BERICHT ÜBER DIE ATLANTIC CANADA CHALLENGE 2007A ...
BERICHT ÜBER DIE ATLANTIC CANADA CHALLENGE 2007
Als Taucher, welcher das ganze Jahr über in den Seen und im Meer unterwegs ist, wollte ich abseits vom bereits oft vorkommenden Rudeltauchen im Roten Meer, Malediven
oder Karibik etc. wieder einmal eine Region aufsuchen,
wo die Wassertemperaturen kälter sind.
Um die Ganze Sache noch ein wenig abenteuerlicher zum gestallten, sollten auch Eisberge ein Teil der Tauchtour sein.
Seid einer Wracksafari in Scapa Flow im Jahr 2006,
war ich auch von diesem Teil des Tauchens fasziniert,
und so sollte auch das Bestandteil meiner geplanten Reise sein.
Jetzt stellte sich die Frage, wo kann man auf einfache und noch bezahlbare weise das alles unter einen Hut bringen.
So stieß ich auf der Messe Boot bereits im Jahr 2005 auf ein
Angebot der Firma Marlin, welche Eisberg – und Wracktauchen
in Kanada in Kombination angeboten hatte.
Das blieb bis Heute in meinem Gedanken und ich verfolgte diese Tauchexpeditionen, von welchen auch bereits in mehreren Tauchpublikationen berichtet wurden weiterhin mit dem Hintergedanken, da fährst du auch mal mit.
Auch in Jahr 2007 wurde auf der Messe Boot
eine 2-wöchige Tauch-Land-Rundreise
durch die Kanada-Atlantik-Provinzen Neuschottland (Nova Scotia) und Neufundland (Newfoundland) angeboten.
Dort stand Eisbergtauchen, Wracktauchen und sonstige, Überwasseraktivitäten wie Whale Watching, Kanutouren
oder Elchsichtungen im Programm.
Da dachte ich, das ist genau das, was ich suche.
Nach eingehender Beratung durch Bilder, Filme und Prospekte durch Anita und Ingo Vollmer (sind die Hälfte des Jahres in Sachen Tauchen in Kanada Unterwegs), beschloss ich an dieser noch im kleinen Teilnehmerkreis durchgeführten Tour teilzunehmen.
Der Termin stand bereits fest, vom 10.06. – 24.06.2007.
Der Startpunkt sollte die VIPI-Lodge ( Janvrin Island in Nova Scotia) sein.
Hier leben seid fast 20 Jahren die Eltern von Ingo Vollmer und betreiben hier eine kleine (100000 m²) aber feine Lodge
mit 6 Blockhütten, welche im Waldgebiet in einigen Abstand zu einander stehen.
Diese stehen auf ca. 130 cm hohen Stelzen und haben jeweils eine Terrasse mit Stühlen bzw. Holzliegen.
Innen sind sie wie kleine Ferienhäuschen gestaltet.
Bei mir stand ein gemütliches und sehr bequemes Doppelbett
mit Radio und Fernseher (braucht man hier zwar nicht) mit direkten Ausblick in den dichten Wald. Im Wohnbereich steht ein Tisch mit 4 Stühlen, Kleiderschrank und eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Spüle, Herd und Hängeschränken mit allen notwendigen Utensilien,
welche man als Selbstversorger benötigt.
Wenn man allerdings die Kochkünste von Maria Vollmer kennen gelernt hat, dann wir man die Küche nicht oft benutzen.
Im großzügig gestalteten Badbereich findet sich ein Waschbecken,
Toilette und Duschkabine. Hand- und Badetücher werden bereitgestellt. Alle Räume haben Heizung und können jeweils mit einen Regler eingestellt werden. Um die Hütten herum, ist nur der Wald und die ungewohnte Ruhe (kein Fluglärm nur die Stimmen des Waldes und der entfernt rufenden Seevögel).
Am Seezugang (Bootsanleger) steht noch ein Bootshaus, wo die Über- und Unterwasseraktivitäten, soweit sie hier gewünscht sind starten.
Im Haupthaus an der Zufahrt zur Lodge,
ist auch das kleine Restaurant Schöpflöffel mit ca. 10 Plätze angesiedelt.
Hier ist Frühstück und Abendessen auf Wunsch möglich und sollte
im Sinne eines zufriedenen Magens getestet werden.
Neben dem Haupthaus steht noch die kleine Tauchbasis mit Werkstatt, Kompressor und Lagerung der Tauchausrüstungen.
Jetzt endlich zum Ablauf der Tour.
Nach dem Direktflug (Preis ca. 550€ bei 2x 23Kg Freigepäck plus 30 Kg Tauchgepäck frei) von Frankfurt nach Halifax mit der Condor
(ca. 7 Stunden) wurden wir (4 Personen) von Ingo Vollmer mit den
in Übersee viel benutzten Pick Up’s am Flughafen abgeholt und zur ca. 300 Km nördlich gelegenen VIPI-Lodge gebracht,
wo wir von Maria und Arthur Vollmer sehr herzlich begrüßt wurden.
Jeder bekam eine eigene Blockhütte zugeteilt,
wo wir die Nacht verbringen würden, denn am nächsten Tag begann ja die Tour. Jeder überprüfte noch einmal seine Tauchausrüstung, INT-Adapter etc. und stellte sein Bleigurt bzw. Bleitaschen zusammen. Jeder bekam von Ingo einen großen wasserdichten Expeditionskoffer zur Verfügung gestellt,
wo die Kleidung und die Dinge, welche nicht nass werden sollten verstaut werden sollten. Denn die gesamte Reise wurde mit den Pick Up bewältigt. Und der war dann mit den Koffern,
Fotoausrüstung, wasserdichten Säcken und einem mitgenommenen Faltboot reichlich beladen.
Nach einen Rundgang über die komplette Anlage wurde uns ein tolles Abendessen kredenzt.
Maria und Arthur Vollmer sind superfreundlich,
man ist per du und fühlt sich gleich heimisch.
Am Abend fielen wir nach der langen Anreise und dem Zeitunterschied von 5 Stunden wie ein Stein in die Betten.
An die Stille auf den Anlage, muß man sich erst einmal gewöhnen.
Am nächsten Tag wurden dann die letzte Dinge gepackt und der Ablauf des Tages besprochen.
Am Abend fuhren wir dann los in Richtung Norden
nach Nord-Sydney, wo wir mit einer Autofähre
in Port aux Basques nach Neufundland übersetzten.
Die Überfahrt dauerte 7 Stunden, welche bei schwachen Seegang in so genannten Schlafsitzen bzw. daneben zugebracht wurde.
Das Frühstück nahmen wir dann an Land in einem Hotel am Hafen ein. Und so lernten wir gleich mal die Fast Food-Nahrung kennen,
von welchem der Kanadier sich normalerweise so ernährt.
An der Ostküste Neufundlands ging es dann weiter in Richtung Deer Lake, wo wir uns an einer Tankstelle mit Rick Stanley vom
Qcean Quest Adventure Resort in der Nähe von St. John’s treffen wollten. Der sollte uns mit seinen Wissen und Equipment (Festkielschlauchboot, Transportable Kompressoren, Flaschen etc.)
bei einem Teil der Tour begleiten.
Mit Ingo Vollmer und Rick Stanley hatten wir 2 der erfahrensten
Taucher in Sachen Eisberge und Wracks in Kanada als Guides.
Jetzt mit zwei Pick Up’s und Boot auf den Anhänger fuhren wir dann zu unseren ersten Stützpunkt an dem wir die nächsten Tage verbringen sollten. Der war mit 100 km Fahrt für kanadische Verhältnisse gerade um die Ecke.
Die Bonne Bay Marine Station in Norris Point,
liegt im Gros Morne Nationalpark am der Westküste Neufundlands.
Hier können sich normalerweise Studenten der Meeresbiologie weiterbilden. Für uns war es die Tauchbasis und Unterkunft für die nächsten Tage in Sachen Tauchen in kalten Gewässer.
Dieser Meeresarm ist nicht besonders groß bzw. breit
(mit dem Schlauchboot in 2 Min. am anderen Ufer)
aber trotzdem 200m tief.
Was heißt, dass 10 Meter vom Ufer entfernt Steilwände von 90m
Tiefe, welche voll mit Anemonen und Weichkorallen bis zum abwinken zu sehen sind. Die Sichtweiten betragen bis zu 20 Metern. Dorsche, Seewölfe, Skorpionsfische etc. sind hier reichlich anzutreffen und das bei Wassertemperaturen zwischen 0 und 2°C.
Da zählt nur eine Ausrüstung, welche gut gewartet und absolut kältetauglich ist. An dieser Wand kann man zig mal tauchen und wird nicht satt. In den verschiedenen Tiefen, wechseln sich teilweise die Strömungsrichtungen, so dass man sich von der tiefsten Stelle des Tauchgangs her bis zur Oberfläche immer mit der Strömung an der Wand entlang driften lassen kann. Supergenial.
Nach 40 Minuten Tauchgang, wurde es dann auch im Trocki frisch,
da einige mit Nasstauchhandschuhen tauchten, um u.a.
beim fotografieren mehr Gefühl in den Fingern zu haben
oder trockenen Handschuhen nicht so vertrauten.
An der Oberfläche wartete bereits das Schlauchboot, welches immer über den Tauchern bereit war. Dieses war mit Hitec ausgestattet. GPS, Echolot, Tiefen- und Strömungsanzeige usw.
An der Oberfläche wurden dann die Jacketts und Bleigurt ausgezogen und ins Boot gereicht und danach wuchtet man sich per Flossenschlag selbst über die Bootswulst ins Boot.
Die Trockis wurden dann im Umkleidebereich der Marinebasis,
welche nur wenige Schritte entfernt war zum trocknen aufgehängt.
Die Flaschen wurden mit den tragbaren Kompressoren, welche auf dem Fahrzeug mitreisen noch an der Kaimauer gefüllt.
Vom Hafen bis zur Wand, welche Godds Point genannt wird,
sind das mit dem Boot bei 150 PS nur 3 Minuten,
was bei Tempo 70 und glatter Wasseroberfläche kein Wunder ist.
Es wurden an den Vormittagen immer 2 TG durchgeführt,
so dass der Rest des Tages für Wanderungen
in die Table Mountain, Bootstouren auf dem Meeresarm
oder einer Führung durch die Station zur Verfügung stand,
ganz nach Wunsch.
Am Abend haben wir uns als Selbstversorger immer sehr gut bekocht oder gegrillt.
Hier ist natürlich der Fisch oder Hummer total frisch aber nicht jeder man’s Sache besonders nicht das zerlegen,
und so aßen einige halt Steak mit Salat.
Die Doppelzimmer mit Bad waren modern eingerichtet.
Wichtig war immer einen Stromadapter für das kanadische System mitzuführen, damit die Unterwasserleuchten geladen werden konnten. Die wurden bei den Sichtverhältnissen selbst bei großen
Tiefen nur für die Details benötigt.
Am frühen Morden des 15.06. verließen wir die Station in Richtung Norden und später Osten durch unendliche Wald- und Seengebiete
ohne Ortschaften in Richtung Halbinsel Bonavista.
In der Nähe des Meeres konnte man schon die ersten Eisberge
treiben sehen. Diese werden je nach Windrichtung in die Buchten der Küsten hineingeblasen oder ziehen unbetaucht vorbei.
Das machte uns natürlich hungrig, endlich an den heiß ersehnten Riesen zu tauchen.
Gegen Mittag kamen wir an unserem zweiten Stützpunkt an,
einer hervorragend renovierten alten Gebäudeansammlung
mit 4 1/2 Sternen, welches sich Fischers Loft Inn nannte und oberhalb von Port Rexton mit Sicht auf das Meer an einem Hang lag. Hier waren die Zimmer wie kleine Wohnungen gestaltet und das Essen war ausgezeichnet. Endlich weg von Fast Food vom Trans Kanada Highway.
Kaum ausgepackt, machten wir uns auf in Richtung Trinity und anderen kleinen Orten, um nach Häfen zu suchen,
wo wir unser Schlauchboot zu Wasser lassen konnten.
In der Küstenregion hatten sich bereits ca. 30 Eisberge eingefunden, wobei natürlich nicht alle geeignet sind betaucht zu werden. Am Besten sind die gegrundeten, das heißt sie sind auf den Meeresboden aufgelaufen.
Es folgte eine kleine Einweisung in die Besonderheiten des Eisbergtauchens im Bezug auf die Sicherheit und unsere notwendigen Reaktionen, falls weitere Eisabbrüche an den Eisbergen stattfinden würden.
Nachdem eine Bootsrampe gefunden wurde und die Ausrüstung an Bord verstaut war, fuhren wir bei einigem Wellengang
(Seegang ertragen, gehört nicht zu meinen stärken)
in Richtung Eisberg. Dieser war in ca. 20 Meter Tiefe auf Grund gelaufen. In Buddyteams ging es ins Wasser, wobei immer ein steuernder Taucher in Boot blieb. Die Formen der Eisberge sind nicht nur über, sondern auch Unterwasser sehr beeindruckend.
Es ächzt und knarzt an den Eisbergen ununterbrochen.
Manchmal kracht es richtig laut, wenn ein Brocken abbricht.
Dieser treibt dann an die Oberfläche und schwimmt davon
oder wir hievten es an Bord und benutzen ihn für die Kühlung unser Getränke. Mit Wassertemperaturen von 4 °C, war es hier um einiges wärmer als in den Meeresarmen von Gros Morne.
Dieser Eisberg wurde von Wellengang und Wind hin und her
über den Meeresboden geschoben und uns gleich mit.
Überall vom Eis stiegen kleine bis jetzt im Eis eingeschlossenen
Luftbläschen zur Oberfläche auf.
Einige Taucher machten Unterwasser Fotos oder filmten.
Nach 40 Minuten ging es zurück zum Boot und die nächste Gruppe
ging ins Wasser. Nachdem alle Taucher durchgefroren waren,
hin und wieder läuft zusätzlich auch mal ein Anzug voll,
was bei den Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes prickelnd ist, machten wir noch ein paar Ehrenrunden mit Photoshooting
um die Eisberge in der Bucht und fuhren dann in den Hafen.
Das Boot kam wieder auf den Hänger, die Flaschen wurden gefüllt,
die Ausrüstung auf die Ladeflächen der Fahrzeuge verstaut und ab ins Hotel. Da freut man sich schon auf eine warme Dusche und ein tolles Abendessen.
Da wir trotz Tribandhandys auf der ganzen Tour erhebliche Probleme mit der Netzfindung hatten, waren wir froh hier endlich einen Internetanschluss zu haben um Kontakt mit zu Hause aufzunehmen zu können.
Wir fanden am zweiten Tauchtag an den Eisbergen in Kings Cove eine gute Einlassplatz für unser Schlauchboot.
Jetzt hieß es alle Mann bzw. Frau am Bord und Rausfahren zum
Eisbergwhatching, um uns einen schönen und sicheren Berg zum Tauchen auszusuchen. Die Ausfahrt artete zu einen Eisbergshooting aus. Die verschiedenen Formen sind einfach zu schön. Einer hatte die Form eines Wikingerbootes mit einem Wasserbaseng im innern, welcher uns sehr gut gefiel.
Es wurde beschlossen, den nehmen wir.
Wir fuhren zurück und machten uns tauchfertig.
Nach einer Stunde waren wieder zurück an unseren Opferberg.
Der wollte wohl nicht betaucht werden, denn er war erst wenig Minuten vor unser Ankunft in zwei Teile zerbrochen.
Die zwei Teile waren erst 2 Meter auseinander gedriftet.
Doch das schreckte uns nicht und wir stürzten uns in die Fluten.
Der Eisberg war allerdings nur 10 Meter tief im Wasser und freischwimmend. Einige wie Stoßzähne aussehende Zapfen ragten Unterwasser vom Eisberg weg, sodass man sich draufsetzen konnte denn das Eis war hart wie Beton.
Nachdem Tauchtag war wieder Körperpflege und Essen angesagt.
Danach stand schon wieder ein Stellungswechsel an,
denn das Eisbergtauchen war abgeschlossen.
An nächsten Tag ging es an die Wracks in der Conception Bay vor Bell Island, in die Heimat unseres Guide Rick Stanley.
Unsere Unterkunft war das Ocean Quest Adventure Resort in Conception Bay South und lag in der Nähe von St. John im Osten von Neufundland.
Hier erwarten uns nicht weit entfernt 4 Wracks, (Rose Castle, Satanaga, PLM 27 und Lord Stathcona) welche zwischen 35 und 55 Meter Tiefe liegen und von denen jeweils 2 pro Tag in den nächsten 2 Tagen betaucht werden sollten.
Diese Schiffe wurden im zweiten Weltkrieg,
1942 von deutschen U-Booten vor Bell Island versenkt.
Die Wassertemperatur lag bei 6°C.
Es kann laut Rick je nach Tiefe aber auch mal auf -2°C sinken.
Die Wracks sind noch in sehr guten Zustand und nicht so zerfleddert wie z.B. die Thistlegorm in Roten Meer.
Die Taucher, welche hier tauchen scheinen ein wenig mehr daran zu denken, das nach ihnen auch andere noch etwas sehen möchten. Von einer Boje verläuft immer ein Tau hinunter zu den Wracks. Das findet man bei Sichtweiten von 30 Metern immer wieder und hilft bei den Dekostops.
Diese sind bei den Wassertemperaturen, wenn man sich nicht bewegt natürlich eine in wahrsten Sinne eine coole Sache.
Das Resort von Rick und Debby Stanley besteht aus mehreren Gebäuden. Der Wohntrakt für die Tauchgäste besteht aus mehreren Doppelzimmern mit Bad alles im zweiten Stock.
Im ersten Stock ist der Gesellschaftsraum. Dieser besteht aus großer Küche mit mehreren großen Kühlschranken, Geschirrspüler etc. im Essbereich können locker 15 Personen am Tischen essen.
Auf der Terrasse kann gegrillt werden. Für Ausbildungszwecke gibt es einen Beamer und fest installierte Breitwandleinwand.
Es gibt einen offenen Kamin, Soundsystem und Internetanschluss.
Also alles was man braucht oder auch nicht.
Rick bildet hier auch die kanadische Coast Guard aus.
Ein Gebäude weiter ist der Tauchshop mit Füllstation.
Er ist natürlich mit Equipment hauptsächlich auf Trockentauchen
und Tech Diving ausgerichtet. Es gibt hier Single und Doppelflaschen.
Die Ausrüstung kann nach dem Tauchen im großen Wannen gereinigt und zum Trocknen aufgehängt werden.
Im Wohnhaus von Rick gibt es nebenbei auch noch ein Hallenbad
für die Tauchausbildung.
Man sieht in Übersee ist alles mal wieder ein bisschen größer.
Dann hat das Resort noch mehrere Festkielschlauchbote.
In Hafen liegt dann noch das Tauchboot, die Ocean Quest mit der wir unser Wracktauchgänge durchgeführt haben.
Das Schiff hat an Heck eine Einstiegsplattform mit einer Ausstiegsleiter, welche es auch erlaubt das Taucher mit großen Doppelflaschen wieder gut aus den Wasser herausklettern können.
Es gibt eine Kajüte mit Sitzgelegenheiten, wo man sich bei kalten Wind auch umziehen kann. Hier bekommt man nach dem Tauchgang einen heißen Tee und Suppe gereicht.
Bei guten Wetter kann man auf den Oberdeck in der Sonne sitzen.
Es ist sogar ein Grill montiert. Der Kapitän war viele Jahre Kapitän bei der US Marine und gleichzeitig Freizeithistoriker und weiß viel über die Geschichte der Wracks in dieser Gegend.
Ein Dive Master an Bord gibt an Hand von Karten und Fotos vor jedem TG ein Breefing. Eine zusätzliche Tauchflasche hängt während den TG immer im Wasser.
Die Fahrzeiten zu den Wrack liegen bei ca. 30 Minuten.
Wenn die Gegebenheiten Stimmen (Eisberge vorhanden),
kann in der Conception Bay auch Eisbergtauchen durchgeführt werden. Während unserer Tauchausfahrten haben wir auch einige Minkwale gesehen, welche an unserem Boot vorbei schwammen.
Nach zwei Tauchtagen mit 4 TG legten wir einen Ruhetag ein
und fuhren in den Süden von St. John’s um unternahmen eine Rundtour, dem so genannten Irish Loop.
Hier kam man durch das Avalon Wilderness Reserve.
Dies führte uns durch riesige Waldgebiete, hochgelegene Tundragebiete wo wir auch Karibouherden sahen.
Zurück ging es an der Ostküste, wo wir einige Leuchttürme besuchten. Einige waren bewirtschaftet (lecker Kuchen).
Am späten Nachmittag kamen wir zurück zur Basis und wollten gerade den Tag ausklingen lassen, als es hieß Belugawal in Hafen gesichtet. Also alle wieder ins Fahrzeug und Fotoapparat mitgenommen. Und tatsächlich schwamm da direkt neben der Kaimauer ein ca. 3 Meter langer junger Belugawal.
Er war allerdings noch ein wenig grau aber die Speicherchips haben alles geben müssen.
Das war ein gelungener Ausklang des Tages.
Ach ja, jetzt musste wieder alles zusammengepackt werden, da am frühen Morgen die Rückfahrt mit der Fähre aufs Festland nach Nova Scotia vorgesehen war.
Der Abschied von Rick und Debby und Neufundland fiel nicht leicht.
Man hörte schon heraus, das ein weiterer Besuch im Ocean Quest Resort nicht ausgeschlossen war.
Die Fähre startete in Argentia früh am Morgen und fuhr zurück nach Nord-Sydney. Da diese Fahrt diesmal 14 Stunden dauerte,
hatten wir diesmal Doppelkabinen, welche schlaftechnisch reichlich genutzt wurden. Gegen 23 Uhr kamen wir an und fuhren dann noch 2 Stunden zur Vipi-Lodge nach Janvrins Island bei West Arichat zu unseren Blockhütten. Endlich wieder ein kleines Heimatgefühl nach beinahe 4000 Km durch Neufundland.
Wir haben wirklich jedes Wetter mitgemacht und Temperaturen zwischen 7 und 28 °C erlebt.
Schnell wurde ausgeladen und gegen 1 Uhr Nachts ging’s schnell ins Bett. Frühstück war diesmal erst um 10 Uhr angesetzt.
Heute waren 2 TG am Haus und Hof-Wrack der nicht weit entfernten Arrow, einem ehemals 200 Meter langen Tanker
vorgesehen. Das Wrack liegt hier bereits seit fast 40 Jahren in der Chedabucto Bay. Also machten wir uns tauchfertig und fuhren mit dem Festkielboot von Ingo, welches ebenfalls 150 PS hatte.
Kurz vor der Abfahrt wurde uns berichtet, dass in der Nebenbucht
bei Arichat einige Pilotwale gesichtet wurden, welche sich dort wohl den Bauch voll schlagen würden. Das wollten wir nach den Tauchgängen überprüfen. Mit Highspeed ging es in 15 Minuten wieder über glatte See zur Arrow.
GPS und Echolot sei Dank, ist ja heute jeder Tauchplatz relativ leicht zu finden. Da die Boje nicht mehr vorhanden war, musste Ingo erstmal ein Tau zum Wrack herunterbringen.
Schnell wurden 2 Tauchgänge durchgeführt.
Am 100 Meter langen Heckteil, wo leider schon die Schraube abmontiert wurde, ist noch das imposante Ruder zu bestaunen,
welches sich in ca. 30 Metern befindet.
Durch den ausgebreiteten Bewuchs von Kelp und Annemonen ist es für Arrow-Neulinge hier nicht leicht sich zu orientieren.
Dank Kompass fanden wir dann doch das Tau zur Oberfläche.
Am Wrack finden sich auch sehr viele Fische.
Die Sichtverhältnisse waren mit 10 Metern natürlich nicht mit
der Conception Bay zu vergleichen.
Zurück im Boot ging’s wieder mit Speed in Richtung Arichat,
wo sich die Pilotwale aufhalten sollten.
Da in den Buchten viele Hummerfallen ausgelegt sind,
ist die Wasseroberfläche voll mit kleinen bunten Bojen.
Das gleicht bei dieser Geschwindigkeit einer Fahrt durch ein Mienenfeld. Wir erreichten die Bucht wo wir die Wale schon aus der Entfernung an den Rückenflossen erkennen konnten.
Es waren ca. 6-8 Tiere. Da die Wale andauernd ihre Tauchrichtung änderten, wusste man gar nicht in welche Richtung man die Kamera halten sollte.
Wir wollten auch nicht zu nahe am die Wale heran fahren.
Nachdem wir einige Aufnahmen von Rückenflossen und Körper
gemacht hatten, fuhren wir zurück zur Lodge.
Damit war das Tauchen in Kanada beendet.
Am nächsten Tag wollten wir durch den
Cape Breton Highland Nationalpark fahren um einige Trails zu erwandern, mit der Hoffnung ein paar Elche zu sehen.
Die sollten dort theoretisch dort vorkommen.
Gegen 5 Uhr morgens, hieß es Abfahrt, denn der frühe Vogel fangt den Wurm bzw. den Elch, denn wir mussten noch 3 Stunden fahren. Der Starpunkt der Wanderung war erreicht.
Das Ziel war der Benjies Lake auf einer Hochebene in ca. 450m
Meereshöhe. Über Trampelpfade und mit Holzbrettern überbaute Sumpfgebiete erreichten wir den idyllisch gelegenen See.
Während der Wanderung, welche der Strecke nach eher ein Spaziergang war, hielten wir nach allen Seiten Ausschau,
immer die Kameras schussbereit und verhielten wir uns sehr leise.
Die Elche allerdings auch.
Es war weit und breit keiner zu Sehen.
Nur Kotbälchen, welche wie Holzpällets aussahen, bekamen wir
zu Gesicht. Wir waren halt nicht in einen deutschen Wildpark,
sondern in der Kanadischen Wildnis.
Nachdem wir eine Zeitlang innegehalten hatten und das Ufer mit Ferngläsern abgesucht hatten, machten wir uns wieder auf der Rückweg zum Fahrzeug. Am Fahrzeug angekommen, gab es erst einmal warmen Tee, denn in dieser Höhe war es um diese Zeit noch ein wenig frisch. Gegen 10 Uhr fuhren wir weiter, enttäuscht immer noch keinen Elch gesehen zu haben und das am letzten Tag vor dem Rückflug nach Hause.
Jetzt wollten wir zum berühmten Cabot Trail,
einer atemberaubend gelegenen Straße, welche in Wellen immer auf und ab entlang der Westküste führt
und traumhafte Ausblicke auf das Meer verspricht.
Entlang der Straße sind auch weitere Trecking Trails zu finden.
Wir entschieden uns für den Skyline Trail, welcher auf einen Bergrücken entlang verläuft.
Doch dann, nur 5 Minuten nachdem wir losgefahren waren, da stand doch im Straßengraben ein junger Elch, einfach so und fraß
da Gras und Laub von Hecken.
Wir stiegen aus und pirschen uns vorsichtig heran,
gleichzeitig immer wieder Fotos machend immer ein Auge auf den Straßenverkehr.
Es wäre ja tragisch, kurz vor dem Traumfoto noch von einem Truck platt gefahren zu werden.
Die Vorsicht war unbegründet. Fahrzeuge kamen keine und der Elch stand da wie festgeschraubt und hatte die Ruhe weg.
Nachdem wir den Elch außer aus der Vogelperspektive von allen Seiten abgelichtet hatten, schlug der sich nach 5 Minuten entnervt bergan in die Büsche.
Für uns war das Tagesziel bereits erreicht.
Der Skyline Trail, welcher 90 Minuten durch urige Waldstücke führte, gab am Ende einen herrlichen Rundblick auf das Meer frei.
Das war das I-Tüpfelchen auf einen erfolgreichen Tag.
Rechtzeitig erreichten wir wieder unser Fahrzeug, denn seid einiger Zeit zog eine schwarze Wolkenfront auf uns zu, welche 2 Minuten nach der Weiterfahrt zu einem Gewitter mit Starkregen, Blitzen Donner und Hagel führte. Man konnte gar nicht mehr aus den Fenstern hinausschauen, trotz Wischern.
Da kamen uns gerade ein paar verwegene Radtouristen entgegen, welche sich unter diesen Bedingungen in kurzer Kleidung
gerade den Berg hochquälten. Aus meiner Radtouristenzeit, konnte ich mich gut in die aktuellen Gedankengänge der Radler hineinversetzen,
denn ich hatte diese miesen Verhältnisse auch schon mitmachen müssen. Wenn wir eines bei unserer zweiwöchigen Rundreise gelernt hatten, das Wetter ist hier unberechenbar.
Die Sonne und der Regen, wechseln so schnell hin und her.
Jetzt wussten wir auch warum das Gebiet Neuschottland hieß.
Bei einer Tour durch diese Gebiet muss man auf jedes Wetter
vorbereitet sein. Zurück in der Vipi-Lodge ging es zum letzten mal ans packen, denn am nächsten Tag ging es zurück in die Heimat.
Auch hier wurden wir wieder zum Flughafen gefahren.
Fazit der Tour:
4500 Km durch Nova Scotia und Newfoundland,
Tauchen an tollen Steilwänden, an knackenden Eisbergen, an Wracks der Extraklasse war Dank den erfahrenen Guides Ingo Vollmer und Rick Stanley ein voller Erfolg.
Wal -und Elchsichtung und das immer zur richtigen Zeit gute Wetter war Glück. Aber das muß man manchmal erzwingen.
Diese Tour kann man nur weiterempfehlen.
Endlich mal wieder kein Rudeltauchen.
Weitere Infos und reichlich Bilder kann man ansehen unter
http://www.vipilodge.de
http://oceanquestcharters.com
Als Taucher, welcher das ganze Jahr über in den Seen und im Meer unterwegs ist, wollte ich abseits vom bereits oft vorkommenden Rudeltauchen im Roten Meer, Malediven
oder Karibik etc. wieder einmal eine Region aufsuchen,
wo die Wassertemperaturen kälter sind.
Um die Ganze Sache noch ein wenig abenteuerlicher zum gestallten, sollten auch Eisberge ein Teil der Tauchtour sein.
Seid einer Wracksafari in Scapa Flow im Jahr 2006,
war ich auch von diesem Teil des Tauchens fasziniert,
und so sollte auch das Bestandteil meiner geplanten Reise sein.
Jetzt stellte sich die Frage, wo kann man auf einfache und noch bezahlbare weise das alles unter einen Hut bringen.
So stieß ich auf der Messe Boot bereits im Jahr 2005 auf ein
Angebot der Firma Marlin, welche Eisberg – und Wracktauchen
in Kanada in Kombination angeboten hatte.
Das blieb bis Heute in meinem Gedanken und ich verfolgte diese Tauchexpeditionen, von welchen auch bereits in mehreren Tauchpublikationen berichtet wurden weiterhin mit dem Hintergedanken, da fährst du auch mal mit.
Auch in Jahr 2007 wurde auf der Messe Boot
eine 2-wöchige Tauch-Land-Rundreise
durch die Kanada-Atlantik-Provinzen Neuschottland (Nova Scotia) und Neufundland (Newfoundland) angeboten.
Dort stand Eisbergtauchen, Wracktauchen und sonstige, Überwasseraktivitäten wie Whale Watching, Kanutouren
oder Elchsichtungen im Programm.
Da dachte ich, das ist genau das, was ich suche.
Nach eingehender Beratung durch Bilder, Filme und Prospekte durch Anita und Ingo Vollmer (sind die Hälfte des Jahres in Sachen Tauchen in Kanada Unterwegs), beschloss ich an dieser noch im kleinen Teilnehmerkreis durchgeführten Tour teilzunehmen.
Der Termin stand bereits fest, vom 10.06. – 24.06.2007.
Der Startpunkt sollte die VIPI-Lodge ( Janvrin Island in Nova Scotia) sein.
Hier leben seid fast 20 Jahren die Eltern von Ingo Vollmer und betreiben hier eine kleine (100000 m²) aber feine Lodge
mit 6 Blockhütten, welche im Waldgebiet in einigen Abstand zu einander stehen.
Diese stehen auf ca. 130 cm hohen Stelzen und haben jeweils eine Terrasse mit Stühlen bzw. Holzliegen.
Innen sind sie wie kleine Ferienhäuschen gestaltet.
Bei mir stand ein gemütliches und sehr bequemes Doppelbett
mit Radio und Fernseher (braucht man hier zwar nicht) mit direkten Ausblick in den dichten Wald. Im Wohnbereich steht ein Tisch mit 4 Stühlen, Kleiderschrank und eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Spüle, Herd und Hängeschränken mit allen notwendigen Utensilien,
welche man als Selbstversorger benötigt.
Wenn man allerdings die Kochkünste von Maria Vollmer kennen gelernt hat, dann wir man die Küche nicht oft benutzen.
Im großzügig gestalteten Badbereich findet sich ein Waschbecken,
Toilette und Duschkabine. Hand- und Badetücher werden bereitgestellt. Alle Räume haben Heizung und können jeweils mit einen Regler eingestellt werden. Um die Hütten herum, ist nur der Wald und die ungewohnte Ruhe (kein Fluglärm nur die Stimmen des Waldes und der entfernt rufenden Seevögel).
Am Seezugang (Bootsanleger) steht noch ein Bootshaus, wo die Über- und Unterwasseraktivitäten, soweit sie hier gewünscht sind starten.
Im Haupthaus an der Zufahrt zur Lodge,
ist auch das kleine Restaurant Schöpflöffel mit ca. 10 Plätze angesiedelt.
Hier ist Frühstück und Abendessen auf Wunsch möglich und sollte
im Sinne eines zufriedenen Magens getestet werden.
Neben dem Haupthaus steht noch die kleine Tauchbasis mit Werkstatt, Kompressor und Lagerung der Tauchausrüstungen.
Jetzt endlich zum Ablauf der Tour.
Nach dem Direktflug (Preis ca. 550€ bei 2x 23Kg Freigepäck plus 30 Kg Tauchgepäck frei) von Frankfurt nach Halifax mit der Condor
(ca. 7 Stunden) wurden wir (4 Personen) von Ingo Vollmer mit den
in Übersee viel benutzten Pick Up’s am Flughafen abgeholt und zur ca. 300 Km nördlich gelegenen VIPI-Lodge gebracht,
wo wir von Maria und Arthur Vollmer sehr herzlich begrüßt wurden.
Jeder bekam eine eigene Blockhütte zugeteilt,
wo wir die Nacht verbringen würden, denn am nächsten Tag begann ja die Tour. Jeder überprüfte noch einmal seine Tauchausrüstung, INT-Adapter etc. und stellte sein Bleigurt bzw. Bleitaschen zusammen. Jeder bekam von Ingo einen großen wasserdichten Expeditionskoffer zur Verfügung gestellt,
wo die Kleidung und die Dinge, welche nicht nass werden sollten verstaut werden sollten. Denn die gesamte Reise wurde mit den Pick Up bewältigt. Und der war dann mit den Koffern,
Fotoausrüstung, wasserdichten Säcken und einem mitgenommenen Faltboot reichlich beladen.
Nach einen Rundgang über die komplette Anlage wurde uns ein tolles Abendessen kredenzt.
Maria und Arthur Vollmer sind superfreundlich,
man ist per du und fühlt sich gleich heimisch.
Am Abend fielen wir nach der langen Anreise und dem Zeitunterschied von 5 Stunden wie ein Stein in die Betten.
An die Stille auf den Anlage, muß man sich erst einmal gewöhnen.
Am nächsten Tag wurden dann die letzte Dinge gepackt und der Ablauf des Tages besprochen.
Am Abend fuhren wir dann los in Richtung Norden
nach Nord-Sydney, wo wir mit einer Autofähre
in Port aux Basques nach Neufundland übersetzten.
Die Überfahrt dauerte 7 Stunden, welche bei schwachen Seegang in so genannten Schlafsitzen bzw. daneben zugebracht wurde.
Das Frühstück nahmen wir dann an Land in einem Hotel am Hafen ein. Und so lernten wir gleich mal die Fast Food-Nahrung kennen,
von welchem der Kanadier sich normalerweise so ernährt.
An der Ostküste Neufundlands ging es dann weiter in Richtung Deer Lake, wo wir uns an einer Tankstelle mit Rick Stanley vom
Qcean Quest Adventure Resort in der Nähe von St. John’s treffen wollten. Der sollte uns mit seinen Wissen und Equipment (Festkielschlauchboot, Transportable Kompressoren, Flaschen etc.)
bei einem Teil der Tour begleiten.
Mit Ingo Vollmer und Rick Stanley hatten wir 2 der erfahrensten
Taucher in Sachen Eisberge und Wracks in Kanada als Guides.
Jetzt mit zwei Pick Up’s und Boot auf den Anhänger fuhren wir dann zu unseren ersten Stützpunkt an dem wir die nächsten Tage verbringen sollten. Der war mit 100 km Fahrt für kanadische Verhältnisse gerade um die Ecke.
Die Bonne Bay Marine Station in Norris Point,
liegt im Gros Morne Nationalpark am der Westküste Neufundlands.
Hier können sich normalerweise Studenten der Meeresbiologie weiterbilden. Für uns war es die Tauchbasis und Unterkunft für die nächsten Tage in Sachen Tauchen in kalten Gewässer.
Dieser Meeresarm ist nicht besonders groß bzw. breit
(mit dem Schlauchboot in 2 Min. am anderen Ufer)
aber trotzdem 200m tief.
Was heißt, dass 10 Meter vom Ufer entfernt Steilwände von 90m
Tiefe, welche voll mit Anemonen und Weichkorallen bis zum abwinken zu sehen sind. Die Sichtweiten betragen bis zu 20 Metern. Dorsche, Seewölfe, Skorpionsfische etc. sind hier reichlich anzutreffen und das bei Wassertemperaturen zwischen 0 und 2°C.
Da zählt nur eine Ausrüstung, welche gut gewartet und absolut kältetauglich ist. An dieser Wand kann man zig mal tauchen und wird nicht satt. In den verschiedenen Tiefen, wechseln sich teilweise die Strömungsrichtungen, so dass man sich von der tiefsten Stelle des Tauchgangs her bis zur Oberfläche immer mit der Strömung an der Wand entlang driften lassen kann. Supergenial.
Nach 40 Minuten Tauchgang, wurde es dann auch im Trocki frisch,
da einige mit Nasstauchhandschuhen tauchten, um u.a.
beim fotografieren mehr Gefühl in den Fingern zu haben
oder trockenen Handschuhen nicht so vertrauten.
An der Oberfläche wartete bereits das Schlauchboot, welches immer über den Tauchern bereit war. Dieses war mit Hitec ausgestattet. GPS, Echolot, Tiefen- und Strömungsanzeige usw.
An der Oberfläche wurden dann die Jacketts und Bleigurt ausgezogen und ins Boot gereicht und danach wuchtet man sich per Flossenschlag selbst über die Bootswulst ins Boot.
Die Trockis wurden dann im Umkleidebereich der Marinebasis,
welche nur wenige Schritte entfernt war zum trocknen aufgehängt.
Die Flaschen wurden mit den tragbaren Kompressoren, welche auf dem Fahrzeug mitreisen noch an der Kaimauer gefüllt.
Vom Hafen bis zur Wand, welche Godds Point genannt wird,
sind das mit dem Boot bei 150 PS nur 3 Minuten,
was bei Tempo 70 und glatter Wasseroberfläche kein Wunder ist.
Es wurden an den Vormittagen immer 2 TG durchgeführt,
so dass der Rest des Tages für Wanderungen
in die Table Mountain, Bootstouren auf dem Meeresarm
oder einer Führung durch die Station zur Verfügung stand,
ganz nach Wunsch.
Am Abend haben wir uns als Selbstversorger immer sehr gut bekocht oder gegrillt.
Hier ist natürlich der Fisch oder Hummer total frisch aber nicht jeder man’s Sache besonders nicht das zerlegen,
und so aßen einige halt Steak mit Salat.
Die Doppelzimmer mit Bad waren modern eingerichtet.
Wichtig war immer einen Stromadapter für das kanadische System mitzuführen, damit die Unterwasserleuchten geladen werden konnten. Die wurden bei den Sichtverhältnissen selbst bei großen
Tiefen nur für die Details benötigt.
Am frühen Morden des 15.06. verließen wir die Station in Richtung Norden und später Osten durch unendliche Wald- und Seengebiete
ohne Ortschaften in Richtung Halbinsel Bonavista.
In der Nähe des Meeres konnte man schon die ersten Eisberge
treiben sehen. Diese werden je nach Windrichtung in die Buchten der Küsten hineingeblasen oder ziehen unbetaucht vorbei.
Das machte uns natürlich hungrig, endlich an den heiß ersehnten Riesen zu tauchen.
Gegen Mittag kamen wir an unserem zweiten Stützpunkt an,
einer hervorragend renovierten alten Gebäudeansammlung
mit 4 1/2 Sternen, welches sich Fischers Loft Inn nannte und oberhalb von Port Rexton mit Sicht auf das Meer an einem Hang lag. Hier waren die Zimmer wie kleine Wohnungen gestaltet und das Essen war ausgezeichnet. Endlich weg von Fast Food vom Trans Kanada Highway.
Kaum ausgepackt, machten wir uns auf in Richtung Trinity und anderen kleinen Orten, um nach Häfen zu suchen,
wo wir unser Schlauchboot zu Wasser lassen konnten.
In der Küstenregion hatten sich bereits ca. 30 Eisberge eingefunden, wobei natürlich nicht alle geeignet sind betaucht zu werden. Am Besten sind die gegrundeten, das heißt sie sind auf den Meeresboden aufgelaufen.
Es folgte eine kleine Einweisung in die Besonderheiten des Eisbergtauchens im Bezug auf die Sicherheit und unsere notwendigen Reaktionen, falls weitere Eisabbrüche an den Eisbergen stattfinden würden.
Nachdem eine Bootsrampe gefunden wurde und die Ausrüstung an Bord verstaut war, fuhren wir bei einigem Wellengang
(Seegang ertragen, gehört nicht zu meinen stärken)
in Richtung Eisberg. Dieser war in ca. 20 Meter Tiefe auf Grund gelaufen. In Buddyteams ging es ins Wasser, wobei immer ein steuernder Taucher in Boot blieb. Die Formen der Eisberge sind nicht nur über, sondern auch Unterwasser sehr beeindruckend.
Es ächzt und knarzt an den Eisbergen ununterbrochen.
Manchmal kracht es richtig laut, wenn ein Brocken abbricht.
Dieser treibt dann an die Oberfläche und schwimmt davon
oder wir hievten es an Bord und benutzen ihn für die Kühlung unser Getränke. Mit Wassertemperaturen von 4 °C, war es hier um einiges wärmer als in den Meeresarmen von Gros Morne.
Dieser Eisberg wurde von Wellengang und Wind hin und her
über den Meeresboden geschoben und uns gleich mit.
Überall vom Eis stiegen kleine bis jetzt im Eis eingeschlossenen
Luftbläschen zur Oberfläche auf.
Einige Taucher machten Unterwasser Fotos oder filmten.
Nach 40 Minuten ging es zurück zum Boot und die nächste Gruppe
ging ins Wasser. Nachdem alle Taucher durchgefroren waren,
hin und wieder läuft zusätzlich auch mal ein Anzug voll,
was bei den Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes prickelnd ist, machten wir noch ein paar Ehrenrunden mit Photoshooting
um die Eisberge in der Bucht und fuhren dann in den Hafen.
Das Boot kam wieder auf den Hänger, die Flaschen wurden gefüllt,
die Ausrüstung auf die Ladeflächen der Fahrzeuge verstaut und ab ins Hotel. Da freut man sich schon auf eine warme Dusche und ein tolles Abendessen.
Da wir trotz Tribandhandys auf der ganzen Tour erhebliche Probleme mit der Netzfindung hatten, waren wir froh hier endlich einen Internetanschluss zu haben um Kontakt mit zu Hause aufzunehmen zu können.
Wir fanden am zweiten Tauchtag an den Eisbergen in Kings Cove eine gute Einlassplatz für unser Schlauchboot.
Jetzt hieß es alle Mann bzw. Frau am Bord und Rausfahren zum
Eisbergwhatching, um uns einen schönen und sicheren Berg zum Tauchen auszusuchen. Die Ausfahrt artete zu einen Eisbergshooting aus. Die verschiedenen Formen sind einfach zu schön. Einer hatte die Form eines Wikingerbootes mit einem Wasserbaseng im innern, welcher uns sehr gut gefiel.
Es wurde beschlossen, den nehmen wir.
Wir fuhren zurück und machten uns tauchfertig.
Nach einer Stunde waren wieder zurück an unseren Opferberg.
Der wollte wohl nicht betaucht werden, denn er war erst wenig Minuten vor unser Ankunft in zwei Teile zerbrochen.
Die zwei Teile waren erst 2 Meter auseinander gedriftet.
Doch das schreckte uns nicht und wir stürzten uns in die Fluten.
Der Eisberg war allerdings nur 10 Meter tief im Wasser und freischwimmend. Einige wie Stoßzähne aussehende Zapfen ragten Unterwasser vom Eisberg weg, sodass man sich draufsetzen konnte denn das Eis war hart wie Beton.
Nachdem Tauchtag war wieder Körperpflege und Essen angesagt.
Danach stand schon wieder ein Stellungswechsel an,
denn das Eisbergtauchen war abgeschlossen.
An nächsten Tag ging es an die Wracks in der Conception Bay vor Bell Island, in die Heimat unseres Guide Rick Stanley.
Unsere Unterkunft war das Ocean Quest Adventure Resort in Conception Bay South und lag in der Nähe von St. John im Osten von Neufundland.
Hier erwarten uns nicht weit entfernt 4 Wracks, (Rose Castle, Satanaga, PLM 27 und Lord Stathcona) welche zwischen 35 und 55 Meter Tiefe liegen und von denen jeweils 2 pro Tag in den nächsten 2 Tagen betaucht werden sollten.
Diese Schiffe wurden im zweiten Weltkrieg,
1942 von deutschen U-Booten vor Bell Island versenkt.
Die Wassertemperatur lag bei 6°C.
Es kann laut Rick je nach Tiefe aber auch mal auf -2°C sinken.
Die Wracks sind noch in sehr guten Zustand und nicht so zerfleddert wie z.B. die Thistlegorm in Roten Meer.
Die Taucher, welche hier tauchen scheinen ein wenig mehr daran zu denken, das nach ihnen auch andere noch etwas sehen möchten. Von einer Boje verläuft immer ein Tau hinunter zu den Wracks. Das findet man bei Sichtweiten von 30 Metern immer wieder und hilft bei den Dekostops.
Diese sind bei den Wassertemperaturen, wenn man sich nicht bewegt natürlich eine in wahrsten Sinne eine coole Sache.
Das Resort von Rick und Debby Stanley besteht aus mehreren Gebäuden. Der Wohntrakt für die Tauchgäste besteht aus mehreren Doppelzimmern mit Bad alles im zweiten Stock.
Im ersten Stock ist der Gesellschaftsraum. Dieser besteht aus großer Küche mit mehreren großen Kühlschranken, Geschirrspüler etc. im Essbereich können locker 15 Personen am Tischen essen.
Auf der Terrasse kann gegrillt werden. Für Ausbildungszwecke gibt es einen Beamer und fest installierte Breitwandleinwand.
Es gibt einen offenen Kamin, Soundsystem und Internetanschluss.
Also alles was man braucht oder auch nicht.
Rick bildet hier auch die kanadische Coast Guard aus.
Ein Gebäude weiter ist der Tauchshop mit Füllstation.
Er ist natürlich mit Equipment hauptsächlich auf Trockentauchen
und Tech Diving ausgerichtet. Es gibt hier Single und Doppelflaschen.
Die Ausrüstung kann nach dem Tauchen im großen Wannen gereinigt und zum Trocknen aufgehängt werden.
Im Wohnhaus von Rick gibt es nebenbei auch noch ein Hallenbad
für die Tauchausbildung.
Man sieht in Übersee ist alles mal wieder ein bisschen größer.
Dann hat das Resort noch mehrere Festkielschlauchbote.
In Hafen liegt dann noch das Tauchboot, die Ocean Quest mit der wir unser Wracktauchgänge durchgeführt haben.
Das Schiff hat an Heck eine Einstiegsplattform mit einer Ausstiegsleiter, welche es auch erlaubt das Taucher mit großen Doppelflaschen wieder gut aus den Wasser herausklettern können.
Es gibt eine Kajüte mit Sitzgelegenheiten, wo man sich bei kalten Wind auch umziehen kann. Hier bekommt man nach dem Tauchgang einen heißen Tee und Suppe gereicht.
Bei guten Wetter kann man auf den Oberdeck in der Sonne sitzen.
Es ist sogar ein Grill montiert. Der Kapitän war viele Jahre Kapitän bei der US Marine und gleichzeitig Freizeithistoriker und weiß viel über die Geschichte der Wracks in dieser Gegend.
Ein Dive Master an Bord gibt an Hand von Karten und Fotos vor jedem TG ein Breefing. Eine zusätzliche Tauchflasche hängt während den TG immer im Wasser.
Die Fahrzeiten zu den Wrack liegen bei ca. 30 Minuten.
Wenn die Gegebenheiten Stimmen (Eisberge vorhanden),
kann in der Conception Bay auch Eisbergtauchen durchgeführt werden. Während unserer Tauchausfahrten haben wir auch einige Minkwale gesehen, welche an unserem Boot vorbei schwammen.
Nach zwei Tauchtagen mit 4 TG legten wir einen Ruhetag ein
und fuhren in den Süden von St. John’s um unternahmen eine Rundtour, dem so genannten Irish Loop.
Hier kam man durch das Avalon Wilderness Reserve.
Dies führte uns durch riesige Waldgebiete, hochgelegene Tundragebiete wo wir auch Karibouherden sahen.
Zurück ging es an der Ostküste, wo wir einige Leuchttürme besuchten. Einige waren bewirtschaftet (lecker Kuchen).
Am späten Nachmittag kamen wir zurück zur Basis und wollten gerade den Tag ausklingen lassen, als es hieß Belugawal in Hafen gesichtet. Also alle wieder ins Fahrzeug und Fotoapparat mitgenommen. Und tatsächlich schwamm da direkt neben der Kaimauer ein ca. 3 Meter langer junger Belugawal.
Er war allerdings noch ein wenig grau aber die Speicherchips haben alles geben müssen.
Das war ein gelungener Ausklang des Tages.
Ach ja, jetzt musste wieder alles zusammengepackt werden, da am frühen Morgen die Rückfahrt mit der Fähre aufs Festland nach Nova Scotia vorgesehen war.
Der Abschied von Rick und Debby und Neufundland fiel nicht leicht.
Man hörte schon heraus, das ein weiterer Besuch im Ocean Quest Resort nicht ausgeschlossen war.
Die Fähre startete in Argentia früh am Morgen und fuhr zurück nach Nord-Sydney. Da diese Fahrt diesmal 14 Stunden dauerte,
hatten wir diesmal Doppelkabinen, welche schlaftechnisch reichlich genutzt wurden. Gegen 23 Uhr kamen wir an und fuhren dann noch 2 Stunden zur Vipi-Lodge nach Janvrins Island bei West Arichat zu unseren Blockhütten. Endlich wieder ein kleines Heimatgefühl nach beinahe 4000 Km durch Neufundland.
Wir haben wirklich jedes Wetter mitgemacht und Temperaturen zwischen 7 und 28 °C erlebt.
Schnell wurde ausgeladen und gegen 1 Uhr Nachts ging’s schnell ins Bett. Frühstück war diesmal erst um 10 Uhr angesetzt.
Heute waren 2 TG am Haus und Hof-Wrack der nicht weit entfernten Arrow, einem ehemals 200 Meter langen Tanker
vorgesehen. Das Wrack liegt hier bereits seit fast 40 Jahren in der Chedabucto Bay. Also machten wir uns tauchfertig und fuhren mit dem Festkielboot von Ingo, welches ebenfalls 150 PS hatte.
Kurz vor der Abfahrt wurde uns berichtet, dass in der Nebenbucht
bei Arichat einige Pilotwale gesichtet wurden, welche sich dort wohl den Bauch voll schlagen würden. Das wollten wir nach den Tauchgängen überprüfen. Mit Highspeed ging es in 15 Minuten wieder über glatte See zur Arrow.
GPS und Echolot sei Dank, ist ja heute jeder Tauchplatz relativ leicht zu finden. Da die Boje nicht mehr vorhanden war, musste Ingo erstmal ein Tau zum Wrack herunterbringen.
Schnell wurden 2 Tauchgänge durchgeführt.
Am 100 Meter langen Heckteil, wo leider schon die Schraube abmontiert wurde, ist noch das imposante Ruder zu bestaunen,
welches sich in ca. 30 Metern befindet.
Durch den ausgebreiteten Bewuchs von Kelp und Annemonen ist es für Arrow-Neulinge hier nicht leicht sich zu orientieren.
Dank Kompass fanden wir dann doch das Tau zur Oberfläche.
Am Wrack finden sich auch sehr viele Fische.
Die Sichtverhältnisse waren mit 10 Metern natürlich nicht mit
der Conception Bay zu vergleichen.
Zurück im Boot ging’s wieder mit Speed in Richtung Arichat,
wo sich die Pilotwale aufhalten sollten.
Da in den Buchten viele Hummerfallen ausgelegt sind,
ist die Wasseroberfläche voll mit kleinen bunten Bojen.
Das gleicht bei dieser Geschwindigkeit einer Fahrt durch ein Mienenfeld. Wir erreichten die Bucht wo wir die Wale schon aus der Entfernung an den Rückenflossen erkennen konnten.
Es waren ca. 6-8 Tiere. Da die Wale andauernd ihre Tauchrichtung änderten, wusste man gar nicht in welche Richtung man die Kamera halten sollte.
Wir wollten auch nicht zu nahe am die Wale heran fahren.
Nachdem wir einige Aufnahmen von Rückenflossen und Körper
gemacht hatten, fuhren wir zurück zur Lodge.
Damit war das Tauchen in Kanada beendet.
Am nächsten Tag wollten wir durch den
Cape Breton Highland Nationalpark fahren um einige Trails zu erwandern, mit der Hoffnung ein paar Elche zu sehen.
Die sollten dort theoretisch dort vorkommen.
Gegen 5 Uhr morgens, hieß es Abfahrt, denn der frühe Vogel fangt den Wurm bzw. den Elch, denn wir mussten noch 3 Stunden fahren. Der Starpunkt der Wanderung war erreicht.
Das Ziel war der Benjies Lake auf einer Hochebene in ca. 450m
Meereshöhe. Über Trampelpfade und mit Holzbrettern überbaute Sumpfgebiete erreichten wir den idyllisch gelegenen See.
Während der Wanderung, welche der Strecke nach eher ein Spaziergang war, hielten wir nach allen Seiten Ausschau,
immer die Kameras schussbereit und verhielten wir uns sehr leise.
Die Elche allerdings auch.
Es war weit und breit keiner zu Sehen.
Nur Kotbälchen, welche wie Holzpällets aussahen, bekamen wir
zu Gesicht. Wir waren halt nicht in einen deutschen Wildpark,
sondern in der Kanadischen Wildnis.
Nachdem wir eine Zeitlang innegehalten hatten und das Ufer mit Ferngläsern abgesucht hatten, machten wir uns wieder auf der Rückweg zum Fahrzeug. Am Fahrzeug angekommen, gab es erst einmal warmen Tee, denn in dieser Höhe war es um diese Zeit noch ein wenig frisch. Gegen 10 Uhr fuhren wir weiter, enttäuscht immer noch keinen Elch gesehen zu haben und das am letzten Tag vor dem Rückflug nach Hause.
Jetzt wollten wir zum berühmten Cabot Trail,
einer atemberaubend gelegenen Straße, welche in Wellen immer auf und ab entlang der Westküste führt
und traumhafte Ausblicke auf das Meer verspricht.
Entlang der Straße sind auch weitere Trecking Trails zu finden.
Wir entschieden uns für den Skyline Trail, welcher auf einen Bergrücken entlang verläuft.
Doch dann, nur 5 Minuten nachdem wir losgefahren waren, da stand doch im Straßengraben ein junger Elch, einfach so und fraß
da Gras und Laub von Hecken.
Wir stiegen aus und pirschen uns vorsichtig heran,
gleichzeitig immer wieder Fotos machend immer ein Auge auf den Straßenverkehr.
Es wäre ja tragisch, kurz vor dem Traumfoto noch von einem Truck platt gefahren zu werden.
Die Vorsicht war unbegründet. Fahrzeuge kamen keine und der Elch stand da wie festgeschraubt und hatte die Ruhe weg.
Nachdem wir den Elch außer aus der Vogelperspektive von allen Seiten abgelichtet hatten, schlug der sich nach 5 Minuten entnervt bergan in die Büsche.
Für uns war das Tagesziel bereits erreicht.
Der Skyline Trail, welcher 90 Minuten durch urige Waldstücke führte, gab am Ende einen herrlichen Rundblick auf das Meer frei.
Das war das I-Tüpfelchen auf einen erfolgreichen Tag.
Rechtzeitig erreichten wir wieder unser Fahrzeug, denn seid einiger Zeit zog eine schwarze Wolkenfront auf uns zu, welche 2 Minuten nach der Weiterfahrt zu einem Gewitter mit Starkregen, Blitzen Donner und Hagel führte. Man konnte gar nicht mehr aus den Fenstern hinausschauen, trotz Wischern.
Da kamen uns gerade ein paar verwegene Radtouristen entgegen, welche sich unter diesen Bedingungen in kurzer Kleidung
gerade den Berg hochquälten. Aus meiner Radtouristenzeit, konnte ich mich gut in die aktuellen Gedankengänge der Radler hineinversetzen,
denn ich hatte diese miesen Verhältnisse auch schon mitmachen müssen. Wenn wir eines bei unserer zweiwöchigen Rundreise gelernt hatten, das Wetter ist hier unberechenbar.
Die Sonne und der Regen, wechseln so schnell hin und her.
Jetzt wussten wir auch warum das Gebiet Neuschottland hieß.
Bei einer Tour durch diese Gebiet muss man auf jedes Wetter
vorbereitet sein. Zurück in der Vipi-Lodge ging es zum letzten mal ans packen, denn am nächsten Tag ging es zurück in die Heimat.
Auch hier wurden wir wieder zum Flughafen gefahren.
Fazit der Tour:
4500 Km durch Nova Scotia und Newfoundland,
Tauchen an tollen Steilwänden, an knackenden Eisbergen, an Wracks der Extraklasse war Dank den erfahrenen Guides Ingo Vollmer und Rick Stanley ein voller Erfolg.
Wal -und Elchsichtung und das immer zur richtigen Zeit gute Wetter war Glück. Aber das muß man manchmal erzwingen.
Diese Tour kann man nur weiterempfehlen.
Endlich mal wieder kein Rudeltauchen.
Weitere Infos und reichlich Bilder kann man ansehen unter
http://www.vipilodge.de
http://oceanquestcharters.com