Maria la Gorda / Cayo Levisa

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Hallo! An alle, die sich Maria la Gorda als nächs ...

Hallo!
An alle, die sich Maria la Gorda als nächstes Tauchziel gewählt haben!
Waren (Er Taucher, ich ruhebedürftig und Schnorchlerin) im Maerz 2004 in Maria la Gorda. Haben über Nautilus gebucht, Preis für 14 Tage Karibik schien okay. Flug München-Amsterdam-Havanna war in Ordnung, Gepäck geht direkt mit.

2 Tage Havanna, Plaza Hotel ziemlich zentral, deshalb zu empfehlen, weil man Havannas Altstadt ohne Probleme zu Fuß bewältigen kann. Gibt viel schönes zu sehen, hat man den ersten Kulturschock erst mal überwunden. Die Zimmer zur Straße raus sollen sehr laut sein, wir buchten ein Zimmer in Den Patio. Schlaf ist nur dann möglich, wenn man einige Mojitos oder Daiquiris intus hat, denn die zentrale Klimaanlage im Innenhof ist vorsintflutlich und daher schlafraubend laut. Kann nicht sagen, was besser ist.

Musikliebhaber kommen überall auf ihre Kosten, etwas, das nach Buena Vista Social Club klingt, findet man auch live schon am frühen Vormittag in den meisten Lokalen.

Essen: beim Frühstück sollte man alle Arten von Eierspeisen zu sich nehmen. Die sind gut und frisch. Sonst stellt euch auf gebratenes Hühnchen mit Reis als Hauptnahrung ein. Wir versuchten vergeblich, Fisch, Langusten oder anderes Meeresgetier in guter Qualität zu kriegen. Ist anscheinend alles für den Export bestimmt, genauso wie die erwarteten Tropenfrüchte. Schade.

Der Transfer von Havanna nach Maria la Gorda dauert ca. 4 Stunden (okay, sind 300 km) aber weshalb in einem 8-sitzer ohne Klimaanlage und daher weitgeöffneten Fenstern, dass wir nach der Fahrt alle Ohrenschmerzen hatten? Toll für Taucher...

Das Resort Maria la Gorda liegt am Südwestzipfel Kubas, Naturreservat, super für ruhebedürftige und begeisterte Taucher direkt am 8km langen strand. Ein Resort, klein gehalten, bietet ca. 80 leuten Platz, Tauchbasis so mitten drin, 2 Tauchboote, kurze Anfahrtszeiten zu den Tauchplätzen, Restaurant, das auf Fisch spezialisiert ist.
Autovermietung direkt vor Ort, Visa-Akzeptanz, weisser feinsandiger Strand, Palmen, Hängematten, freundliche und hilfsbereite Kubaner mit ihrer offenen karibischen Lebensart. Gibt´s denn etwas schöneres für einen Urlaub?
Ja, - es gibt was schöneres als das, was uns hier geboten wurde.

Klar, der Strand mag ja 8km lang sein, aber begehbar sind eben nur 500m, dann versperrt Stacheldraht das Weitergehen. Man sollte nicht versuchen, ihn im Wasser und zu Fuß zu entgehen,- er ist unter Wasser weitergezogen. Der Strand ist weiß, aber nicht gepflegt, eher naturbelassen würd ich sagen. Naja, klar, Naturreservat, geschützt vor zu massivem menschlichen Eingriff, aber wieso gibt´s dann Detonationen 2km vom Ufer entfernt? Da wird doch wohl nicht Dynamitfischerei betrieben? Kann ja nicht sein im maritimen Naturreservat!

Fidels ehemaliges Lieblingstauchgebiet - die 15m langen, verfallenen Betonstege erinnern daran und fügen sich so gar nicht ein in das Palmen-Strand-Türkiswasser-Paradies.

Aber jetzt zum für euch Taucher wichtigem:
Tauchgründe sind mit wirklich kurzen Anfahrtszeiten zu erreichen und legt um 8, 11 und 15h ab. Das Tauchboot ist am Nachmittag übervoll und unbequem, da werden eine menge Schnorchler mitgenommen. Sehr zu empfehlen ist der um 8h, meist tiefer als die anderen beiden und ziemlich stresslos durch geringere Teilnahme. Tauchgangpakete von zuhause zu buchen ist nicht sinnvoll, da sie vor Ort günstiger sind.

1 dive $35.-
5 divepackage $135.-
10 divepackage $240.-
15 divepackage $345.-
20 divepackage $400.-
Equipment $7,50 - ist aber okay.

Schöne Tauchgründe - mir wurde gesagt, sie seien aber nicht spektakulär. Keinerlei Korallenbleiche, wirklich viele und schöne Korallen, viel Fisch, allerdings nicht viele Großfische.

Apropos Fisch: Euch die Erfahrung im Restaurant Fisch essen zu wollen. Iipp: Sandwiches und Pizza zum Mittagessen. Die Sandwiches sind unsere Schinken-Käse-Toasts. Die Pizza, naja, stillt aber den Hunger nach dem Tauchen und belastet den Magen nicht besonders.

Das essen der HP war schlichtweg einfach schlecht, futter für am Abend hungrige Mäuler so nach dem Motto: Iss oder lass es eben...
Das gesamte Team vom Rezeptionisten über Koch und Service bis zu den Tauchguides ( die nett sind, aber kaum englisch sprechen) wechselt im Turnus und wir hatten vielleicht eben nur Pech und ihr trefft es besser?

Tipp: Nehmt genug Bargeld mit, mit Visa oder anderen akzeptierten Creditcards ist nur die Bezahlung der ´Mensa´konsumation möglich, in der Bar, im Restaurant und im Haupthaus gilt nur Cash. Ebenso bei der Autovermietung. Kleinwagen pro Tag $100.- plus $200.- Kaution. Wir wollten gerne ins Vinales-Tal wegen der einzigartigen Mogotes, war aber nicht möglich, denn wir verliessen uns auf unser Plastikgeld und mussten in der letzten Woche unsere $ echt rationieren, damit wir über die Runden kamen. Nur auf massiven Druck, zuerst freundlich und auf spanisch, dann massiv und auf englisch ´durften´ wir zusätzliche Tauchgänge mit der Karte zahlen.

Tipp: Sandfliegen, Sandmücken, los jejenes: Wer allergisch auf Stechmücken ist, sollte nicht nur Flystop, Antimückenmilch, Autan etc. mitnehmen, sondern zusätzlich ein Antihistaminikum in Tablettenform, damit massive allergische Reaktionen zumindest soweit gelindert werden, dass Schlaf möglich ist. Diese Biester sind morgens von 5-8h und abends ab 16.30h derartig aktiv, dass in Strandnähe kein Aufenthalt möglich ist.
Die Sonne geht wunderschön karibisch direkt vor der Tür, der sehr zu empfehlenden Strandbungalows, unter. Wir waren in der Trockenzeit dort, da gibt´s sie nur in verminderter Anzahl, aber um diese Tageszeit ist der strand wie leergefegt und ich hab den Sonnenuntergang meist nur durch die Schlitze der Jalousie betrachtet.

Tipp: Wenn man zum Abendessen geht (möglichst gleich um 19h, später ist das beste weg und der traurige Rest eh nur noch lauwarm), Klimaanlage auf full Power drehen, Zimmer runterkühlen, das mögen die Mücken nicht, und beim heimkommen zu später Stunde ohne Licht die warme Luft von draussen reinlassen! Das garantiert ruhigen Schlaf. Am morgen sollte man vor`m Frühstück doch den Strandlauf zu den wenigen intakten Liegen absolvieren. So zwischen den erwachenden Mücken und der unsitte frönen, mit Handtüchern seine Plätzchen zu reservieren (ihr braucht aber keine Strandtücher von Zuhause mitschleppen, die Badetücher vom Hotel sind gross genug und in genügender Menge täglich frisch im Zimmer). Nützt nichts, die Hälfte der liegen ist hin und von Hängematten hab ich nichts gesehen.
Tipp: Schaut euch die Palmen oberhalb eures Plätzchens an - die Kokosnüsse werden selten abgeschlagen und fallen fast täglich runter. Kopfweh oder ärgeres ist niemandem zuträglich.

Es war mein 4. karibikurlaub, ich bin nicht verwöhnt, bin auch flexibel, hab den Mut zur Lücke, lasse mich gern ein auf Neues, weiss, dass die Uhren dort ganz anders gehen.

Fazit: Wir haben wirklich nette Leute in MlG kennengelernt, Deutsche, Italiener, allesamt begeisterte Taucher und keine Schickimicki-Typen, sind auch schon weit herumgekommen wie wir, aber der einhellige Tenor war eben: "Wir kommen nicht wieder!"

Etwas sollte man natürlich bei all dieser massiven Kritik nicht ausser acht lassen: Die Menschen sind arm und niedergeknebelt, dass es fast wehtut. Es ist die einzige Erklärung, die ich für ihre Gleichgültigkeit finde.

Esist inzwischen drei Monate her, ich erinnere mich inzwischen nur noch an die Koffer-, Falter- und Papageienfische, dieses tolle Gefühl, in diesem glasklaren, hellblauen Wasser zu schwimmen, die netten Leute, die wir kennengelernt haben, die Tatsache, Eliado Ochoa live in einem Club in Havanna gehört zu haben - das war schon was besonderes. Aber sonst? Nö, nichts mehr.
ich denke, auch diese Seite sollte einmal betrachtet werden. Nicht immer nur schönmalen und sagen: Kuba ist einfach so toll. Man sollte schon wissen, worauf man sich einlässt. Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten.

Liebe Grüße
Sabine