Eine Woche Tauchen vom Lotus Bay in Safaga aus vo ...
Anschliessend an eine einwöchige Tauchsafari im südlichen
Roten Meer logierten mein Freund und ich für eine Woche im Lotus Bay
in Safaga. Eine denkbar ungünstige Kombination. Denn eine Safari kann
man eh nicht überbieten. Das Lotus Bay ist als Hotel ganz okay und
kommt drei europäischen Sternen gleich. Leider wurden mehr als 50%
der Hotelgäste von Verdauungsproblemen geplagt (wir auch); zu einer
Ägypten-Reise gehört das zwar fast dazu, aber im Lotus Bay wars
nicht normal. Die Leuten waren heftig krank, mussten erbrechen, immer wieder
auf die Toilette, konnten über mehrere Tage nichts mehr essen und
wurden schwächlich. Wir wissen bis heute nicht, was es genau war,
nehmen aber an, dass wir eine Art Lebensmittelvergiftung hatten. Von was
es genau kam, wusste niemand, weil die Ursache aus den verschiedensten
Lebensmitteln zu kommen schien. Naja, beim Tauchen war man dann dem entsprechend
handikapiert.
Getaucht wurde auf Tagesausflügen und zwar zwei mal. Alle Boote
fuhren zur exakt selben Zeit aus dem Hafen, was zur Folge hatte, dass manchmal
10 Boote mit je 20 Tauchern am gleichen Tauchplatz standen. Grässlich.
Auf Wünsche wurde nicht eingegangen - das lag nicht an der Tauchbasis
und den meist deutschen Tauchguides, sondern an den ägyptischen Captains.
Denen hatte es immer zuviel Wind und zuviele Wellen. Deshalb fuhren wir
in der Woche auch nur einmal ans Aussenriff (manche Boote fuhren gar nie,
wir hatten also noch grosses Glück). Die Innenriffplätze lohnen
sich nicht, viele Korallen sind tot. Der schönste Platz am Innenriff
ist wahrscheinlich Tobia Arba (die sieben Türme); da gibt es einen
Überhang in dem sich dutzende Feuerfische tummeln und nach Glasfischen
jagen. Zwischendurch schiessen auch Makrelen in den Glasfischschwarm. Genial!
Die anderen Plätze lohnen sich nicht. Das Aussenriff präsentiert
sich zum Innenriff wie Tag und Nacht. Die Riffe sind gesund und abwechslungsreicher.
Beim Panorama Reef sieht man dann wieder gesunde und schöne Weichkorallen.
Shaab Sheer ist auch sehr schön und hat viel Kleintier. Wir haben
dort zum Beispiel weisse Muränen, Seenadeln und einen Octopus gesehen.
Als dritten Tauchgang vom Tag haben wir das Wrack der Salem Express betaucht.
Genial! Wenn auch irgendwie unheimlich. Das Fährschiff liegt auf der
Seite und ist absolut intakt. Ersten Korallen- und Schwammbewuchs kann
man schon erkennen. Das Wrack ist voller Seenadeln und hin und wieder sieht
man einen Krokodilsfisch. Mit einer max. Tiefe von 32m ist das Schiff bequem
zu betauchen. Hineintauchen ist strengstens verboten. Im Innern des Wracks
liegen noch Tote und der Platz fungiert als Grabstätte.
FAZIT: Nicht zu empfehlen, da die Aussenriffe kaum angefahren werden.
Sharm El Sheikh hat mir vergleichsweise viel besser gefallen. Die Riffe
sind in Sharm intakter und der Taucher hat viel mehr Möglichkeiten
und ist nicht an einen einzigen Resort gebunden.