Sportkleidung oder Teppiche hergestellt werden. Seit ihrer Gründung 2013 hat Healthy Seas mit der Hilfe von freiwilligen Tauchern und Fischern über 585 Tonnen Fischernetze einsammeln können.
Weitere Informationen:
https://www.healthyseas.org/