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Im Frühjahr 2000 habe ich beim nächtlic ...

Im Frühjahr 2000 habe ich beim nächtlichen surfen auf einer
südafrikanischen Seite einen Tauchbericht über Pemba gelesen.
Ehrlich gesagt wußte ich bis dahin nicht, wo Pemba eigentlich ist.
Pemba gehört zu Tanzania und ist die nördliche Insel von Zanzibar.
Da es im deutschsprachigen Bereich (damals!) gar nichts über Pemba
zu lesen gab waren wir uns unschlüssig, ob es entweder ein Flop oder
gutgehüteter Geheimtip ist.

Da wir sowieso irgend wann mal nach Kenia wollten haben wir nach einer
Kombinationsreise gesucht und sind im Sommer letzten Jahres fündig
geworden. Der African-Safari-Club (ASC), eigentlich besser bekannt als
Senoirensammelstelle in Kenia und Safarispezialist (über Wasser!),
bietet Tauchsafaris von Kenia nach Tanzania an. Obwohl wir dem ASC gegenüber
recht skeptisch waren, war das Angebot äußerst verlockend. Das
Schiff ist eine 32 m lange Ketch, die MY Seepaert. Alle Kabinen verfügen
über AC und Waschbecken. Toiletten und Duschen als Gemeinschaftseinrichtung.
Maximalbelegung 12 Taucher. Aufgrund der Temperaturen schläft man
jedoch am Besten auf Deck unter dem zauberhaften Sternendach des Südens...

Also gings am 16.03.2001 von Basel nach Mombasa/Kenia. Nach einer Nacht
im ASC-Hotel startete der Turn am nächsten Tag von Mtwapa Creek (bei
Mombasa) aus Richtung Pemba. Mtwapa Creek haben wir am Nachmittag verlassen
und waren am frühen Morgen im Pemba um die Zollformalitäten zu
erledigen (Gelbfieber Impfung ist Pflicht!).

Die Tauchgründe um Pemba sehen so aus, wie das Rote Meer vor über
20 Jahren ausgesehen haben muß! Gänzlich unberührte Tauchplätze,
keine auf den Menschen zurück zu führenden Beschädigungen
und ein fantastischer Fischbestand. Die Westseite der Insel, der sog. Pemba
Channel, ist ein äußerst ruhiges Gewässer, die Ostseite
jedoch kann nur bei Idealbedingungen betaucht werden (es gibt auf dieser
Seite auch keinen Ankerplatz oder geschützte Bucht) . Das Tauchen
unterliegt überall den Gezeiten und es ist immer und überall
mit (starker bis bösartiger ) Strömung verbunden. Das Wasser
ist sehr planktonreich, entsprechend sind die Sichtweiten teilweise nicht
überwältigend.

Da die Riffdächer in der Regel erst bei 10-15 Metern anfangen ist
das Coral Bleeching hier weitaus harmloser ausgefallen als z.B. auf den
Malediven (abgebrochene Korallen gibt es ja sowieso nicht!). Darunter überbieten
sich die Drops von Tauchplatz zu Tauchplatz.

Großfische sind überraschenderweise auf der Westseite der
Insel ziemlich Mangelware, wir hatten zwar Mantas, Barracudas, Riffhaie
und Delphine aber man hätte hier doch mengenmäßig und von
der Größe her mehr erwartet  - natürlich wußte
die Crew von Begegnungen mit Walhaien und ganzen Armeen von Mantas zu berichten.
Anders sieht die Ostseite der Insel aus: der Hammerhaipoint („Mtangani“)
wurde seinem Ruf gerecht, dazu gibt’s Segelfische, Marlins, Hochseehaie
usw. Hier gibt es dann wirklich alles zu sehen was schwimmt, aufgrund der
Tiefen und Strömung natürlich etwas mit Vorsicht zu genießen.
Neben den größeren Fischen läßt sich in einer Woche
bequem ein kompletter „Fischführer indischer Ozean“ abhaken inklusive
Unmengen von Nacktschnecken.

Pemba (und mit Sicherheit auch Zanzibar und Umgebung mit einigen XXL-Haispots)
kann getrost momentan noch als Geheimtip betrachtet werden. Mit großem
Schmunzeln habe ich in der  Ausgabe von „tauchen“ (4/2001) über
einen Reiseanbieter gelesen, der nun auch Tanzania anbieten wird.

Ich habe mir lang überlegt, ob ich von Tanzania überhaupt
was im Taucher.net schreiben soll. Irgendwann spricht´s es sich aber 
eh rum, also geht, aber geht bald.....

Gebiet: alle verfügbaren Flossen

Basis(Schiff): 4 Flossen, 1 Abzug wegen Sicherheitsmängel beim
Tauchen, die Crew aber auch alle Flossen!