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norbert.rollerCMAS**1 TGs

Waidsee in Weinheim (Original auf: www.kacr.de/d ...

Waidsee in Weinheim (Original auf: www.kacr.de/deutschland/waidsee.htm)

Der Waidsee ist durch das Ausbaggern von Kies und Sand entstanden und verspricht durch diesen Untergrund eine gute Wasserqualität und ordentliche Sichtweiten.
Schon beim Abtauchen sah man sich jedoch getäuscht. Trotz hellem Kiesgrund tauchte man in einem grünen ´Nebel´ mit Sichtweiten von 1-2 Metern. Der Bewuchs war bis auf die unmittelbaren Uferregionen in 1-2 Metern Tiefe nur sehr spärlich. Viele kleine Barsche versteckten sich in den wenigen Pflanzen.
Ziemlich genau bei 6 Metern Tiefe trafen wir auf die Sprungschicht und ab hier wurde es deutlich kälter (15°C), aber leider nicht klarer. Da es in dieser Tiefe weder Bewuchs noch Fische zu sehen gab, tauchten wir etwas über der Sprungschicht, entlang des nördlichen Seeufers zur Ostseite.
Durch die geringe Sichtweite und den eintönigen Sandgrund konnten wir uns nur an der Neigung des Grundes und mit dem Kompass orientieren. Nur einmal sahen wir einen mutigen Kamberkrebs, der maximal 10cm groß wird und Taucher mit geöffneten Scheren empfängt. Er stammt aus Nordamerika und wurde in den deutschen Gewässern als Ersatz für den durch die Krebspest nahezu ausgerotteten Edelkrebs ausgesetzt.
Ab und an entdeckten wir kleinere Kolonien der Zebramuschel (auch Dreiecks- oder Wandermuschel genannt).
Nur selten sahen wir die handtellergroßen Teichmuscheln.

An der Ostseite angekommen, stießen wir auf eine größere Ansammlung Metallbehältern und Rohren. Diese waren in verschiedenen Stadien des Zerfalls und mit Sedimenten besetzt. Eine falsche Bewegung reduzierte hier die geringe Sichtweite auf Null. Viele kleine und auch recht stattliche Flußbarsche nutzten diese Behältnisse als Versteck.
Etwas ungewöhnlich kamen uns die vielen versenkten Weihnachtsbäume vor, die an langen Seilen zwischen 5 und 3 Metern Tiefe schwebten. Vermutlich waren diese als Laichplätze gedacht und sind für die Taucher eher gefährlich.
 
Aber nicht nur Weihnachtsbäume schwebten im Wasser. Auch große Äste waren am Grund verankert und schwebten im Wasser.
Wechselte man unbedacht die Tiefe, so hängte man entweder in den Ästen oder in den Seilen.

Für Anfänger ist dies ganz klar nichts!!!

Im flachen Bereich von 2 -3 Metern tauchten wir gemütlich zurück in Richtung des Einstiegs und besuchten dort noch die schwebende Übungs-plattform auf 5 Metern. Diese ist über starke Seile noch mit weiteren Objekten für Übungszwecke verbunden.

Den restlichen Weg legten wir dann knapp unter der Oberfläche und dicht am Ufer zurück. Im Schilf des Uferbereiches erwartete uns dann noch ein kleiner Hecht und zahlreiche größere Barsche.
Nach 57 Minuten verließen wir das mit 23°C sehr angenehm warme Wasser.
Was wir alles verpasst hatten, hörten wir dann vom Bademeister. Im See gibt es einen großen Wels von 2,5 Metern Länge. Er ist häufig in Begleitung von einigen kleineren Artgenossen und angeblich handzahm. Auch Karpfen von bis zu 1,5 Metern Länge gibt es im See. Mit Ausnahme des großen Wels sollen alle Tier jedoch sehr scheu sein, und somit hatten wir am frühen Nachmittag keine Chance.

Fazit:
Der Waidsee ist ein schöner Baggersee, der jedoch nur in zum Teil betaucht werden darf. Mit bis zu 20 Metern Tiefe reicht es für zwei Tauchgänge aber allemal.
Je nach Jahreszeit und Algenwachstum und der Algenblüte variieren die Sichtweiten erheblich. Entsprechend unterschiedlich sind die Tauchbedingungen. Diese erfragt man am Besten vor der Anreise.

Details über den See:
Der Waidsee liegt am Ortsende von Weinbach, einem malerischen mittelalterlichen Städtchen an der Bergstraße. Der Waidsee ist Teil des Naherholungsgebietes und grenzt unmittelbar an das auch über die Region hinaus bekannte Freizeitbad Miramar. Der See entstand aus einer Sand- und Kiesgrube, die für den Bau der A5 benötigt wurde.
Über eine kleine Zufahrtsstraße erreicht man den Eingang des Strandbades, dass auf den ersten Blick wie der Eingang eines 60er Jahre Schwimmbades aussieht. Gegenüber gibt es reichlich Parkplätze, und zum schnellen Ausladen kann man direkt vor dem Kassenhäuschen parken.
Das gesamte Personal, ob Kassiererin oder Bademeister, waren sehr freundlich und hilfsbereit. Für 6 Euro pro Person erkauft man eine Tageskarte inkl. Tauchen. Wagen für den Transport der Ausrüstung bekommt man gratis.
Der Bereich für die Taucher lag am anderen (östlichen) Ende der großzügigen Liegewiese, die reichlich mit schattenspendenden Bäumen bepflanzt war. Wir folgten dem Fußweg, immer tapfer unseren Wagen schiebend, entlang dem Nordende des Sees bis etwa zur Mitte.

Der Waidsee hat eine sehr gute Infrastruktur mit Duschen, Toiletten, Umkleidekabinen und abschließbaren Fächern. Ein kleiner Kiosk versorgt das Standbad und ein Restaurant die wirklich Hungrigen. Für den sportlichen Ausgleich zum Sonnenbaden gibt es eine Tischtennisplatte, ein Sandvolleyballfeld, sowie verschiedene Spielgeräte und eine Seilbahn. Sandburgen baut man am besten in der große Sandkuhle, die nicht nur die Kleinen zum Buddeln und Spielen einlädt.

Direkt am Ufer entlang gibt es einen Sandstrand bis in den See hinein. Der Bereich für Schwimmer ist großzügig mit Bojen abgegrenzt, und der DLRG garantiert die Sicherheit.
Angler benutzen übrigens einen anderen Bereich des Sees, so sollte es eigentlich zu keinen Konflikten kommen, sieht man mal von den versenkten Weihnachtsbäumen ab.
Was uns fehlte, ist eine Füllstation für die Flaschen oder ein Hinweis für Ortsfremde, wo es am Wochenende eine Basis zu füllen gibt.
Der DLRG betreibt für seine Mitglieder zwar auch Tauchausbildung an diesem See, hat das Flaschenfüllen jedoch noch nicht als Einnahmequelle entdeckt.


Weinheim an der Bergstraße
Die mittelalterliche Stadt Weinheim liegt direkt an der Landesgrenze zu Hessen und hat sich, umringt von Weinbergen, den Flair der Bergstraße erhalten. Überragt wird die Stadt von zwei Burgen. Die Wachenburg wurde erst 1907 erbaut und ist somit in einem sehr guten Zustand. Sie überragt in gut 400 Metern Höhe die Ruine der aus dem Jahr 1100 stammenden Burg Windeck.
Sehenswert ist auch das ehemalige Schloss das in Etappen im 14., 17. und Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und umgestaltet wurde. Es wird heute als Rathaus genutzt. Am auffälligsten ist sicherlich der mächtige neugotische Turm.
Schöne Fachwerkhäuser kann man in den Seitengassen rund um den Marktplatz entdecken.
Neben den malerischen Bauwerken ist besonders der Schlosspark mit seiner riesigen Zeder noch sehenswert. In dem 60 Hektar großen Exotenwald aus dem 19. Jahrhundert kann man unter fremdländischen Bäumen wandern.