Hallo Taucher,wir waren Mitte Juli 2004 in Maria ...
Hallo Taucher,
wir waren Mitte Juli 2004 in Maria la Gorda
Es wurde hier schon viel über Maria la Gorda geschrieben und ich wundere mich oft, wie die Berichte so positiv ausfallen konnten. Da es außer Frage steht, das Maria la Gorda ein gutes Tauchziel ist, berichte ich Euch insbesondere über das, was nicht in Reiseprospekten geschrieben steht.
Transfer
Wir wurden um 8:00 im Hotel in Havanna abgeholt. Gegen 14:30 waren wir in Maria la Gorda. Da der Check in erst ab 16:00 ist, nahmen wir im Restaurant Platz. Es hat dann bis 17:00 gedauert und Handtücher gab es noch viel später. Da hätten wir in Havanna lieber mal richtig ausgeschlafen.
Bungalows
Die Bungalows sind sehr einfach ausgestattet. Die Fenster haben keine Fensterscheiben. Durch die nicht schließenden Holzlamellen der Fenster wird die Wirksamkeit der Klimaanlage stark reduziert. Da es kein Mückennetz gibt, kommen Mücken durch die breiten Spalten der Lamellen. Durch die fehlenden Fensterscheiben wird man abends von lauten Gästen auf dem Weg von der Bar zu den Zimmern gestört. Diese gehen etwa 3 Meter von den Betten entfernt an den quasi offenen Fenstern vorbei. Wer einen leichten Schlaf hat, muss mit Störungen rechnen, da die letzten an der Bar oft die lautesten auf dem Weg zum Zimmer sind. Im 1. Stock teilen sich je 3 Zimmer einen kleinen Balkon mit 2 Stühlen. Aus Dusche und Wasserhahn kommt nur eine braune Brühe. Dies halte ich angesichts der abgelegen Lage der Anlage jedoch für akzeptabel.
Strand
Schöner Strand mit Kokospalmen. Die Kokosnüsse werden nicht abgeerntet und fallen regelmäßig herunter. Viele Urlauber legen sich trotzdem direkt unter die Kokosnüsse. Es gibt viel zu wenig Strandliegen und die vorhandenen sind fast alle kaputt. Am Strand gibt es Wespen oder Bienennester und die Fiecher krabbeln auf dem Sand rum. Meine Freundin wurde nach ein paar Meter barfuss laufen gestochen. Zudem gab es Sandfliegen und natürlich Mücken, allerdings weniger als auf der Isla del la Juventud.
Restaurants
Es gibt 2 Restaurants. Aufgrund der Fehlinformation, das es nur das „Buffet-Restaurant“ gibt, hatten wir Vollpension gebucht. Dies würde ich nicht wieder tun. Abends war das Restaurant gut besucht, Mittags gab es jedoch kaum Gäste und man musste sich teilweise mit den Resten vom Vorabend und kaltem Restkaffe vom Frühstück begnügen. Fisch gab es kaum. Im separaten a la carte Restaurant kann man viel günstiger und besser essen (auch Pommes, Pizzas, Fisch etc.). Im Restaurant gibt es eine gemeinsame Toilette für Männer und Frauen, die nicht abschließbar ist. Das Restaurant öffnet offiziell übrigens um 8:00 zum Frühstück, da man jedoch erkannt hat, dass die Taucher dann keine Möglichkeit zum Frühstücken haben, öffnet es etwa eine halbe Stunde früher.
Tauchen
Das Schlimmste, was ich in über 20 Jahren erlebt habe. Das totale Chaos. Es war keinerlei Ausbildungsnachweis notwendig und es wurde auch keine Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses verlangt.
Es werden täglich (neben Nachttauchgängen) 3 Tauchgänge angeboten. 8:00/8:30, 10:00/10:30, 15:00/15:30 (Anmeldung /Abfahrt). Vor dem Tauchgang muss man sich anmelden. Danach geht es zum Boot. Noch nicht einmal zu den 8:30 Tauchgängen waren die Flaschen pünktlich an Bord. Da es zu wenig Flaschen gibt, müssen diese zum 2. Tauchgang wieder gefüllt werden. Dies führte zu unzumutbaren Verspätungen von durchschnittlich einer Stunde, über deren Dauer man vorher nicht informiert wird. Zwei mal kamen wir statt um 10:30 erst um 12:00 los. Das heißt, mit bis zu 30 Tauchen (nicht geschätzt, sondern gezählt!) knapp 2 Stunden auf den überfüllten Booten auf die Abfahrt zu warten. Die Flaschen waren öfter mit weniger als 200 bar gefüllt und regelmäßig wurden auch leere Flaschen verteilt. Da es zu wenig Leihausrüstungen gab, wurde diese täglich neu verteilt. Wer nicht am 10:30 Tauchgang teilnahm, brauchte um 15:00 eine neue Ausrüstung. Die Ausrüstung war teilweise in erbärmlichem Zustand. Wir haben zweimal erlebt, dass je 2 Taucher das Boot verließen, weil sie Angst hatten, mit der Ausrüstung zu tauchen. An den Lungenautomaten fehlten teilweise Teile der Gummiummantelung, so dass das darunterliegende Netzgewebe voll abknickte.
Gleich bei unserem 1. Tauchgang wurde zu spät bemerkt, das noch Taucher fehlten und der Motor angelassen, als diese an und unter der Leiter waren, um an Board zu kommen.
Zum Tauchen wurde von Anderen schon viel geschrieben, daher nur soviel: die Steilwände sind top und intakt, an Großfischen mangelt es jedoch, und die Bootsbesatzungen geben sich beim Angeln Mühe, auch noch die letzten großen Fische herauszuholen.
Die Tauchguides wurden übrigens ohne Vorwarnung von einen auf den anderen Tag komplett abgelöst. Wer möchte, das die Guides das Logbuch unterschreiben sollte dies daher täglich machen lassen. Das Briefing war gut, eine Kontrolle der Finimeter beim Tauchen gab es nicht.
Kreditkarten
Man mag es nicht für möglich halten, aber in Maria la Gorda werden für Hotel, Restaurant und Tauchen keine Kreditkarten akzeptiert. Ich möchte nicht wissen, wie viele Gäste darauf nicht vorbereitet sind und nicht genug Bargeld mithaben, um das Tauchen zu bezahlen. Es gab kein Mitleid. Die Gäste wurden zur nächsten Bank geschickt, die 70 Kilometer (one way und sehr schlechte Straßen) entfernt liegt. Was man den Gästen dafür abnimmt, weiß ich nicht, die einzigen, die wir kennenlernten und trotzdem noch tauchen wollten, hatten einen Leihwagen. Andere Gäste ohne Tauchpaket verzichteten komplett aufs Tauchen.
Als ich den Mann an der Rezeption unter dem Hinweis, dass ich einen Bericht über die Tauchbasis und das Hotel schreibe, auf das Problem mit der Kreditkartenablehnung ansprach, und um eine Stellungnahme bat, führte er mich in ein Hinterzimmer und sagte, dass ich natürlich auch mit Kreditkarte zahlen könnte. Normalerweise lehnt er Kreditkartenzahlungen ab, weil es in der Vergangenheit Probleme mit der für die Zahlung notwendigen Telefonverbindung gab. Auf die Frage, warum er die Kunden zur Bank schickt oder vom Tauchen abhält, anstatt zumindest die Bezahlung mit Kreditkarte über Vorkasse anbietet, sofern die Leitung steht, antwortete er, dass dies zu viel Arbeit sei. Im Shop der Anlage wurden Kreditkarten übrigens ohne weiteres akzeptiert.
Wir waren auch auf der Schatzinsel und werden auch dort einen Bericht veröffentlichen.
Havanna
Da sicherlich viele Kubareisende ein paar Tage Havanna einplanen, möchte ich Euch meine Erfahrungen aus Havanna nicht vorenthalten.
In Havanna muss man insbesondere bei den Getränkepreisen aufpassen. Als wir mit einer Reisegruppe eines großen deutschen Reiseveranstalters im Cafe O`Reilly in der Altstadt waren, wollte der Kellner 4 USD für eine 0,5 Liter Wasserflasche haben. Dies erschien uns sehr viel, woraufhin der Kellner einen Irrtum vorgab (er dachte, wir hätten 2 Flaschen bestellt) und den Preis auf 2 USD reduzierte. Als wir eine Woche später ohne Reisegruppe noch einmal im Cafe O`Reilly waren, wollte man nur noch 1,05 USD für das Wasser haben. Ich vermute, dass der Reiseleiter an den überhöhten Preisen mitverdient und möchte nicht wissen, in wie vielen anderen Restaurants und Bars wir in Begleitung des Reiseleiters überhöhte Preise bezahlten.
Derselbe Reiseleiter verkaufte uns und anderen Gästen auch einen Cabarettbesuch mit 15 USD Aufpreis gegenüber dem Preis bei einer Buchung im Hotel. Der Reiseleiter war ein Cubaner, und man versicherte uns nach unserer Beschwerde, das es seine letzte Reise für den Veranstalter gewesen war.
Nachdem wir beim Besuch eines anderen Cabaretts merkten, dass der Kellner einen Teil des Rechnungsbetrages in der Hosentasche verschwinden ließ, bestellten wir nur noch, wenn es eine Getränkekarte gab, und mussten feststellen, dass es Restaurants und Bars gibt, die lieber auf Umsatz verzichten, als nur die offiziellen Preise in Rechnung stellen können.
Übergepäckprobleme
Die paar Kilo Übergepäck, die beim Hinflug aus Deutschland kein Problem waren, wurden es beim Rückflug von Cuba. Beim Einschecken wollte man von uns für jedes Kilo Übergepäck 25 USD haben. Die im Flugticket eingetragenen 10 Kilo Taucherfreigepäck wollte der Mann am Check-In nicht anerkennen. Nach meiner beharrlichen Weigerung für das eingetragene Tauchgepäck 500 USD extra zu zahlen (2x10 Kg mit für 25 USD) verschwand er zum Vorgesetzten. Nun wollte er nur noch 125 USD für die verbleibenden 5 Kilo Übergepäck haben. Ich sagte ihm, das ich nicht so viel Geld dabeihabe und 5 Kg Übergepäck normalerweise nicht beanstandet würden. Er bestand jedoch auf Zahlung. Daraufhin wollte ich mein Gepäck wiederhaben, um einige entbehrliche Dinge wie gelesene Taschenbücher auszumisten. In dem Augenblick ließ er das Gepäck auf das Transportband rollen. Er wollte wissen, wie viel Dollar wir denn noch haben. Ich entleerte mein Portemonaie vor ihm. Es waren 67 USD. Er war so gnädig uns die 50 Dollar für die Ausreisesteuer zu lassen und nahm sich die verbleibenden 17 USD, um sie sich in die Tasche zu stecken. Am Check-In neben uns gab es auch Übergepäckprobleme. Es scheint so, als werden von den Mitarbeitern am Check-In quasi im Minutentakt Zusatzeinnahmen in Monatsgehaltshöhen erzielt. Beim Check-In sollte man daher nach Möglichkeit neben den 25 USD Ausreisesteuer pro Person nur relativ wenig Geld im Portemonaie haben.
Gruß
Oliver
Stellungnahme zu diesem Bericht:
Hiermit möchten wir von Nautilus Tauchreisen eine Gegendarstellung zu dem Bericht von "Oliver", der bei uns gebucht hat, vom 01.08.2004 abgeben.
Generell möchten wir sagen, dass viele der von "Oliver" bemängelten Dinge in unserem Katalog erklärt werden oder in der Beratung darauf hingewiesen wurde. Der bearbeitende Sachbearbeiter aus unserem Team war während der Buchung schon davor die Reise abzusagen, weil sich "Oliver" als äußerst schwieriger Kunden erwiesen hat und er Bedenken hatte, dass dieser Kunde das Land Cuba richtig einschätzen kann. Nachdem er "Oliver" nochmals telefonisch auf die Besonderheiten des Landes hingewiesen hat und dieser angab mit diesen vertraut zu sein, akzeptierten wir die Buchung. Leider hatte "Oliver"
keineswegs die richtige Erwartung an das Land Cuba.
Cuba ist ein sozialistisches Land, Leistung wird nicht honoriert, das Einkommen eines Cubaners ist knapp und die Bevölkerung ist arm. Dennoch, das Erstaunliche ist, dass die Menschen es schaffen mit diesen Widrigkeiten klar zu kommen und außerordentlich freundlich, fröhlich und lebensfroh zu sein.
Jeder Euro mehr ist aber für einen Cubaner ein Segen - bei einem Monatseinkommen von ca. 8 Euro kein Wunder! D.h. jeder Cubaner der im Tourismus arbeitet hat die Möglichkeit sich den einen oder anderen Euro mehr zu verdienen. Von bösem Abzocken kann generell keine Rede sein (Ausnahmen gibt es leider immer), natürlich wird in den Touristengebieten, wie in Havanna, hier und da mehr verlangt als es wert ist, aber wo ist das nicht so? Gewalt ist beispielsweise auch ein Fremdwort! Wie gesagt, Cuba kann man genießen, wenn man die notwendige Lockerheit und realistische Sicht der Dinge mitbringt. Genau darauf verweisen wir in unserem Katalog und beraten dahingehend! Wir bieten Cuba seit über 25 Jahren - kennen die Mentalität und deren Macken, wissen sie aber auf eine ganz besondere Art auch zu schätzen.
Wir sind in dieser Hinsicht ein ehrlicher und seriöser Veranstalter, denn schließlich würden wir sehr kurzfristig denken, wenn wir Cuba als serviceorientiertes Land ohne Fehler verkaufen würden. Kunden denen wir kurzfristig eine Reise verkaufen die eigentlich gar nicht zu ihnen passt und dann vor Ort enttäuscht werden, haben wir langfristig verloren! Genau das wollen wir nicht - unsere Kunden sollen das Land schätzen, die Landschaft genießen, die Mentalität der Menschen einatmen, die tolle Unterwasserwelt erforschen und sich in Sachen Hektik und Streß um Jahre zurückversetzt fühlen - das ist Cuba! Wer duchgestylten Service, absolute Pünktlichkeit, 100 %-ige Zuverlässigkeit und topmoderne Hotels sucht ist im echten Cuba falsch (Varadero und andere Touristenzentren sind für uns nicht das echte Cuba).
Auf die einzelnen negativen Punkte von "Oliver" möchte ich nicht detailliert eingehen, denn zum einen sind sie teilweise veraltet und zum anderen sind wir nicht in Erklärungsnot. Nur soviel die Tauchorganisation ist nicht ohne Fehl und Tadel (dies liegt teilweise an Kontrollen, die die cubanischen Tauchbasen durch ein bis zwei Militäroffiziere über sich ergehen lassen müssen), ist aber durchaus gut. Fragt man in der Tauchbasis freundlich nach oder bittet um Verbesserung wird diesem gerne entsprochen. Zertifizierungen werden verlangt. Die Unterwasserwelt in Maria la Gorda ist absolute klasse - Steilwandtauchen mit vielen Fischen, Höhlen, Canyons und toller Sichtweite!
Alles Weitere kann man bei uns im Katalog lesen und per telefonische Beratung bei uns erfahren. Wir haben in unserem Team zwei absolute Cuba-Experten, die sicherlich jede Frage kompetent und ehrlich beantworten können.
In unserer Werbung für Cuba schreiben wir oft "Tauchen wie in den guten alten Zeiten" - es gibt viele Kunden von uns, die genau dies zu schätzen und einzuordnen wissen. Cuba ist absolut eine Erfahrung und Reise wert. Ich habe es schätzen und lieben gelernt.
Jan Thies, Geschäftsführer Nautilus Tauchreisen
wir waren Mitte Juli 2004 in Maria la Gorda
Es wurde hier schon viel über Maria la Gorda geschrieben und ich wundere mich oft, wie die Berichte so positiv ausfallen konnten. Da es außer Frage steht, das Maria la Gorda ein gutes Tauchziel ist, berichte ich Euch insbesondere über das, was nicht in Reiseprospekten geschrieben steht.
Transfer
Wir wurden um 8:00 im Hotel in Havanna abgeholt. Gegen 14:30 waren wir in Maria la Gorda. Da der Check in erst ab 16:00 ist, nahmen wir im Restaurant Platz. Es hat dann bis 17:00 gedauert und Handtücher gab es noch viel später. Da hätten wir in Havanna lieber mal richtig ausgeschlafen.
Bungalows
Die Bungalows sind sehr einfach ausgestattet. Die Fenster haben keine Fensterscheiben. Durch die nicht schließenden Holzlamellen der Fenster wird die Wirksamkeit der Klimaanlage stark reduziert. Da es kein Mückennetz gibt, kommen Mücken durch die breiten Spalten der Lamellen. Durch die fehlenden Fensterscheiben wird man abends von lauten Gästen auf dem Weg von der Bar zu den Zimmern gestört. Diese gehen etwa 3 Meter von den Betten entfernt an den quasi offenen Fenstern vorbei. Wer einen leichten Schlaf hat, muss mit Störungen rechnen, da die letzten an der Bar oft die lautesten auf dem Weg zum Zimmer sind. Im 1. Stock teilen sich je 3 Zimmer einen kleinen Balkon mit 2 Stühlen. Aus Dusche und Wasserhahn kommt nur eine braune Brühe. Dies halte ich angesichts der abgelegen Lage der Anlage jedoch für akzeptabel.
Strand
Schöner Strand mit Kokospalmen. Die Kokosnüsse werden nicht abgeerntet und fallen regelmäßig herunter. Viele Urlauber legen sich trotzdem direkt unter die Kokosnüsse. Es gibt viel zu wenig Strandliegen und die vorhandenen sind fast alle kaputt. Am Strand gibt es Wespen oder Bienennester und die Fiecher krabbeln auf dem Sand rum. Meine Freundin wurde nach ein paar Meter barfuss laufen gestochen. Zudem gab es Sandfliegen und natürlich Mücken, allerdings weniger als auf der Isla del la Juventud.
Restaurants
Es gibt 2 Restaurants. Aufgrund der Fehlinformation, das es nur das „Buffet-Restaurant“ gibt, hatten wir Vollpension gebucht. Dies würde ich nicht wieder tun. Abends war das Restaurant gut besucht, Mittags gab es jedoch kaum Gäste und man musste sich teilweise mit den Resten vom Vorabend und kaltem Restkaffe vom Frühstück begnügen. Fisch gab es kaum. Im separaten a la carte Restaurant kann man viel günstiger und besser essen (auch Pommes, Pizzas, Fisch etc.). Im Restaurant gibt es eine gemeinsame Toilette für Männer und Frauen, die nicht abschließbar ist. Das Restaurant öffnet offiziell übrigens um 8:00 zum Frühstück, da man jedoch erkannt hat, dass die Taucher dann keine Möglichkeit zum Frühstücken haben, öffnet es etwa eine halbe Stunde früher.
Tauchen
Das Schlimmste, was ich in über 20 Jahren erlebt habe. Das totale Chaos. Es war keinerlei Ausbildungsnachweis notwendig und es wurde auch keine Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses verlangt.
Es werden täglich (neben Nachttauchgängen) 3 Tauchgänge angeboten. 8:00/8:30, 10:00/10:30, 15:00/15:30 (Anmeldung /Abfahrt). Vor dem Tauchgang muss man sich anmelden. Danach geht es zum Boot. Noch nicht einmal zu den 8:30 Tauchgängen waren die Flaschen pünktlich an Bord. Da es zu wenig Flaschen gibt, müssen diese zum 2. Tauchgang wieder gefüllt werden. Dies führte zu unzumutbaren Verspätungen von durchschnittlich einer Stunde, über deren Dauer man vorher nicht informiert wird. Zwei mal kamen wir statt um 10:30 erst um 12:00 los. Das heißt, mit bis zu 30 Tauchen (nicht geschätzt, sondern gezählt!) knapp 2 Stunden auf den überfüllten Booten auf die Abfahrt zu warten. Die Flaschen waren öfter mit weniger als 200 bar gefüllt und regelmäßig wurden auch leere Flaschen verteilt. Da es zu wenig Leihausrüstungen gab, wurde diese täglich neu verteilt. Wer nicht am 10:30 Tauchgang teilnahm, brauchte um 15:00 eine neue Ausrüstung. Die Ausrüstung war teilweise in erbärmlichem Zustand. Wir haben zweimal erlebt, dass je 2 Taucher das Boot verließen, weil sie Angst hatten, mit der Ausrüstung zu tauchen. An den Lungenautomaten fehlten teilweise Teile der Gummiummantelung, so dass das darunterliegende Netzgewebe voll abknickte.
Gleich bei unserem 1. Tauchgang wurde zu spät bemerkt, das noch Taucher fehlten und der Motor angelassen, als diese an und unter der Leiter waren, um an Board zu kommen.
Zum Tauchen wurde von Anderen schon viel geschrieben, daher nur soviel: die Steilwände sind top und intakt, an Großfischen mangelt es jedoch, und die Bootsbesatzungen geben sich beim Angeln Mühe, auch noch die letzten großen Fische herauszuholen.
Die Tauchguides wurden übrigens ohne Vorwarnung von einen auf den anderen Tag komplett abgelöst. Wer möchte, das die Guides das Logbuch unterschreiben sollte dies daher täglich machen lassen. Das Briefing war gut, eine Kontrolle der Finimeter beim Tauchen gab es nicht.
Kreditkarten
Man mag es nicht für möglich halten, aber in Maria la Gorda werden für Hotel, Restaurant und Tauchen keine Kreditkarten akzeptiert. Ich möchte nicht wissen, wie viele Gäste darauf nicht vorbereitet sind und nicht genug Bargeld mithaben, um das Tauchen zu bezahlen. Es gab kein Mitleid. Die Gäste wurden zur nächsten Bank geschickt, die 70 Kilometer (one way und sehr schlechte Straßen) entfernt liegt. Was man den Gästen dafür abnimmt, weiß ich nicht, die einzigen, die wir kennenlernten und trotzdem noch tauchen wollten, hatten einen Leihwagen. Andere Gäste ohne Tauchpaket verzichteten komplett aufs Tauchen.
Als ich den Mann an der Rezeption unter dem Hinweis, dass ich einen Bericht über die Tauchbasis und das Hotel schreibe, auf das Problem mit der Kreditkartenablehnung ansprach, und um eine Stellungnahme bat, führte er mich in ein Hinterzimmer und sagte, dass ich natürlich auch mit Kreditkarte zahlen könnte. Normalerweise lehnt er Kreditkartenzahlungen ab, weil es in der Vergangenheit Probleme mit der für die Zahlung notwendigen Telefonverbindung gab. Auf die Frage, warum er die Kunden zur Bank schickt oder vom Tauchen abhält, anstatt zumindest die Bezahlung mit Kreditkarte über Vorkasse anbietet, sofern die Leitung steht, antwortete er, dass dies zu viel Arbeit sei. Im Shop der Anlage wurden Kreditkarten übrigens ohne weiteres akzeptiert.
Wir waren auch auf der Schatzinsel und werden auch dort einen Bericht veröffentlichen.
Havanna
Da sicherlich viele Kubareisende ein paar Tage Havanna einplanen, möchte ich Euch meine Erfahrungen aus Havanna nicht vorenthalten.
In Havanna muss man insbesondere bei den Getränkepreisen aufpassen. Als wir mit einer Reisegruppe eines großen deutschen Reiseveranstalters im Cafe O`Reilly in der Altstadt waren, wollte der Kellner 4 USD für eine 0,5 Liter Wasserflasche haben. Dies erschien uns sehr viel, woraufhin der Kellner einen Irrtum vorgab (er dachte, wir hätten 2 Flaschen bestellt) und den Preis auf 2 USD reduzierte. Als wir eine Woche später ohne Reisegruppe noch einmal im Cafe O`Reilly waren, wollte man nur noch 1,05 USD für das Wasser haben. Ich vermute, dass der Reiseleiter an den überhöhten Preisen mitverdient und möchte nicht wissen, in wie vielen anderen Restaurants und Bars wir in Begleitung des Reiseleiters überhöhte Preise bezahlten.
Derselbe Reiseleiter verkaufte uns und anderen Gästen auch einen Cabarettbesuch mit 15 USD Aufpreis gegenüber dem Preis bei einer Buchung im Hotel. Der Reiseleiter war ein Cubaner, und man versicherte uns nach unserer Beschwerde, das es seine letzte Reise für den Veranstalter gewesen war.
Nachdem wir beim Besuch eines anderen Cabaretts merkten, dass der Kellner einen Teil des Rechnungsbetrages in der Hosentasche verschwinden ließ, bestellten wir nur noch, wenn es eine Getränkekarte gab, und mussten feststellen, dass es Restaurants und Bars gibt, die lieber auf Umsatz verzichten, als nur die offiziellen Preise in Rechnung stellen können.
Übergepäckprobleme
Die paar Kilo Übergepäck, die beim Hinflug aus Deutschland kein Problem waren, wurden es beim Rückflug von Cuba. Beim Einschecken wollte man von uns für jedes Kilo Übergepäck 25 USD haben. Die im Flugticket eingetragenen 10 Kilo Taucherfreigepäck wollte der Mann am Check-In nicht anerkennen. Nach meiner beharrlichen Weigerung für das eingetragene Tauchgepäck 500 USD extra zu zahlen (2x10 Kg mit für 25 USD) verschwand er zum Vorgesetzten. Nun wollte er nur noch 125 USD für die verbleibenden 5 Kilo Übergepäck haben. Ich sagte ihm, das ich nicht so viel Geld dabeihabe und 5 Kg Übergepäck normalerweise nicht beanstandet würden. Er bestand jedoch auf Zahlung. Daraufhin wollte ich mein Gepäck wiederhaben, um einige entbehrliche Dinge wie gelesene Taschenbücher auszumisten. In dem Augenblick ließ er das Gepäck auf das Transportband rollen. Er wollte wissen, wie viel Dollar wir denn noch haben. Ich entleerte mein Portemonaie vor ihm. Es waren 67 USD. Er war so gnädig uns die 50 Dollar für die Ausreisesteuer zu lassen und nahm sich die verbleibenden 17 USD, um sie sich in die Tasche zu stecken. Am Check-In neben uns gab es auch Übergepäckprobleme. Es scheint so, als werden von den Mitarbeitern am Check-In quasi im Minutentakt Zusatzeinnahmen in Monatsgehaltshöhen erzielt. Beim Check-In sollte man daher nach Möglichkeit neben den 25 USD Ausreisesteuer pro Person nur relativ wenig Geld im Portemonaie haben.
Gruß
Oliver
Stellungnahme zu diesem Bericht:
Hiermit möchten wir von Nautilus Tauchreisen eine Gegendarstellung zu dem Bericht von "Oliver", der bei uns gebucht hat, vom 01.08.2004 abgeben.
Generell möchten wir sagen, dass viele der von "Oliver" bemängelten Dinge in unserem Katalog erklärt werden oder in der Beratung darauf hingewiesen wurde. Der bearbeitende Sachbearbeiter aus unserem Team war während der Buchung schon davor die Reise abzusagen, weil sich "Oliver" als äußerst schwieriger Kunden erwiesen hat und er Bedenken hatte, dass dieser Kunde das Land Cuba richtig einschätzen kann. Nachdem er "Oliver" nochmals telefonisch auf die Besonderheiten des Landes hingewiesen hat und dieser angab mit diesen vertraut zu sein, akzeptierten wir die Buchung. Leider hatte "Oliver"
keineswegs die richtige Erwartung an das Land Cuba.
Cuba ist ein sozialistisches Land, Leistung wird nicht honoriert, das Einkommen eines Cubaners ist knapp und die Bevölkerung ist arm. Dennoch, das Erstaunliche ist, dass die Menschen es schaffen mit diesen Widrigkeiten klar zu kommen und außerordentlich freundlich, fröhlich und lebensfroh zu sein.
Jeder Euro mehr ist aber für einen Cubaner ein Segen - bei einem Monatseinkommen von ca. 8 Euro kein Wunder! D.h. jeder Cubaner der im Tourismus arbeitet hat die Möglichkeit sich den einen oder anderen Euro mehr zu verdienen. Von bösem Abzocken kann generell keine Rede sein (Ausnahmen gibt es leider immer), natürlich wird in den Touristengebieten, wie in Havanna, hier und da mehr verlangt als es wert ist, aber wo ist das nicht so? Gewalt ist beispielsweise auch ein Fremdwort! Wie gesagt, Cuba kann man genießen, wenn man die notwendige Lockerheit und realistische Sicht der Dinge mitbringt. Genau darauf verweisen wir in unserem Katalog und beraten dahingehend! Wir bieten Cuba seit über 25 Jahren - kennen die Mentalität und deren Macken, wissen sie aber auf eine ganz besondere Art auch zu schätzen.
Wir sind in dieser Hinsicht ein ehrlicher und seriöser Veranstalter, denn schließlich würden wir sehr kurzfristig denken, wenn wir Cuba als serviceorientiertes Land ohne Fehler verkaufen würden. Kunden denen wir kurzfristig eine Reise verkaufen die eigentlich gar nicht zu ihnen passt und dann vor Ort enttäuscht werden, haben wir langfristig verloren! Genau das wollen wir nicht - unsere Kunden sollen das Land schätzen, die Landschaft genießen, die Mentalität der Menschen einatmen, die tolle Unterwasserwelt erforschen und sich in Sachen Hektik und Streß um Jahre zurückversetzt fühlen - das ist Cuba! Wer duchgestylten Service, absolute Pünktlichkeit, 100 %-ige Zuverlässigkeit und topmoderne Hotels sucht ist im echten Cuba falsch (Varadero und andere Touristenzentren sind für uns nicht das echte Cuba).
Auf die einzelnen negativen Punkte von "Oliver" möchte ich nicht detailliert eingehen, denn zum einen sind sie teilweise veraltet und zum anderen sind wir nicht in Erklärungsnot. Nur soviel die Tauchorganisation ist nicht ohne Fehl und Tadel (dies liegt teilweise an Kontrollen, die die cubanischen Tauchbasen durch ein bis zwei Militäroffiziere über sich ergehen lassen müssen), ist aber durchaus gut. Fragt man in der Tauchbasis freundlich nach oder bittet um Verbesserung wird diesem gerne entsprochen. Zertifizierungen werden verlangt. Die Unterwasserwelt in Maria la Gorda ist absolute klasse - Steilwandtauchen mit vielen Fischen, Höhlen, Canyons und toller Sichtweite!
Alles Weitere kann man bei uns im Katalog lesen und per telefonische Beratung bei uns erfahren. Wir haben in unserem Team zwei absolute Cuba-Experten, die sicherlich jede Frage kompetent und ehrlich beantworten können.
In unserer Werbung für Cuba schreiben wir oft "Tauchen wie in den guten alten Zeiten" - es gibt viele Kunden von uns, die genau dies zu schätzen und einzuordnen wissen. Cuba ist absolut eine Erfahrung und Reise wert. Ich habe es schätzen und lieben gelernt.
Jan Thies, Geschäftsführer Nautilus Tauchreisen