ALLGEMEINE INFORMATIONDer Gräbendorfer See ist ei ...
ALLGEMEINE INFORMATION
Der Gräbendorfer See ist ein erst seit 2006 gänzlich gefluteter, ehemaliger Braunkohletagebau ca. 40 Km westlich von Cottbus. Das Urlaubsgebiet „Spreewald“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft wenige Kilometer nördlich. Die Anfahrt erfolgt bequem über Autobahn und Landstraße (A15 - AS Vetschau/Spreewald – Lobendorf – Tomitz – Laasow). Die gesamte umliegende Landschaft mit mehreren stillgelegten Braunkohletagebauten soll als Seenlandschaft für ein neu entstehendes Urlaubsgebiet modelliert und renaturiert werden.
Das neue Gewässer steht noch am Anfang mit der Entwicklung von UW-Fauna und -Flora. Der zur Zeit noch nährstoffarme See mit relativ saurem Wasser bietet daher Vor- und Nachteile: Klares Wasser mit sandigem Untergrund bis in große Tiefen (Verschlammung setzt erst langsam ein), dafür sind Begegnungen mit Fischen oder anderen UW-Lebewesen eher noch selten. Im Frühjahr 2007 zahlreich beobachtete Laichschnüre am Substrat lassen aber auf eine zukünftig gute Entwicklung des Besatzes hoffen.
Am Ufer des Sees befindet sich eine neu gebaute Tauchbasis, die im Sommer 2007 einen vollwertigen Ausbauzustand erreichen soll. Den Ort Gräbendorf selbst sucht man auf Landkarten vergeblich… es wurde im Zuge der Abräumarbeiten einfach „weggebaggert“.
Mehr Informationen über Anfahrt, See und Tauchbasis bekommt man auf der Homepage des Tauch- und Freizeitcenters Laasow: http://www.waldi-tauchen.de/
INFRASTRUKTUR:
Direkt am See auf dem Basisgelände befindet sich eine Wiese, die als Parkplatz und Umziehmöglichkeit dient. Hier befindet sich auch das Kompressorhäuschen der Basis und ein paar Turnstangen, die als (leider unzureichende) Aufhängemöglichkeit für das Gerödel benutzt werden können. Spülmöglichkeiten gibt es (noch) keine. Von der Wiese geht eine Rampe (Slipanlage) direkt in den See. Auf der anderen Seite der Rampe befindet sich das „Gästehäuschen“ der Tauchbasis mit Kaffeebar, überdachter Terrasse und Gästetoilette. Direkt von diesem Gebäude aus geht ein ca. 50 m langer, 2,5 m breiter Steg hinunter auf das Wasser. Am Ende des Stegs befindet sich ein schwimmendes zweistöckiges Haus, in dessen Erdgeschoss sich die Tauchbasis mit Schulungs- und Verkaufsraum befindet. Eine auf dem See schwimmende Tauchbasis, die den Einstieg für Taucher direkt vor der Haustür hat. Die Basis füllt Pressluftflaschen und bietet auch Leihausrüstungen an.
Der See hat einen durch Bojen ausgewiesenen Tauchbereich.
Interessant für Taucher mit nichttauchendem Anhang: Um den See führt eine ca. 9 Km langer Fahrradweg herum, der auch bei Skatern sehr beliebt ist.
Während der Eine taucht, kann der Andere Fahrradfahren, Skaten oder ausgedehnte Spaziergänge machen. Später trifft man sich wieder in der Kaffeebar der Tauchbasis.
TAUCHEN
Nach dem Umziehen am Auto geht es direkt auf den Steg zur Tauchbasis (Einstieg nur dort). Dort bietet eine breite Metalleiter bequemen Einstieg in den See. Wenige Meter von der Leiter entfernt markiert eine Boje den Abtauchpunkt, an dem am Bojenseil entlang direkt zur ca. 6 m tief liegenden Plattform abgetaucht werden kann. Von der Plattform aus läuft ein UW-Seil, das die Grenze des Tauchbereichs markiert. In regelmäßigen Abständen führen vom Seil aus Bojenseile nach oben. Von der Plattform aus geht es steil abwärts auf ca. 11 m Tiefe. Dort verliert sich der abfallende Grund in eine großflächige, sandige Ebene. Hier erwartet den Taucher „Der Wald“ aus gewachsenen Büschen und kleinen Bäumen, die beim Fluten des Tagebaus überschwemmt wurden und jetzt einen bizarren UW-Märchenwald darstellen.
Taucht man aus dem Wald heraus, geht die 11 m-„Sandwüste“ schier endlos weiter. Durch fehlende „Landmarken“ und fehlende Uferwände verliert man hier schnell die Orientierung und taucht im Kreis oder kreuz und quer, ohne auf markante Orientierungspunkte zu stoßen. Es empfiehlt sich also die Mitnahme eines Kompasses sowie die Peilungnahme am Anfang des Tauchganges.
Taucht man von der Plattform aus direkt am UW-Seil entlang, kommt man irgendwann an eine Abbruchkante, die zur nächst tiefer gelegenen Plattform führt (Tagebau eben…). Hier bricht die Sandebene abrupt ab und es geht im steilen Winkel abwärts bis auf ca. 18 -20 m Tiefe. An der Abbruchkante verändert sich die UW-Landschaft dramatisch, da aus dem steil fallenden Abhang Erd- und Felsformationen emporstreben, die an große Stalagmiten einer Tropfsteinhöhle erinnern. Ein grandioser Wechsel zwischen der langweiligen Sandebene und dem dramatisch anmutendem UW-„Gebirge“. Abbruchkante und Abhang ermöglichen jetzt wieder die leichte natürliche Navigation. Zurück geht es einfach wieder bis zum Seil.
Die Sichtweite im See war im Mai 2007 überdurchschnittlich gut, was wohl auf die noch wenig entwickelte Fauna und Flora zurückzuführen ist. Hoffentlich bleibt die Sicht auch zukünftig noch so.
Die Uferzone des Sees im Tauchbereich ist teilweise so flach, dass man nicht an den Schilfgürtel am Ufer herantauchen kann. Am Ende der Uferzone fällt der Seegrund sehr steil ab, sodass man schnell auf größere Tiefen bis zu 11 m kommt.
Durch den rasch abfallenden Seegrund taucht man meistens in größeren Tiefen unterhalb der 1. oder 2. Sprungschicht, als das oft in anderen Brandenburgischen Flachgewässern der Fall ist. Auf jeden Fall sollte man auch den entsprechend niedrigen Wassertemperaturen in größerer Tiefe Rechnung tragen. Naßtauchanzug geht m. E. gar nicht, Halbtrocki stellt nur einen Notbehelf dar. Der zweite Tauchgang in diesem See hat mich nach 17 Jahren Naßtauchanzug endlich zum Kauf eines Trockis bewogen…
FAZIT
Momentan noch kein See, den man in regelmäßigen Abständen am Wochenende besucht. Dazu ist er UW (noch) zu langweilig. Aber für einen einzelnen Sonntagsausflug ist er ein neues Tauchziel, dass man längerfristig im Auge behalten sollte. Gutes Entwicklungspotenzial als kommendes Tauch- und Freizeitziel.
Die Bewertung berücksichtigt auch das Vorhandensein der Basis mit Füllmöglichkeit, Toilette und Kaffeebar. Die durchschnittliche Benotung ergibt sich aus der guten Infrastruktur und der doch momentan relativ trostlosen UW-Landschaft. Aber das wird sich bestimmt während der nächsten Jahre ändern. Der Basisbesitzer plant, die UW-Landschaft durch künstliche Einträge und Verbringung von Gegenständen reizvoller zu gestalten. Das soll lt. eigener Aussage im Sommer 2007 beginnen.
Immer gut Luft…
Blues Lee
Der Gräbendorfer See ist ein erst seit 2006 gänzlich gefluteter, ehemaliger Braunkohletagebau ca. 40 Km westlich von Cottbus. Das Urlaubsgebiet „Spreewald“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft wenige Kilometer nördlich. Die Anfahrt erfolgt bequem über Autobahn und Landstraße (A15 - AS Vetschau/Spreewald – Lobendorf – Tomitz – Laasow). Die gesamte umliegende Landschaft mit mehreren stillgelegten Braunkohletagebauten soll als Seenlandschaft für ein neu entstehendes Urlaubsgebiet modelliert und renaturiert werden.
Das neue Gewässer steht noch am Anfang mit der Entwicklung von UW-Fauna und -Flora. Der zur Zeit noch nährstoffarme See mit relativ saurem Wasser bietet daher Vor- und Nachteile: Klares Wasser mit sandigem Untergrund bis in große Tiefen (Verschlammung setzt erst langsam ein), dafür sind Begegnungen mit Fischen oder anderen UW-Lebewesen eher noch selten. Im Frühjahr 2007 zahlreich beobachtete Laichschnüre am Substrat lassen aber auf eine zukünftig gute Entwicklung des Besatzes hoffen.
Am Ufer des Sees befindet sich eine neu gebaute Tauchbasis, die im Sommer 2007 einen vollwertigen Ausbauzustand erreichen soll. Den Ort Gräbendorf selbst sucht man auf Landkarten vergeblich… es wurde im Zuge der Abräumarbeiten einfach „weggebaggert“.
Mehr Informationen über Anfahrt, See und Tauchbasis bekommt man auf der Homepage des Tauch- und Freizeitcenters Laasow: http://www.waldi-tauchen.de/
INFRASTRUKTUR:
Direkt am See auf dem Basisgelände befindet sich eine Wiese, die als Parkplatz und Umziehmöglichkeit dient. Hier befindet sich auch das Kompressorhäuschen der Basis und ein paar Turnstangen, die als (leider unzureichende) Aufhängemöglichkeit für das Gerödel benutzt werden können. Spülmöglichkeiten gibt es (noch) keine. Von der Wiese geht eine Rampe (Slipanlage) direkt in den See. Auf der anderen Seite der Rampe befindet sich das „Gästehäuschen“ der Tauchbasis mit Kaffeebar, überdachter Terrasse und Gästetoilette. Direkt von diesem Gebäude aus geht ein ca. 50 m langer, 2,5 m breiter Steg hinunter auf das Wasser. Am Ende des Stegs befindet sich ein schwimmendes zweistöckiges Haus, in dessen Erdgeschoss sich die Tauchbasis mit Schulungs- und Verkaufsraum befindet. Eine auf dem See schwimmende Tauchbasis, die den Einstieg für Taucher direkt vor der Haustür hat. Die Basis füllt Pressluftflaschen und bietet auch Leihausrüstungen an.
Der See hat einen durch Bojen ausgewiesenen Tauchbereich.
Interessant für Taucher mit nichttauchendem Anhang: Um den See führt eine ca. 9 Km langer Fahrradweg herum, der auch bei Skatern sehr beliebt ist.
Während der Eine taucht, kann der Andere Fahrradfahren, Skaten oder ausgedehnte Spaziergänge machen. Später trifft man sich wieder in der Kaffeebar der Tauchbasis.
TAUCHEN
Nach dem Umziehen am Auto geht es direkt auf den Steg zur Tauchbasis (Einstieg nur dort). Dort bietet eine breite Metalleiter bequemen Einstieg in den See. Wenige Meter von der Leiter entfernt markiert eine Boje den Abtauchpunkt, an dem am Bojenseil entlang direkt zur ca. 6 m tief liegenden Plattform abgetaucht werden kann. Von der Plattform aus läuft ein UW-Seil, das die Grenze des Tauchbereichs markiert. In regelmäßigen Abständen führen vom Seil aus Bojenseile nach oben. Von der Plattform aus geht es steil abwärts auf ca. 11 m Tiefe. Dort verliert sich der abfallende Grund in eine großflächige, sandige Ebene. Hier erwartet den Taucher „Der Wald“ aus gewachsenen Büschen und kleinen Bäumen, die beim Fluten des Tagebaus überschwemmt wurden und jetzt einen bizarren UW-Märchenwald darstellen.
Taucht man aus dem Wald heraus, geht die 11 m-„Sandwüste“ schier endlos weiter. Durch fehlende „Landmarken“ und fehlende Uferwände verliert man hier schnell die Orientierung und taucht im Kreis oder kreuz und quer, ohne auf markante Orientierungspunkte zu stoßen. Es empfiehlt sich also die Mitnahme eines Kompasses sowie die Peilungnahme am Anfang des Tauchganges.
Taucht man von der Plattform aus direkt am UW-Seil entlang, kommt man irgendwann an eine Abbruchkante, die zur nächst tiefer gelegenen Plattform führt (Tagebau eben…). Hier bricht die Sandebene abrupt ab und es geht im steilen Winkel abwärts bis auf ca. 18 -20 m Tiefe. An der Abbruchkante verändert sich die UW-Landschaft dramatisch, da aus dem steil fallenden Abhang Erd- und Felsformationen emporstreben, die an große Stalagmiten einer Tropfsteinhöhle erinnern. Ein grandioser Wechsel zwischen der langweiligen Sandebene und dem dramatisch anmutendem UW-„Gebirge“. Abbruchkante und Abhang ermöglichen jetzt wieder die leichte natürliche Navigation. Zurück geht es einfach wieder bis zum Seil.
Die Sichtweite im See war im Mai 2007 überdurchschnittlich gut, was wohl auf die noch wenig entwickelte Fauna und Flora zurückzuführen ist. Hoffentlich bleibt die Sicht auch zukünftig noch so.
Die Uferzone des Sees im Tauchbereich ist teilweise so flach, dass man nicht an den Schilfgürtel am Ufer herantauchen kann. Am Ende der Uferzone fällt der Seegrund sehr steil ab, sodass man schnell auf größere Tiefen bis zu 11 m kommt.
Durch den rasch abfallenden Seegrund taucht man meistens in größeren Tiefen unterhalb der 1. oder 2. Sprungschicht, als das oft in anderen Brandenburgischen Flachgewässern der Fall ist. Auf jeden Fall sollte man auch den entsprechend niedrigen Wassertemperaturen in größerer Tiefe Rechnung tragen. Naßtauchanzug geht m. E. gar nicht, Halbtrocki stellt nur einen Notbehelf dar. Der zweite Tauchgang in diesem See hat mich nach 17 Jahren Naßtauchanzug endlich zum Kauf eines Trockis bewogen…
FAZIT
Momentan noch kein See, den man in regelmäßigen Abständen am Wochenende besucht. Dazu ist er UW (noch) zu langweilig. Aber für einen einzelnen Sonntagsausflug ist er ein neues Tauchziel, dass man längerfristig im Auge behalten sollte. Gutes Entwicklungspotenzial als kommendes Tauch- und Freizeitziel.
Die Bewertung berücksichtigt auch das Vorhandensein der Basis mit Füllmöglichkeit, Toilette und Kaffeebar. Die durchschnittliche Benotung ergibt sich aus der guten Infrastruktur und der doch momentan relativ trostlosen UW-Landschaft. Aber das wird sich bestimmt während der nächsten Jahre ändern. Der Basisbesitzer plant, die UW-Landschaft durch künstliche Einträge und Verbringung von Gegenständen reizvoller zu gestalten. Das soll lt. eigener Aussage im Sommer 2007 beginnen.
Immer gut Luft…
Blues Lee