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Tauchen auf Island 10/1999

Die ersten Gedanken ...

Tauchen auf Island 10/1999



Die ersten Gedanken bei Island sind meist Wasserfälle, Vulkane,
Geysiere, Gletscher, warme Quellen etc. Doch auch unter Wasser setzt sich
die sehenswerte Landschaft fort. Leider ist taucherische Infrastruktur
auf Island extrem schlecht. In Reykjavik gibt es einen Sporttaucherclub,
jedoch nimmt dieser keine "Touristen" mit zu seinen Wochenendclubfahrten.
Ein richtiges Tauchcenter ist nicht vorhanden, nur ein Tauchlehrer organisiert
auf Anfrage Tagesfahrten. Diese führen aber immer zum gleichen Ort,
so daß ein Tag ausreicht um im Urlaub dort zu tauchen (natürlich
ist dies anders, wenn man eigene Flasche dabei hat). Nach vielen Versuchen
bis ich dann schließlich mit dem Tauchlehrer Matthias losgefahren.
Angemerkt sei noch, daß in der Hauptstadt der Nordprovinzen, Akureyri,
soll noch ein Taucher existieren der Tagesfahrten organisiert, leider habe
ich diesen trotz Suche nicht finden können. Da ich mit dem Auto (VW
Bus) nach Island zu einer Rundtour aufbrechen wollte, bot es sich an fast
das komplette Tauchequipment, außer Flaschen, mitzunehmen. Wer genug
Platz hat Flaschen mitzunehmen kann diese beim Sporttaucherclub in Reykjavik
füllen lassen. Mit Matthias ging es dann zum größten isländischen
See Thingvallavatn (ca. eine Stunden Fahrtzeit von Reykjavik entfernt),
direkt bei Thingvellir, ein für die Isländer geschichtlich höchst
bedeutender Ort. Dort verlauft auch die Erdspalte (u.a. quer durch den
See) zwischen der amerikanischen und der europäischen Kontinentalplatte.
Wir begannen den Tauchgang in einem vom See abgetrennten "Teich"
der ca. 3x10m groß und 7m tief war. Diese Teich ist Teil der Kontinentalspalte
und setzt sich teils unterirdisch fort. Von dort führte eine 25m lange
Höhle (relativ eng) in die Tiefe und endet in 20m in der jetzt besser
zu erkennen Erdspalte die sich als wunderschöner Canyon unter Wasser
bis auf ca. 40m fortsetzt. Die Unterwasserlandschaft besteht aus kleinen
flinken Fischen, riesigen Felsbrocken, einer Vielzahl von höhlenartigen
Löchern, Steilwänden und einer atemberaubenden Sicht die fast
unendlich ist (lt. Isländer 100m)! Die Sicht übertrifft sogar
die im nordamerikanischen Höhlensystem von Ginnie Springs. Die Wassertemperatur
liegt bei 2-4 Grad Celsius. Nach dem Autauchen erfolgt ein Flaschenwechsel
und es geht erneut hinab. Während des ersten Tauchgangs stehen hauptsächlich
die Höhlen, Überhänge, Löcher etc. im Mittelpunkt,
während beim zweiten Tauchgang die wirklich tolle Sicht und der Unterwasserbewuchs
mit roten und grünen schleimartigen Algen beeindruckt. Man schnorchelt
und taucht abwechselnd in Becken und Bassins im See. Eines des großen
Becken hat einen Durchmesser von ca. 60m und ist 5m und wird Swimmingpool
genannt. Dabei ist es immer möglich das gegenüberliegenden Ufer
klar und eindeutig zu erkennen, so klar ist das Wasser. (die Wasserqualität
entspricht der von Trinkwasser). Auch dieser Tauchgang gehörte wie
der erste zu den besten die ich bisher gemacht habe. Noch ein paar Worte
zu den Kosten.... Da Island eines der teuersten Urlaubsländer überhaupt
ist, hat auch eine Tagestour ab Reykjavik ihren (selbst für isländische
Verhältnisse) teuren Preis: ISK 15000, entspricht 360DM!!!



Infos gibt es auf der Homepage des Isländischen Tauchers Matthias,
der auch Berufstaucher ist unter http://www.arcticdiving.com.
Z.Zt. ist die Seite aber nur in isländisch verfügbar das soll
sich jedoch ändern, ansonsten einfach eine englische email an die
auf der Homepage angegebene email von ihm schreiben.



Thomas Email: Thomas.wiehl@gmx.de