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Malpelo. Eine Reise für Individualisten21.April-5 ...

Malpelo. Eine Reise für Individualisten
21.April-5.May 2007

Die lange Anreise erfolgte von Frankfurt nach San Jose (Costa Rica) und dann weiter mit dem Bus nach David (Panama). Diese Variante würde ich nicht mehr machen. Sie ist sehr zeitaufwendig und der Grenzübergang erinnerte mich an die Zeiten des Kalten Krieges. Viel Aufstand und Schikanen für nichts. Dagegen ist die Immigration in den USA sehr angenehm.

Eine Reise nach Malpelo ist nicht mit einer Tauch-Safari im Roten Meer oder den Malediven vergleichbar. Malpelo liegt ca. 500 km vom Festland entfernt. Die Überfahrt dauert je nach Wetterlage ca. 30 Stunden. Es liegt abseits von Schiffsrouten und bei einem Unfall kann man nicht eben mal schnell einen Hubschrauber oder sonstiges anfordern. Taucherisches Können (z.B. Blauwassertauchen, selbstständiges Tauchen, Strömungstauchen schnelle Abstiege), Seefestigkeit und Sicherheitsbewusstsein sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Die Inula ist ein Katamaran mit einfacher und zweckmäßiger Ausstattung. Die vierköpfige Besatzung um Mastermind Arvid (Skipper, Diveguide, gute Seele und und und) tun Ihr bestes. Arvid lebt seit ca. 20 Jahren auf dem Boot und kennt es in- und auswendig.

Wer diese Voraussetzungen erfüllt, die weite Anreise auf sich nehmen will und tauchen kann, wird mit einer mega megageilen Tauchreise der besonderen Art belohnt. Malpelo ist wirklich ein Spot der Superlative für Haie, Großfische und Fischschwärme. Getaucht wird vom Schlauchboot oder von der Inula aus. Das Briefing von Arvid ist kurz, aussagekräftig und stimmt immer, denn er kennt seine Tauchplätze wirklich. Sehr oft ist schnelles Abtauchen im Freiwasser erforderlich, wegen der starken Strömungen. Beim Auftauchen ist eine große Boje mit Reel absolut erforderlich.

6 Tage super Wetter und spiegelglatte See waren optimale Voraussetzungen für unbeschreibliches Tauchen in Malpelo. Gleich beim ersten Abtauchen sahen wir eine Gruppe von 20 – 30 Hammerhaien. Dies sollte der Anfang von unglaublich actionreichen Tauchgängen sein. Großaugenmakrelen in XXL Größe, wenn man sie mit dem Roten Meer vergleicht, in Schulen von mehreren hundert Tieren. Schnapperschulen von riesigem Ausmaß, Kreolfische in Schulen, Bernsteinmarkelen von ca. 120-140 cm Länge zum Greifen nahe. Zahlreiche freischwimmende Muränen tagsüber. Am Muränentauchplatz gibt es eine Stelle an der ca. 20-30 Tiere dicht gedrängt im gleichen Loch sitzen. Hammerhaie, Hammerhaie, Hammerhaie in kleinen bis großen Schulen sind immer anzutreffen. All diese unglaublichen Tauchgänge sind nur möglich, weil es immer nur einem Boot erlaubt ist, sich in Malpelo aufzuhalten.

Ein Ausflug auf die Insel hat seinen eigenen Charme. 6 Soldaten, die einen freundlich empfangen, sind dort stationiert. Weitere Bewohner sind eine endemische Krabbenart, Lizards und ca. 50.000 Tölpel (habe sie nicht gezählt). Einen herrlichen Blick über die Weite des Meeres bekommt Mann bzw. Frau auf den Gipfeln der Berge (max. Höhe 400 m). Aber der absolute Höhepunkt unserer Reise waren 4 Baitballs!!!!!!!!!!!!!! (Tauche seit 20 Jahren regelmäßig und hatte bis dato nur einmal einen Baitball gesehen). Adrenalin pur und Action bis zum Anschlag, wenn hunderte Haie (Seidenhaie), div. Tunfisch-Arten (z.B. Gelbflossentunfisch 200-300 kg), Delfine um einen kreisen und jagen. Die Begegnungen sind teilweise so nah, dass man die Haie berühren könnte. Und das alles mitten im Blauwasser und in endloser Tiefe. Solche Momente sind wohl der Tauchertraum schlechthin und werden für immer im Gedächtnis bleiben.

Eine Bewertung mit nur 6 Sternen ist für so eine Reise völlig untertrieben
Klaus
P.S.: kenne auch Galapagos, Cocos Island, Tahiti