09.01.2007 16:05
Kategorie: News
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Die Forscher hatten ein Gerät konstruiert, in dem sich junge Fische wahlweise in verschiedenen Wasserströmen aufhalten konnten. Einige Tiere schwammen dabei bevorzugt in Wasser, das von ihrem Geburtsriff stammte, heißt es in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS, online vorab veröffentlicht).
Viele Fischlarven werden von Strömungen über große Entfernungen fortgetragen. Daher müssten verschiedene Riffe im Grunde dieselben Arten zu etwa gleichen Anteilen enthalten, lautet die Theorie. Auch müsste die genetische Ausstattung der Fische mehr oder weniger einheitlich sein. Tatsächlich aber, so beschreiben die Forscher, gibt es an verschiedenen, selbst eng benachbarten Riffen aber unterschiedliche Fischpopulationen. Die Ursachen dafür wollten Gerlach und ihre Kollegen im Great Barrier Reef vor Australien klären.Dazu untersuchten sie bei fünf Riffen, in denen eine Durchmischung zu erwarten ist, die Strömungen, die genetische Ähnlichkeit der Fische und deren Riechvermögen. Dabei zeigte sich, dass Doederleins Kardinalfisch (Ostorhynchus doederleini) zwischen dem Wasser verschiedener Riffe unterscheiden konnte - und seine Heimat allen anderen Gewässern vorzog. Zudem zeigten sich genetische Unterschiede bereits bei Fischen, deren Riffe nur drei Kilometer auseinander liegen.
Daraus schließen die Forscher, dass die Fische ihre Herkunft wahrscheinlich am Duft erkennen können. Wie die Tiere das schaffen und wie sie ihre Heimat kennen lernen, wissen die Experten nicht. Vielleicht sei die Zusammensetzung der Lebewesen in einem Riff ausschlaggebend, vielleicht seien es auch seine Bestandteile selbst, mutmaßt Co-Autorin Vanessa Miller-Sims. Schließlich habe auch jedes Haus einen ganz charakteristischen Geruch.
Die Arbeit zeige, dass die Verteilung dieser Organismen weit davon entfernt sei, zufällig zu sein, obwohl die Larven über Wochen hinweg verdriftet werden, schreibt Gerlach. Diese Resultate könnten bei der Planung von Schutzgebieten von Bedeutung sein, heißt es in PNAS.