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LinuskoelnCAMS***450 TGs

Nachdem unser geplanter Ostseetrip ins Wasser gef ...

Nachdem unser geplanter Ostseetrip ins Wasser gefallen ist, haben wir uns vorgenommen, Hemmoor zu okkupieren: Den Todessee des Nordens, das taucherverschlingende Monster des NDR, die ultimative Herausforderung an den Überlebenswillen...

Kurz zu den Fakten: Der Kreidesee liegt im verschlafenen Örtchen Hemmoor direkt an der B73 zwischen Stade und Cuxhaven. Geschlafen haben wir die 3 Nächte in einem der basiseigenen Wohnwagen auf dem Campingplatz des Sees, hier gibt es bezüglich Sauberkeit, Aufteilung und Ausstattung wirklich nichts zu meckern, der Preis pro Nacht für das komplette Teil belief sich auf 35 Euronen.
Die angeschlossene Tauchbasis www.kreideseetaucher.de sorgt für ausreichend Luft (auch 300 bar), gibt Tauchgenehmigungen aus und vermietet ebenfalls die dortigen Wohnwagen/Ferienwohnungen. Tauchsicherheit wird offiziell grossgeschrieben, 2 getrennt abzusperrende Automaten nach EN 250 sind Pflicht, das Brevet des Tauchers in Verbindung mit den Tauchgängen regelt die erlaubte Tiefe.
In der Praxis sah es bei unserem Besuch anders aus: Kein Mensch wollte Logbuch oder Brevet sehen, die angekündigten Kontrollen durch den Wachdienst fanden bei keinem unserer Tauchgänge statt, im Prinzip konnte dort jeder, wie er wollte......

Zum tauchen selber gibt es nur positives zu berichten: An jedem der 5 Einstiege gibt es Tische um die Ausrüstung bequem anlegen zu können, Parkplätze für die Autos, Notrufsäulen für den Ernstfall und bequeme Einstiege mittels Treppen und Plattformen - hier merkt man wirklich, dass die komplette Infrastruktur besser aufs tauchen ausgerichtet ist als an jedem anderen mir bekannten See! Auch die sanitären Anlagen und die warmen Duschen wurden dankbar zur Kenntnis genommen und rechtfertigen aus meiner Sicht auch vollkommen den Tagespreis von gut €9,-, irgendwie muss das Ganze schließlich ja auch finanziert werden.

Von E1 bis E5 hat Hemmoor vom Anfänger bis zum Profi für jeden etwas zu bieten, die genaue Beschreibung aller Varianten spar ich mir jetzt allerdings, da es diesbezüglich schon Infos satt im Netz gibt. Nur soviel: Ob im Wald, am Polo oder am Segelboot, ob Steilwand oder Rüttler, langweilig wird es hier unter Wasser nie!
Wir haben insgesamt 18 Tauchgänge gemacht, von 12 Meter bis 42 Meter Tiefe, von 31 bis 65 Minuten Dauer - gelohnt hat sich jeder. Lediglich die Fische schienen Urlaub zu haben, bis auf ein paar wirklich kapitale Zander schwamm uns leider nichts beeindruckendes vor die Maske, obwohl die Sicht größtenteils im Verhältnis zu den meisten Seen richtig gut war. Wer an Bildern interessiert ist, möge hier schauen: www.koelschconnection-divers.de

Kurz danken möchte ich noch Udo (Tauchgeist), dem ich meinen ersten Tauchgang mit einem Dräger-Monomaten (Zweischläuchler) verdanke: Auch wenn es am Anfang mit dem wechselndem Atemwiederstand leicht gewöhnungsbedürftig war, hat mir das Teil trotzdem saumässig Spass gemacht!
Ferner geht ein kurzer Dank an die beiden “Tekkies” bei E1, die es zwar geschafft haben, die Flossen brav oben zu halten, dafür aber mit den Knien durch den Schlamm gerutscht sind - Ihr wart besser als jede Realsatire*g*

Fazit: Hemmoor ist eine Reise wert, das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir dort unter gehen.....


Linus