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hhartmannCMAS***

Scapa Flow - Orkney, Schottland, 2006(eine länger ...

Scapa Flow - Orkney, Schottland, 2006

(eine längere Vesion mit Bildern findet Ihr auf meiner Site unter http://www.muc.de/~hartmann/reisen_scapa.htm)

Planung & Anreise: Tauchreisen Roscher hatte auf der Boot eine Reise als Vollcharter der MV INVINCIBLE für August 2006 angeboten. Als Reisezeit ist August gut geeignet. Besondere Hochsaison scheint es nicht zu geben und die Change auf gutes Wetter und ruhige See ist zu dieser Zeit nicht schlecht.

Klima an Land (wir hatten Glück): Lufttemperatur tags 25°, nachts 10°, leichter Wind, ein paar kürzere Regenschauer - es kann aber auch über 100 km/h Wind (eher im Winter) und waagrechten Dauerregen haben.

im Wasser: Wassertemperatur relativ konstante 12 - 13°, wenig bis mittlere Strömung, kaum Wellen. Als Anzug ist ein leichter Trockentauchanzug empfehlenswert. Trockenhandschuhe sind nicht notwendig.


Anreise: Flug BA oder Lufthansa nach London Heathrow (2 Std), vor dort nach Aberdeen (1 Std), anschließend mit Turboprop nach Kirkwall, Orkney, (50 Min), dann Taxi (15 Min) nach Stromness.


Unterkunft: Die MV INVINCIBLE ist mit 25m Länge das größte der Tauchboote in Stromness. 6 kleine Kabinen mit je 2 Kojen und Waschbecken sowie eine große Bar unter Deck. Auf Deck 2 Duschen mit WC und eine Küche mit Essraum. Am Bug ein umbauter Trockenraum für die Tauchausrüstung.

Verpflegung: kleines Frühstück mit Toast, Kaffee und Tee vor dem Tauchen (1.TG ca. 08:30h),
zwischen den zwei Tauchgängen großes englisches Frühstück mit Rührei, Schinken, Würstchen, Bohnen und ´black pudding´
Abendessen in einem der verschiedenen Lokale in Stromness. Entgegen unseren Befürchtungen war das Essen mit kleinen Abstrichen recht lecker wenn auch nicht gerade billig
Ansonsten kleine Läden und COOP zur Selbstversorgung. Empfehlenswert: Schottischer Räucherlachs auf Toast mit Malt- Whisky!


Tauchen: Das schwere, ruhig liegende Boot ist zwar schon älterer Bauart, aber die Brücke ist mit Echolot, Navigation, Computersteuerung, Funk und einiger Technik mehr hochmodern ausgestattet. Es hat alles an Bord was man zum sicheren und bequemen Tauchen benötigt - Kompressor mit Speichertanks, Sauerstoff für Nitrox, medizinischen Sauerstoff., einen geheizten Trockenraum und sehr viel Platz für das Equipment und zum ´Anrödeln´.
Es gibt 12l Stahl-Flaschen mit DIN-Monoventil und gegen 50 £ / Woche Aufpreis auch sauschwere Doppel-12 mit Brücke. Das ist für unsere Vorstellungen eher ´suboptimal´, wenn man gewohnt ist zumindest in kalten bis gemäßigten Gewässern immer mit Doppelabgang zu tauchen.

Die Ausfahrten starten i.d.R. 7:30h. Der zweite Tauchgang ist meist an einem der Blockschiffe und damit strömungsreicher - je nach Gezeitentabelle entweder anschließend nach dem Frühstück und 2-3 Stunden Pause oder am späteren Nachmittag, so dass das Boot in der Zwischenzeit nach Stromness zurück kehrt oder an einer anderen Insel anlegt wo man z.B. das Visitor Center besuchen kann. Die Anfahrten dauern 20 bis 30 Minuten innerhalb von Scapa Flow und bis zu 1,5 Stunden für außerhalb gelegene Wracks wie die James Barrie.

Bei Wracktauchgängen an den Kriegsschiffen setzt das Boot die Taucher am Tauchplatz ab und entfernt sich dann etwas. Es wird dann an der Boje/am Seil abgetaucht. Je nach Sichtweiten und Tiefe des Wracks sind manchmal 25 - 30m nur im Graugrün zu überwinden. Bei guter Sicht kann man aber auch manches Wrack schon direkt nach dem Untertauchen grob erkennen.

Bei Tauchgängen an den Blockschiffen in den Sunden herrscht immer Gezeitenströmung. Da ist das Tauchen dann streng ´britisch´, d.h. nach exakter Uhrzeit vor der Tidenpause wird man vom Boot strömungsaufwärts abgesetzt, taucht sofort ab und lässt sich zum Wrack treiben um im Schatten oder innerhalb Schutz zu suchen. Nach vorgegebener Zeit verlässt man das Wrack, setzt die Boje um steigt langsam auf. Während des Aufstiegs versucht man zusammen zu bleiben und betrachtet die unter einem vorbei fliegenden Seegraswiesen. An der Oberfläche folgt das Boot den Bojen und sammelt die Taucher dann wieder ein.

Das briefing vor dem Tauchgängen ist sehr knapp und bezieht sich fast ausschließlich auf Strömung und Gezeiten. Für die Planung liegen schließlich ausreichend Bücher und Material an Bord rum. Es war damit herrlich eigenverantwortliches Tauchen, mit ´Nannyfaktor = 0´, d.h. nirgends ein nerviger Besserwisser oder erhobener Zeigefinger.

Plätze: Hauptattraktion sind die 7 verbliebenen Wracks der 1919 selbst versenkten deutschen Flotte, die 4 leichten Kreuzer Cöln, Dresden, Karlsruhe und Brummer sowie die 3 Schlachtschiffe Markgraf, Kronprinz und König. Daneben gibt es so genannte Blockschiffe, von den Briten zum Schutz vor U-Bootangriffen in den Sunden versenkte Schiffe wie ´Gobernador Bories´ und ´Tabarka´, sowie mehrere U-Boote und Frachter in der näheren und weiteren Umgebung, insbesondere die ´James Barrie´.