Hai-Babys trotzen der Ozeanversauerung

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15.04.2016 14:30
Kategorie: News

Epaulettenhaie widerstandsfähiger als gedacht

Einer australischen Studie zufolge, die kürzlich veröffentlicht wurde, sind bestimmte Babyhaie in der Lage, das für das Ende dieses Jahrhunderts vorhergesagte Niveau der Ozeanversauerung zu bewältigen.

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Dr. Jodie Rummer vom ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies (Coral CoE) an der James Cook University (JCU) und ihre Co-Autoren haben die Entwicklung von Epaulettenhai-Embryonen untersucht. "Insgesamt gibt es keine Unterschiede im Wachstum und Überleben der Haie beim Vergleich der Aufzucht unter den heutigen Bedingungen der Ozeanversauerung und den prognostizierten Bedingungen für das Jahr 2100, in dem die Versauerung der Ozeane um 150 Prozent im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zugenommen haben dürfte", so Dr. Rummer.

Aber die Forscherin mahnt gleichzeitig auch zur Vorsicht: Die Kiemen der Haie spielen eine wichtige Rolle bei der Korrektur von  pH-Wert-Störungen. Das Forscherteam gehe davon aus, dass das Todesrisiko für die heranwachsenden Haie unter den Bedingungen einer Ozeanversauerung am größten sei, bevor die Kiemen der Embryos vollständig entwickelt seien. In dieser Entwicklungsphase seien die Haie am anfälligsten. Haie, die dieses Entwicklungsstadium erreicht hätten, würden weiterwachsen wie üblich.

Epaulettenhaie schlüpfen normalerweise nach drei bis vier Monaten aus den Eiern. Für ihre Studie untersuchten die Forscher Hai- Embryonen und -Babys im Alter von 10 Tagen nach der Eiablage bis zu 30 Tagen nach dem Schlupf in zwei Gruppen: Eine Gruppe war den heutigen Ozeanbedingungen ausgesetzt, die andere der prognostizierten Ozeanversauerung im Jahr 2100.

Die Forscher haben die Kiemen und die Schwanzbewegungen der sich entwickelnden Embryonen gezählt. Sie maßen, wie viel Dotter der Embryo konsumierte und wie viel der Embryo wächst. Nach  nach dem Schlupf überwachten sie weiterhin das Überleben und Wachstum der Tiere.

"Wir wissen, dass Haie, auch die Kleinen, eine wichtige Rolle als Räuber für das Gleichgewicht  des Ökosystem spielen", so Dr. Rummer. "Gesunde Ökosysteme brauchen gesunde Räuber. Aber was ist, wenn die Wasserqualität zu einer Herausforderung wird, so wie dies durch den Klimawandel geschieht?"

Während einige Meerestiere einfach ihre Umgebung wechseln können, wenn ihre Umweltbedingungen schwieriger werden, haben kleinere Arten diesen Luxus oft nicht: aufgrund ihrer Größe und/oder wegen des Risikos, das Abendessen eines anderen Räubers zu werden. In diesen Fällen verwenden viele kleine Arten Strukturen wie Korallenriffe als Schutz. Allerdings können in diesen kleinen Verstecken die Bedingungen der Wasserqualität zu einer noch größeren Herausforderung werden. Eier können sich nicht bewegen, wenn die Umweltbedingungen ungünstig werden.

Die Forscher warnen, dass auch wenn die Ergebnisse der Studie Mut machten für die Epaulettenhaie, stelle die zunehmende Ozeanversauerung eine große Herausforderung für die riffbildenden Korallen dar, die schließlich den Lebensraum der kleinen Haie seien. 

Egal wie widerstandsfähig diese Haiart scheint, wenn der Klimawandel ihr ihren Lebensraum nimmt, wird sie genauso verletzlich wie andere“, so das Fazit von Dr. Rummer.

Weitere Informationen: www.coralcoe.org.au

Link zur Studie: conphys.oxfordjournals.org/.../cow003.full