Steinbrüche Löbejün (Inaktiv)

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Der Tauchlatzbeschreibung von Uwe giebt es kaum e ...

Der Tauchlatzbeschreibung von Uwe giebt es kaum etwas hinzuzufügen.
Trotzdem möchte ich hier einen kurzen Erfahrungsbericht von unserem
Tauchwochenende am 7.7.01 in Löbejün veröffentlichen, der
die Situation an mitlerweile vielen Tauchplätzen, ehemaligen Geheimtips,
ganz gut wiederspiegelt. Vieleicht wäre das auch mal ein Thema für
ein Diskusionsforum. Als wir (5 Taucher) am 6.7.01 gegen 21.30 Uhr an den

Steinbrüchen ankamen, waren wir natürlich nicht die Ersten.
Diverse Taucher und auch "normale" Zeltgäste hatten sich schon um
die Steinbrüche verteilt. Hier sei noch mal erwähnt, dass hier
alle "schwarz" Zelten und es von der Gemeinde lediglich geduldet wird Stromaggregate
dröhnten mit Lautsprechern um die Wette, alles in allem ruhig und
idyllisch ;-|

Am nächsten Morgen war dann die Anzahl der Taucher und Zeltler
in vollem Maße zu sehen. Schätzungsweise an die 100 Taucher,
ca. 30 einfache Zeltler und im laufe des Tages noch etliche Badegäste
aus der Umgebung tummelten sich rund um die Steinbrüche. Überall
lag breits Müll in Mengen herum, der sich im Laufe der nächsten
2 Tage leider noch vermehren sollte. Keine Spur einer Tauchbasis, die das
Gelände verwaltet Mülltonnen und das Dixiklo, welche schon einmal
vorhanden waren, sind ebenfalls verschwunden. Hier drängte sich mir
die Frage auf: Hat hier jemand aufgegeben?

Nun zum Tauchen: Wie gesagt es waren etliche Taucher da, die natürlich
mehrere Tauchgänge am Tag absolvierten. Darunter auch einige Gruppen,
die Ausbildungen durchführten. Getaucht wurde fast ausschlieslich
im Kessel Nr.1 und 3.

Am Kessel 1 (dem größten) waren die Tauchbedingungen bis
auf das Gebiet um die Einstiegsstelle trotz der Menge an Tauchern recht
gut, was wohl auf die Größe und Tiefe des Gewässers zurückzuführen
ist. Die Sicht betrug ca. 10 - 15m. Aufgewühlte Stellen haben wir
keine gesehen, das Gewässer schiehn in Ordnung und wir konnten einen
sehr schönen Tauchgang durchführen. Am Kessel 3 sah die Situation
etwas anders aus:

Das relatief kleine und mit 10-12m doch flache Gewässer war sichtlich
übertaucht. Unvorsichtige Taucher können hier sehr leicht Sedimente
aufwirbeln. Ein unbedachter Flossenschlag selbst 2m über dem Grund
genügt dazu. Dem entsprechend war die Sicht bereits auf ca.6m eingetrübt.
Immer wieder sahen wir Schlammwolken. Unbegreiflicher Weise führten
hier einige Tauchlehrer Anffängerausbildung durch. In meinen Augen
ein der Umwelt und den anderen Tauchern gegenüber unverantwortliches
Handeln. Selbst die natürliche Temperaturschichtung des Wassers (Sprungschicht
normalerweise bei ca. 9m)  war durch die aufsteigenden Luftblasen
nahezu aufgehoben. Der See war bis zum Grund "warm"!

Lediglich der Kessel 2 war durch seine Unzugänglichkeit von den
meißten Tauchern "verschont" geblieben. Keine Aufwirbelungen, normale
Schichtung, gute Sichtverhältnisse in der Tiefe. Die Oberfläche
ist durch Einleitung von Spülwasser aus dem in Betrieb befindlichen
Nachbarsteinbruch eingetrübt.

Am Sonntag konnte man dann nach Abreise der meißten Besucher die
Folgen eines solchen "schönen" Wochenendes gut beobachten: Für
Lagerfeuer wurden sogar Bäume und Büsche gefällt. Noch mehr
Müll an und in den Steinbrüchen sowie spürbare Verschlechterung
der Sichtweiten durch aufgewirbelte Sedimente. Bei solch sensiblen Gewässer
kann das fatale Folgen haben. Schließlich giebt es hier noch den
Deutschen Edelkrebs

und sogar Süßwasserquallen soll es hier geben (bzw. gegeben
haben). Sollte dieses Gebiet weiterhin derart belastet werden, wäre
es nur logisch, wenn es früher oder später gesperrt wird!

Ich bin zwar auch kein Freund von Reglementierungen, aber hier ist vielleicht
die Begrenzung der Anzahl von Tauchern pro Tag und Kontrolle über
deren Tauchaktivitäten die einzige Möglichkeit, uns allen dieses
einzigartige Tauchgebiet zu erhalten! Deshalb noch ein Aufruf an uns alle!!!:

Geht so schonend wie möglich mit unserer Umwelt um. Nehmt jeglichen
Müll, auch schon vor Euch dagewesenen mit. Taucht so umsichtig wie
irgend möglich. Springt nicht zu hunderten in die kleinsten Tümpel,
auch wenn´s schwer fällt!

Vermeidet jegliche Beeinträchtigung der Natur (dazu gehört
auch Krach)! Lagerfeuer muß nicht sein, nehmt ´nen Grill mit, der
tut´s auch. Wenn wir Taucher nicht Vorbild für Andere sind, brauchen
wir nicht aufschreien, wenn irgendwo wieder ein Gewässer gesperrt
wird!!!

Postet doch mal Eure Meinung und Erfahrungen zum Thema Reglementierung,
Tauchverhalten und Umwelt im Forum.