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Der Schmale Lützin ist Teil der "Feldberger Seenp ...

Der Schmale Lützin ist Teil der "Feldberger Seenplatte". Tief zwischen zwei Höhenzügen eingebettet, kann man ihn nur betauchen, wenn man die Steintreppe mit 105 Stufen (!) zum Fähranleger hinuntergeht. Aber die Mühe lohnt sich, runter ist wirklich nicht schlimm, und wenn man sich den See von oben so betrachtet, möchte man einfach rein. Unten am Ufer angekommen, ist der Einstieg direkt neben dem Fähranleger. Es gibt kaum flachen Uferbereich. Der See ist an dieser Stelle ca. 200 m breit. Offizielle Tiefenangabe 19 m. Unter Wasser hatten wir am 19.05.2004 4 - 5 m Sichtweite. Der Tauchgang führte uns zuerst auf 17 m - es soll hier noch eine eiszeitliche Krebsart geben, die sich in diesen Tiefen herumtreibt und nur im Schmalen Lützin zu Hause ist. Danach zogen wir nach links in den Uferbereich und haben uns zwischen 4 - 6 Metern bewegt, wir waren mit 10l Flaschen unterwegs (wg. Treppe) und wollten möglichst lange bleiben. Hier gibt es eine Menge Barsche, die überhaupt nicht scheu sind, eher extrem neugierig. Ein alter Tontopf, den wir aufgehoben hatten, wurde, nachdem wir ihn wieder hinlegten, von ihnen erstmal eingehend auf seine Nährmittelanteile untersucht. Weiter nach links stösst man auf ein altes Bootswrack, nicht gerade klein. Der Uferbereich ist abwechselungsreich und ein wenig verwinkelt, es gibt viele Steine, teilweise Bewuchs, Baumäste die man umtauchen kann, ein grüne Schwammart, die sehr gross wird. Wir haben die Barsche gesehen und einen Hecht, der aber Abstand hielt. Und wir haben einen alten Bierkrug gefunden "GDR". Zusätzlich schien die Sonne, der Lützin hat sich uns von einer sehr guten Seite gezeigt, und wir möchten wieder hin.

Wir haben auch noch ein privates Training eingelegt: am einen Ufer auf 6m gehen und dann auf dieser Höhe zur anderen Seite tauchen. Solche Sachen kann man hier unbedenklich machen, es geht eben nicht tiefer wie auf 19m. Strömung konnten wir nicht feststellen. Wassertemperatur ca. 12°, Sprungschichten bei 6 und 10 m. Der Grund ab ungefähr 8 m wird natürlich dunkler, richtig dunkel allerdings erst ab 10 m.

Wer in den Seen um Feldberg tauchen will, sollte sich für 5 Euro/Nase eine Erlaubnis holen. Die Wasserwacht hat eben ein Auge auf "wilde Taucher". Wir bekamen diese Erlaubnis bei der Tauchbasis Octopus auf dem Campingplatz am Dreetzsee. Hier erhält man auch alle Infos, welche Seen betauchbar sind, und was man so wissen sollte. Natürlich kann man hier auch füllen. Sollte die Basis mal nicht besetzt sein, hilft man an der Rezeption vom Campingplatz mit Telefon-Nrn. aus.

Die Anfahrt zum Schmalen Lützin ist einfach, in Feldberg richtet man sich immer nach den Hinweisen zur Fähre am "Hullerbusch". Der Parkplatz ist wunderbar für Taucher geeignet, viel Platz für Fahrzeuge, viel Platz zum Umziehen, es gibt Sitzmöglichkeiten, und die Gemeinde hat ein Dixi-Klo aufgestellt. Wer seine Autoschlüssel nicht mit unter Wasser nehmen will, gibt sie unten beim Fährmann ab, der ist gerne behilflich und ein warmer Kaffee und einiges andere zu Futtern ist dort auch zu haben. Wer sich den See noch mal über Wasser betrachten will, kann bei ihm auch ein Boot oder Kanu leihen.

Alles in allem: Wir geben 6 Flossen. Der Tauchplatz ist eindeutig was für Romantiker. Die Treppe ist im Nachhinein kein Manko für uns: Wir haben uns durch sie nicht abhalten lassen (die Zigarette danach schmeckt mit pfeifenden Lungen ochmal so gut) und können deshalb diesen schönen Tauchplatz nur empfehlen.


Blick vom Parkplatz auf den Schmalen Lützin



Hinweisschilder am Einstieg