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Zunächst eine Klarstellung:Wenn einiges an Bewert ...

Zunächst eine Klarstellung:
Wenn einiges an Bewertungen unwidersprochen bleibt, dann liegt das nicht daran, dass ich die Einschätzung teilen würde. Ich habe nur weder Lust noch Zeit, jede Anmerkung zu kommentieren. Im Prinzip ist auch bereits alles Wesentliche gesagt - nur leider noch nicht verstanden worden.

Ich möchte jetzt auch keine Diskussionen darüber bedienen, ob in 2008 ´was das Optische angeht ... sich wohl noch nicht viel geändert“ hat.
Das 1.500 m² große Glashaus, die Pflasterung bis zum Einstieg, der gut funktionierende Sanitär- und Duschbereich, die Leih- und Füllstation... wenn all dies keine nennenswerte Änderung zur Blockhütte und den Baustellentoiletten ist: Wo, bitte schön, hängt denn dann die Latte? Und: Wer hängt sie dort hin?
Und genau das ist das Thema dieses Beitrages:

Commander216 berichtet über eine baggerseeähnliche Matschszene. Das ist unfair, wie untenstehende Fotos zeigen.
Und damit komme ich auch gleich auf den Punkt: Die Hauptzufahrt für die ersten 100 Kfz ist asphaltiert, der gesamte Rest ist geschottert. Würden wir die gesamten 12.000 m² des Parkplatzes pflastern, würde das weitere ca. 200.000 Euro kosten. Damit wäre dann an drei verregneten Sonntagen pro Jahr sichergestellt, dass auch in der letzten Ecke keine Pfützen entstehen. Bloß: Wer braucht dieses Service-Niveau? Warum kann Commander216 keinen Bogen um eine seltene Regenpfütze laufen?
Oder: Wo sind die 100.000 Taucher, die gern 2 Euro mehr bezahlen, damit Commander216 die fünf Meter Umweg spart?
Denn das ist die klare Kehrseite der Medaille: Hier vergräbt nicht irgendeine öffentliche Hand Eure Steuern, sondern hinter jeder Wunschzettel-Position steht auch ein Betrag, der wieder erwirtschaftet werden muss.

Warum laufen hier eigentlich pro Jahr über 100.000 nicht-tauchende Besucher durch den Park und freuen sich darüber.
Und warum gibt es unter ein paar tausend Tauchern regelmäßig Typen mit erhobenem Zeigefinger, die herumnörgeln und den Rest der Welt belehren müssen?
Es geht nicht um objektive Defizite - die kennen wir wahrscheinlich besser als unsere Gäste und wir arbeiten die Listen kontinuierlich ab.

Es geht vielmehr um überzogenes Anspruchsdenken:
Commander 216 beklagt, dass seine Mörtelwanne nicht ´mit der zu kleinen Sackkarre harmoniert´.
Die Karre ist allerdings internationaler Standard und für die meisten Taucher ist sie hilfreich. Zumindest ist die Karre so gut, daß inzwischen über die Hälfte von Proll-Tauchern geklaut worden ist. Aber: An welchen Tauchgewässern wird überhaupt kostenlos ein Transportmittel gestellt? Kommt als nächstes die Forderung nach einer Sänfte? Klarstellung: Wir reichen deutlich mehr als den sprichwörtlichen ´kleinen Finger´ - aber wir lassen uns noch lange nicht ´den Arm abreißen!´

Und ich mag den Miesmacher-Unterton nicht. ´Am Drehkreuz erstmal einen Euro bezahlen oder warten bis die Tauchbasis einem aufmacht.´
Er hätte ja auch schreiben können: ´Am Parkeingang gibt es für Taucher eine Service-Klingel für den kostenlosen Zugang.´
Das Verfahren funktioniert in jeder Woche reibungslos bei Hunderten von Tauchern. Es gibt keinen Grund für unterschwellige Abwertungen.

Klarstellen möchte ich auch noch: Etwa ein Viertel der Taucher kommt unangemeldet. Nur für zwei Niederländer war das in diesem Jahr ein Problem. Unangemeldete Taucher sind kein Ziel - aber sie sind so normal, dass wir sie sicherlich nicht nach Hause schicken. Das wäre kaufmännisch ja auch völliger Blödsinn.

Unfair sind auch die beiden aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate aus den Erläuterungen zu unseren Tauchregeln. Deswegen hier der Originaltext - dessen Aussage völlig anders ist.

Zitat-->
´An einem Sonntag hat der Park in der Regel 1.000-2.500 Besucher, die nicht tauchen. Diese Gäste sind uns wichtig.
Es sind in der Regel Natur- und Gartenfreunde, die hier Ruhe und Naturkontakt suchen.
Es gibt einige wenige Taucher, die passen überhaupt nicht in dieses Umfeld - und nur für diese wenigen gelten die folgenden Anmerkungen:
Es gibt Leute, die in ihrer Selbstdarstellung zum Ausdruck bringen wollen, dass sie ganz anders sind als ´die Normalen´. Sie lärmen rum, respektieren keine Regeln, halten Tauchen für eine Art Kampfsport, geben die Rambo-Nummer, tackern sich mit Piercings zu, garnieren auch noch die letzte Hautfalte mit Tatoos und sind provokativ anders.
Es ist jedoch nicht Ziel dieses Parks, seine Gäste zu provozieren oder dafür eine Plattform zu bieten.
Wir machen hier keinen Gemischtwarenladen, sondern einen Park für eine bestimmte ´Zielgruppe´. Dazu gehört ein klares Profil und damit zwangsläufig eine Intoleranz gegenüber denjenigen, die etwas anderes wollen.
Wir sind ausschließlich an ruhigen, naturfreundlichen Tauchern interessiert.
Wir erwarten, dass Du Dich so verhältst.
Wenn Du also lieber den ´Schwiegermutterschreck´ gibst, dann mag das in Dein Umfeld passen - hier akzeptieren wir das definitiv nicht.
Hier ist kein Disco-Treff und keine Love-Parade. Hier gilt ein Alkoholverbot vor dem Tauchen und wir ziehen jeden aus dem ´Verkehr´, der für sich oder andere ein Risiko darstellt.
Wer das nicht akzeptiert, kann gern woanders tauchen.´ (---> Ende Zitat)

Commander216 schreibt, dass ihm nach dem Lesen dieser Zeilen ´die Lust am Tauchgang schon zu Hause vergangen ist´.
Dann wäre es eigentlich doch in Ordnung gewesen, wenn er auch zu Hause geblieben wäre anstatt seine Depressionen zu festigen…

Im Ernst: Was wir uns wünschen würden, wäre etwas mehr Aufmerksamkeit und Selbstkritik innerhalb der Taucherszene. Denn das Anspruchsdenken fängt bei dem Ruf nach einer möglichst maßgeschneiderten Karre an. Aber es wird sehr schnell maßlos:
Warum wird hier die Hälfte der Karren geklaut?
Warum wird ein Drittel des Seerosenbestandes innerhalb von nur drei Monaten ruiniert?
Warum werden bei den aufwendig gemachten Tempel-Statuen die Hörner eines Widderkopfes abgeschlagen?
Warum macht ein Tauchlehrer einen halbstündigen Fun-Dive durch den See obwohl er seine 4-TG-Schülerin schon nach 10 m verloren hat?
Warum tragen sich hier Gäste als ´AOWD-Schüler´ ein, obwohl sie noch keinen einzigen Freiwasser-Tauchgang gemacht haben?
...
Dazu passt: Warum macht Commander216 Tauchgangsbewertungen, obwohl er selber gar nicht im Wasser war!

Konkret: Es gibt unendlich viel organisatorisches Elend in der Szene. Die Forderung nach Beseitigung einer Parkplatz-Pfütze oder nach einer maßgeschneiderten Karre ist ein prima Ventil: Man kann die eigenen Ansprüche kultivieren, geht kein eigenes Risiko ein, braucht selbst nichts zu bezahlen - und hat sowieso immer schon alles besser gewusst. Vorsicht: Wenn Nörgler und Pessimisten zu Missionaren werden, dann sollte man aufpassen – das wird nie was Gutes.
Ganz klar: Mit der Masse der Taucher gibt es überhaupt keine Probleme. Für die sind andere Eigenschaften wichtig: Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Kooperation, Einhaltung der Standards, positives Denken, Verantwortung, Achtung der Leistung Anderer, Fairness, Liebe zur Natur…
Doch welcher Typ wird längerfristig das Erscheinungsbild der Taucher prägen?

Vor uns hat niemand ein Projekt in diesen Dimensionen angefasst. Die technischen Herausforderungen sind gewaltig und die Investitionen liegen weit oberhalb dessen, was Taucher jemals refinanzieren werden. Ohne die Synergie-Effekte mit anderen NaturaGart-Unternehmen würde eine Tageskarte weit über 100 Euro kosten. Wir sind nett und bieten das für 25 bzw. 35 Euro. Leute wie Olaf halten das dennoch für „Preiswucher“. Andererseits: Wer die 25 Euro für eine Tageskarte in seinem eigenen Job nicht erwirtschaften kann, sollte einmal darüber nachdenken, ob solche betriebswirtschaftlichen Empfehlungen nicht im Grenzbereich seiner Kompetenz liegen.
Ein Projekt wie dieses lebt durch Weiterentwicklung und konstruktive Kritik. Aber niemand sollte glauben, dass wir aufgrund anonymer Diffamierungen über irgendein hingehaltenes Stöckchen springen.

Der NaturaGart-Tauchpark ist wahrscheinlich das größte Experiment, dass jemals in der Tauchszene gestartet worden ist. Bislang läuft das sehr gut, denn Tausende von Tauchern sind begeistert von den Großfisch-Kontakten und den Unterwasserlandschaften. Nur das zählt.

Norbert Jorek
Tauchpark Ibbenbüren


Übersicht über das Firmengelände von NaturaGart, links oben der Tauchpark


Hoffläche - Umladen auf die NaturaGart-Karren


Wagen zurück zum Parkplatz bringen


Palmenallee am Parkeingang


Weg durch den Park über Steganlagen


Die Parkwege haben eine ´wassergebundene Decke´


Der Weg kreuzt die Baustraße - hier gibt es bei Regen einzelne Pfützen


Der Weg zur Tauchbasis


Den Weg fahren Omas mit ihrem Rollator...


1500 m² Glashaus - hier bei einer Nachttauch-Veranstaltung


Luftfoto in der Anstau-Phase


Tempelplatte mit Tauchern und Stör (ca. 8 m Sichtweite)


Fischschwärme und Störe - auch bei 3 m Sichtweite noch ein Erlebnis


Nachttauchen im NaturaGart-Tauchpark


Tauchen am Wrack