Ich versuche hier das ganze Tauchgebiet um die Su ...
Ich versuche hier das ganze Tauchgebiet um die Suedspitze der Baja California
in drei Teilen zu beschreiben, von Cabo San Luca bis Cabo Pulmo.Bin vor
einer Woche gerade zurueckgekommen. Brauchbare Infos sind schwer ueber
dieses Tauchgebiet zu bekommen. Im Net ist alles auf den amerikanischen
Upper-Class-Touristen ausgerichtet und die Darstellungen sind etwas uebertrieben
positiv. Deutsche und sonstige Europaer sind fast so selten wie Eisbaeren,
man sollte sich also auf amerikanische Verhaeltnisse gefasst machen, zumindest
was die PReise fuers Tauchen und fuer die Verpflegung angeht. Man sollte
unbedingt in Cabo San Luca sein Hotel buchen. Auch wenn diverse deutsche
Reiseveranstalter einem suggerien wollen es gaebe auch sonstwo noch Tauchschulen.
Es gibt nur in Cabo San Luca (CSL) einen Hafen und die Brandung in Cabo
Pulmo erlaubt es vom Strand aus zu tauchen. Die uebrige Kueste ist ein
wahres Naturschauspiel an Brandung. An Schwimmen oder Schnorcheln ist nur
an wenigen geschuetzten Buchten zu denken. CSL ist " the MARLIN-Capital
of the World" (Hochseeangeln bis zum Abwinken) und das Kap ist allgemein
fuer seine ausgezeichneten Golfplaetze bekannt. Beides eher hinderlich
fuer den Geldbeutel des vielreisenden deutschen Tauchers, insbesondere
beim aktuellen Dollarkurs.
Zum Tauchen kommen eher weniger Touristen her was natuerlich ungestoerte
Tauchgaenge verspricht. Die normalen von D aus buchbaren Hotels bewegen
sich so um die 4-5000 MArk fuer zwei Wochen mit Flug und ohne VErpflegung.
Guenstiger sind Hotels im 30km entfernten San Jose del Cabo. (Taxi 30 USD,Bus
1.50 USD /20 bzw. 30 min. Fahrzeit, unbedingt Dollar mitnehmen, mit Dollar
laesst sich immer besser ueber den Preis reden; bei allem in Mexico). Nun
aber zum Tauchen: es gibt 4 Regionen in denen man tauchen kann-
1. Lands End direkt vor dem Hafen von CSL mit mehreren Tauchplaetzen
die alle direkt nebeneinander auf einer Laenge von ca. 5km liegen. Am Lands
End selbst lebt eine kleine Seeloewen Kolonie (noch - aber die bekloppten
Amis werden mit ihren Ausflugsschiffen schon noch die letzten vertreiben).
Tauchen ist insofern reizvoll als dass die Seeloewen tasaechlich zu einem
ins Wasser kommen und die Taucher begutachten. Ein weiteres Highlight ist
Sandfalls - unterseeische Sandfaelle bei denen der Sand tatsaechlich wie
Wasser mit kalten Stroemungen uebre mehrere Meter und Felsvorspruenge faellt.
Pelican Rock und Neptunes Finger sind zwei kleine Felsen die auch beschnorchelt
werden aber eigentlich fuer Taucher mehr bieten. Sehr nah am "Strand"
ist die flachste Stelle 6m und die tiefste ca. 20m. Bei einem Tauchgang
haben wir ganze 50 Minuten nur an einem der Rocks rumgehangen und sind
ca. 6 mal drumherumgetaucht. An den tieferen Stellen haengen immer riesen
Amber Jack Schwaerme (mehrere Tausen Tiere) die von 20-30 Zackenbarschen
belauert werden rum. Es ist schon beeindrucken in einen solchen Schwarm
reinzutauchen und von allen Seiten von Fischen umgeben zu sein. Es finden
sich auch Schulen von 15-20 Trompetenfischen (1 Meter und groesser), Kugelfische
sowohl in Schulen von 30-50 als auch einzelne, meist dann grosse Tiere
(>40 cm). Die extrem zutraulich sind wie auch die uebrigen zahllosen
Arten von Pufferfischen. Nicht, dass man sie beruehren will aber man schwimmt
halt manschmal einfach in einem Schwarm von Kugelfischen rein und kollidiert
mit einigen Tieren wenn man gerade was anderes beobachtet. Besonders irritieren
tut sie das allerdings nicht, zumindest hat sich keiner aufgepumpt. Immer
sieht man bei einem Tauchgang hier auch mehrere Muraenen, Gitarrenrochen,
Stachelrochen, Steinfische, manchmal Leopardenhaie und Octopusse. Insgesamt
auf jedenfall Fische satt. Was ich oben beschrieben habe war wirklich ein
ganz normaler Tauchgang in Mai. Und das ist angeblich die beschissene Zeit.
Wir sind im Mai gefahren da es laut eines in US bestellten Reisefuehrers
die beste Zeit fuer Walhaie ist. Die Guides meinten aber beste Tauchzeit
ist September bis November. Im Mai Ueberwassertemp 30-35 Grad im Schatten.
Es gibt aber wirklich kaum Schatten. An der Kueste ist es aber gut auszuhalten,
trockene Luft und immer etwas Wind. NAchts wirds dementsprechend ( Wuestenklima)
kuehl 10-15 Grad etwa. Wassertemp: Bis 20 Meter 20-22 Grad darunter (-40
Meter) 17 Grad. 5mm Wetsuit mit einem 1mm Shorty drunter haben Tauchgaenge
bis 40 Meter auch nach einer Stunde noch aushalten lassen. (Abgehaertete
Bodenseekampftaucher werden wahrscheinlich jetzt eh nur mitleidig laecheln)
Insgesamt ist die Taucherei am Lands End ziemlich entspannend da man nicht
sehr tief muss und es wirklich reichlich Fisch gibt. Korallen Freunde kommen
etwas Kurz hier, wie auch an der gesamten Pazifikkueste. Keine Angst es
sieht nicht wie einem Bergwerksstollen aus. Schwaemme und Gorgomienfaecher
gibt es schon alle 20 cm. aber ein richtiges Riff mit satten Farben a la
Rotes Meer gibts halt nicht. Die Farben kommen dafuer von den Unzahl Fische
um einen herum.