Nova Scotia/Cape Breton/Newfoundland

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Natur pur über und unter Wasser – auf Cape Breton ...

Natur pur
über und unter Wasser – auf Cape Breton – Vollmers Island Paradise – Atlantic Canada:
Der Ausgangspunkt -Vollmers Island – ist ein Resort mit urgemütlichen Holzhäusern inmitten der faszinierenden Landschaft der Chedabucto–Bay.

Tauchplätze:
Dort befindet sich, als nur eines der Highlights, das 1972 gesunkene Wrack des Tankers „Arrow“, das gut erhalten in zwei Teilen mitten in der Bay auf max. 27 m ruht. Zudem ist das Wrack, wie der dichte Bewuchs, insbesondere mit Kelp und Seeanemonen, aber auch der Artenreichtum der „beweglichen“ Fauna wie Seewölfen, Seeraben, Kabeljau, und Hummern etc. zeigt, vollständig in die Natur integriert.
Die Strömung an den Tauchplätzen ist nicht oder nur schwach vorhanden und das bei guter Sicht um die 15 m (oder besser…)
Erreicht werden die Tauchplätze entweder mit dem original Cape Islander „Tury“ oder per Zodiac. Whalewaching, auch Buckel- und Finnwale, ist dabei durchaus mit inbegriffen.
Zur richtigen Ausrüstung kann ich eigentlich nur sagen, dass ein Trocki auf jeden Fall angebracht ist. Es gibt aber auch Taucher, die Halbtrocken tauchen. Hängt von eurem persönlichen Kälteempfinden ab.

Die gut ausgestattete Tauchbasis, in der die ´Flugschäden´ der Tauchausrüstung bisher immer noch von Ingo (Vollmer) gangbar gemacht worden ist, bietet auch Nitrox an..

Auch für Nichttaucher ist die Vipi Lodge durch die besonders schöne Lage sehr attraktiv. Maria, Arthur und Ingo vermieten 6 Blockhäuser für je zwei Personen und das „Fischerhaus“ direkt am Wasser für 4 Personen. Die Häuser haben eine komplett ausgestatte Küche. Sollte mal etwas fehlen, Maria hilft immer gerne.
Wir waren bis jetzt immer zu zweit unterwegs und hatten eines der allein stehenden, schönen Holzhäuser.
Es gibt auch ein Clubhaus und außerdem einen ´Mücken-geschütztes´ Deck am Wasser. Dort gibt es ein BBQ zum gemeinsamen Grillen.
Jedes Mal, wenn wir dort ankommen, fällt auf wie still es dort ist und wie laut doch anderswo. Die einzige Geräusche sind die Wellen des Meeres und das Zwitschern der Vögel. (Kleiner Tipp: es könnte Mücken geben – Jahreszeit abhängig) Dieses Mal hatten wir Glück und es gab eigentlich keine Mücken und wunderbares Wetter (auch in Neufundland).

Auf Cape Breton wird viel geboten. Man kann viel unternehmen und erkunden.
Hiken, Biken (für mich also Fahrradfahren…), Fotografieren,
Schwimmen, Sonnenbaden und einfach das schöne Wetter und die Natur genießen,
mit einem Seekajak oder mit einem Klepper Faltboot die Gegend erkunden,
Ausflüge zum Bras d`or Lac oder zur historischen Festung Louisbourg.
Interessant ist auch noch eine Besichtigungstour durch die Glenora Whisky Destillerie. Sie ist die einzige Single Malt Whisky Brennerei Nordamerikas.

Außerdem sollte man auf dem Cabot Trail in den Cape Breton Highland Nationalpark fahren. Der Cabot Trail wird zu Recht als einer der schönsten Fahrstrecken bezeichnet. Ingo hat die Tour organisiert, hat uns gefahren und den Tag über begleitet. Wir haben es auch gleich noch mit einer Whale Watching Tour im Park kombiniert. Ich habe irgendwann aufgehört, die Elche und Wale zu zählen, die wir an dem Tag gesehen haben. Es war fantastisch, diese großen imposanten Tiere aus der Nähe zu sehen.

Außerdem habt ihr die Möglichkeit auf einer „einsamen“ Insel zu zelten.
Eine Nacht, die wir nicht vergessen werde. Da habt ihr dann Natur pur. Nur ihr, ein Zelt, die Stille und die verschiedensten Tiere.

Und zum Abschluss eines jeden Tages gibt es normalerweise einen „Sundowner“ auf dem Wasser. Was gibt es Schöneres!

Wenn es uns jetzt nicht gerade am Urlaub und an dem benötigten „Kleingeld“ mangeln würde, wären wir schon wieder drüben. Wir sind jetzt gut einen Monat wieder hier und die Zeit in der Vipi Lodge und die diesjährige Expedition nach Neufundland wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. War bestimmt nicht das letzte Mal.

Bilder der Expeditionen und der Lodge, sowie alles Wissenswerte, könnt ihr übrigens auf der Homepage von Maria, Arthur, Anita und Ingo finden. www.vipilodge.com

Vielen Dank für die immer wieder tollen Urlaube und Challenges.
Euch wünschen wir viel Spaß beim Tauchen und allem, was zu einem Urlaub dazugehört.

Torsten und ´Nichttaucherin´ Kerstin
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Marcus Böhm202584PADI RESCUE980 TGs

BERICHT ÜBER DIE ATLANTIC CANADA CHALLENGE 2007A ...

BERICHT ÜBER DIE ATLANTIC CANADA CHALLENGE 2007

Als Taucher, welcher das ganze Jahr über in den Seen und im Meer unterwegs ist, wollte ich abseits vom bereits oft vorkommenden Rudeltauchen im Roten Meer, Malediven
oder Karibik etc. wieder einmal eine Region aufsuchen,
wo die Wassertemperaturen kälter sind.

Um die Ganze Sache noch ein wenig abenteuerlicher zum gestallten, sollten auch Eisberge ein Teil der Tauchtour sein.

Seid einer Wracksafari in Scapa Flow im Jahr 2006,
war ich auch von diesem Teil des Tauchens fasziniert,
und so sollte auch das Bestandteil meiner geplanten Reise sein.

Jetzt stellte sich die Frage, wo kann man auf einfache und noch bezahlbare weise das alles unter einen Hut bringen.

So stieß ich auf der Messe Boot bereits im Jahr 2005 auf ein
Angebot der Firma Marlin, welche Eisberg – und Wracktauchen
in Kanada in Kombination angeboten hatte.

Das blieb bis Heute in meinem Gedanken und ich verfolgte diese Tauchexpeditionen, von welchen auch bereits in mehreren Tauchpublikationen berichtet wurden weiterhin mit dem Hintergedanken, da fährst du auch mal mit.

Auch in Jahr 2007 wurde auf der Messe Boot
eine 2-wöchige Tauch-Land-Rundreise
durch die Kanada-Atlantik-Provinzen Neuschottland (Nova Scotia) und Neufundland (Newfoundland) angeboten.

Dort stand Eisbergtauchen, Wracktauchen und sonstige, Überwasseraktivitäten wie Whale Watching, Kanutouren
oder Elchsichtungen im Programm.
Da dachte ich, das ist genau das, was ich suche.
Nach eingehender Beratung durch Bilder, Filme und Prospekte durch Anita und Ingo Vollmer (sind die Hälfte des Jahres in Sachen Tauchen in Kanada Unterwegs), beschloss ich an dieser noch im kleinen Teilnehmerkreis durchgeführten Tour teilzunehmen.

Der Termin stand bereits fest, vom 10.06. – 24.06.2007.

Der Startpunkt sollte die VIPI-Lodge ( Janvrin Island in Nova Scotia) sein.
Hier leben seid fast 20 Jahren die Eltern von Ingo Vollmer und betreiben hier eine kleine (100000 m²) aber feine Lodge
mit 6 Blockhütten, welche im Waldgebiet in einigen Abstand zu einander stehen.

Diese stehen auf ca. 130 cm hohen Stelzen und haben jeweils eine Terrasse mit Stühlen bzw. Holzliegen.
Innen sind sie wie kleine Ferienhäuschen gestaltet.
Bei mir stand ein gemütliches und sehr bequemes Doppelbett
mit Radio und Fernseher (braucht man hier zwar nicht) mit direkten Ausblick in den dichten Wald. Im Wohnbereich steht ein Tisch mit 4 Stühlen, Kleiderschrank und eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Spüle, Herd und Hängeschränken mit allen notwendigen Utensilien,
welche man als Selbstversorger benötigt.
Wenn man allerdings die Kochkünste von Maria Vollmer kennen gelernt hat, dann wir man die Küche nicht oft benutzen.

Im großzügig gestalteten Badbereich findet sich ein Waschbecken,
Toilette und Duschkabine. Hand- und Badetücher werden bereitgestellt. Alle Räume haben Heizung und können jeweils mit einen Regler eingestellt werden. Um die Hütten herum, ist nur der Wald und die ungewohnte Ruhe (kein Fluglärm nur die Stimmen des Waldes und der entfernt rufenden Seevögel).
Am Seezugang (Bootsanleger) steht noch ein Bootshaus, wo die Über- und Unterwasseraktivitäten, soweit sie hier gewünscht sind starten.
Im Haupthaus an der Zufahrt zur Lodge,
ist auch das kleine Restaurant Schöpflöffel mit ca. 10 Plätze angesiedelt.
Hier ist Frühstück und Abendessen auf Wunsch möglich und sollte
im Sinne eines zufriedenen Magens getestet werden.
Neben dem Haupthaus steht noch die kleine Tauchbasis mit Werkstatt, Kompressor und Lagerung der Tauchausrüstungen.

Jetzt endlich zum Ablauf der Tour.

Nach dem Direktflug (Preis ca. 550€ bei 2x 23Kg Freigepäck plus 30 Kg Tauchgepäck frei) von Frankfurt nach Halifax mit der Condor
(ca. 7 Stunden) wurden wir (4 Personen) von Ingo Vollmer mit den
in Übersee viel benutzten Pick Up’s am Flughafen abgeholt und zur ca. 300 Km nördlich gelegenen VIPI-Lodge gebracht,
wo wir von Maria und Arthur Vollmer sehr herzlich begrüßt wurden.

Jeder bekam eine eigene Blockhütte zugeteilt,
wo wir die Nacht verbringen würden, denn am nächsten Tag begann ja die Tour. Jeder überprüfte noch einmal seine Tauchausrüstung, INT-Adapter etc. und stellte sein Bleigurt bzw. Bleitaschen zusammen. Jeder bekam von Ingo einen großen wasserdichten Expeditionskoffer zur Verfügung gestellt,
wo die Kleidung und die Dinge, welche nicht nass werden sollten verstaut werden sollten. Denn die gesamte Reise wurde mit den Pick Up bewältigt. Und der war dann mit den Koffern,
Fotoausrüstung, wasserdichten Säcken und einem mitgenommenen Faltboot reichlich beladen.

Nach einen Rundgang über die komplette Anlage wurde uns ein tolles Abendessen kredenzt.
Maria und Arthur Vollmer sind superfreundlich,
man ist per du und fühlt sich gleich heimisch.

Am Abend fielen wir nach der langen Anreise und dem Zeitunterschied von 5 Stunden wie ein Stein in die Betten.
An die Stille auf den Anlage, muß man sich erst einmal gewöhnen.
Am nächsten Tag wurden dann die letzte Dinge gepackt und der Ablauf des Tages besprochen.

Am Abend fuhren wir dann los in Richtung Norden
nach Nord-Sydney, wo wir mit einer Autofähre
in Port aux Basques nach Neufundland übersetzten.
Die Überfahrt dauerte 7 Stunden, welche bei schwachen Seegang in so genannten Schlafsitzen bzw. daneben zugebracht wurde.

Das Frühstück nahmen wir dann an Land in einem Hotel am Hafen ein. Und so lernten wir gleich mal die Fast Food-Nahrung kennen,
von welchem der Kanadier sich normalerweise so ernährt.

An der Ostküste Neufundlands ging es dann weiter in Richtung Deer Lake, wo wir uns an einer Tankstelle mit Rick Stanley vom
Qcean Quest Adventure Resort in der Nähe von St. John’s treffen wollten. Der sollte uns mit seinen Wissen und Equipment (Festkielschlauchboot, Transportable Kompressoren, Flaschen etc.)
bei einem Teil der Tour begleiten.

Mit Ingo Vollmer und Rick Stanley hatten wir 2 der erfahrensten
Taucher in Sachen Eisberge und Wracks in Kanada als Guides.

Jetzt mit zwei Pick Up’s und Boot auf den Anhänger fuhren wir dann zu unseren ersten Stützpunkt an dem wir die nächsten Tage verbringen sollten. Der war mit 100 km Fahrt für kanadische Verhältnisse gerade um die Ecke.

Die Bonne Bay Marine Station in Norris Point,
liegt im Gros Morne Nationalpark am der Westküste Neufundlands.
Hier können sich normalerweise Studenten der Meeresbiologie weiterbilden. Für uns war es die Tauchbasis und Unterkunft für die nächsten Tage in Sachen Tauchen in kalten Gewässer.
Dieser Meeresarm ist nicht besonders groß bzw. breit
(mit dem Schlauchboot in 2 Min. am anderen Ufer)
aber trotzdem 200m tief.
Was heißt, dass 10 Meter vom Ufer entfernt Steilwände von 90m
Tiefe, welche voll mit Anemonen und Weichkorallen bis zum abwinken zu sehen sind. Die Sichtweiten betragen bis zu 20 Metern. Dorsche, Seewölfe, Skorpionsfische etc. sind hier reichlich anzutreffen und das bei Wassertemperaturen zwischen 0 und 2°C.
Da zählt nur eine Ausrüstung, welche gut gewartet und absolut kältetauglich ist. An dieser Wand kann man zig mal tauchen und wird nicht satt. In den verschiedenen Tiefen, wechseln sich teilweise die Strömungsrichtungen, so dass man sich von der tiefsten Stelle des Tauchgangs her bis zur Oberfläche immer mit der Strömung an der Wand entlang driften lassen kann. Supergenial.
Nach 40 Minuten Tauchgang, wurde es dann auch im Trocki frisch,
da einige mit Nasstauchhandschuhen tauchten, um u.a.
beim fotografieren mehr Gefühl in den Fingern zu haben
oder trockenen Handschuhen nicht so vertrauten.
An der Oberfläche wartete bereits das Schlauchboot, welches immer über den Tauchern bereit war. Dieses war mit Hitec ausgestattet. GPS, Echolot, Tiefen- und Strömungsanzeige usw.
An der Oberfläche wurden dann die Jacketts und Bleigurt ausgezogen und ins Boot gereicht und danach wuchtet man sich per Flossenschlag selbst über die Bootswulst ins Boot.
Die Trockis wurden dann im Umkleidebereich der Marinebasis,
welche nur wenige Schritte entfernt war zum trocknen aufgehängt.
Die Flaschen wurden mit den tragbaren Kompressoren, welche auf dem Fahrzeug mitreisen noch an der Kaimauer gefüllt.
Vom Hafen bis zur Wand, welche Godds Point genannt wird,
sind das mit dem Boot bei 150 PS nur 3 Minuten,
was bei Tempo 70 und glatter Wasseroberfläche kein Wunder ist.
Es wurden an den Vormittagen immer 2 TG durchgeführt,
so dass der Rest des Tages für Wanderungen
in die Table Mountain, Bootstouren auf dem Meeresarm
oder einer Führung durch die Station zur Verfügung stand,
ganz nach Wunsch.
Am Abend haben wir uns als Selbstversorger immer sehr gut bekocht oder gegrillt.
Hier ist natürlich der Fisch oder Hummer total frisch aber nicht jeder man’s Sache besonders nicht das zerlegen,
und so aßen einige halt Steak mit Salat.
Die Doppelzimmer mit Bad waren modern eingerichtet.
Wichtig war immer einen Stromadapter für das kanadische System mitzuführen, damit die Unterwasserleuchten geladen werden konnten. Die wurden bei den Sichtverhältnissen selbst bei großen
Tiefen nur für die Details benötigt.

Am frühen Morden des 15.06. verließen wir die Station in Richtung Norden und später Osten durch unendliche Wald- und Seengebiete
ohne Ortschaften in Richtung Halbinsel Bonavista.

In der Nähe des Meeres konnte man schon die ersten Eisberge
treiben sehen. Diese werden je nach Windrichtung in die Buchten der Küsten hineingeblasen oder ziehen unbetaucht vorbei.
Das machte uns natürlich hungrig, endlich an den heiß ersehnten Riesen zu tauchen.
Gegen Mittag kamen wir an unserem zweiten Stützpunkt an,
einer hervorragend renovierten alten Gebäudeansammlung
mit 4 1/2 Sternen, welches sich Fischers Loft Inn nannte und oberhalb von Port Rexton mit Sicht auf das Meer an einem Hang lag. Hier waren die Zimmer wie kleine Wohnungen gestaltet und das Essen war ausgezeichnet. Endlich weg von Fast Food vom Trans Kanada Highway.
Kaum ausgepackt, machten wir uns auf in Richtung Trinity und anderen kleinen Orten, um nach Häfen zu suchen,
wo wir unser Schlauchboot zu Wasser lassen konnten.
In der Küstenregion hatten sich bereits ca. 30 Eisberge eingefunden, wobei natürlich nicht alle geeignet sind betaucht zu werden. Am Besten sind die gegrundeten, das heißt sie sind auf den Meeresboden aufgelaufen.
Es folgte eine kleine Einweisung in die Besonderheiten des Eisbergtauchens im Bezug auf die Sicherheit und unsere notwendigen Reaktionen, falls weitere Eisabbrüche an den Eisbergen stattfinden würden.

Nachdem eine Bootsrampe gefunden wurde und die Ausrüstung an Bord verstaut war, fuhren wir bei einigem Wellengang
(Seegang ertragen, gehört nicht zu meinen stärken)
in Richtung Eisberg. Dieser war in ca. 20 Meter Tiefe auf Grund gelaufen. In Buddyteams ging es ins Wasser, wobei immer ein steuernder Taucher in Boot blieb. Die Formen der Eisberge sind nicht nur über, sondern auch Unterwasser sehr beeindruckend.
Es ächzt und knarzt an den Eisbergen ununterbrochen.
Manchmal kracht es richtig laut, wenn ein Brocken abbricht.
Dieser treibt dann an die Oberfläche und schwimmt davon
oder wir hievten es an Bord und benutzen ihn für die Kühlung unser Getränke. Mit Wassertemperaturen von 4 °C, war es hier um einiges wärmer als in den Meeresarmen von Gros Morne.
Dieser Eisberg wurde von Wellengang und Wind hin und her
über den Meeresboden geschoben und uns gleich mit.
Überall vom Eis stiegen kleine bis jetzt im Eis eingeschlossenen
Luftbläschen zur Oberfläche auf.
Einige Taucher machten Unterwasser Fotos oder filmten.
Nach 40 Minuten ging es zurück zum Boot und die nächste Gruppe
ging ins Wasser. Nachdem alle Taucher durchgefroren waren,
hin und wieder läuft zusätzlich auch mal ein Anzug voll,
was bei den Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes prickelnd ist, machten wir noch ein paar Ehrenrunden mit Photoshooting
um die Eisberge in der Bucht und fuhren dann in den Hafen.
Das Boot kam wieder auf den Hänger, die Flaschen wurden gefüllt,
die Ausrüstung auf die Ladeflächen der Fahrzeuge verstaut und ab ins Hotel. Da freut man sich schon auf eine warme Dusche und ein tolles Abendessen.
Da wir trotz Tribandhandys auf der ganzen Tour erhebliche Probleme mit der Netzfindung hatten, waren wir froh hier endlich einen Internetanschluss zu haben um Kontakt mit zu Hause aufzunehmen zu können.
Wir fanden am zweiten Tauchtag an den Eisbergen in Kings Cove eine gute Einlassplatz für unser Schlauchboot.
Jetzt hieß es alle Mann bzw. Frau am Bord und Rausfahren zum
Eisbergwhatching, um uns einen schönen und sicheren Berg zum Tauchen auszusuchen. Die Ausfahrt artete zu einen Eisbergshooting aus. Die verschiedenen Formen sind einfach zu schön. Einer hatte die Form eines Wikingerbootes mit einem Wasserbaseng im innern, welcher uns sehr gut gefiel.
Es wurde beschlossen, den nehmen wir.
Wir fuhren zurück und machten uns tauchfertig.
Nach einer Stunde waren wieder zurück an unseren Opferberg.
Der wollte wohl nicht betaucht werden, denn er war erst wenig Minuten vor unser Ankunft in zwei Teile zerbrochen.
Die zwei Teile waren erst 2 Meter auseinander gedriftet.
Doch das schreckte uns nicht und wir stürzten uns in die Fluten.
Der Eisberg war allerdings nur 10 Meter tief im Wasser und freischwimmend. Einige wie Stoßzähne aussehende Zapfen ragten Unterwasser vom Eisberg weg, sodass man sich draufsetzen konnte denn das Eis war hart wie Beton.
Nachdem Tauchtag war wieder Körperpflege und Essen angesagt.
Danach stand schon wieder ein Stellungswechsel an,
denn das Eisbergtauchen war abgeschlossen.
An nächsten Tag ging es an die Wracks in der Conception Bay vor Bell Island, in die Heimat unseres Guide Rick Stanley.
Unsere Unterkunft war das Ocean Quest Adventure Resort in Conception Bay South und lag in der Nähe von St. John im Osten von Neufundland.
Hier erwarten uns nicht weit entfernt 4 Wracks, (Rose Castle, Satanaga, PLM 27 und Lord Stathcona) welche zwischen 35 und 55 Meter Tiefe liegen und von denen jeweils 2 pro Tag in den nächsten 2 Tagen betaucht werden sollten.
Diese Schiffe wurden im zweiten Weltkrieg,
1942 von deutschen U-Booten vor Bell Island versenkt.
Die Wassertemperatur lag bei 6°C.
Es kann laut Rick je nach Tiefe aber auch mal auf -2°C sinken.
Die Wracks sind noch in sehr guten Zustand und nicht so zerfleddert wie z.B. die Thistlegorm in Roten Meer.
Die Taucher, welche hier tauchen scheinen ein wenig mehr daran zu denken, das nach ihnen auch andere noch etwas sehen möchten. Von einer Boje verläuft immer ein Tau hinunter zu den Wracks. Das findet man bei Sichtweiten von 30 Metern immer wieder und hilft bei den Dekostops.
Diese sind bei den Wassertemperaturen, wenn man sich nicht bewegt natürlich eine in wahrsten Sinne eine coole Sache.

Das Resort von Rick und Debby Stanley besteht aus mehreren Gebäuden. Der Wohntrakt für die Tauchgäste besteht aus mehreren Doppelzimmern mit Bad alles im zweiten Stock.
Im ersten Stock ist der Gesellschaftsraum. Dieser besteht aus großer Küche mit mehreren großen Kühlschranken, Geschirrspüler etc. im Essbereich können locker 15 Personen am Tischen essen.
Auf der Terrasse kann gegrillt werden. Für Ausbildungszwecke gibt es einen Beamer und fest installierte Breitwandleinwand.
Es gibt einen offenen Kamin, Soundsystem und Internetanschluss.
Also alles was man braucht oder auch nicht.
Rick bildet hier auch die kanadische Coast Guard aus.
Ein Gebäude weiter ist der Tauchshop mit Füllstation.
Er ist natürlich mit Equipment hauptsächlich auf Trockentauchen
und Tech Diving ausgerichtet. Es gibt hier Single und Doppelflaschen.
Die Ausrüstung kann nach dem Tauchen im großen Wannen gereinigt und zum Trocknen aufgehängt werden.
Im Wohnhaus von Rick gibt es nebenbei auch noch ein Hallenbad
für die Tauchausbildung.
Man sieht in Übersee ist alles mal wieder ein bisschen größer.
Dann hat das Resort noch mehrere Festkielschlauchbote.
In Hafen liegt dann noch das Tauchboot, die Ocean Quest mit der wir unser Wracktauchgänge durchgeführt haben.
Das Schiff hat an Heck eine Einstiegsplattform mit einer Ausstiegsleiter, welche es auch erlaubt das Taucher mit großen Doppelflaschen wieder gut aus den Wasser herausklettern können.
Es gibt eine Kajüte mit Sitzgelegenheiten, wo man sich bei kalten Wind auch umziehen kann. Hier bekommt man nach dem Tauchgang einen heißen Tee und Suppe gereicht.
Bei guten Wetter kann man auf den Oberdeck in der Sonne sitzen.
Es ist sogar ein Grill montiert. Der Kapitän war viele Jahre Kapitän bei der US Marine und gleichzeitig Freizeithistoriker und weiß viel über die Geschichte der Wracks in dieser Gegend.
Ein Dive Master an Bord gibt an Hand von Karten und Fotos vor jedem TG ein Breefing. Eine zusätzliche Tauchflasche hängt während den TG immer im Wasser.
Die Fahrzeiten zu den Wrack liegen bei ca. 30 Minuten.
Wenn die Gegebenheiten Stimmen (Eisberge vorhanden),
kann in der Conception Bay auch Eisbergtauchen durchgeführt werden. Während unserer Tauchausfahrten haben wir auch einige Minkwale gesehen, welche an unserem Boot vorbei schwammen.
Nach zwei Tauchtagen mit 4 TG legten wir einen Ruhetag ein
und fuhren in den Süden von St. John’s um unternahmen eine Rundtour, dem so genannten Irish Loop.
Hier kam man durch das Avalon Wilderness Reserve.
Dies führte uns durch riesige Waldgebiete, hochgelegene Tundragebiete wo wir auch Karibouherden sahen.
Zurück ging es an der Ostküste, wo wir einige Leuchttürme besuchten. Einige waren bewirtschaftet (lecker Kuchen).
Am späten Nachmittag kamen wir zurück zur Basis und wollten gerade den Tag ausklingen lassen, als es hieß Belugawal in Hafen gesichtet. Also alle wieder ins Fahrzeug und Fotoapparat mitgenommen. Und tatsächlich schwamm da direkt neben der Kaimauer ein ca. 3 Meter langer junger Belugawal.
Er war allerdings noch ein wenig grau aber die Speicherchips haben alles geben müssen.
Das war ein gelungener Ausklang des Tages.
Ach ja, jetzt musste wieder alles zusammengepackt werden, da am frühen Morgen die Rückfahrt mit der Fähre aufs Festland nach Nova Scotia vorgesehen war.
Der Abschied von Rick und Debby und Neufundland fiel nicht leicht.
Man hörte schon heraus, das ein weiterer Besuch im Ocean Quest Resort nicht ausgeschlossen war.
Die Fähre startete in Argentia früh am Morgen und fuhr zurück nach Nord-Sydney. Da diese Fahrt diesmal 14 Stunden dauerte,
hatten wir diesmal Doppelkabinen, welche schlaftechnisch reichlich genutzt wurden. Gegen 23 Uhr kamen wir an und fuhren dann noch 2 Stunden zur Vipi-Lodge nach Janvrins Island bei West Arichat zu unseren Blockhütten. Endlich wieder ein kleines Heimatgefühl nach beinahe 4000 Km durch Neufundland.
Wir haben wirklich jedes Wetter mitgemacht und Temperaturen zwischen 7 und 28 °C erlebt.
Schnell wurde ausgeladen und gegen 1 Uhr Nachts ging’s schnell ins Bett. Frühstück war diesmal erst um 10 Uhr angesetzt.
Heute waren 2 TG am Haus und Hof-Wrack der nicht weit entfernten Arrow, einem ehemals 200 Meter langen Tanker
vorgesehen. Das Wrack liegt hier bereits seit fast 40 Jahren in der Chedabucto Bay. Also machten wir uns tauchfertig und fuhren mit dem Festkielboot von Ingo, welches ebenfalls 150 PS hatte.
Kurz vor der Abfahrt wurde uns berichtet, dass in der Nebenbucht
bei Arichat einige Pilotwale gesichtet wurden, welche sich dort wohl den Bauch voll schlagen würden. Das wollten wir nach den Tauchgängen überprüfen. Mit Highspeed ging es in 15 Minuten wieder über glatte See zur Arrow.
GPS und Echolot sei Dank, ist ja heute jeder Tauchplatz relativ leicht zu finden. Da die Boje nicht mehr vorhanden war, musste Ingo erstmal ein Tau zum Wrack herunterbringen.
Schnell wurden 2 Tauchgänge durchgeführt.
Am 100 Meter langen Heckteil, wo leider schon die Schraube abmontiert wurde, ist noch das imposante Ruder zu bestaunen,
welches sich in ca. 30 Metern befindet.
Durch den ausgebreiteten Bewuchs von Kelp und Annemonen ist es für Arrow-Neulinge hier nicht leicht sich zu orientieren.
Dank Kompass fanden wir dann doch das Tau zur Oberfläche.
Am Wrack finden sich auch sehr viele Fische.
Die Sichtverhältnisse waren mit 10 Metern natürlich nicht mit
der Conception Bay zu vergleichen.
Zurück im Boot ging’s wieder mit Speed in Richtung Arichat,
wo sich die Pilotwale aufhalten sollten.
Da in den Buchten viele Hummerfallen ausgelegt sind,
ist die Wasseroberfläche voll mit kleinen bunten Bojen.
Das gleicht bei dieser Geschwindigkeit einer Fahrt durch ein Mienenfeld. Wir erreichten die Bucht wo wir die Wale schon aus der Entfernung an den Rückenflossen erkennen konnten.
Es waren ca. 6-8 Tiere. Da die Wale andauernd ihre Tauchrichtung änderten, wusste man gar nicht in welche Richtung man die Kamera halten sollte.
Wir wollten auch nicht zu nahe am die Wale heran fahren.
Nachdem wir einige Aufnahmen von Rückenflossen und Körper
gemacht hatten, fuhren wir zurück zur Lodge.
Damit war das Tauchen in Kanada beendet.

Am nächsten Tag wollten wir durch den
Cape Breton Highland Nationalpark fahren um einige Trails zu erwandern, mit der Hoffnung ein paar Elche zu sehen.
Die sollten dort theoretisch dort vorkommen.
Gegen 5 Uhr morgens, hieß es Abfahrt, denn der frühe Vogel fangt den Wurm bzw. den Elch, denn wir mussten noch 3 Stunden fahren. Der Starpunkt der Wanderung war erreicht.
Das Ziel war der Benjies Lake auf einer Hochebene in ca. 450m
Meereshöhe. Über Trampelpfade und mit Holzbrettern überbaute Sumpfgebiete erreichten wir den idyllisch gelegenen See.
Während der Wanderung, welche der Strecke nach eher ein Spaziergang war, hielten wir nach allen Seiten Ausschau,
immer die Kameras schussbereit und verhielten wir uns sehr leise.
Die Elche allerdings auch.
Es war weit und breit keiner zu Sehen.
Nur Kotbälchen, welche wie Holzpällets aussahen, bekamen wir
zu Gesicht. Wir waren halt nicht in einen deutschen Wildpark,
sondern in der Kanadischen Wildnis.
Nachdem wir eine Zeitlang innegehalten hatten und das Ufer mit Ferngläsern abgesucht hatten, machten wir uns wieder auf der Rückweg zum Fahrzeug. Am Fahrzeug angekommen, gab es erst einmal warmen Tee, denn in dieser Höhe war es um diese Zeit noch ein wenig frisch. Gegen 10 Uhr fuhren wir weiter, enttäuscht immer noch keinen Elch gesehen zu haben und das am letzten Tag vor dem Rückflug nach Hause.
Jetzt wollten wir zum berühmten Cabot Trail,
einer atemberaubend gelegenen Straße, welche in Wellen immer auf und ab entlang der Westküste führt
und traumhafte Ausblicke auf das Meer verspricht.
Entlang der Straße sind auch weitere Trecking Trails zu finden.
Wir entschieden uns für den Skyline Trail, welcher auf einen Bergrücken entlang verläuft.
Doch dann, nur 5 Minuten nachdem wir losgefahren waren, da stand doch im Straßengraben ein junger Elch, einfach so und fraß
da Gras und Laub von Hecken.
Wir stiegen aus und pirschen uns vorsichtig heran,
gleichzeitig immer wieder Fotos machend immer ein Auge auf den Straßenverkehr.
Es wäre ja tragisch, kurz vor dem Traumfoto noch von einem Truck platt gefahren zu werden.
Die Vorsicht war unbegründet. Fahrzeuge kamen keine und der Elch stand da wie festgeschraubt und hatte die Ruhe weg.
Nachdem wir den Elch außer aus der Vogelperspektive von allen Seiten abgelichtet hatten, schlug der sich nach 5 Minuten entnervt bergan in die Büsche.
Für uns war das Tagesziel bereits erreicht.
Der Skyline Trail, welcher 90 Minuten durch urige Waldstücke führte, gab am Ende einen herrlichen Rundblick auf das Meer frei.
Das war das I-Tüpfelchen auf einen erfolgreichen Tag.
Rechtzeitig erreichten wir wieder unser Fahrzeug, denn seid einiger Zeit zog eine schwarze Wolkenfront auf uns zu, welche 2 Minuten nach der Weiterfahrt zu einem Gewitter mit Starkregen, Blitzen Donner und Hagel führte. Man konnte gar nicht mehr aus den Fenstern hinausschauen, trotz Wischern.
Da kamen uns gerade ein paar verwegene Radtouristen entgegen, welche sich unter diesen Bedingungen in kurzer Kleidung
gerade den Berg hochquälten. Aus meiner Radtouristenzeit, konnte ich mich gut in die aktuellen Gedankengänge der Radler hineinversetzen,
denn ich hatte diese miesen Verhältnisse auch schon mitmachen müssen. Wenn wir eines bei unserer zweiwöchigen Rundreise gelernt hatten, das Wetter ist hier unberechenbar.
Die Sonne und der Regen, wechseln so schnell hin und her.
Jetzt wussten wir auch warum das Gebiet Neuschottland hieß.
Bei einer Tour durch diese Gebiet muss man auf jedes Wetter
vorbereitet sein. Zurück in der Vipi-Lodge ging es zum letzten mal ans packen, denn am nächsten Tag ging es zurück in die Heimat.
Auch hier wurden wir wieder zum Flughafen gefahren.

Fazit der Tour:
4500 Km durch Nova Scotia und Newfoundland,
Tauchen an tollen Steilwänden, an knackenden Eisbergen, an Wracks der Extraklasse war Dank den erfahrenen Guides Ingo Vollmer und Rick Stanley ein voller Erfolg.
Wal -und Elchsichtung und das immer zur richtigen Zeit gute Wetter war Glück. Aber das muß man manchmal erzwingen.
Diese Tour kann man nur weiterempfehlen.
Endlich mal wieder kein Rudeltauchen.

Weitere Infos und reichlich Bilder kann man ansehen unter

http://www.vipilodge.de

http://oceanquestcharters.com
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Erfahrungsbericht zur Canadareise vom 24.08. bis ...

Erfahrungsbericht zur Canadareise vom 24.08. bis 06.09.2001

Umfeld/Unterbringung/Betreuung:
Vorab muss ich sagen, dass ich mich bei einem Urlaub noch nie so gut erholt habe wie in Canada. Wer pure Natur liebt und den Alltagsstress für eine gewisse Zeit ablegen möchte, für den ist dort das Paradies. Ich hoffe, ihr könnt meine Begeisterung zwischen den Worten und Zeilen spüren oder lesen. Meinem Sohn (18), mit dem ich dort diese Zeit verbrachte, ging es ebenso. Nach einer dreistündigen Autofahrt vom International Airport Halifax über den Transcanadian Highway nach Vollmer`s Island Paradise (www.vipilodge.com), was allein schon beeindruckend war (kaum Verkehr, endlose Weite, Wald, Wald, Wald, ...), kamen wir bei Maria und Arthur an (Eltern von Ingo Vollmer = Basisleiter und Chef von Marlin Tauch Service - wird euch vielleicht bekannt sein) und wurden gleich in unser Blockhaus gebracht.

Die Blockhäuser sind sehr gut ausgestattet mit Küche, Bad, Wohn-Ess-Bereich und einem abtrennbaren Schlafbereich. Alle Fenster sind 100%ig gegen Mücken gesichert (Autan o. ä. mitnehmen) - draußen kann man auf seiner Veranda sitzen und die Stille genießen, die dort regelrecht greifbar ist. Falls man Musik oder Nachrichten hören möchte - die Blockhäuser verfügen über eine Stereo-Anlage mit CD-Player - aber zum Glück kein TV!!! Handtücher sind vorhanden und werden gewechselt, wann man es wünscht. Die Blockhäuser liegen mitten in einer Waldung - man sieht kein anderes Blockhaus - hast also seine Ruhe und Privatsphäre. Ein einziges Haus, ein umgebautes Fischerhaus, steht direkt am Wasser der Bucht. Dieses ist für vier Personen konzipiert - die anderen sind für zwei Personen eingerichtet. Vollmer`s Island Paradise oder die Vipilodge ist kein Ort - vielleicht zehn Häuser.

Die nächste Ortschaft mit allen wichtigen Geschäften ist Arichat (ca. 12 km), Port Hawkesbury (guter Lokal-Radiosender!) liegt 35 km entfernt - hier hat man ein größeres Angebot an Geschäften (und Trubel). Die Betreuung an Land und beim Tauchen war 1a. Da ich im Urlaub nicht kochen wollte, hatten wir HP gebucht. Gutes und reichliches Frühstück - Lunchpaket muss man selbst organisieren, da die Tury (unser Tauchschiff) immer für zwei Tauchgänge draußen blieb.

Das Abendessen verdient 4 von 5 möglichen Sternen (und beim Kochen kenne ich mich aus). Maria kocht gesund, fettarm, bekömmlich, aber immer reichlich (Taucher `fressen` halt doch etwas mehr). Es gab abwechselnd Fisch und Fleisch (Lachs, Schellfisch, Scampi, Jacobsmuscheln, Schweinelende, Boef Stroganoff vom Rinderfilet, Schnitzel, usw.), aufgeteilt in drei bis vier Gänge, hervorragende Salatteller, immer frisches Gemüse, immer leckeren Nachtisch. Einmal veranstalteten Maria und Arthur für uns (wir waren eine Gruppe von sieben Tauchern) einen Grillabend, zum Abschluss gab`s dann frischen Hummer (der beste der Welt). Ich muss aufhören, mir läuft der Speichel aus den Mundwinkeln. Die Betreuung ist freundschaftlich/familiär - alle sind wirklich sehr hilfsbereit und wir fühlten uns dementsprechend extrem wohl.

Preis/Leistungsverhältnis:
Ja, Canada ist teuer, aber das weiß man ja vorher schon. Ich möchte einmal so sagen, dieser Urlaub war wirklich teuer, aber er war sein Geld wert - in jeder Hinsicht und damit war er preiswert im engsten Sinne des Wortes. Doch manche möchten sicher konkrete Zahlen lesen, also dann ... Die Preise verstehen sich immer für zwei Personen in $Can. Flugtickets bei Canada 3000 - sehr zu empfehlen - die anderen sind teurer, aber nicht besser: 2500.- DM

Mietwagen (Mittelklasse = Pontiac Grand AM SE, 3,4 l, 6 Zylinder, 185 PS, alle Schikanen, braucht man natürlich nicht, ist aber halt dabei) incl. Versicherung und aller Gebühren: 644 $Can (14 Tage). Die billigste Kategorie ist pro Woche nur um 12 $Can billiger, aber dafür auch sehr klein (Tauchgepäck!!!). Kosten für Unterkunft: 1196 $Can, davon werden 15% Tax (156 $Can) zurückerstattet. Formular gibt es bei Maria. Kosten für HP: 754 $Can.

Kosten für`s Tauchen (28 Boots-Tauchgänge)mit Steuer (muss ich erst testen, ob ich da noch etwas zurück bekomme): 928 §Can. Die Tauchgänge sollte man von hier aus buchen, ein 10er-Pack kostet so 400 $Can statt 450 $Can. Wie Ingo da auf 928 kommt, ist mir zwar unklar, aber egal. So, und damit wären wir beim Tauchen angelangt.

Tauchen/Tiefen/Sichtweiten/Temperaturen:
Tauchen um Cape Breton ist Sporttauchen. Wir hatten zwar unsere Doppelblasenwings mit Stahlbackplate und v-weight dabei, die Doppelpacks mussten wir daheim lassen, aber das ADV-Urlaubsjacket hätte es auch getan. 12er Aluflaschen mit nur einem Abgang (Int-Anschluss, aber Adapter sind vorhanden) - also ein Air-Stop II wäre sicherlich nicht schlecht, aber nicht unbedingt notwendig. Nitrox möglich, aber teurer. Unser 1. TG führte uns nach Guet Cove, einer geschützten kleinen Bucht, Tiefe ca. 12m, 18°C. Hier checkten wir unsere Bleimenge für die Tarierung und sahen die ältesten und größten Hummer, die ich je in meinem Leben gesehen habe.

In jedem Loch, unter jedem Stein, egal wo - Hummer satt. Die größten Exemplare waren ohne ihre Fühler ca. 1m lang!!! Der Schwanz machte unseren Flossen alle Ehre. Klare Sichtverhältnisse - gut zum Fotografieren. Die meisten Tauchgänge statteten wir jedoch dem Cerberus Rock ab, der der Arrow und der Goa (aber auch anderen Schiffen) zum Verhängnis wurde. Maximaltiefe so um die 27m. Lohnenswert?In jedem Fall!!! Der interessantere Teil der Arrow, das Heck, misst ca. 150m - da hat man einiges zu tun. Echte Wrack-Penetration ist allerdings von Seiten der canadischen Regierung nicht erlaubt. Das heißt, die Lagerräume mit den Ölresten dürfen nicht betaucht werden, was auch Sinn macht, da durch die Tauchaktivitäten Öl gelöst werden würde. Und wenn ich an die Pilotwale, Delfine, Seehunde und Robben denke, die uns begleiteten, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Die eine Ölpest von 1970 reicht. Ansonsten kann man aber etliche Räume betauchen und sieht auch unglaublich viel. Die Riffbarsche (Rockfish) sind teilweise extrem lästig. Sie umschwärmen einen zu Tausenden, knabbern an der Ausrüstung und schauen dir tief in die Augen (`Schau mir in die Augen, Kleines!`). Einer biss mir aus der Oberlippe ein Stück Haut heraus, war nicht so schlimm, aber immerhin. Fauna und Flora sind im Bereich dieses künstlichen Riffes prächtig entwickelt. Und bei jedem Tauchgang war es anders - man könnte 20 dort machen und entdeckt immer noch Neues und Einzigartiges. Vom Seewolf bis zum schlafenden Dornhai ist hier alles vertreten.

Der Bug der Arrow ist dagegen ziemlich zertrümmert und auch etwas kleiner (es waren wohl mal 120m) - ganz andere Impressionen. Nicht weit davon liegt der norwegische Frachter Goa, der hier zerschellte und einen interessanten Trümmerhaufen abgibt. Bei den Wracks muss man immer mit Besuchern (Robben und Seehunde) rechnen. Delfine begleiteten uns auch oft an der Oberfläche.Wir hatten an Bord der Tury immer die Kamera dabei, wobei das 300er Tele fast zu mickrig war, wenn man wirkliche Nahaufnahmen machen wollte. Es gibt aber auch Jungrobben, die sich auf der Plattform niederlassen und ausruhen!!!Obwohl wir ziemlich auf die Arrow fixiert waren, erlebten wir bei Red Head Shoal eine echte Überraschung, eher schon eine kleine Sensation. In 20m Tiefe stießen wir auf ein akadisches Wrack - die Baleine, die hier vor 80 Jahren zerschellte. Natürlich viel kleiner als die Arrow, aber mit mehr Ausstrahlung, mehr Eros. Die Arrow wirkte auf mich eher distanziert und kühl, während die Baleine warm und leidenschaftlich war, vielleicht lag`s ja an der Holzbauweise. Das klingt jetzt vielleicht pathetisch oder geschwollen, aber so empfand ich es.Die Baleine ist ein herrliches Wrack - Fische satt - mehr als an der Arrow (im Vergleich gesehen) mit wunderschönem Bewuchs. Die Laderäume sind betauchbar.Die Sichtweite betrug dort ca. 30m, was für den Atlantik schon sensationell ist.Ansonsten lagen die Sichtweiten zwischen 15 und 25m.Leider wurde dieses Wrack vor drei Jahren von Wrekkies aus New Jersey heimgesucht und brutal ausgeschlachtet - aber es ist immer noch sehenswert!!!An Janvrins Point entdeckten wir im Flachwasser eine große Robben-Kolonie und wollten mit ihnen tauchen, aber sie hielten Sicherheitsabstand. Wir konnten dafür die Welt der Klein- und Kleinstlebewesen bestaunen. Vor Cape Hogan statteten wir der Steilwand `The Wall` einen Besuch ab - dort auf 35m hatten wir 12°C - kälter wurde es nicht. Dorsche und riesige Makrelenschwärme, die den `Himmel` über uns verdunkelten, sorgten für unvergessliche Eindrücke. Allerdings hatten wir da auch eine flotte Strömung und mussten am Hebesack einen Freiwasseraufstieg machen, was dort übrigens häufiger vorkommt - also keinesfalls Boje oder Hebesack am Reel vergessen. Beim Sicherheitsstopp merkten wir, dass sich draußen die Wetterverhältnisse geändert hatten. Inzwischen herrschte Windstärke 5-6 und Ingo durfte uns alle einsammeln.

Aber als erfahrener Taucher und Skipper gelang ihm das ohne Probleme. Auch der Service an Bord gab nie Grund zur Klage - stets war Hilfe da, wenn man sie brauchte. Die Tury ist navigationstechnisch mit allem ausgerüstet, was die Technik zu bieten hat. Anita hatte immer heißen Tee für uns dabei - und wir konnten ihn brauchen. Auch wenn wir bei 30°C rausgefahren waren, kaum kam Wind auf, wurde es frisch. Also Mütze und Trocki konnten wir immer gut gebrauchen. Einige aus der Gruppe tauchten zwar halbtrocken, hatten dann aber Mühe, einigermaßen trocken in ihre Klamotten zu kommen. Wir anderen saßen dann entweder im Trocki da, wenn es stark gischtete, oder wir ließen wenigstens den Unterzieher an. Für uns war das optimal.

Also Temperaturen im Wasser 12 - 21°C, an der Luft 25 - 32°C. Vor zwei Tagen bekam ich eine Mail mit den neuesten Temperaturwerten: Luft 35 - 37°C, eine Hitzewelle. Der Wellengang war meist okay, aber häufig briste es ab Mittag auf und dann wurde es lustig. Aber Probleme gab es deswegen nie. Nur Guet Cove lag geschützt in einer Bucht, die anderen Tauchplätze, die wir anfuhren (wir fuhren natürlich nicht alle an, die es dort gibt), lagen draußen.

Aber auch für Nichttaucher lohnt es sich dort. Einige Gäste kommen nur zum Wandern oder Fotografieren dorthin. Auch wir sahen Canada nicht ausschließlich von unten, sondern machten Kajak- und Kanutouren, besuchten die Highlands und sahen dort hautnah Schwarzbären und Elche - ein Elchbulle baute sich vor uns auf der Straße auf: Stockmaß ca. 2,20m - Gewicht ca. 1,2 t!!! Seeadler und Weißkopfseeadler hatten wir direkt vor der Haustüre - die Wal- und Delfinartigen erwähnte ich ja schon. Auch ein Besuch im Fortress of Louisburg lohnt sich in jedem Fall. Und wer schöne bezaubernde Landschaften liebt, kommt sowieso nicht um Canada herum.

Wer fragt, ob wir wieder hinfahren würden. Na klar, sofort, wenn ich jetzt nicht arbeiten müsste und hätte gerade das nötige `Kleingeld`, wäre ich schon wieder dort - mit der ganzen Familie. In zwei Wochen beginnt dort der Indian Summer. Es lohnt sich auf jeden Fall - ob man taucht oder nicht. Aber sicherlich gibt es Menschen, die meine Meinung nicht teilen. Das ist natürlich immer auch eine Frage der Persönlichkeit und Mentalität.

Noch ein wort zu Ingo. Er ist ja gewissermaßen eine Profi-Filmer, der auch viel für das Fernsehen arbeitet. Immer dann, wenn es in kalte Gewässer geht und Wale gefragt sind, muss er ran. Daher war er auch schon häufig in Newfoundland. Dort gibt es auch tolle Wracks. Ob es sich lohnt, das Eine mit dem Anderen zu verbinden, ist natürlich auch eine Zeit- und Geldfrage. Fragt ihn selbst - er kann euch bestimmt weiter helfen.

Gesamtbewertung: Höchstzahl der zu vergebenden Flossen
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