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Reisebericht Protea Banks - Südafrika 2007 – Aben ...

Reisebericht Protea Banks - Südafrika 2007 – Abenteuer pur


Nach dem Motto „never change a running system“ haben sich mein Buddy Jochen und ich vom 01. bis 12.Juni erneut auf den Weg nach Südafrika an die Ostküste 100 Kilometer südlich von Durban nach Shelly Beach zu Roland Mauz und African Dive Adventures (www.africandiveadventures.co.za - !! Hinweis: nehmt die englische Version, denn der Link zur deutschen Seite funktioniert noch nicht.
Die „alte Hompage“ www.africandiveadventures.com wird nicht mehr
regelmäßig aktualisiert ) gemacht.

Wir waren im November 2005 schon einmal vor Ort und mehr als begeistert. Nun wollten wir die Protea Banks zu einer anderen Jahreszeit betauchen um so weitere Eindrücke zu gewinnen. Diesmal mit der wagen Hoffnung auf den eventuell vorbeikommenden Sardinenrun, der Chance auf ein „Deepsea-Adventure“, das Betauchen eines neuen Riffs, das Erleben von Rolands neu eingeführtem gebaiteten Tauchen (www.divingwithtigersharks.com) und einen Abstecher nach Umkomaas zum angefütterten Tigerhaitauchen bei Walter Bernardi (www.africanwatersports.com).

Doch der Reihe nach:
Jede gute Reise fängt mit einem gut organisierten Flug an. Den hatten wir über ein sehr kompetentes Reisebüro in Freiburg (www.aktivreise.de) gebucht.
Hier bekommt man neben einer guten Beratung und Top-Infos auch die Möglichkeit eingeräumt, zumindest 10 Kg freies Tauchgepäck bei der Southafrikan Airline zu bekommen und evtl. Übergewicht (natürlich nur auf das Gepäck bezogen) durch eine Sonderregelung mit nur € 8,- pro zusätzliches Kilo (normal sind € 30,- pro Kilogramm) abzugelten.
Das für den Trip sehr empfehlenswerte Mietauto für die Woche haben wir gleich bei Aktivreisen mitgebucht.

Wer anspruchsvoll taucht möchte auch ebenso untergebracht sein. Auch hierfür gibt es nur eine vernünftige Antwort: Die Breakerview-Appartements (www.breakerview.co.za).
Top Preis– Leistungsverhältnis, eine tolle Ausstattung und eine ideale Lage machen die Appartements zum idealen Basis-Camp für alle Unternehmungen – über und unter Wasser.
Neben den großzügigen und sehr freundlichen Räumlichkeiten runden eine tolle Veranda mit Meerblick, ein sauberer Pool, eigene Parkplätze und der Grill vor der Haustüre das Ambiente perfekt ab.
Von dort aus sind es übrigens zum Kitup-Area,wo die allmorgentlichen Tauchtrips starten ca. 100 Meter und man kann also voll angerödelt über den Parkplatz laufen.

Neu ist, dass die Chefin Belinda und ihr Mann eine Webcam installiert haben, die jede 2 Minuten ein Live-Bild vom Blick aus den Appartements aufs Meer liefert.
Unter www.margate.co.za (dann auf Shelly Beach klicken) kann man also Vorfreude tanken und auch den Daheimgebliebenen zuwinken.
Roland kann Euch auf Wunsch je nach Verfügbarkeit Zimmer bei Belina organisieren. Taucher bei AfricanDiveAdventures bekommen natürlich eine Specialrate bei Belinda.

Das Tauchen selbst wurde ja schon eindrucksvoll in vielen Berichten dargestellt und es wiederholt sich immer wieder, was auch ich nur wieder bestätigen kann:
Die Protea Banks sind Tummelplatz für alle Arten von Haien und so kann einem bei jedem Tauchgang ALLES passieren. Hier geht es um die Haibegegnung und nicht um Korallengärten und Riffformationen. Gleich vorneweg: es gab KEINEN Tauchgang ohne mehrfache Haibegegnung.

Nach sehr ausführlichem und kompetentem Brieving geht es über die Welle raus aufs Meer und nach ca. 20 Minuten „Ritt“ ist man vor Ort.
Die Protea Banks, ein langgezogenes Riff auf ca. 35 Metern Tiefe mit einer Nord- und Südseite, die betaucht werden. Alle weiteren Details findet man auf Rolands interessanten und ausführlichen Homepage und in vielen Berichten im Tauchernet.

Was bestimmt interessieren wird, ist das selbst Erlebte und die persönlichen Haisichtungen der Tauchgänge:
Mehrere verschiedene Haie bei JEDEM Tauchgang am Riff und im Blauwasser,
tolle Hautnah-Begegnungen mit Sandtigerhaien in und an den Höhlen auf der Nordseite, Hammerhaie, Blacktips und Bullenhaie, die teilweise sehr nahe gekommen sind.
Desweiteren Delfine sowie Mink- und Buckelwale an der Oberfläche, die man bei den Ausfahrten zum Riff bestaunen konnte.

Auch das neue Riff, welches wir bei einem Tauchgang anvisiert haben, hatte jede Menge Hai für uns parat. Hier gibt es übrigens auch schöne Felsformationen zu betrachten und bei jedem Dive entdeckt man eine neue Schönheit. Wie gesagt, Hai gibt sich dort auch die Ehre und so setzt Roland hier einen weiteren Glanzpunkt in seinem Angebot.

Ein weiteres echtes Hailight stellt das „Baiten“ dar. Ich versuche mal, das als Laie zu erklären:
Hier wird ebenfalls an den Protea Banks mittels Fischöl und tiefgefrorenen Fischstücken eine Art Duftspur (Chumslick) im Wasser gelegt, die dann die Haie anlockt und so ihr Interesse an einem Bait (einer kleinen durchlöcherten Tonne mit Öl und Sardinen) anregt.
Wichtig hierbei ist die klare Differenzierung zum klassischen Anfüttern, wie es in Umkomaas betrieben wird. Bei Roland wir nur gelockt und nicht gefüttert und es wird auch kein stationärer Bait wie in Umkomaas angebracht, der quasi immer am Riff ausliegt.

Wenn also nun die Duftspur gesetzt ist, wird der Bait an einer Boje ins Wasser gelassen und dann wie beim Angeln gewartet, bis die Boje außergewöhnliche Bewegungen macht. Dies bedeutet dann, dass sich in ca. 15 Metern Tiefe ein Hai am Bait zu schaffen macht und versucht, herauszufinden, was da leckeres aus der seltsamen blauen Tonne durftet (zugegebener Maßen für die normale Menschennase ein sehr intensiver Gestank, der schon machen Gast auf dem Boot zum Würgen veranlasst hat.)

Spannend ist allein schon die Phase des Wartens, denn je nach persönlicher Einschätzung innerhalb der Gruppe schätzt jeder die Bewegungen der Boje auf ruhiger oder rauer See anders ein. Wenn sich aber ein Tigerhai am Bait zu schaffen macht, dann sieht man das, denn das erinnert doch sehr an die gelben Bojen beim Spielberg-Klassiker „Der weiße Hai“.

Sobald dann also Aktivitäten am Bait zu verzeichnen sind, gehen die Taucher in etwas Abstand zur Boje ins Wasser und nähern sich langsam und vor allem behutsam dem Bait bis auf einen genau einzuhaltenden Abstand. Gemeinsam mit dem Bait treibt man dann in konstanter Tiefe mit der Strömung und beobachtet, was sich tut.

Je nach Aktivitäten am Bait kann man dann als Gruppe den Abstand zum Bait verringern, immer so, dass die Haie nicht gestört werden und so der Gruppe als Beobachtungsobjekt möglichst lange zur Verfügung stehen.

Alle Schritte werden vorher natürlich eingehend gebrievt und mit besonderer Sorgfalt erläutert. Verhaltensregeln hierzu werden auch auf Rolands Homepage dargestellt und garantieren ein tolles UW-Erlebnis.

Roland Mauz und sein Guide Graeme sind übrigens zwei der ganz wenigen „offiziellen“ Shark-Guides, die das gebaitete Tauchen gelernt haben. Ein Aspekt, den man vor Buchung eines solchen Trips in meinen Augen auch berücksichtigen sollte.

Wir haben das Baiten dreimal gemacht und es war jedes mal sehr aufregend. Zweimal gab sich – wenn auch nur kurz – ein Tigerhai die Ehre. Aber auch Hammerhaie, Blacktipps und große Bullenhaie haben sich für die blaue Tonne interessiert und besonders die Bullenhaie blieben den kompletten Tauchgang in einer herrlich nahen Entfernung um uns herum.

Eine tolle Naturerfahrung, noch sehr ursprünglich und mit allen möglichen Überraschungen versehen. Hier sind echte Interaktionen mit den tollen Tieren in Ihrer natürlichen Umgebung möglich

Was Roland als Deepsea-Adventure bezeichnet, ist übrigens auch ein Baiten, allerdings in ca. 30 Kilometer Entfernung vor der Küste im Deep Blue bei den Kontinentalplatten.
Hier kann ja auch ALLES möglich sein und wer weiß, was einem da unter Wasser begegnet.
Leider konnten wir wegen der Wetterbedingungen dieses Experiment nicht durchführen – Schade, aber wir kommen ja bestimmt wieder.

Ganz anders läuft das Tigerhaitauchen in Umkomaas ab. Hier werden die Haie bewusst und regelmäßig (an)gefüttert, was natürlich Auswirkungen auf ihr Verhalten am Bait und den Taucher gegenüber hat.

Köder liegen 24 Stunden fest mit dem Riff verbunden an Bojen aus und werden bei den Dives dann noch um einen zusätzlich ins Wasser gesetzten Bait ergänzt.

Wo an den Protea Banks noch die natürliche Scheu der Tiere vorherrscht, haben die Tiere in Umkomaas jeglichen Respekt und jegliche Zurückhaltung und auch jeden inneren Kreis (soweit wie ich das als Amateur beurteilen kann) gegenüber den Tauchern im Wasser verloren.
Dies führt natürlich zu einem Nervenkitzel und erhöhten Adrenalinausstoß unter Wasser.
Entsprechend intensiv und nervenaufreibend ist alleine schon das Brieving, welches dem Dive vorausgeht. So manch eine(r) ist nach dem Brieving wieder abgesprungen (…aber in Richtung Land…)

Man muß sich immer vor Augen halten: Wir sind Gast in der Welt dieser herrlichen Tiere und sollten uns auch so verhalten.
Man stelle sich vor, man werfe eine tote Kuh in mitten von 40 Hyänen und einer Hand voll Löwen und setzt sich dann ins Gras direkt vor die Kuh um das „große Fressen“ aus nächster Nähe zu betrachten.

Natürlich wird auch in Umkomaas alles Menschenmögliche für die Sicherheit der Taucher getan, damit der Beobachter zwischen den Löwen und Hyänen nicht zur Kuh wird.

Grundsätzlich gilt bei beiden Bait-Dives: Augen auf, gut austariert die vorgeschriebene Tiefe und den entsprechenden Abstand zum Bait halten und in jeder Situation ruhig bleiben.

Ich möchte hier keine Wertung abgeben, welches Baiten „besser“ ist.
Was ist besser ??? Sicherheit, Erfolg, Naturerfahrung, Nervenkitzel oder Anzahl und Entfernung der gesehenen Haie – das muß jeder für sich entscheiden !

Für meinen Buddy und mich ganz persönlich war Umkomaas eine aufregende Erfahrung, aber das Baiten und das „normale“ Tauchen an den Protea Banks hat uns besser gefallen.

WICHTIGER HINWEIS: In Kürze werde ich in der Video-Datenbank einen kleinen UW-Film über den Tauchtrip einstellen – Viel Spaß schon jetzt beim Anschauen !

An dieser Stelle noch einen ganz kurzen Exkurs zum Thema: „Was kann man über Wasser machen.“
Da in der Regel 2 Dives morgens ab 7 Uhr stattfinden, hat man Mittags noch genügend Zeit, sich das Umland anzusehen.
Hier stehen die verschiedensten Optionen im Umkreis von Shelly Beach zur Verfügung.
Shopping-Malls, Krokodilfarm, Wanderschluchten, Rundflüge, kleine Nationalparks o.ä. sind relativ schnell erreichbar und daher immer eine tolle Abwechslung nach einem erlebnisreichen Tauchvormittag.
Alle Infos dazu geben Euch Belinda und Ihr Mann vom Breakerviews sowie Beulah und Roland gerne.
Darüber hinaus ist auch in dem Shopping-Mall hinter dem Breakerviews ein Tourist-Information-Desk, wo Ihr alles findet und wo Euch die netten Ladies auch gerne weiterhelfen.

Abschließend Dank an meinen Buddy Jochen, an Diana Hilbert von Aktivreisen, an Belinda und Ihren Mann vom Breakerview-Appartement, an Beulah und Roland Mauz, an seinen Guide Graeme, den Skipper Spike und Brian, sowie den Rest der Crew und ALLE, die ich jetzt vergessen habe.

African-Dive ist echt ein Adventure !!!