Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(62)

Jetzt, nachdem ich auch da war mußte ich mir eini ...

Jetzt, nachdem ich auch da war mußte ich mir einige Berichte von denjenigen dies sich im Taucher.net als TauchGasometergäste bloß stellten reinziehen.
Was mir vom freundlichen und überaus hilfsbereiten Personal in Duisburg über euch Taucher erzählt wurde stimmt.

Eigentlich überlegten wir schon vor der Eröffnung uns den Gasometer mal rein zuziehen. Nun hab ich es nicht soweit wie xxl der aus Nürnberg kommen muß (auch wenn ich eigentlich aus der Ecke komme). Aus dem Oberbergischen Kreis sind es nur knapp 150 km.
Aber den ersten Besuch verhindert hat eher der Zweifel. Muß man sich das wirklich an tun, lohnt es sich wegen 12 Metern knapp 140 Meter im Kreis zu tauchen? Alles doch sehr abstrakt?

Der, leider vergangen Sommer und die daraus resultierenden Wasserstände, bzw. die Übertauchung der meisten noch betauchbaren Gewässer, sowie die Notwendigkeit neues Equipment zu testen zwangen uns dann quasi dazu in den Tauchgasometer einzusteigen.

Kurzer Anruf zwecks Terminvereinbarung und alles war geregelt. Wegen Erkrankung Termin verschieben auch kein Problem. Das nenne ich doch mal kundenfreundlich.

Die Anfahrt war, auch Dank der Info auf der Website des TauchGasometers überhaupt kein Problem. Nur die Basis bzw. den Gasometer zu finden ist dann doch etwas komplizierter. Aber hoffentlich gibt es da auch bald die richtige Beschilderung. Man kann allen Erstbesuchern nur raten der Anfahrtsskizze der TauchGasometer GmbH & Co. KG bis zum großen Parkplatz im Landschaftspark Nord zu folgen. Hier muß man eben das richtige Loch in der Mauer oder einen der vielen freundlichen Duisburger finden. Die Orientierung soll und wird sich aber auch erleichtern, wenn die Basis endlich in ein Gebäude direkt neben dem Gasometer einziehen kann.

Noch ist die sogenannte Basis in Containern untergebracht, was sich demnächst ändern soll. Diese Containerlandschaft beheimatet Anmeldung, Shop mit Reisebüro, Aufbewahrungsraum für die Wertsachen. Umkleidecontainer inkl. Toiletten und (warm) Duschen und einen etwas abseits stehenden Kompressorraum.

Als Ersttäter muß man ein Anmeldeformular ausfüllen und neben der Brevetierung ein gültiges, medizinisches Tauchtauglickeitszeugnis vorlegen (lobenswert).

Die Daten werten erfaßt, so daß diese Übung bei einem nächsten Besuch wegfallen kann. Zusätzlich erhält man dafür auch noch eine Kundenkarte mit Paßbild (gute Idee).

Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Getränke und Würstchen werden für moderate Preise angeboten. Wer sich selbst versorgen will ist auch willkommen.

Die Tageskarte hat mit 26,- Euro einen ansprechenden Preis. Überschlägig kann man damit fünf Tauchgänge machen. Ich frage mich deshalb woher diejenigen den Eintritt für zu teuer halten ihre Preisvorstellung her haben. Nach meiner Erfahrung geht weltweit unter 10,- Euro pro Tauchgang nichts und da hat man dann meist kein Boot dabei. Und ich würde den Gasometer dann schon eher als das Boot bezeichnen.

Für den Zutritt zum Gasometer erhält man ein Kärtchen, welches oben abgegeben werden muß. Weitere Kärtchen erhält man ohne Schwierigkeiten.

Wenn man einen Tauchgang beendet hat muss man eh zur Basis um die Flaschen zu füllen. Nebenbei kann man was trinken, mal zur Toilette und eben ein neues Kärtchen holen. So vergeht die Oberflächenpause wie im Flug.

Apropos Flaschenfüllung mit 30 Cent pro Liter ist die TauchGasometer GmbH & Co. KG unschlagbar billig.

Der Zugang zum Gasometer ist natürlich nichts für Softies, Umziehen im Container, die Ausrüstung auf einen Bollerwagen verladen und dann die knapp 200 Meter zum Gasometer kann schon ganz schön schlauchen. Aber es gibt schlimmeres.

Am Gasometer erwartet einen dann ein erneuter Kraftakt. Das ganze Gerödel in einen Drahtkorb umladen, der es per Winde nach oben bringt. Danach geht’s, ungezählte Stufen über eine Stahltreppe nach oben (wer auf Bonaire die 1.000 Steps getaucht hat nimmt ´s mit Gelassenheit).

Das Aufsichtspersonal, bedient auch die Winde nimmt die Eintrittskarte entgegen, hilft beim Ausladen des Korbes und hält für Neulinge auch das Briefing ab. Leider mußten wir feststellen, daß viele Tauchfreunde hier nicht richtig zuhören oder ein relativ schlechtes Gedächtnis haben.

Das Briefing wird an einer sehr guten Skizze der Unterwasserwelt im Gasometer abgehalten. Einzelheiten auf Frage auch genauer erklärt.

Unter Wasser stellt man sehr schnell fest, daß hier Profis am Werk sind. Neben dem Einstieg finden sich auf vier und acht Metern Plattformen die sowohl für Übungszwecke beziehungsweise einem weiteren Sicherheitscheck gut geeignet und groß genug sind. Direkt darunter liegt das Wrack eines kleinen Ausflugbootes (ca. 14 Meter lang) welches auch sofort zum „Wracktauchen“ einläd.
Die Entscheidung von hier aus links oder rechts herum, oder gar quer durch den Gasometer zu tauchen bleibt jedem selbst überlassen.

Die Sicht war nicht so Toll wie auf der Website beschrieben und verschlechterte sich während des Tages auch ganz schön. Dies spricht m.E. auch gegen die, oder auch nur einen Teil der knapp 40 Taucher an diesem Tag. Trotzdem ist die Orientierung absolut kein Problem. Auch ohne Lampe kann man relaxed durch den riesen Tank tauchen. Notfalls kann man sich auch an der Unterwasserbeleuchtung orientieren. Leiter ist diese Beleuchtung sehr oft ein schlimmes Blendwerk (auf Anfrage erfuhren wir dann, dass es wohl Sportsfreunde gibt, welche die Lampen verstellen und auch schon mal dabei abbrechen).

Eine Empfehlung wert ist das Röhrensystem. Die Konstrukteure haben sich da echt Gedanken gemacht. Wer sich auf Höhlentauchen vorbereiten will dem sei gesagt – da kommt man gar nicht drum rum.

Überhaupt haben sich die Freunde von der TauchGasometer GmbH & Co. KG viele Gedanken für ihre Erlebniswelt gemacht. Da gibt es die Cessna, eine Telefonzelle oder gar das Riff. Wenn ich dann lese das es dem einen oder anderen im Gasometer zu dunkel oder gar zu langweilig wird stellt sich mir die Frage "wo und wann taucht ihr denn??".

Wir haben unsere drei Tauchgänge an diesem Tag nicht nur dazu benutzt neue Ausrüstung einzutauchen. Wir haben jeden Tauchgang anders durchgeführt. Dank der tollen Skizze am Einstieg auch kein Problem. Und ab und zu haben wir eben die Taucherglocke benutzt um den weiteren Tauchgang erneut abzustimmen (Tipp: wenn die Luft in der Taucherglocke nicht mehr so Sauerstoffreich ist, einfach mal den Regler spülen).

Wir hatten nie den Eindruck das es langweilig würde. OK, man sollte vielleicht nicht unbedingt fünf Tauchgänge nach dem Motto „immer schön im Kreis“ herum machen. Aber wer jeden Tag in einen Baggersee mit Null Sicht steigt wird mir auch nicht erklären können, daß dies Kurzweilig ist.

Die Zeiten mit dem Nachttauchen im Gasometer ist vorbei, es sei denn man kann die Crew dazu überreden einen Nachttauchgang zu simulieren. Die Sicht von 45 Metern haben wir nicht gehabt, aber wo und wann gibt es die schon einmal? Eine Lampe ist trotzdem immer empfehlenswert.

Die Wassertemperatur ist Jahreszeitabhängig. Wir hatten noch 20 Grad. Wo gibt es die jetzt noch in Deutschland?

Zu guter Letzt

Wir haben uns im/am TauchGasometer wohl gefühlt. Vielleicht trotzdem noch ein paar Sächelchen die man vermissen muß/kann.

Eine Toilette am Gasometer wäre dringend angebracht. Das Imbiß - Areal ist ja bei Sonne und über 20 Grad ganz nett. Ich mag mir aber nicht vorstellen wie und wo man sich im Winter bei Minusgraden oder Regen die Zeit zwischen den Tauchgängen vertreibt.

Was wir auch vermißten, ist die Möglichkeit die Ausrüstung zum abtropfen aufzuhängen. Aber vielleicht kommt das ja alles mit dem Umzug.

Der TauchGasometer ist ein empfehlenswerter Tauchplatz, nicht nur für Anfänger. Wer in Nordrhein-Westfalen seinen Grundschein macht und dazu nicht in den TauchGasometer geht ist selbst schuld.
Für Ausbildung (PADI, SSI und NRC wird angeboten) halten wir den Kessel für vorbildlich geeignet. Für alle, die einfach mal ein neues Ausrüstungsteil testen wollen oder diejenigen die nach längerer Pause wieder abtauchen wollen halten wir den TauchGasometer für besonders Empfehlenswert.

Uns hat der TauchGasometer trotz aller ursprünglichen Zweifel begeistert. Unserer Erwartungen wurden weit übertroffen und wir werden wiederkommen.